Injektoren präventiv wechseln?
Hallo!
Mein Auto ist ein W210 320CDI, Bj. 2000, ca. 187.000 km (mit 120.000 km gekauft, seitdem fast ausschließlich Langstrecken gefahren mit mäßigem Tempo - also > 400 km am Stück). Der Motor läuft perfekt und ist ein echtes Sahnestück
Man liest oft von defekten Injektoren und dass sie heftige Probleme verursachen können (bis zum totalen Motorschaden ). Also meine Überlegung: empfiehlt es sich, alle Injektoren präventiv zu tauschen? Oder ist der Aufwand heftig? Kostenpunkt? Ist der totale Motorschaden die Ausnahme oder hängt es wie ein Damoklesschwert über jedem CDI? Wann soll man die Injektoren ggfs. wechseln?
Danke für eure Antworten.
Grüße
Beste Antwort im Thema
Du musst auch Probleme im und um den Injektor unterscheiden:
Abdichtungsprobleme (der Kupferring zum Zylinderkopf) betreffen nicht den Injektor selber. Diese Problem tritt ziemlich wahrscheinlich bei jedem CDI mit höherer Laufleistung auf. Vorsorglicher Ausbau, Ersatz von Dichtung und Befestigungsmaterial hat bei mir beim keine 200 Euro gekostet. Die Injektoren können ganz schön festsitzen, da ist auch ein Demontagerisiko dabei.
Injektoren können innerlich verschlissen sein, wodurch die Leckölmenge steigt. Das bringt wieder Startprobleme, weil die Hochdruckpumpe bei den geringen Startdrehzahlen zuwenig Druck aufbaut. Die Leckölmenge wird mit kleinen Messgläsern am Rücklaufschlauchanschluss jedes einzelnen Injektors gemessen.
Injektoren können verschlissene Düsenkanäle haben, was zu einer schlechten Zerstäubung des Kraftstoffs führt. Das kann wieder starke Rußbildung (evtl. dadurch auch Verkokung am Injektor und Beschleunigung der Folgeschadensentwicklung) und im Extremfall lokale Überhitzung im Brennraum mit Kolbenschäden zur Folge haben. Das ist aber nur am Prüfstand klar zu erkennen.
Die Leerlaufkorrekturwerte zeigen einen "undifferenzierten Verschleißwert" an, der aber im Detail nicht sehr aussagekräftig ist, durchaus existente Probleme "verschweigen" kann.
Der Verschleiß schlägt laut meinem ab 200.000 km bei jedem CDI zu, aber nicht bei allen Injektoren gleich: Es gibt deutliche Ausreißer nach oben und unten ("100.000-300.000 km"). Damit haben Vierzylinder bessere Chancen auf vier unauffällige Injektoren als Fünf- oder Sechszylinder-Motoren!
Professionell überholte Injektoren gibt es ab 100 Euro in der Bucht. Inwiefern die wieder "neuwertig" sind,weiß ich nicht. Ich nehme an, dass das Innenleben erneuert ist und die Düse selbst nur kontrolliert.
Nachdem der Ein-/Ausbau der Injektoren nicht allzu teuer ist würde ich nur im Bedarfsfall die Injektoren tauschen bzw. ab einer Laufleistung von knapp 300.000 km und geplanter noch längerer Nutzungsdauer.
Gegen eine vorbeugende Neuabdichtung (Kupferringe, Spannpratzen, Dehnschrauben) spricht aber nur wenig und kann viel ekelige Arbeit sparen!
Übrigens: Genausogut könnte man ja das AT-Getriebe ab 300.000 km vorbeugend überholen lassen ...
Mit 200.000 km sind auch die Abgasrückführung meist "Sanierungsfälle" (AGR-Mischgehäuse total verkokt) und der Luftmassenmesser fällig. Das kann man auch sinnvoller Weise vorbeugend machen (lassen).
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18 Antworten
Ich bin bei 240 t.km zu dem , zwei Injektoren mussten neu abgedichtet werden, sind aber ganz O.K. und alle original vom Werk. Bald bin ich beim TÜV, also Abgastest gibt Info über die Injektoren. Zuletzt war die Trübung bei 20% der erlaubten Werte. Erst, wenn die Werte irgendwie nicht stimmen, ist es angebracht, die Injektoren zu prüfen.
Hallo rebbe,
bei mir war der gleiche Gedanke, bin dann zu meinem Vertrauten. Der hat dann WIS einen Injektoren Test und einen Kompressions Test gemacht. Habe daraufhin die defekten Injektoren gewechselt. Mercedes gibt an, dass ein Wert bis + 5 in Ordnung ist aber ich habe die Injektoren schon wesentlich früher erneuert.
Gruß Dexal
Du musst auch Probleme im und um den Injektor unterscheiden:
Abdichtungsprobleme (der Kupferring zum Zylinderkopf) betreffen nicht den Injektor selber. Diese Problem tritt ziemlich wahrscheinlich bei jedem CDI mit höherer Laufleistung auf. Vorsorglicher Ausbau, Ersatz von Dichtung und Befestigungsmaterial hat bei mir beim keine 200 Euro gekostet. Die Injektoren können ganz schön festsitzen, da ist auch ein Demontagerisiko dabei.
