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Honda Dax ST 50 - Erfahrungen beim Umbau mit 72 cm³ Zylinder
Hallo Männer!
Ich habe eine Dax ST 50 in org. Zustand von 1977. Leider bin ich mit den Fahrleistungen überhaupt nicht zufrieden, da ich auch 85kg auf die Waage bringe.
Jetzt habe ich vor, einen 72cm³ Zylinder mit "49" Aufschrift und anderen Vergaser zu verbauen, um die Sache halbwegs fahrbar zu machen. Mehr Umbau soll es nicht sein, da ich den Org. Zustand unbedingt erhalten möchte.
Hierbei habe ich folgende Bedenken:
1. Gibt es da auch etwas Vernünftiges von Takegawa o.ä.? (oder Ratiopharm)
2. Soll es ein Aluzylinder sein, oder reicht ein Grauguß?
3. Gibt es dann Temperaturprobleme?
4. Kann die org. Ölpumpe drinbleiben?
5. Welchen Vergaser in welcher Größe soll ich kaufen? (unbedingt mit integriertem Benzinhahn und gute Qualität)
6. Funktionieren diese Nachbauvergaser gut und lassen sich justieren?
7. Kann ich den alten Ansaugstutzen weiter nutzen?
8. Erhöht sich der Ölverbrauch?
9. Ist es überhaupt zu empfehlen, den Kram umzubauen - Kosten / Nutzen?
Wer hat davon Ahnung und kann brauchbare Antworten und Tips geben? Bitte um Mithilfe!!!
Bis denne Papplöffel
Beste Antwort im Thema
Wenn sie momentan keine 55 - 60 läuft, ist sie sicher noch gedrosselt und läuft nur 40, oder?
Und du hast sicher eine Betriebsanleitung, in der 40 km/h steht. Also klammern wir das Thema "Illegalität" mal ganz aus.
Die 50er-Dax hat eine Zündzeitpunktverstellung. Aber sie verstellt bei höherer Drehzahl den Zündzeitpunkt nicht wie üblich nach früh, sondern nach spät. Das ist die Drossel. Wenn man diese Verstellung stilllegt, läuft sie 55 bis 60 km/h. Ohne weitere Änderungen, auch ohne Verstellung nach früh und auch mit dem winzigen Vergaser (11er?) und dem Original-Auspuff.
Mach den linken Motordeckel runter. Öl läuft da keines raus.
Dann siehst du das Schwungrad (Polrad), das direkt auf der Kurbelwelle sitzt. Das bekommst du aber nur mit einem Abzieher runter. Ich habe mir damals einen gemacht. Der braucht ein Links-Feingewinde. Wenn du in der Nähe der PLZ 76... wohnst, kannst vorbeikommen. Bitte nicht mit einem Hammer o. ähnl. drangehen oder mit einem Schraubendreher hebeln, das Schwungrad sitzt direkt auf der Kurbelwelle.
Wenn es unten ist, sieht du am Motor die Zündung (Kondensator, Unterbrecherkontakt...).
Innen in der abgenommenen Schwungscheibe ist die Zündzeitpunktverstellung. Normalerweise abgedeckt mit zwei Blechen. Die gilt es stillzulegen.
Das sind zwei symmetrisch abgeordnete Hebel mit je einem Gewicht. Durch die Drehzahl der Schwungscheibe (bis 8000/min) wandern die Gewichte nach außen und verstellen den Nocken, der den Unterbrecher betätigt.
Wie legt man diese Verstellung still? Ausbauen geht nicht, dann hat der Nocken sozusagen keinen Halt mehr. Bleche rausbohren (sind vernietet) und zwei Schweißpunkte setzen. Oder die Holzhackermethode, wie es unser Hondahändler früher gemacht hat: Bleche drinlassen und mit einem Körner und Hammer nach innen drücken. Bis sie die Verstellung festklemmen. Aber Achtung, das muss ausgewuchtet sein, dreht sich bis 8000/min. Das wäre eine schnell erledigte, kostenlose Mehode. Aber eigentlich alles andere als empfehlenswert (mit einem Hammer das Moped entdrosseln??? ). Der Honda-Händler hat das aber tausendfach so gemacht.
Besser wäre, du besorgst dir eine Schwungscheibe einer 70er-Dax oder einer SS50. Vielleicht findest du irgendwo eine. Da ist dann auch eine Verstellung drin, aber nach "früh", also richtig. Dann sind ca. 65 km/h drin.
Beim Aufsetzen und Festziehen der Schwungscheibe bitte aufpassen. Da ist eine Nut mit einem Keil auf dem Konus vom Kurbelwellenstumpf und das muss passen. Du siehst es.
