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Ist Geiz beim Reifenkauf wirklich geil?

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 9:22

Hallo,

letzte Woche ließ ich auf mein Auto neue Reifen montieren. Dabei stand ich natürlich vor der Wahl, ob der "wir verschenken Reifen und zahlen noch was drauf" online-Discounter oder doch der "ich bin etwas teurer, aber du bist alle Sorgen los" Reifenhändler um die Ecke den Zuschlag erhalten sollte.

So verglich ich erstmal die Preise im Internet. In letzter Zeit machen ja wieder etliche Discounter und Werkstattketten Werbung im Fernsehen und so schaute ich bei premio, A.T.U., reifen.com und tirendo nach dem von mir gewünschten Reifen Goodyear Vector 4 Seasons in 155/70 R13. Bei diesen Asphalttrennscheiben hat man ohnehin noch den Vorteil, dass sich die Preisdifferenz zwischen Internet und Händler in Grenzen hält.

Folgende Preise wurden ermittelt:

premio: 52,00 Euro

A.T.U.: 51,21 Euro

reifen.com: 50,40 Euro

tirendo: 44,99 Euro

Vorteil bei premio, A.T.U. und reifen.com ist, dass diese direkte Werkstätten betreiben, wo man die Reifen montieren lassen kann. Bei tirendo wird dafür ein Servicepartner benötigt. Meist ist dieser Servicepartner sogar selbst der örtliche Reifenhändler, da hätte ich aber schon ein blödes Gefühl dabei, wenn dort nicht seine eigenen Reifen montiert werden. Ich denke sogar, dass premio den Zuschlag erhalten hätte, allein die nächste Filiale wäre mehr als 15 km weit weg gewesen.

Ich habe mich letztendlich doch für den Reifenhändler um die Ecke entschieden. Warum? Bei den Discountern fand ich nur die Reifenpreise, nicht jedoch den Komplettpreis mit Montage, wuchten, Altreifenentsorgung usw., auch diesen erfährt man nur vor Ort und teilweise werden dabei wohl extra Gebühren erhoben, die selbstverständlicher Bestandteil des Reifenwechsels sein sollten. Des weiteren liest man öfters "Probleme mit Discounter XY", "alte Reifen geliefert bekommen", "Reifen nicht lieferbar trotz grüner Anzeige im Shop" usw., tatsächlich hatte ich einige dieser Probleme auch schonmal (alte und nicht lieferbare Reifen).

Der Preis, den der Reifenhändler für selbigen Reifen aufrief, betrug 70,21 Euro. Also 20 Euro mehr pro Reifen, als beim Discounter. Allerdings sehe ich dort vier steuerzahlende Mitarbeiter und weiß, wo das Geld hingeht und dass die nicht mit 400 Euro im Monat abgespeist werden. Nebenbei war der Reifensatz direkt verfügbar. Montage wäre unverzüglich möglich gewesen, da ich aber ohnehin davon ausging, dass ein Termin benötigt wird, war ich ohne Auto hingegangen. Mir wurde eine Gesamtrechnung über 308 Euro vorgestellt, mit der ich einverstanden war. Am nächsten Tag dann Montagetermin, alles ging reibungslos, die Reifen hatten DOT 3611, alles bestens. Die Mitarbeiter alle freundlich und kompetent und nebenbei war sogar ein Gespräch darüber möglich, was die Truppe selbst von Reifendiscountern hält. Sie haben dann gesagt, dass das schon Konkurrenz ist und ein paar Kunden wegzieht, aber sie wissen eben auch, dass trotzdem noch viele Fahrer zu ihnen kommen, weil sie einfach sofort das komplette Paket bekommen, ganz stressfrei und ohne Probleme. Und dafür investieren viele halt doch ein paar Euro mehr.

Ich kaufe natürlich auch mal Elektronik bei Amazon oder mein Essen im Supermarkt, aber bei den Reifen gehört eben auch der Service dazu und da ist sparen vielleicht gar nicht so gut.

Ich würde es tatsächlich auch wieder so machen und beim nächsten mal zum Reifenhändler vor Ort gehen, auch wenn das erst in drei Jahren sein wird. Geiz ist eben nicht immer geil. Wie sind eure Meinungen zu diesem Thema?

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 9:22

Hallo,

letzte Woche ließ ich auf mein Auto neue Reifen montieren. Dabei stand ich natürlich vor der Wahl, ob der "wir verschenken Reifen und zahlen noch was drauf" online-Discounter oder doch der "ich bin etwas teurer, aber du bist alle Sorgen los" Reifenhändler um die Ecke den Zuschlag erhalten sollte.

