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Kaltes Wasser in warmen Kühler, Kopfdichtung hin?

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 15. September 2010 um 9:05

Hallo zusammen,

zu folgendem Problem bräuchte ich mal eure Einschätzung.

Letzten Samstag ist mir im Stadtverkehr der Kühler gerissen. Zum Glück war ca. !00 m weiter eine Tankstelle, wo ich ranfahren konnte.

Jetzt kommt`s: In meiner Not, habe ich mir die Kanne mit dem Wasser zum Nachfüllen gegriffen und ca. 3-4 Liter eingefüllt. Dabei habe ich den Motor laufen lassen. Bisher war ich der Meinung, das das Umwälzen durch die laufende Wasserpumpe thermische Belastungen an Kopf und Zylinderkopfdichtung vermeidet.

Beim Nachlesen in Motor-Talk, konnte ich mir auch kein richtiges Bild machen.

Die Luftemperatur betrug um die 22 Grad und der Auslauf der Kanne war recht eng, also sollte sich das kalte Wasser mit dem vorhandenen gemischt haben, oder doch nicht?

Zum Schluss wurde das Auto heimgeschleppt. Meine Frage ist, soweit sich das so sagen lässt, ob ich mit einem neuen Kühler hinkommen oder mich gleich auf eine entsprechende Reparatur am Zylinderkopf (wegen dem kalten Wasser aus der Kanne) einrichten soll. Weiter wundert es mich, dass der Kühler, ohne große Belastung (Materialermüdung?) einfach so platzt.

Die Daten: W210 Limousine, Bj. 1996, 2 Liter, 92.000 km

Danke für eure Antworten!

wowengel

Beste Antwort im Thema

Vor vielen Jahren hatte meine Frau mal eine olle Kiste einen Ford Mondeo (MK1; Bj.96). Der verlor immer (schleichend) auf 100km rund 0,5 - 1,0 Liter Wasser über die ZKD. Sie füllte fast jeden Morgen (Motor kalt) immer wieder etwas auf (je nach Kilometern meist 0,2-0,5L). Das ging ca. 4 Wochen so. Der Wagen war nur eine Zwischenlösung, da wir auf einen anderen Wagen gewartet haben. Daher haben wir auch nichts investiert.

Ich bin dann mit dem Fahrzeug rund 200km am Stück gefahren und habe an einer Tanke am warmen Motor völlig gedankenlos ca. 2 Liter (kaltes) Wasser aufgefüllt. Die Quittung kam sofort. Der Motor verlor an Leistung und soff auf der Rückfahrt mehr Wasser wie Benzin. An jeder Tanke musste ich anhalten.

Diagnose: ZKD (war ja schon bekannt) und zusätzlich Kopf gerissen. Ich habe den Wagen dann an einen Russen verkauft, der ihn nach Lettland exportiert hat.

Ok, es war ein Ford und kein Mercedes. Aber es war ein Alukopf (4-Ventiler). Dennoch habe ich gelernt nie mehr kaltes Wasser auf einen warmen Motor aufzufüllen. Entweder man hat warmes Wasser, man wartet bis der Motor abgekühlt ist oder die Nachfüllmenge ist äußerst gering.

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Hi,

Deine Frage ist rel einfach zu beantworten:

1) Kühler erneuern

2) WAPU checken, am Besten gleich mit erneuern(wegen der Kunstoffflügel, die gerne mal wegfliegen), wenn das Wasser schonmal runter ist (schadet nicht und ist kostenmäßig keine große Sache)

3) Thermostat checken (im Wasserkocher, macht er auf bei ca 80°C?, am Besten grad erneuern)

4) Kühlsystem prüfen (baut sich Druck auf? Verschwindet Wasser?)

Wenn alles ok -> gute fahrt, wenn nicht -> gute Nacht ;-)

Ne im Ernst, ich hab grad ne ähnlich Rutsche durch, allerdings mitm 6-Zyl Diesel, ein ZKD Wechsel ist in erster Linie viel Arbeitsaufwand.

Aus meiner Erfahrung, sollten die Punkte 1-3 die Lösung Deines Problems herbeiführen, aber wie heißt es so schön und jämmerlich: unverhofft kommt oft.