Also eigentlich nicht viel Arbeit. Deckel runter, Schwungscheibe runter, andere Schwundscheibe wieder drauf, Deckel wieder drauf.
Problem: Abzieher fehlt sicher und andere Schwungscheibe fehlt.
Alles aus meiner Erinnerung aufgeschrieben, das ist 35 Jahre her.
Ob ich damals auch noch eine etwas größere Düse in den Vergaser gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Glaube aber nicht.
Apropos Vergaser: da habe es auch noch eine zusätzliche Drossel. Weiß aber nicht mehr, ob das bei allen so war. Der Gasschieber ist mit Absicht zu lang. Schätzungsweise 5-8 mm. Kann man einfach ausbauen, absägen, entgraten und wieder einbauen. Mach den Luftfilter runter, gib Vollgas (Motor natürlich aus) und schaue/fühle, ob der Gasschieber noch in den Vergaser ragt und die Luftzufuhr drosselt.
Viel Spaß!
Ggf. schreibe mir ne PN wegen Telefonnummer.
Es gibt hier aber auch noch viele echte Spezis für Daxe. Früher war Do-it-yourself, heute gibt's alles im www, auch eine spezielle Seite für Dax (hatte ich irgendwo mal zufällig gesehen).
[Von Motor-Talk aus dem Thema 'Honda Dax ST 50 G 6 Volt' überführt.]
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43 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von papplöffel
Hallo Männer!
Ich habe eine Dax ST 50 in org. Zustand von 1977. Leider bin ich mit den Fahrleistungen überhaupt nicht zufrieden, da ich auch 85kg auf die Waage bringe.
Jetzt habe ich vor, einen 72cm³ Zylinder mit "49" Aufschrift und anderen Vergaser zu verbauen, um die Sache halbwegs fahrbar zu machen. Mehr Umbau soll es nicht sein, da ich den Org. Zustand unbedingt erhalten möchte.
Hierbei habe ich folgende Bedenken:
1. Gibt es da auch etwas Vernünftiges von Takegawa o.ä.? (oder Ratiopharm)
2. Soll es ein Aluzylinder sein, oder reicht ein Grauguß?
3. Gibt es dann Temperaturprobleme?
4. Kann die org. Ölpumpe drinbleiben?
5. Welchen Vergaser in welcher Größe soll ich kaufen? (unbedingt mit integriertem Benzinhahn und gute Qualität)
6. Funktionieren diese Nachbauvergaser gut und lassen sich justieren?
7. Kann ich den alten Ansaugstutzen weiter nutzen?
8. Erhöht sich der Ölverbrauch?
9. Ist es überhaupt zu empfehlen, den Kram umzubauen - Kosten / Nutzen?
Wer hat davon Ahnung und kann brauchbare Antworten und Tips geben? Bitte um Mithilfe!!!
Bis denne Papplöffel
Hy aus München,
ich habe selber ne 70er Dax, die ich mit 18 ( 1979 ) neu gekauft habe.
Damals war es nicht möglich bzw. nicht einfach möglich aus ner 50 er ne 70 er zum machen.
1.) der Kolben "ragt" etwas aus dem Zylinder raus, wenn Du im oberen Todpunkt bist.
D.h. der 70 er Kolben schlägt am Zylinderkopf an und dann ist alles hin.
Ich habe allerdings gehört, dass es jetzt Nachbauzylinder mit Kolben ( mit 72 Kubik ) gibt, die oben eben nicht rausschauen, sodass man den alten Zyl. kopf behalten kann.
Das Ding muss aber dann eine irre Kompression haben.
Ich hatte mal in den 80ern auf eine 50er einen 65 Kubikzyl. mit Kolben gemacht.... mit dem Erfolg, dass Ruckzuck die Lager hinwaren.
Ich rate Dir von allem ab.
Jede 70er Dax läüft lt. Tacho knapp 70 km. ( Schneller sind und waren die nie)
Wenn Du bei der 50er die Drossel im Polrad rausmachst, den Schieber im Vergaser absägst und vorne ein Ritzel mit einem Zahn mehr draufmachst, dann rennt das Ding knapp 65 und das reicht doch wohl dicke aus. Wie gesagt von Kosten / Nutzen kostet Dich das alles ein Ritzel und sonst nix.
Servus aus München
Polrad ist arretiert, Vergaserschieber ist gekürzt. Ritzel muß noch.
Aber die Mühle kommt nicht in Schwung. Es muß was passieren!