Injektoren können innerlich verschlissen sein, wodurch die Leckölmenge steigt. Das bringt wieder Startprobleme, weil die Hochdruckpumpe bei den geringen Startdrehzahlen zuwenig Druck aufbaut. Die Leckölmenge wird mit kleinen Messgläsern am Rücklaufschlauchanschluss jedes einzelnen Injektors gemessen.
Injektoren können verschlissene Düsenkanäle haben, was zu einer schlechten Zerstäubung des Kraftstoffs führt. Das kann wieder starke Rußbildung (evtl. dadurch auch Verkokung am Injektor und Beschleunigung der Folgeschadensentwicklung) und im Extremfall lokale Überhitzung im Brennraum mit Kolbenschäden zur Folge haben. Das ist aber nur am Prüfstand klar zu erkennen.
Die Leerlaufkorrekturwerte zeigen einen "undifferenzierten Verschleißwert" an, der aber im Detail nicht sehr aussagekräftig ist, durchaus existente Probleme "verschweigen" kann.
Der Verschleiß schlägt laut meinem ab 200.000 km bei jedem CDI zu, aber nicht bei allen Injektoren gleich: Es gibt deutliche Ausreißer nach oben und unten ("100.000-300.000 km"). Damit haben Vierzylinder bessere Chancen auf vier unauffällige Injektoren als Fünf- oder Sechszylinder-Motoren!
Professionell überholte Injektoren gibt es ab 100 Euro in der Bucht. Inwiefern die wieder "neuwertig" sind,weiß ich nicht. Ich nehme an, dass das Innenleben erneuert ist und die Düse selbst nur kontrolliert.
Nachdem der Ein-/Ausbau der Injektoren nicht allzu teuer ist würde ich nur im Bedarfsfall die Injektoren tauschen bzw. ab einer Laufleistung von knapp 300.000 km und geplanter noch längerer Nutzungsdauer.
Gegen eine vorbeugende Neuabdichtung (Kupferringe, Spannpratzen, Dehnschrauben) spricht aber nur wenig und kann viel ekelige Arbeit sparen!
Übrigens: Genausogut könnte man ja das AT-Getriebe ab 300.000 km vorbeugend überholen lassen ...
Mit 200.000 km sind auch die Abgasrückführung meist "Sanierungsfälle" (AGR-Mischgehäuse total verkokt) und der Luftmassenmesser fällig. Das kann man auch sinnvoller Weise vorbeugend machen (lassen).
Die Schrauben der Injektoren habe ich zu dem Anlass alle auswechseln lassen. Die langen M6 Schrauben sind aus Federstahl und sollen wie Feder die Dehnung verschiedener Komponenten ausgleichen. Also, keine gewöhnliche Schrauben! Das Material ist nach 11 Jahren ganz sicher müde und kostet nur einige Euros. Ich hoffe, damit die Dichtungen wieder mit entsprechender Kraft anzudrücken. Eine Kontrolle mindestens jährlich lohnt sich, die Menge des Teers kann nach mehreren Jahren den Injektor ganz fest einkleben, was mit einem Schaden enden kann. Ähnlich auch undichte Glühkerzen. Beim schwarzen Pest zwischen den Injektoren oder Glühkerzen muss gleich gehandelt werden!
Hallo,
greife das Thema noch mal auf. Da mein 270er im November zum Tüv muss. Beim letzten Tüv/AU war der Trübungswert nicht in Ordnung, die Auspuff gehalten. So hat er letztendlich die AU bestanden. INJEKTOREN habe eine Laufleistung von ca 60 tkm. Was kann ich noch machen um den Rußanteil bzw Trübungswert nach unten zu schrauben. LMM scheint in Ordnung zu sein. Ist allerdings kein Original. Hilf vieleicht beimischen von 2 Takt Öel?
Zitat:
Hilft vieleicht beimischen von 2 Takt Öel?
Manch einer sagt ja. Beweisen kann man es wohl nicht.
Wichtiger, sicherer und besser ist es, kurz vor der HU/AU rauf auf die Autobahn und ein paar km im 4. Gang alles schon frei zu machen.
Schlechte Trübungswerte können zB auch von einer verlegten Ansaugbrücke bzw. defekten Drallklappen kommen. Auch Mängel an der Abgasrückführung und Undichtigkeiten im Ladelufttrakt sind als Ursache denkbar.
Zitat:
Original geschrieben von dexal01
Hilf vieleicht beimischen von 2 Takt Öel?
Ich sage, es hilft !
Aber man muß es regelmäßig machen und das richtige Öl verwenden (nur teilsynthetisch).
Mein 320er ist jetzt 14 Jahre alt und die Injektoren sitzen noch einwandfrei dicht und arbeiten wie neu.
Auch der Bereich der Abgasrückführung ist einwandfrei sauber und bei normalem Fahrbetrieb rußt überhaupt nichts.
