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Hybrid-Varianten

Themenstarteram 16. November 2011 um 14:55

Hallo Forumgemeinde,

da ich eine Präsentation halten muss über Hybridelektrofahrzeuge und ich nach ein paar Recherchen im I-Net verwirrt wurde, möchte ich gerne fragen, ob der serieller-Hybridantrieb und der paralleler-Hybridantrieb so wichtig sei, um einen Vergleich zum Verbrennungsmotor zu ziehen. Da ich gelesen habe, dass der Toyota Prius als Erstes den Maßstab für Hybridfahrzeuge gesetzt hat und dieser mit dem Mischhybrid-Antrieb (leistungsverzweigter Antrieb) eingesetzt wird, ob dieser Art von Antrieb der eigentliche Erfolg des Hybridautos ist? Also sind der serieller- und paralleler Hybrid eher Nebensache, da sie in dem Mischhybrid beide zum Einsatz kommen?

Lohnt sich ein Mischhybrid eher als die zwei oben genannten Antriebe?

Möchte mich schonmal entschuldigen, wenn ich im falschen Forum bin.

Danke im Vorraus

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8 Antworten

Das Problem ist, du musst zwischen den Marketingblasen einzelner Hersteller lange in der Technik wühlen, bis man eigentlich verschiedene Klassifizierungen vornehmen kann. Ich hab den Eindruck, einige versuchen es Toyota irgendwie gleichzutun, wollen aber immer irgendwie andere Wege beschreiten.

Mild Hybrid (Honda insight): Der kann gar nicht elektrisch fahren, nur unterstützen, der Verbrenner läuft im Fahrbetrieb immer mit, die Dimensionierung des E-Motors und der Akkus sind eher schmalbrüstig

Microhybrid (BMW) Da ist gar nichts Hybrid, einzig die LiMa wird beim Bremsen stärker erregt, so daß sie maximal Strom produziert und so etwas Bremsenergie auf den Akku schaufelt. Zum Beschleunigen reicht es allerdings nicht - es gibt keinen Motorbetrieb, die Lima läuft eben "leer" mit. Was das mit Hybridantrieb zu tun haben soll, entzieht sich meiner Kenntnis

Parallelhybrid: (Toyota) 3 Motoren laufen auf ein Planetengetriebe und können so wahlweise die Fahrzyklen bestimmen: Verbrenner (ICE) und zwei E-Motoren, erklärenderweise heißen beide "Motorgenerator" wobei deutlich wird, beide können antreiben, als auch Stromerzeugen.

Mehr dazu auf Wikipedia - ganz gut erklärt.

serieller Hybrid: Ein Verbrenner treibt einen Generator, der den Strom für den E-Motor liefert und auch über die Akkus puffert (Diesellokprinzip)

Wie ich finde ganz schon viel Energiewandlung auf einmal.

Aber bei derart teuren Akkus wie derzeit ist das eher eine gangbare Notlösung, um mit derselben Konstellation und zusätzlicher Akkus später größere Reichweiten rein elektrisch zu erzielen.

Vergleich mit dem Verbrennungsmotor?

vergleich mal die Verbräuche je 100km dazu die Kosten, das sagt genug. ;)

Die Varianten sind vor Marketinggeblubber kaum trennbar.

Micro-Hybrid heißt so weil die Lichtmaschienensteuerung eine (kleine) Rekuperation von Bremsenergie erlaubt und so auch die Energie für die i.d.R. mitverbaute Start-Stopp-Funktion erzeugt. Mit Rekuperation und Start-Stopp erfüllt der Micro-Hybrid ja schon zwei grundlegende Funktionen die man Hybridfahrzeugen zuschreibt, so falsch ist der Name also nicht. Aber halt Micro, Wunder sollte man von der Technik keine erwarten. Allerdings kommt sie dafür auch ohne zusätzliche Bauteile aus, Starter und LiMa hat jedes Auto, also könnte eigentlich auch jedes Auto heute schon ein Micro-Hybrid sein.

Der Toyota ist ein leistungsverzweigter Hybrid, fälschlicherweise wird er oft den Parallelhybriden zugeschrieben. Die Technik hat Vor- und Nachteile. Vorteil z.B. dass man gleichzeitig ein stufenloses Getriebe hat, Nachteil dass wie beim seriellen Hybrid immer zumindest ein Teil der Energie gewandelt werden muss (Mechanisch -> elektrisch -> Mechanisch). Es laufen hier Verbrenner und 2 E-Motoren auf 2 (!) Planetengetriebe. Im ersten werden Verbrenner und 1. E-Maschine zusammengeschaltet, im zweiten dann 2. E-Maschine und Radabtrieb. Die Leistungsverzweigung ist dann zwischen der Welle die beide Planetensätze verbindet und der elektrischen Verbindung beider E-Maschinen.