Mir ist schon öfter zu Ohren gekommen, daß die Kühler hin und wieder einfach den Dienst quittieren, meistens so nach 10-12 Jahren, weil sie sich (mit Kalk u.ä.) zugesetzt haben.

Viele Grüße

Frank

Meinen Kühler hat es zerrissen als der Kühlerdeckel (sollte eigentlich bei 1,4bar öffnen) nicht mehr geöffnet hat. Somit wurde zuviel Druck aufgebaut und der Kühler war kaputt.

Hallo,

bei mir war es auch so. Mit WW auf der BAB in einen Stau geraten. Temperatur rauf. Bin auf den Pannenstreifen gefahren. Motorhaube auf. Über den Kühler gebeugt. Kühler expoldiert. Wagen abgeschleppt und am andren Morgen repariert. Habe den Kühler und den viso Lüfter getauscht. Hat nicht mehr als 2 Stunden gedauert.

Gruß

Gerrit

Die Frage war doch, ob evtl. der Zylinderkopf gerissen ist...

Ich denke, da kann ich beruhigen, so schnell geht ein ZK nicht kaputt... Bis das kalte Wasser am ZK angekommen ist, hat es sich schon vermischt und ist nicht mehr kalt. Außerdem sprechen wir von einer geringen Menge.

Und selbst wenn Du 10 Liter Eiswasser eingefüllt hättest... Wird ein Zylinderkopf kalt, dann reißt er nicht. Er reißt nur wenn er überhitzt wird !!!

Und 100m Fahrt ohne Kühlmittel hält der Motor ebenfalls ohne Schaden aus. Schließlich handelt es sich um einen Mercedes. Eben schwäbische Qualität... :D

Also: Neuen Kühler einbauen, Wapu und Thermostat prüfen und gut ist's...

Es gibt schlimmeres...! :)

 

 

.

Also, ich gebe den Vorrednern insofern recht als ich nicht glaube (aufgrund deiner Beschreibung), daß das Wasser einfüllen einen weiteren Schaden verursacht hat.

Genrell gilt aber: Wenn der Motor überhitzt ist - evtl. sogar eine Zeit ohne Kühlmittel gelaufen ist, kann das Nachfüllen von kaltem Kühlwasser sehr wohl dazu führen, daß der Kopf reißt. Dabei speilt es keine Rolle ob das Wasser nun 10, 20 oder 30 Grad warm ist. Wer genügend und schnell genug kaltes Wasser einfüllt, riskiert seinen Kopf. Die Dichtung ist dabei nicht das Problem, die mags nur nicht wenn der Motor zu lange zu heiß gefahren wird. Der Kopf selbst hingegen reagiert empfindlich auf Temperaturschocks. Auch der Motorblock selbst kann unter solchen Bedingungen reißen.

Das beste ist also bei deutlich reduziertem Kühlmittelstand und Verdacht auf überhitzten Motor:

- Motor aus und abkühlen lassen

- wer nicht warten kann/will der sollte bei laufendem Motor sehr langsam kleine Mengen Wasser nachgießen. Das Wasser muß Zeit haben sich zu erwärmen bevor es zu den heißen Motorteilen gelangt.

Natürlich gibts Motoren, die konstruktionsbedingt empfindlicher und andere die weniger empfindlich sind für Risse in Block und Kopf. Aber ich habe keine Lust rauszufinden wozu meiner gehört und bin deswegen sehr vorsichtig geworden. Einen Kopf habe ich auf diese Weise nämlich schon mal gekillt, das war der 2.0 CIH in meinem alten Rekord :D

Soll also keiner sagen, Köpfe reißen generell nicht wenn man kalten Wasser nachfüllt.

ghm

Dein CIH hatte einen Grauguß-Kopf... Das ist eine andere Liga !

Ich habe schon viele gerissene ZK gesehen, aber keinen weil er zu schnell abgekühlt wurde. Die waren allesamt überhitzt aufgrund des Bleifußes ihrer Fahrer...