So verglich ich erstmal die Preise im Internet. In letzter Zeit machen ja wieder etliche Discounter und Werkstattketten Werbung im Fernsehen und so schaute ich bei premio, A.T.U., reifen.com und tirendo nach dem von mir gewünschten Reifen Goodyear Vector 4 Seasons in 155/70 R13. Bei diesen Asphalttrennscheiben hat man ohnehin noch den Vorteil, dass sich die Preisdifferenz zwischen Internet und Händler in Grenzen hält.

Folgende Preise wurden ermittelt:

premio: 52,00 Euro

A.T.U.: 51,21 Euro

reifen.com: 50,40 Euro

tirendo: 44,99 Euro

Vorteil bei premio, A.T.U. und reifen.com ist, dass diese direkte Werkstätten betreiben, wo man die Reifen montieren lassen kann. Bei tirendo wird dafür ein Servicepartner benötigt. Meist ist dieser Servicepartner sogar selbst der örtliche Reifenhändler, da hätte ich aber schon ein blödes Gefühl dabei, wenn dort nicht seine eigenen Reifen montiert werden. Ich denke sogar, dass premio den Zuschlag erhalten hätte, allein die nächste Filiale wäre mehr als 15 km weit weg gewesen.

Ich habe mich letztendlich doch für den Reifenhändler um die Ecke entschieden. Warum? Bei den Discountern fand ich nur die Reifenpreise, nicht jedoch den Komplettpreis mit Montage, wuchten, Altreifenentsorgung usw., auch diesen erfährt man nur vor Ort und teilweise werden dabei wohl extra Gebühren erhoben, die selbstverständlicher Bestandteil des Reifenwechsels sein sollten. Des weiteren liest man öfters "Probleme mit Discounter XY", "alte Reifen geliefert bekommen", "Reifen nicht lieferbar trotz grüner Anzeige im Shop" usw., tatsächlich hatte ich einige dieser Probleme auch schonmal (alte und nicht lieferbare Reifen).

Der Preis, den der Reifenhändler für selbigen Reifen aufrief, betrug 70,21 Euro. Also 20 Euro mehr pro Reifen, als beim Discounter. Allerdings sehe ich dort vier steuerzahlende Mitarbeiter und weiß, wo das Geld hingeht und dass die nicht mit 400 Euro im Monat abgespeist werden. Nebenbei war der Reifensatz direkt verfügbar. Montage wäre unverzüglich möglich gewesen, da ich aber ohnehin davon ausging, dass ein Termin benötigt wird, war ich ohne Auto hingegangen. Mir wurde eine Gesamtrechnung über 308 Euro vorgestellt, mit der ich einverstanden war. Am nächsten Tag dann Montagetermin, alles ging reibungslos, die Reifen hatten DOT 3611, alles bestens. Die Mitarbeiter alle freundlich und kompetent und nebenbei war sogar ein Gespräch darüber möglich, was die Truppe selbst von Reifendiscountern hält. Sie haben dann gesagt, dass das schon Konkurrenz ist und ein paar Kunden wegzieht, aber sie wissen eben auch, dass trotzdem noch viele Fahrer zu ihnen kommen, weil sie einfach sofort das komplette Paket bekommen, ganz stressfrei und ohne Probleme. Und dafür investieren viele halt doch ein paar Euro mehr.

Ich kaufe natürlich auch mal Elektronik bei Amazon oder mein Essen im Supermarkt, aber bei den Reifen gehört eben auch der Service dazu und da ist sparen vielleicht gar nicht so gut.

Ich würde es tatsächlich auch wieder so machen und beim nächsten mal zum Reifenhändler vor Ort gehen, auch wenn das erst in drei Jahren sein wird. Geiz ist eben nicht immer geil. Wie sind eure Meinungen zu diesem Thema?

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Faktisch hast du ca achtzig Euro mehr bezahlt und einen ein Jahr alten reifen bekommen.

Ich finde den reifenkauf im Internet völlig unproblematisch. Ich habe viele Produkte zur Auswahl, wähle das gewünschte und lasse es an den mit montagepreis gelisteten Händler in meiner nähe liefern, der am wenigsten für das aufziehen nimmt. Dieser ruft oder mailt mich an, wenn es da ist, ich daher hin, zahle bar, bekomme eine Rechnung und alles ist gut.

Insgesamt fünf mal klicken, viel einfacher, als extra zum Händler zu Gurken

Hallo,

Ich informiere mich immer zuerst im Internet und kaufe dann aber vor Ort in Hannover.

Die Preise sind dort entweder gleich oder nur unwesentlich teurer.

Die anderen guten Grüne "vor Ort"zu kaufen hast du schon genannt.

