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jeden Tag an die Wallbox

VW ID.4 (E2)
Themenstarteram 18. Oktober 2021 um 9:01

Hallo zusammen,

ist es ein Problem, den Akku Abends grundsätzlich an die Wallbox zu hängen, also auch von 70% auf 80%?

Oder sollte man ihn weniger oft laden, z.B. erst ab 40%?

Der Pure hat ja 55kWh brutto, damit ist er auch mit 80% real nur zu 65% geladen. Aber sind eben mehr Teil-Ladezyklen.

Hab nur 7,2kW Ladegeschwindigkeit, ist also immer "langsam-laden".

Danke für Infos!

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18 Antworten

Nein, ich sehe da technisch keinerlei Probleme. LiIon Akkus sind genau dafür sogar sehr gut geeignet.

Da habe ich gerade so gelesen, haben Hersteller unterschiedliche Vorgaben. Ich habe es so verstanden:

besonders in kalter Jahreszeit und wenn man wenig fährt ist es tatsächlich besser die Ladung zu begrenzen, auf 60 oder 80% und so am Wallbox angesteckt lassen. Blöderweise nur so kann die 12V Batterie nachladen sonst fällt die Ladung schnell runter und Elektronik wird abgeschaltet, Auto geht offline usw. Naja, werde ich trotzdem so nicht machen. Mal schauen ob ich andere Möglichleiten finde die 12V Batterie halbwegs über Winter am Leben zu halten:))

Es ist ein größeres Meer von Gerüchten und Fehlinformationen, als es um Coronaimpfungen und Dieselpreissteigerungen zusammen gibt. Aus meiner Erkenntnis sind es viele verschiedene Faktoren und deshalb ist jede pauschale Aussage grundsätzlich falsch. Aber es gibt ein paar Leitgedanken, die man sich IMHO merken sollte. Ich berichte aus mehreren Jahren BEV-Fahren und langer intensiver Zeit der inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema. Es gibt allerdings auch Leute, die andere Erkenntnisse haben.

Der Autoakku ist von der Chemie und der dahinterliegenden Technologie mit keinem anderen Consumerakku vergleichbar. Und auch von Auto zu Auto gibt es Unterschiede. Also vergesst eure Erfahrungen. Der Akku hat eine Bruttokapazität und der Hersteller gibt darauf eine Nettokapazität frei. Oft ist also (angezeigt) 0% nur 3% (technisch) und (angezeigt) 100% eher 96% (=7% Reserve brutto/netto). Die Freigabe wird über das Batteriemanagementsystem (BMS) verwaltet. Manchmal greift der Hersteller auch per Update dort ein. Der Unterschied hat mehrere Gründe:

1. Er verhindert, dass der Akku ganz leer gefahren wird und durch Tiefentladung beschädigt wird.

2. Er gleicht über einen langen Zeitraum (teilweise) die Degradation aus. Damit ändert sich das Verhalten des Akkus erstmal nicht.

3. Er ermöglicht ein immer noch irgendwie zügiges Laden bis 100% (was sonst zu lange dauern würde).

Die Lebensdauer wird prinzipiell über Ladezyklen bestimmt, also echt 0%-100%. Wenn man 10 mal von 70% auf 80% lädt, ist das auch genau ein Zyklus. Es gibt grundsätzlich keinen Memoryeffekt, aber der Akku lässt über Alterung und Ladezyklen nach. Dieses Nachlassen ist beherrschbar (s. brutto/netto) und wird einkalkuliert. Deshalb geben die Hersteller auch großzügige Garantien, die z.B. 160.000 km / 8 Jahre (400 Zyklen bei 400 km Reichweite) betragen. Da wird aber nicht 100% der Nettokapazität garantiert, sondern oft nur 80%! Den SoH (State of Health, also Gesundheitsgrad des Akkus) kann man meist nicht selber feststellen; Werkstätten können das aber.

Die Langzeiterfahrungen, die hauptsächlich von Teslafahrern kommen, sind in der überwiegenden Zahl deutlich langlebiger. Es gibt Ausrutscher und auch Autos, wo Zelldefekte auftreten. Aber es gibt viele deren Lebensdauer ein Vielfaches der angegebenen garantierten Lebensdauer betragen.

Was gut ist für den Akku, ist ihn im mittleren Ladezustand abstellen und ruhen lassen und nach Möglichkeit bei 15-25°C. Da das Auto aber zum Gebrauch gedacht ist, wird das nicht immer klappen. Also schauen wir uns an, was nicht gut ist: Langes Ruhen bei Vollladung oder im leeren Zustand. Beide Zustände greifen (auf Dauer) die Chemie an. Niedrige oder hohe Temperaturen sind auch nicht so gut, da sie die Entladung erhöhen und Streß für die Chemie bedeuten. Wahrscheinlich ist schnelles Laden (HPC/CCS, also Gleichstrom > 40 kW) auch nicht so gut, wie langsames Laden am Wechselstrom. Wer zu Hause eine Wallbox hat, nach Möglichkeit mit PV-Überschussladen, wird den Wagen stets am Kabel hängen haben. Ob man da dann auf 80% oder 90% begrenzt ist Geschmackssache. Wenn man regelmäßig fährt dürfte das nichts dazu beitragen.