Hallo,
ich habe meine Dax (übrigens auch eine ST50, Bj. 1977) auf einen Grauguss 72 ccm mit 49 er Aufschrift umgerüstet.
Folgendes sollte beachtet werden:
1. Kolben muss für einen 50er Zylinderkopf geeignet sein (erkennbar am flachen Rand zum Brennraum)
2. Nur noch SuperPlus (mind. 98 Oktan) tanken, da durch den höheren Hubraum die Verdichtung von 8,8 : 1 auf ca. 12,5 : 1 angehoben wird.
3. Härtere Kupplungsfedern einbauen (Belege kann man dann gleich mitwechseln), sonst rutsch die Kupplung beim Ankicken durch.
4. Vorn ein 16er oder eventuell sogar ein 17er Kettenritzel
5. Eventuell ein 16er oder 18 er Vergaser mit einer scharfen (Strassenversion) Nockenwelle.
6. Bei diesem Eingriff, gleich den Motor von innen säudern (Ölsieb, Ölpumpe, Kupplung etc.)
7. NIE synthetisches Öl verwenden, dass mögen die Kupplungsbelege nicht.
Kosten dieser kleinen Kur: ca. 180 bis 200 €
Übrigens die Öltemparatur steigt hierbei nicht über 100 Grad bei Dauervollgas (ca. 70 - 75 km/h), gemessen mit einem Öltemparatur-Direktmesser (Ersatz für den Original Ölstab).
Noch Fragen? Gerne ....
Viel Spaß beim Umbau.
Gruß
Hallo Wolleoldtimer!
Vielen Dank für den Hinweis. Hatte ich ja so vor gehabt. Bis auf die Nockenwelle, das wäre die letzte Instanz! Mit dem Super Plus hatte ich noch nicht gewußt.
Man könnte ja auch einen anderen Komplettmotor einbauen, dann sprengen die TÜV Gebühren wieder den Kostenrahmen!
Zylinder: Gibt es da auch was von Ratiopharm, Takegawa oder Kitaco?
Aber: Lohnt es sich überhaupt? Fährt die Karre wirklich etwas besser?
Tschüß Papplöffel
Hallo Papplöffel,
wir haben vorher auch den 50 er Zylinder drauf gehabt, mit frühverstellendem Polrad, und offenem Originalvergaser.
Ergebnis: laut Tacho (geht bei unser DAX sehr genau) so 60 - 62 km/h, Anzug naja!!!
Mit den beschriebenen Umbauten: deutliches Plus an Beschleunigung (vom 1. in den 2. Gang geht das Vorderrad schon mal hoch), auch der Durchzug ab 50 km/h ist noch gut spürbar. Allerdings, wenn man richtig zügig sein will, dann sollten es mindestens 108 ccm oder mehr sein und mindestens ein handgeschaltetes 4-Gang-Getriebe.
Hier gibt es gute Hinweise und Bezugsquellen im Internet:
www.dax-ig.de
oder einfach gut googlen, dann gibt es noch mehr Infos (leider auch viel schrott)
Gruß
Wolleoldtimer
Ein Motorumbau kommt nicht in Frage!
Werde mal zum Monkeyshop nach Hannover fahren und dort einen Zylinderkit, Vergaser und Kupplungsfedern ordern.
Das sollte erstmal reichen.
Was ist mit dem Ansaugstutzen, wenn ich einen 17er Vergaser anbauen möchte?
Die Kupplungsfedern haben bei den Automatikkupplungen nicht wirklich einen Nutzen, da die Kupplungskraft ja ausschließlich durch die Fliehkraft zustande kommt, siehe dazu auch www.honda-dax.de/technik.html
ST 50 und ST 70 Vergaser sind bis auf die Gasschieberlänge gleich, brauchst aber unbedingt ein größeres Ritzel, schlage 17 Zähne vor.
Beim Lesen merke ich gerade, dass ich damals der Zeit etwas voraus war. Es gab keine Tunigteile wie heute...
1976 ne neue 50er Dax gekauft (1.400,- DM) und dann angefangen: 70er-Zylinderbuchse in 50er Zylinder, 70er etwas geplanter Kopf dazu, schärfere Nockenwelle, Kanäle bearbeitet, größerer Vergaser, Ansaugkrümmer aus Alu mit 2 Flanschen selbst geschweißt, Edelstahlrohr mit Blei ausgegossen und Auspuffkrümmer selbst gebogen, Topf von einer 500er dran, 5-Gang-Handschaltung von einer SS50 eingebaut (passte genau), Primäruntersetzung (Kurbelwelle ins Getriebe) geändert - dazu zwei Zahnräder mit der damals einzigen Plasma-Schweißanlage in der BRD zusammengeschweißt - damit die Untersetzung Ritzel/Kettenrad gleich blieb, Schwungrad mit Frühverstellung...
