Startseite
Forum
Auto
Volkswagen
Golf
Golf 3
Immer auf die Schwellerkante - Kampf gegen Windmühlen

Immer auf die Schwellerkante - Kampf gegen Windmühlen

24 AntwortenNeuester Beitrag am 28. Oktober 2015 um 21:30

VW Golf 3 (1H)

Themenstarteram 24. Oktober 2015 um 10:03

Hi zusammen,

vielleicht könnt ihr mir einen Tipp geben, wie ich mit diesem "Golf-Problem" umgehen soll. Ich frage mich mittlerweile, ob ich der Einzige bin, der immer wieder damit auffällt.

Ich muss praktisch mit jeder Werkstatt und jedem Reifendienst bis auf's Messer diskutieren, wo an der Karosserie die Punkte für die Hebebühne sind - erfolglos. Dabei kann ich noch nicht mal sagen, dass es an der mangelnden "Spezialausbildung" für den Golf 3 liegt. Eine VW-Vertragswerkstatt hat es vor vielen Jahren als erste geschafft, die jungfräulichen Schwellerkanten mit ihren Gummiblöcken zu zerdrücken. Auch wenn es damals wieder gerichtet wurde, habe ich heute an diesen Stellen ein Rostproblem.

Die Diskussion läuft immer gleich ab: ich weise darauf hin, dass die Schwellerkante wegen Stabilitätsproblemen nicht zum Anheben geeignet sei. Die Antwort ist dann immer, dass man grundsätzlich alle Autos an der Schwellerkante hochhebe. Ich zitiere dann die Betriebsanleitung und diverse Selbsthilfebücher, die alle explizit besagen, dass gerade dort, jedenfalls vorne, das Auto nicht abgehoben werden darf, sondern ausschließlich an diesen wunderschönen Verstärkungen am Bodenblech. Daraufhin wird mir gesagt, dies könne unmöglich sein. Es gebe extra diese Markierung am Schweller, die bedeuten, dass man das Auto dort an der Kante anheben müsse. Es gäbe quasi keine bessere Art, ein Auto anzuheben (sogar ein Prüfingenieur hat mir das kürzlich wörtlich so gesagt). Schäden könnten nur entstehen, wenn es in diesem Bereich - wie beim Golf angeblich üblich - ein Rostproblem gebe. Ich entgegne, dies seien lediglich die Punkte für den Bordwagenheber, der noch nicht mal an der Kante selbst angreift, und wage mich dann noch, zu fragen, wie ein 2 oder 3 mm starkes, mehr oder weniger senkrechtes Stück Blech mehr Kraft übertragen können soll, als diese waagerechte Platte mit ihrer vergleichsweise riesiegen Fläche. Keine Antwort.

Diese Diskussion gleich am Anfang fördert natürlich nicht unbedingt das Verhältnis Kunde-Werkstatt. Ich merke schon immer, wie die Stimmung kippt und der Ton rauer wird, wenn ich mit dem Thema komme. Jedenfalls stehe ich am Ende immer da wie ein Vollidiot und es wird doch die blöde Kante benutzt. Falls das Ding irgendwann wieder aufreißen sollte, weiß ich jetzt schon, wer auf dem Schaden sitzen bleibt.

Wie geht ihr vor, wenn sich ein Werkstattbesuch mal nicht vermeiden lässt? Oder bin ich vielleicht hier einfach viel zu pingelig und sollte die Leute mal lieber ihre Arbeit machen lassen? Ich gebe zu, dass andere Hersteller das besser gelöst haben, und dass es mit den Bühnen mit ihren Auffahrrampen oder wie die heißen (die mit den Armen findet man ja so gut wie gar nicht mehr) nicht einfach oder vielleicht sogar unmöglich ist, die Stelle am Unterboden zu erwischen.

Besten Dank schon mal!

Beste Antwort im Thema

am 24. Oktober 2015 um 17:57

VW schreibt explizit vor, dass Hebebühnen und Ragierwagenheber vorne NUR und ausschließlich an der Verstärkung im Bodenblech (Neben Verschraubung Aggregateträger) angesetzt werden dürfen.

Hinten, und auch nur dort, hebt man grundsätzlich an der Schwellerkante an.

Die Dreiecksmarkierung am Unterholm markiert jediglich die Ansatzpunkte für den Bordwagenheber! Dieser nimmt die Kraft an den drei Blechrippen am Schweller auf, die Kante dient nur als Verrutschschutz.

Ich weise schon bei der Auftragserteilung darauf hin und bestehe darauf, dass schriftlich im Auftrag erwähnt wird, dass Fahrzeug dort nicht anzuheben. Weigert man sich, so sehen die auch mein Geld nicht und ich gehe wo anders hin.

24 weitere Antworten

24 Antworten

1 von 2

am 24. Oktober 2015 um 10:41

...aber auch an "Auffahrrampen-Bühnen" gibt's dann noch diese "Radfreiheber", und dann stehst wieder vor dem gleichen Problem.

