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Kaufberatung Auris D4d
Hallo.
Auf der Suche nach einem Auto für meine Arbeitsfahrten (insgesamt ca. 100km/Tag) bin ich auf folgenden Auris gestoßen:
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/.../2053021478-216-21410
Falls der Km Stand nachweisbar ist, scheint mir der ein gutes Angebot zu sein aber nach ersten Recherchen bin ich vom Verbrauch ein wenig aufgeschreckt - laut Wiki sind es vor dem Facelift 5,7, erst danach 5,2. Im Spritmonitor kommt fast keiner unter 5l und im Schnitt sind es 6,5.
Ist das repräsentativ oder sind die Sparfüchse dort nur nicht so aktiv wie bei anderen Autos?
Hat jemand eigene Erfahrungen, was minimal geht? Ich fahre fast nur Landstraße und allgemein sehr sparsam, da würde ich mir schon ein Auto mit einer 4 vor dem Komma wünschen.
Ist der Auris ingesamt ein guter Kauf - also langlebig, robust, genügsam oder auch alles in allem Toyota typisch? Und der angebotene im Speziellen? Gibt es abgesehen von üblichen Dingen beim Gebrauchtwagenkauf besondere Mängel, auf die man beim Auris achten sollte?
Vielen Dank und Grüße
Tunfaire
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7 Antworten
Er hat halt einen recht großen Hubraum mit den 2.0 Litern.
Die Dieselsparer haben eher R3 1.1 (Hyundai, Kia) oder R3 1.2 (VW, Seat, Skoda, Audi) oder R4 1.3 (Opel, Fiat) oder R3 1.4 (VW), R4 1.4 (PSA, Ford, Toyota, Mini) oder R4 1.5 (Renault, Dacia, Ford) oder R4 1.6 (VW-Gruppe, PSA, Ford) Motoren. Manche davon sind 3-Zylinder, die auf diese Weise mit weniger Reibung auskommen.
Außerdem hat sich Toyota bemüht, bei den EURO4-Dieseln die Abgasgrenzwerte einzuhalten, oder zumindest nicht so extrem weit zu überziehen wie andere Hersteller, die alles sehr auf Spritverbrauch ausgereizt haben, aber dann eben NOx und oder Partikel in der Realität weit überzogen haben und die Normwerte nur in den Prüfzyklen unter Prüfbedingungen erreichten, sonst aber ihre Abgasminderungssysteme sehr schnell ringsrum abgeschaltet haben. Und dann kommt noch stärkerer Magermix, was den einen oder anderen Milliliter Sprit sparen kann aber den DPF schneller füllt, der dann wieder die Regnerations-Zyklen braucht. Oder in Richtung NOx geht, wenn die AGR nicht mehr passend eingesetzt wird.
Der dritte Punkt sind Optimierungen am Fahrzeug selbst: Aerodynamik, Getriebeübersetzungen (trotz 6-Gang), Rowi-optimierte Reifen, Leichtbau, leichte Tieferlegung. Da haben sich andere Hersteller in anderen Modellen einfach mehr Mühe gegeben, um den Spritverbrauch zu senken.
Danke, das ist sehr plausibel erklärt.
Ich habe vor Jahren mal einen Polo TDI mit 75 PS Probe gefahren - der war bestimmt sparsam aber von Getriebeabstufung und Kraftentfaltung vollkommen unharmonisch. Auf der Arbeit fahre ich öfter mal einen Twingo(smart) und Up 60ps. Fühlt sich irgendwie immer an wie im falschen Gang.
Ist der Auris dann ein typischer Toyota? Also ein Auto, bei dem normalerweise keine schlimmen Überraschungen zu erwarten sind?
Dann wäre das Angebot vielleicht doch ganz gut - bei 1l Mehrverbrauch und den höheren Steuern wären es ca. 600€ im Jahr zusätzlich im Vergleich zu einem hubraumschwächeren Diesel der Konkurrenz.
Du hast da ein Auto mit EZ 2006, also schlanke 16 Jahre jung im Blick.