Die Geschichte mit 20% zu 80% Laden kommt eigentlich gar nicht aus der Zufriedenheit des Akkus. Das hat man erst später dazu philosophiert. Diese "Regel" entstand aus der Fahrzeitoptimierung und Zwischenladung per HPC. Da in dem Bereich die Ladegeschwindigkeit optimal ist, erreicht man so eine effektiv kurze Reisezeit. Da man als Wenigfahrer den Wagen auch nicht mit 100% stehen lässt, hat man diese Regel (im Volksmund) einfach erweitert. Ist einfacher, wenn man sich nur eine Regel merken muss.

Es gibt auch einige Situationen, bei denen ist es sinnvoll den Wagen an der WB dauerhaft angeschlossen zu halten, damit man beim zeitgesteuerten Aufheizen den Strom nicht aus der Reichweite nehmen muss, sondern über die WB direkt wieder nachladen kann. Übrigens trennt sich der Wagen idR elektronisch von der Wallbox, wenn er voll aufgeladen ist ("Achtung: Ich bin fertig, mach mal den Strom aus!"). Und wichtig: Diese und einige andere Komfortfunktionen (z.B. 3-phasig/1-phasig) kann nicht jedes Auto und auch nicht jede Wallbox.

Fazit: Ich fahre meine Wagen (ich habe einen Smart und einen I-Pace) regelmäßig und oft. Ich habe meist einen Wagen an der Wallbox und achte mit Blick auf zu erwartende Fahrten, dass der andere Wagen dann rechtzeitig auf volle Ladung kommt, wenn ich eine Fahrt mit entsprechender Reichweite erwarte. Und ich habe nicht nur gute Erfahrungen das so zu machen, sondern auch keine Sorge dabei. ;);)

ich lade meinen ID.4 jede Nacht an der Wallbox auf 100%, egal, wieviel noch drin ist, weils sein kann, ich fahre den Akku am nächsten Tag leer…Außendienstler…

paule

Im Handbuch zum Auto gibt es ein Kapitel zur Batterie und entsprechende Herstellerempfehlungen zu verschiedenen Situationen.

:) es ist ein Gebrauchsobjekt und wird einfach aufgeladen, wenn es passt. WB immer gleich auf 100%, wenn irgendwann eine Fahrt ansteht. Hier ist es nur so, dass Kurzstreckenfahrer davon Abstand nehmen sollten, nicht wegen der Batterie, sondern weil bei Vollladung keine Rekuperation möglich ist und man somit einfach zu viel verbraucht, je nach Automodell ist die volle Rekuperationsleistung ab 90/95% SoC verfügbar. Darauf würde ich als Kurzstreckenfahrer den SoC dann einstellen.

Sonst hat ja @StefanLi schön beschrieben, dass man sich eher keinen Kopf machen sollte sondern einfach seinem Ziel entgegen fährt.

Bei Smart ist auch bei 100% Ladung Rekuperation möglich. Schon vor dem Kauf hab ich gefragt und nun getestet - ja mit 100% ist genauso wie mit 50 oder sonst, gut gemacht. Bei e-Corsa ja war nicht möglich. Wie ist es bei ID?

Beim ID sind ca. 30-50 % Reku möglich, wenn der Akku voll ist, ja nach Temperatur.

Was heißt gut gemacht beim Smart? Entweder lädt er seine Batterie nicht voll, oder er vernichtet die Energie anderweitig. Physik ist Physik und ein voller Akku kann nur wenig Rekuperationsenergie aufnehmen.

Der Smart kann aufgrund der kleineren E-Maschine auch deutlich weniger rekuperieren, als der ID, so dass ich davon ausgehen würde, dass der ID mit voller Batterie trotz reduzierter Reku immer noch mehr rekuperiert, als der Smart.

Wenn man den gleichen Effekt beim ID haben möchte, lädt man einfach nur auf 90 % und weiß, dass die Energie auf jeden Fall vcm Akku aufgenommen werden kann.

Ist ja absoluter Unsinn, wenn man, bei Kurzstrecke, Rekuperationsmöglichkeiten verschenkt, nur weil ein Auto in der Lage ist hier noch einen Bruchteil der möglichen Rückgewinnung zu erzielen. Auf der anderen Seite nutzt man damit natürlich auch die Friktionsbremse, also mehr Bremsstaub, muss ja alles nicht sein, wenn man einigermaßen weiß, wie man so regelmäßig fährt. Die Möglichkeiten seines Autos sollte man schon nutzen.