Ebenso ist es bei Motorblöcken. Die reißen (sofern kein Froststopfen vorhanden) weil sie schnell warmgefahren werden obwohl das Kühlmittel eingefroren war. Ich habe noch keinen Motorblock gesehen, der gerissen ist weil da jemand kaltes Wasser eingefüllt hatte.

Im Umkehrschluß dürfte man keine Teile härten, denn sie werden glühend in kaltem Öl abgeschreckt. Die müssten dann alle reißen... :D

Warum bekommt eine Bremsscheibe Risse? Weil sie überhitzt wurde...

Aber kippe mal kaltes Wasser auf eine heißgefahrene Bremsscheibe. Da passiert absolut nichts, außer daß es etwas dampft und zischt...

 

.

Zitat:

Original geschrieben von E-Pilot

...Aber kippe mal kaltes Wasser auf eine heißgefahrene Bremsscheibe. Da passiert absolut nichts, außer daß es etwas dampft und zischt...

Sorry - aber das wurde gerade vor kurzem sehr plastisch im TV bei den "Autodoktoren" widerlegt!

Montierte Bremsscheibe (kalt) am Auto vermessen --> quasi kaum messbarer Seitenschlage im 100stel mm Bereich.

Gleiche Bremsscheibe bei aufebocktem Auto heißgebremst und dann rabiat mit nem Eimer Wasser abgekühlt --> Nun sehr deutlicher Seitenschlag im 10tel Bereich!

Die Bremsscheibe war anschließend Schrott und musste getauscht werden wenn man nicht mit ständig rubbelnden Bremsen fahren wollte!

M. E. ist ein Temperaturschock (egal welche Richtung) nie gut für den Motor! Falls mal jemand beobachtet hat wie z. B. das Kühlwasserthermostat arbeitet - es öffnet ab einer gewissen Temperatur gaaanz langsam damit das Wasser ausreichend vermischt wird!

Das heist aber nun nicht, dass im vorliegenden Fall gleich der Motor im Ar** sein muss...

@E-Pilot

Du hast schon recht, daß das Material ein Rolle spielt.

Trotzdem gebe ich dir nicht pauschal recht mit deiner Aussage, daß zu schnelles Abkühlen kein Problem darstellt und es nicht zu Rissen kommen kann.

Dein Beispiel mit dem Härten von Teilen hinkt, denn die Geometrie des Bauteils geht natürlich in die Betrachtung mit ein. Ich bin sicher, daß es jede Menge Bauteile gbt, die sich nicht im Abschreckverfahren härten lassen weil es zu Rißbildung käme. Prinzipiell sind Bauteile mit schnellen Übergängen von großen zu kleinen Materialstärken immer gefährdet weil die Erwärmung aber auch Abkühlung an den dünnen Stellen einfach viel schneller passiert. Dabei kommt es dann zu Spannungen im Werkstück, die zum Verziehen (wie bei dem genannten Beispiel der Bremsscheiben) oder auch zum Reißen führen können.

ghm

Mir ging es um die Risse...!

Wenn die Bremsscheibe kalt geduscht wurde, mag der Seitenschlag etwas größer geworden sein. Aber sie hat dadurch keine Risse bekommen...!

Ich habe jedenfalls keine Sorgen, daß mir der Zylinderkopf reißt. Um das zu schaffen muß man ein wahrer Künstler sein...

Materialfehler ab Werk natürlich ausgeschlossen...

Ich hatte in meinem Leben schon einige Autos unter dem Hintern, aber ich hatte noch nie einen Motorschaden...

Beim 210er sollte man sich eher um die Rostvorsorge kümmern und beim CDI etwas für die Pumpenschmierung tun. Dann läuft er ewig... :D

 

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Vor vielen Jahren hatte meine Frau mal eine olle Kiste einen Ford Mondeo (MK1; Bj.96). Der verlor immer (schleichend) auf 100km rund 0,5 - 1,0 Liter Wasser über die ZKD. Sie füllte fast jeden Morgen (Motor kalt) immer wieder etwas auf (je nach Kilometern meist 0,2-0,5L). Das ging ca. 4 Wochen so. Der Wagen war nur eine Zwischenlösung, da wir auf einen anderen Wagen gewartet haben. Daher haben wir auch nichts investiert.