Seelze 01

Ich hab mal nen Reifenpreis im Internet rausgesucht über gängige Portale wie popgom oder Reifendirekt, habe dann beim Montagepartner(euromaster und nen anderer Eigenständiger) angerufen und gefragt, inweiweit er mir entgegen kommt, wenn ich den Reifen direkt beim ihm kaufe, beide haben dankend abgelehnt. Vor Jahren habe ich mal bei meiner Werkstatt angefragt, weil ich neue Reifen brauchte(wurde damals dort während einer TÜV abnahme empfohlen), ich nannte den Internetpreis, nachdem er fragte, was ich denn dafür zahle(er macht die Montage), 5min später meinte er, für 2€ pro Reifen mehr als der genannte Preis, krieg ich die Reifen auch bei ihm, er bekam den Zuschlag!

Stimmt, aber wer nicht so der Basar - schacherer ist, fühlt sich wohler, wenn er direkt den endprris angezeigt bekommt.

Ausserdem: wenn der Händler vor Ort auf Internetpreise runtergehen kann zeigt das doch, dass er in der Regel völlig uberteuert agiert und sich an den ahnungslosen bereichert. Auch nicht nett.

Zitat:

Original geschrieben von Taxidiesel

Stimmt, aber wer nicht so der Basar - schacherer ist, fühlt sich wohler, wenn er direkt den endprris angezeigt bekommt.

Ausserdem: wenn der Händler vor Ort auf Internetpreise runtergehen kann zeigt das doch, dass er in der Regel völlig uberteuert agiert und sich an den ahnungslosen bereichert. Auch nicht nett.

Ich glaube nicht, dass er sich wirklich an den Ahnungslosen mit normalen Preisen bereichert. Er wird diese brauchen um überhaupt vernünftig von seiner Arbeit leben zu können!

Themenstarteram 23. Oktober 2012 um 11:06

So seh ich das auch. Oder kennt jemand die Arbeitsbedingungen der Discounter? Wer Reifen schon fast zum EK weitergibt wird wohl kaum seinen Mitarbeitern eine goldene Oase bieten können.

Er würde ja wohl kaum auf das internetniveau runtergehen wenn er nicht noch einen lohnenden Gewinn machen würde.

der Händler aus dem Beispiel des TE wird einen Großhändler haben, der den reifen unter dem ausgabepreis für Endverbraucher von reifencom verkaufen sollte. Wenn nicht Wirtschaftet er beschissen.

Bestimmt ihr (der Kunde) denn auch beim Schreiner oder Heizungsbauer etc.pp. was er an seinem Produkt zu verdienen hat (kann/darf), im Leben nicht...

Beim Auto bzw. in der Autowerkstatt ist das dann aber normal weil da der Wettbewerb enorm ist, kann verstehe wer will aber *richtig* oder *fair* wird es dadurch auch nicht, meine Meinung…

Das alles *muss* ein Leben und leben lassen sein und mit Verlaub, wer glaubt ein Reifenbude hat goldene Klinken daheim, der täuscht sich da gewaltig...

Wären einige Handwerker *bessere* Kaufleute, gäbe es das nicht, dass man auf das Internetniveau runter gehen müsste...

Was sind denn reifendiscounter?

Im Internet bestellte reifen werden nicht in China, sondern beim Händler um die ecke montiert, der seinen preis selber festlegt.

Warum nicht, manchmal zählt auch nen durchlaufender Posten um Umsatzmengen zu erreichen oder er froh ist, deswegen auch erstmal nur Fixkosten zu decken. Da auch einige ablehnen, gehe ich davon aus, dass die Preise schon so sind, dass allein der Bestellvorgang sich nicht lohnt.

für den selben reifen würde ich nicht mehr als nötig ausgeben und das günstigste angebot wählen. allerdings ist hier bei uns immer reifen.com mit werkstatt sehr günstig oder wenige euros teurer, da lohnt das bestellen nicht. man kommt meistens sofort dran, ausser zur hochsaison.

Im Endeffekt darf zum Glück jeder selber entscheiden. Ich finde einfach nicht, dass die Leistung des Händlers den Aufpreis rechtfertigt. So doll ist die auch nicht.

Zitat:

Original geschrieben von Golf5GTI/DSG

[...] Wären einige Handwerker *bessere* Kaufleute, gäbe es das nicht, dass man auf das Internetniveau runter gehen müsste... [...]

Mag sein.

Aber Fragen beim örtlichen Händler lohnt sich doch offenbar. Fragen kostet nix und wenn der Händler dann ´n niedrigeren Preis macht, wäre ich doch schön doof, wenn ich nicht fragen würde. Was Schlimmeres als "sorry, tiefer kann ich nicht gehen" kann mir doch nicht passieren.

So long.

Zitat:

Original geschrieben von Taxidiesel

Im Endeffekt darf zum Glück jeder selber entscheiden. Ich finde einfach nicht, dass die Leistung des Händlers den Aufpreis rechtfertigt. So doll ist die auch nicht.

...du kannst uns dann sicherlich die gesamte Kostenstruktur einer freien Werkstatt hier darlegen oder?

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