Die ging wie ein Tier und vor allem habe ich da, wo die anderen schon bei Vmax waren, erst mal in den Fünften geschaltet. Hat Spaß gemacht
Die steht noch in der Garage mit 76.400 km. Und zwei andere noch dazu (67.000 km und 30.000 km).
Das waren noch Zeiten...
Ist man erwischt worden, gab es was mit dem erhobenen Zeigefinger und 20 Stunden in der Gemeindegärtnerei. Mich haben sie aber nie erwischt. Vielleicht suchen sie mich noch heute
Ich habe auch recht früh mit dem Tuning an der Honda DAX begonnen, auch zu Zeiten, als es keine Komplettmotore gab.
In einen ST 50 Motor hatte ich eine längere Kurbelwelle und einen 52mm Kolben zum Einsatz gebracht, waren dann 103 bzw. 106ccm. Wirklich sehr viel damit gefahren, allerdings machten mir SS-50 Fünfgang Getriebe und entsprechende Handkupplung mehrfach Ärger, so das ich später dann einfach einen größeren Motor verwendet hatte- die auch thermisch deutlich stabiler Laufen.
Momentan habe ich einen 140er Komplettmotor ´drunter, ist so gut wie jeden Tag im Einsatz und läuft einfach prima- hat auch ordentlich Leistung da serienmäßig hoch verdichtet und sehr leichter Kolben.
Heute sich Erwischen zu Lassen ist nicht mehr so gut, habe meine Bonsaibikes auf Motorrad umgetragen.
Durch die ganz neuen Modelle, die Serienmäßig mit 125ccm auf den Mark gekommen sind, ist das gar kein Problem.
Mit Niederquerschnittsreifen und ordentlichem Fahrwerk (anderer Feder, Hydrauikgabel und Gasdruck Stossdämpfer) fährt sich das ganz ordentlich.
Auspuffanlagen für die DAX lassen wir jetzt aus Edelstahl mit E-Nummer Fertigen.
Haben eine ganze Menge Spass mit den Bonsaibikes, trotz der jetzt guten technischen Möglichkeiten kostet das Ganze im Vergleich zu früher Peanuts.
habe auch ne honda dax st50 6v und will sie auch mit einem zylinderkit tunen!!
was muss man aber da für ne kannte brechen????
Noch eine Frage!
Beim Hochschalten vom 2. in den 3. Gang knallt der 3. Gang geräuschvoll rein. Die Kupplung habe ich schon nach Anleitung nachgestellt und trennt auch gut für mein Empfinden.
Kann man da noch was am Getriebe einstellen oder ist da was verschlissen?
Hallo zusammen,
habe auch eine 6v Dax, Bj. wohl Anfang 70er.
Ich bastle auch schon lange daran rum wüsste aber gerne
1. Wie weit sollte man nach 70ccm Umbau den Schieber im Vergaser absägen, bzw. gibts auch kürzere Schieber zu kaufen?
2. Wo kann man die "Einstellungen" am Polrad vornehmen?
Vielen Dank schon mal!
Markus
Zitat:
Original geschrieben von Ludiii
habe auch ne honda dax st50 6v und will sie auch mit einem zylinderkit tunen!!
was muss man aber da für ne kannte brechen????
Ja, sollte machen. Es ist sehr leicht, diese kleine Fase am Zylinderkopf einzuarbeiten.
Das verhindert ein Klingeln des Motors nach dem einfahren des Zylindersatzes.
Zusätzlich ist der größere Zylinder mit einem größerem Ritzel zu fahren und es macht Sinn, bei dem Umbau das Wartungskit zu checken bzw. einzubauen.
Zitat:
Original geschrieben von papplöffel
Noch eine Frage!
Beim Hochschalten vom 2. in den 3. Gang knallt der 3. Gang geräuschvoll rein. Die Kupplung habe ich schon nach Anleitung nachgestellt und trennt auch gut für mein Empfinden.
Kann man da noch was am Getriebe einstellen oder ist da was verschlissen?
Bitte prüfe die Schrauben auf beiden Seiten der Schaltwalze, hier könnte sich etwas gelöst haben.
Eine dämpfende Wirkung hat eine O-Ring Kette.
In der Radnabe sind Gummieinsätze, die das Kettenblatt halten,
bitte diese Torsionsdämpfer prüfen und ggf. austauschen.
Wichtig ist auch das richtige Motoröl bei diesem Bike.