Ich bin überzeugt, daß Pumpe und Injektoren noch sehr, sehr lange halten. Und das Zweitaktöl ist allemal billiger als ein Injektorentausch. Außerdem gibt es noch weitere überaus vorteilhafte "Nebenwirkungen"...
Sicher ist Dir der entspechende Thread hier im Forum bekannt. Leider gibt es immer wieder Leute, welche die Sache als Unfug zerreden wollen, aber die verschwinden wieder so schnell wie sie gekommen sind...
Hallo Schneggabeisser,
im was für ein Verhältniss tankst Du Diesel/2 Takt teilsynthetisch?
Gruß dexal.
PS: da jetzt bald die große WW fahrt stattfindet, ist es das Wert es aus zu probieren. damit alles gut durchgeschmiert wird
Hallo dexal,
ich kann mich dem Schneggabeisser nur anschließen - das Zutanken von 2-Takt-Öl mache ich inzwischen auch schon seit 100Tkm regelmäßig und der Erfolg ist erlebbar.
Mischungsverhältnis:
-> 250ml - 300ml auf einen Tankfüllung (65-70 Liter)
Grüße
Hallo,
defeniere mal genauer Erfolg
Gruß Dexal
PS: Welche Marke empfeht Ihr, ?
Hallo dexal,
Marken sind viele möglich. Ich besorge mir immer einen 20-Liter-Kanister von MEGUIN:
-> Artikel-Nr.: ME-4883 megol Zweitakt-Motorenöl teilsynthetisch
Das hält dann für ca. 80 Tankfüllungen und ist durch die Menge deutlich billiger als immer einen Liter im Shop um die Ecke zu kaufen.
Und die angesprochenen Erfolge?!.....nun ja, das ist nach den meisten Meinungen im Forum eine subjektive Aussage
Meine persönliche Beobachtungen:
-> kein knackiges Kalt-Diesel-Nageln mehr - auch in Winter
-> ruhiger Motorlauf - keine Drehzahlschwankungen
-> kein auffälliges Nageln der Injektoren mehr
Achtung: ab jetzt rein persönliches Empfinden!!!
-> "fühlt" sich sehr viel direkter/spontaner beim Gas-Geben an
-> deutlich verringerter Spritverbrauch
-> "Qualmfrei" in "jeder" Gas-Stellung (ausser Vollgas)
Langzeiterfolge:
-> Injektoren-Spitzen blitz-blank (auch noch bei 282 Tkm)
-> gleiche, kleinste Rücklaufmenge aller Injektoren
-> bisher keine Probleme mehr mit Abgasregelanlage (seit ca. 100 Tkm)
Ein kurzer Check ergab vor ein paar Wochen: immer noch alles blitz-blank
-> Langzeit-Vorsorge für Hochdruckpumpe, wobei das aber wohl mit der Beimischung von BioDiesel inzwischen Geschichte ist.
Meine Erfahrungen/Erfolge stütze ich auf persönliche Vergleichsfahrten/Benutzung mit gleichen Maschinen/Wagen/Laufleistung/Bedingungen mit und ohne Zumischung von 2-Takt-Öl in meiner Kfz-MB-Fahrerlaufbahn.
Grüße
PS: bitte keine neue Diskussion über diese Thema lostreten - davon gibt es schon genug.
Jeder muss selbst "erfahren", wie es und ob es seiner Maschine gut tut
Zitat:
Welche Marke empfeht Ihr?
Früher hatte ich auch das Meguin im 20l Gebinde genommen.
Bin jetzt aber auf das "High Performer" in der 5l Kanne umgestiegen.
3,38 Euro der Liter.
Zusatzkosten pro volle Tankfüllung: ca. 1,15 Euro.
Zitat:
Original geschrieben von dexal01
Hallo Schneggabeisser,
im was für ein Verhältniss tankst Du Diesel/2 Takt teilsynthetisch?
Gruß dexal.
PS: da jetzt bald die große WW fahrt stattfindet, ist es das Wert es aus zu probieren. damit alles gut durchgeschmiert wird
Was bitteschön ist die WW Fahrt ??
Von 1:100 bis 1:300 ist alles möglich.
Wenn Du es das erste Mal machst, empfehle ich für die nächsten 3 Tankfüllungen 1:100. Also 1/2 Liter auf 50 Liter Diesel.
Danach dürften Injektoren und Brennräume sauber sein und es reicht fortan ein 1/4 Liter auf 50 bis 60 Liter Diesel.
Dann kannst Du sorglos fahren wie der Teufel und alles negative was Du je über CDI-Motoren gehört hast, vergessen. Du wirst Deinen Motor nicht wiedererkennen und nur noch fahren wollen...
Ich z.B. freue mich schon auf meine diesjährige Fahrt in den Urlaub mit rund 2 x 1000 km.
Siehe auch den großen Thread im Mercedes Motorenforum "2-Takt-ÖL + Dieselkraftstoff" mit 800 Seiten !!
Aber lasse Dich nicht beirren, denn dort gibt es auch viele Unbelehrbare, die sich mit ihrer destruktiven Kritik profilieren wollen weil sie die Logik nicht kapieren...