Der Insight ist auch so eine Mischform. Er kann begrenzt sogar rein elektrisch fahren, muss dabei aber den Verbrennungsmotor mitdrehen. Dabei hält er die Ventile geschlossen und spritzt kein Benzin ein um wenig Reibungsverluste zu haben. Beim Rangieren und wenigen Metern mal im Stau vorfahren fährt man also auch ohne Benzinverbrauch. Zudem entfällt ein separates elektrisches Starten des Motors, der wird gemeinsam mit dem Fahrzeug elektrisch angeschoben und bekommt ab einer Grunddrehzahl dann Benzin eingespritzt. Tja, was ist er nun? Eingeschränkter Parallelhybrid? Mildhybrid?

Genauso schwer trennbar serieller Hybrid und E-Auto mit Range-Extender. Vom Grundaufbau identisch, lediglich die Größe des Verbrenners variiert. Ab wie viel kW ist es ein Hybrid? Unter wie viel dann doch nur ein Range-Extender?

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Der Insight ist auch so eine Mischform. Er kann begrenzt sogar rein elektrisch fahren, muss dabei aber den Verbrennungsmotor mitdrehen. Dabei hält er die Ventile geschlossen und spritzt kein Benzin ein um wenig Reibungsverluste zu haben.

Sicher, dass er die Ventile geschlossen hält? Dadurch entstehen doch Kompressionsverluste die die Reibungsverluste übersteigen werden. Ich würde hier erwarten dass die Ventile offen gelassen werden.

mfg

Peter

am 17. November 2011 um 16:07

Nö, das eingeschlossene Gas folgt so einem Kreisprozess der voll reversibel ist --> theoretisch Verlust gleich null, praktisch minimal.

 

Gruß SRAM

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er

Die Varianten sind vor Marketinggeblubber kaum trennbar.

Da hast du ja sowas von Recht!

Zitat:

Micro-Hybrid heißt so weil die Lichtmaschienensteuerung eine (kleine) Rekuperation von Bremsenergie erlaubt und so auch die Energie für die i.d.R. mitverbaute Start-Stopp-Funktion erzeugt. Mit Rekuperation und Start-Stopp erfüllt der Micro-Hybrid ja schon zwei grundlegende Funktionen die man Hybridfahrzeugen zuschreibt, so falsch ist der Name also nicht...

Ich weiß ja nicht, welcher Micro-Hybrid Bremsenergie rekuperiert. Von den Smart Micro Hybrid Drive Informationen, die im Internet zur verfügung gestellt werden, kann man das jedenfalls nicht ablesen. Dass Hybridautos eine Start-Stopp-Funktion haben, ist schön, aber nichts Spezifisches. Zumindest im Fall Smart (und andere sind mir unbekannt) halte ich den Ausdruck Micro-Hybrid für Volksverdummung, auch wenn man hinten noch das wort -Drive dranhängt. Damit will man wohl die Intelligenteren unter den für dumm verkauften ansprechen.

Zitat:

Original geschrieben von eCarFan

Ich weiß ja nicht, welcher Micro-Hybrid Bremsenergie rekuperiert.

Jeder ;)

Hättest du ev. einen Link für mich zum Nachlesen, wo ein Hersteller sein Auto einen Micro-Hybriden nennt und diese Funktion einem potentiellen Käufer erläutert?

Zitat:

Original geschrieben von eCarFan

Hättest du ev. einen Link für mich zum Nachlesen, wo ein Hersteller sein Auto einen Micro-Hybriden nennt und diese Funktion einem potentiellen Käufer erläutert?

Gut erläutert es BMW, die nennen das aber "efficient dynamics". Bremsenergierückgewinnung per Lichtmaschine, Start-Stopp usw.. ist da ganz gut erklärt, z.B. hier auf die Schnelle gefunden:

http://www.bmw.de/.../brake_energy_regeneration.html#more

Ist aber vom Prinzip her genau das was man üblicherweise unter Micro-Hybrid versteht.

Unter dem Namen Micro-Hybrid verkauft wird m.W. derzeit nur der Smart MHD (Micro-Hybrid-Drive), die Informationen von Smart dazu sind zumindest auf der Homepage äußerst dürftig.

Edit: Einen Micro-Hybrid fahre ich übrigens auch, das greentec-Paket von Skoda ist nichts anderes. Bremsenergierückgewinnung per Lichtmaschine (natürlich aufgrund der Dimension nur sehr begrenzt möglich) und Start-Stopp. Seh ich mittlerweile schon als Komfortextra wenn im Stand der Motor nicht mehr rappelt. :)

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