Ich bin dann mit dem Fahrzeug rund 200km am Stück gefahren und habe an einer Tanke am warmen Motor völlig gedankenlos ca. 2 Liter (kaltes) Wasser aufgefüllt. Die Quittung kam sofort. Der Motor verlor an Leistung und soff auf der Rückfahrt mehr Wasser wie Benzin. An jeder Tanke musste ich anhalten.

Diagnose: ZKD (war ja schon bekannt) und zusätzlich Kopf gerissen. Ich habe den Wagen dann an einen Russen verkauft, der ihn nach Lettland exportiert hat.

Ok, es war ein Ford und kein Mercedes. Aber es war ein Alukopf (4-Ventiler). Dennoch habe ich gelernt nie mehr kaltes Wasser auf einen warmen Motor aufzufüllen. Entweder man hat warmes Wasser, man wartet bis der Motor abgekühlt ist oder die Nachfüllmenge ist äußerst gering.

Hi,

ob Deinem Zylinderkopf nun etwas passiert ist, lässt sich aus der Ferne nicht sagen - wurde ja auch schon geschrieben.

Aber grundsätzlich gilt: Aluminium (nicht nur Knetlegierungen sondern auch Alu-Guss) hat einen recht hohen Wäremausdehnungskoeffizienten und macht auch ordentlich Ausdehnung bei entsprechendem Temperaturdelta. Wenn Du nun von, sagen wir mal, 90°C mit kaltem Wasser auf 50°C herunterkühlst, ist das ein Delta von 40°C. Je nach Aluminium kann das bei einem Prüfstab auf 1m Länge schon 1mm sein. Das klingt wenig, ist aber bei einem fest verschraubten und starr eingebauten Zylinderkopf wirklich viel. Richtig gerechnet müsste man nicht die Längen- sondern die Volumenausdehnung berechnen, das macht es noch schlimmer.

Je nachdem, ob der Kopf nun seine Spannungen irgendwie auf den Rest der Konstruktion übertragen kann (Zylinderbank, Stehbolzen, etc), nimmt er Schaden.

Also: Beim Nachfüllen von Kühlwasser, egal ob mit oder ohne gerissenen Kühler ist bei warmen Motor IMMER Vorsicht geboten.

Ach ja: Jeder, der sein heissgefahreness Motorrad schon einmal in die Selbstwaschbox geritten und kalt geduscht hat, weiss, wovon ich rede.

Beste Grüße,

Dirk

Themenstarteram 17. September 2010 um 13:09

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Mühe und die zahlreichen Einschätzungen. Auch wenn die Situation durchaus unterschiedlich betrachtet wurde, konnte ich mich gut einlesen und habe wertvolle Informationen bekommen.

Die wichtigste Schlussfolgerung für mich ist, dass ich nie wieder einen Tropfen ins Kühlsystem einfüllen werde, wenn der Motor noch warm ist.

Mittlerweile habe ich den Kühler (war echt kein Akt) und das Kühlmittel gewechselt. Wie es aussieht habe ich Glück gehabt, kein Blubbern aus dem Verschlussdeckel und auch keine weisse Fahne im Abgas. Nur die blöde Kühlmittelleuchte will nicht ausgehen, obwohl der Flüssigkeitsstand stimmt. Na ja werde mich da auch nochmal einlesen und froh sein, dass es nicht schlimmer gekommen ist.

Grosse Klasse wie man hier an Informationen kommen kann, die in kaum einem Handbuch drinstehen!

Bis dahin und gute Fahrt!

wowengel

Hast Du einen Anhaltspunkt, WARUM der Kühler gerissen ist ?

Themenstarteram 18. September 2010 um 12:42

Hallo zusammen,

Der Kühler ist auf der Rückseite gerissen. Ca. 20 cm lang hat es den Kunstoff über dem Kühlernetz aufgerissen. Es sieht aus, wie mit einem Messer eingeschnitten. Ein befreundeter Schrauber meinte, dass sich im Laufe der Jahre die Weichmacher aus dem Kunststoff verabscheiden und das es dann mit der Elastizität vorbei ist. Wäre für mich eine nachvollziehbare Erklärung.

Bis dahin!

wowengel

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