Das wird immer noch ein paar Konstruktionseinflüsse haben, die ihm der Hersteller Toyota mitgegeben hat, wie eben die 2.0 Liter Hubraum oder die Motorsteuerungssoftware und etliche Fahrzeugeigenschaften, die erstmal gleich bleiben.
Aber du hast da auch 16 Jahre Haltereinflüsse und 133 TKM (wenn der Wert stimmt) drauf . Die Rolle von Fahrweise und Fahrprofil (Langstrecke/Kurzstrecke), Ölwechseln, Inspektionen, Ersatzteilqualität, Nachschauen von Kühlmittel, Motoröl, Beachten von Warnmeldungen, Werkstattqualität und so weiter. Und dann das ganze Thema Verschleißteile wie Reifen, Bremsen, Kupplung, Streuscheiben, CR-Pumpe, Injektoren, Turbolader, und so weiter. Oder typische Defektteile durch Steinschlag: Scheibe, Kühler, Klimakondensator.
Den Glaube an einen "typischen Toyota" solltest du da etwas reduzieren und nicht nur mit einer Fahrzeugmarke an sich verbinden.
Man sieht nicht aus 15 Fotos wie es an den Stellen aussieht, die wirklich zählen oder wie sich das Fahrzeug verhält.
Was man sieht aus der Anzeige: Letzte HU 09/2021 (HU-Bericht dazu?), "SCHECKHEFT(NICHT KOMPLETT)" kann alles sein, Anhängerkupplung fest dran (Frequenz und Art der Nutzung unklar).
Und dass der Anbieter eine Intec Reparaturkostenversicherung mit abschließen will. Da gibt es vier Stufen:
https://intec-garantie.de/leistungen-pkw
Basis, Klassik, Premium, Premium+
Die Abdeckung ist immer anders. Basis sind nur bestimmte Umfänge an Motor und Getriebe, Basis dann noch bestimmte Umfänge an Lenkung, Bremse, Kühlsystem. Und so weiter. Dort kann man drüberhovern mit der Maus, was drin ist und was nicht.
Wenn du wirklich was wissen willst von dem Auto, wirst du das nur über ein Gebrauchtwagengutachten direkt an dem Wagen rausbekommen. Und eine gewisse Streuung wird es immer geben, die geht auseinander bei Wagen dieses Alters und dieser Laufleistung. Wenn 600 EUR Differenz im Jahr dich schon hart treffen sollten, dann solltest du etwas planbareres in Betracht ziehen.
Was mir noch aufgefallen ist: der Anbieter nennt EURO5 für das Fahrzeug. Dabei hat der einen 1AD-FTV von 2006.
Es ist recht unwahrscheinlich, dass das wirklich schon EURO5 (mit DPF) ist, eher EURO4.
https://en.wikipedia.org/wiki/Toyota_AD_engine#1AD-FTV
Aber auch hier braucht man letztlich die konkreten Fahrzeugpapiere und das Auto mit seinem Abgasstrang dann wirklich mal vor sich.
Das Erstzulassungsdatum sollte man auch nochmal kritisch prüfen, ob es stimmt.
Naja, dass ich für gut 4000€ nun kein komplett mängelfreies Auto erwarten kann, ist mir klar.
Die Überlegung ist vielmehr, ein solides Fahrzeug zu kaufen, was rein konstruktionsbedingt erstmal keine Kostenfalle darstellt.
Unser Erstwagen - Subaru, auch von 2006, war gerade nach 2 Jahren zum Tüv erstmals wieder auf auf einer Hebebühne und hatte quasi nix.
Meine Überlegung ist daher, entweder ein ähnlich solides Auto zu kaufen (Subaru/Toyota/Honda) und zu hoffen, dass es ähnlich gut funktioniert wie mit unserem Subaru oder einen neuen Dacia Sandero/Jogger mit LPG. Aber rund 15000€ sind schon eine Menge Holz.
Garantie nehme ich gern mit, lege ich bei dem Kaufpreis aber keine großen Hoffnungen rein, ob Euro 4 oder 5 dürfte relativ egal sein oder?