Nebenbei ist die Höhe der Rekuperation ja ein Grund, warum gefühlt so ein Leistungswettkampf stattfindet, je höher die Abgabeleistung, desto höher auch die Rekuperationsleistung und letztere ist ja u.a. für den absoluten Verbrauch relevant, theoretisch sollte also ein Auto, bei sonst gleichen Bedingungen mit stärkerer Maschine und damit höherer Rekuperation sparsamer fahren können im Alltag.

Aber bitte nicht Rekuperation mit dem perpetuum mobile verwechseln.

Wenn der Akku voll ist, wohin soll dann die Rekuperationsleistung gehen? Ein Li-Akku kann diese im Gegensatz zu einem Ni-Akku noch nicht einmal in Wärme umsetzen.

Manny

Zitat:

@a3spbck schrieb am 20. Oktober 2021 um 08:46:27 Uhr:

Bei Smart ist auch bei 100% Ladung Rekuperation möglich. Schon vor dem Kauf hab ich gefragt und nun getestet - ja mit 100% ist genauso wie mit 50 oder sonst, gut gemacht. Bei e-Corsa ja war nicht möglich. Wie ist es bei ID?

Also mein Smart kann das nicht und der zeigt das auch an. Die Anzeige für die Batterienutzung steht nach der Vollladung auf der linken Seite (Laden) zuerst auf aus und wird dann langsam (mit dem Verbrauch) gefüllt. Die Anzeige = Zeiger des Energiemanagements bleibt dann auch bei der senkrechten stehen und geht nicht nach links in den "Ladebereich". Aufgrund der an sich nur geringen Rekuperation, die auch erst im eco-Betrieb beim Rollen greift, sonst nur beim betätigen der Bremse, ist der Unterschied evtl. nicht zu spüren. Nach kurzer Strecke ist dann genügend "Luft" im Akku und er rekuperiert normal.

Mein Audi reduziert bei 100% genauso die Rekuperation wie der ID.3 auch. Bei einem SoC, wo du nicht mehr mit hoher Leistung laden kannst, kannst du halt auch nicht mehr mit hoher Leistung rekuperieren, unabhängig davon, wie die Differenz zwischen Brutto und Netto aussieht.

Aber bei der Frage ging es ja ums häufige Laden. Ich fahre im Kurzstreckenbetrieb auf 20-40% runter, weil ich nicht jeden Tag mit dem Ladekabel rumstöpseln möchte.

Zitat:

@StefanLi

Also mein Smart kann das nicht und der zeigt das auch an. Die Anzeige für die Batterienutzung steht nach der Vollladung auf der linken Seite (Laden) zuerst auf aus und wird dann langsam (mit dem Verbrauch) gefüllt. Die Anzeige = Zeiger des Energiemanagements bleibt dann auch bei der senkrechten stehen und geht nicht nach links in den "Ladebereich". Aufgrund der an sich nur geringen Rekuperation, die auch erst im eco-Betrieb beim Rollen greift, sonst nur beim betätigen der Bremse, ist der Unterschied evtl. nicht zu spüren. Nach kurzer Strecke ist dann genügend "Luft" im Akku und er rekuperiert normal.

Ich habe den MJ2021, smart eq fortwo 453, und kann nur wiederholen: auf explizite Frage hat Verkäufer mit ja geantwortet und ich selbst habe schon 2mal getestet: 100% geladen, im ECO verhalten absolut gleich und ja sowohl digitale Anzeige als Analoge Zeiger zeigen wie üblich Rekuperation. Wie macht das Smart ist mir egal. Wahrscheinlich ist Batterie etwas größer.

Es war bei mir Grund wieso ich das gefragt hatte, habe vor Smart e-Corsa und Corsa rekuperiert schon gar nicht mehr wenn auf 90% geladen. Das fand ich sehr schlimm da sich dadurch Fahrverhalten ändert. Ist sogar gefährlich sowas. Daher meine ich - ist bei Smart supergut gemacht. Egal welcher Ladestand - immer

gleiche Rekuperation und gleiches Fahrverhalten.

Der ID.3 hat einen elektronischen Bremskraftverstärker mit Brake Blending. Damit bleibt auch das Bremsgefühl (nahezu) konsistent.

Wenn sie da gespart haben, ergeben sich deutlich Nachteile im Bremsgefühl, aber gefährlich ist das deshalb noch lange nicht. Höchstens ungewohnt und vielleicht auch etwas unkomfortabel, wenn man unsicher, oder sehr ungeübt ist.

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