Ich heb den Golf auch immer nur ganz innen an den Endstücken des Achsträgers hoch, das isses stabil. Muß man sich halt bücken, will wohl aus Bequemlichkeit nicht jeder.

Bei Unzufriedenheit mit der Werkstatt ---> wechseln, oder am besten gleich alles selbermachen.

Dann mußt nur noch alle 2,x Jahre dem TÜV auf die Finger schauen ;-)

Könntest aber auch Gummiklötze mit passender Nut versehen und denen immer mitbringen ;-)

am 24. Oktober 2015 um 10:47

Hi TheHeizer, da wirst du auch der einzige bleiben. Der Schweller ist nicht nur

ein Stück Blech außen rum , sondern besitzt

im Innenbereich eine Verstärkung, die das

Gewicht des Autos ohne Probleme tragen

kann. Entweder ist der Innenholm schon halb weggerostet oder nicht richtig neu geschweißt worden.

Mit greundlichen Gruß

VWveteran

am 24. Oktober 2015 um 16:53

Hallo VWVeteran, es geht ja nicht um die Stabilität des Schwellers ansich, sondern um den Stehfalz! Und der klappt halt rum wenn man die Karre da hochhebt, mindestens geht die Beschichtung ab und es blüht nach dem Salzwinter da alles auf. Habe das gleiche Thema mit dem Golf3 und dem TT. Die sind einfach Beratungsresistent. Ich lege schon immer nen Zettel mit Zeichnung auf den Sitz mit dem Hinweis das ich auch vor körperlicher Gewalt nicht zurüchschrecke. Du konservierst und holst ihn vom Spureinstellen ab und alles ist weggedrückt!

am 24. Oktober 2015 um 17:32

Hi , also umklappen ist auch so eine Sache.

Ein Smart an der Seite hoch zu heben oder ein Passat...

die gleiche Schwellerfalz....und da kippt kein Blech um....

Also ist da der Wurm drinn. Beim Tüv nehmen die auch sehr breite

Gummiblöcke, da passiert auch nichts...

Mein 25 Jahre alter Passat hat da auch keine Probleme..

Mit freundlichen Gruß

VWveteran

am 24. Oktober 2015 um 17:51

Also ich weiß ja wie ich die Autos übernommen habe und was ich gradebiegen mußte und dann habe ich da alles schön gelackt und unterbodenkonserviert und wie ich denn Golf von Querlenkerwechseln mit Vermessen abholte war (trotz Hinweises) alles bis aufs blanke Blech weggedrückt. Da fragt man sich doch: sind die alle bescheuert? Beim TT8n gibt es extra Unterbodenhochhebepunkte als Gummiknubbel. Aber neee, da wird der Arm erstmal nur so unter die Schwellerverkleidung mit dem Fuß druntergetreten und wie er den Knopf an der Hebebühne anfasst, wars aber mit meiner Beherrschung vorbei. Ich habe den Meister am Kittel hingezerrrt und ihn den Aufbau des Schwellers mal erklären lassen und dann haben wir es richtig gemacht, angehoben und nochmal von unten alles erläutert. Wäre ich nicht noch dagewesen, hätten die alles super zerdrückt und nachher wars keiner gewesen. Das ist ein altes Auto, das war schon, kommen sie uns mal nicht so komisch, wie wollen sie das beweisen, tolle Kunden heutzutage!

am 24. Oktober 2015 um 17:57

VW schreibt explizit vor, dass Hebebühnen und Ragierwagenheber vorne NUR und ausschließlich an der Verstärkung im Bodenblech (Neben Verschraubung Aggregateträger) angesetzt werden dürfen.

Hinten, und auch nur dort, hebt man grundsätzlich an der Schwellerkante an.

Themenstarteram 24. Oktober 2015 um 21:39

Danke für eure Rückmeldungen! Da bin ich zumindest beruhigt, dass ich damit nicht ganz allein bin.

Es geht, wie Knetekasper gesagt hat, ums Umklappen oder Verbiegen des Falzes. Ich kenne den genauen Aufbau des Schwellers nicht, aber ich denke, wenn der Falz erst mal umgeknickt oder eingerissen ist, dann ist es bis zum Rost im Innern nicht mehr weit.

Von Gewaltandrohungen hab ich bisher abgesehen. Dazu hab ich leider auch die falsche Gewichtsklasse, fürchte ich Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Werkstätten da so ignorant sein müssen. Ich meine, es ist mein Auto. Wenn ich sage, ich möchte bitte, dass Sie das aus dem oder dem Grund nicht so oder so machen, warum macht man es dann einfach trotzdem? Es ist ja nicht so, als würde man sich strafbar machen oder gegen den KFZ-Handwerkercodex oder was weiß ich verstoßen, wenn man ein Auto nicht an dieser Kante anhebt.