Wie meinst du die Frage nach dem Erstzulassungsdatum? Älter dürfte er ja eher nicht sein?! Mit Ende 2006 wäre es einer der ersten Auris?
Ich würde mir den nachher mal ansehen - vor allem von unten. Und wenn Km Stand usw. plausibel sind, Anfang der Woche mal in "meiner" Werkstatt damit vorstellig werden.
Wie der Wagen vom Vorbesitzer behandelt wurde - da kann man natürlich nur hoffen. Ansonsten wäre das ein erheblicher Vorteil beim Neuwagen: Keine Angst, auf Betrug oder lieblosen Vorbesitzer hereinzufallen. Aber ob mir das 10k Euro wert ist.....
EDIT: Mhhm, laut Wiki wurde der D4d im Auris erst 10/2007 angeboten. Da werde ich doch mal genauer drauf schauen.
Zitat:
Garantie nehme ich gern mit, lege ich bei dem Kaufpreis aber keine großen Hoffnungen rein,
Die Garantie (wie gesagt: eigentlich ist das eine Reparaturkostenversicherung beschränkt auf bestimmte Baugruppen! das ist was völlig anderes als eine Neuwagengarantie) ist der Weg, wie sich Händler dann aber auch fallweise vor ihrer Sachmängelhaftung drücken wollen. Bei der Garantie geht es nach Garantiebedingungen, da können auch nur Teilsummen übernommen werden oder viele Ausschlüsse vertraglich vereinbart sein, oder Zuzahlungen. Die gesetzliche Sachmängelhaftung ist an sich viel besser für den Kunden, weil da keine Zuzahlungen dabei sind. Allerdings muss sich der Kunde halt mit dem Verkäufer rumschlagen, was gerade dann doof ist, wenn da eine große Entfernung dazwischen ist, oder wenn der Kunde den Verkäufer für ignorant, korrupt, betrügerisch hält. Und Sachmängelhaftung hat das typische Problem: Verschleiß und damit normal für Alter und Laufleistung und damit eingepreist bei einem Wagen dieses Alters/Laufleistung? Oder wirklich ein untypischer Mangel, der bei Übergabe des Fz schon bestand? Da kann man sich auch ewig aufreiben dran.
Zitat:
ob Euro 4 oder 5 dürfte relativ egal sein oder?
Kommt drauf an.
Frage 1: Hat er einen DPF? (Sowohl EURO4 kann DPF haben, wie EURO5 auch.)
Dann bleibt der DPF und die DPF-Überwachung (Differenzdrucksensor) auch auf der potenziellen Ersatzteilliste. Und DPF (egal ob Reinigung oder sonst gerade der Austausch) ist nicht billig und eben ein weiteres Risikoteil. Der Hersteller hat in den Rohemissionen mehr Partikel zugelassen, dadurch geht der Spritverbrauch etwas runter, und der DPF muss das dann erstmal sammeln, und ab und an bekommt der bisschen mehr Sprit und muss den Rußanteil abbrennen, die Asche bleibt.
Mit geht es bei sowas wie EURO4/EURO5 und korrektes EZ-Datum vor allem um die Sorgfalt des Anbieters.
Es kann sein, dass EZ 12/2006 richtig ist, dann wäre er wirklich einer der ersten.
Hier sind die alten Preislisten:
https://www.mobilverzeichnis.de/.../922-toyota-auris?start=20
Sie nennen sehr früh einen Rußpartikelfilter für den Motor, aber auch eben EURO4. Manche Hersteller haben aber später nochmal Abgasgutachten nachgeschoben und erlaubten dann die nachträgliche Umschlüsselung, wenn z.B. dann die Testkriteriterien für eine neue Abgasnorm (damals EURO5) dann final waren und der Motor das einhielt.
Für die Umweltzonen: ja, wird's hier in DE wurscht sein. Bei den Zonen mit der klassischen Feinstaub-Plakette => bekommen beide grün. Bei den neuen Fahrverbots-Zonen mit ab EURO6: ist beides "zu schlecht".
Im Ausland gibt es da ggf. noch mehr Differenzierung.
Zitat:
das ein erheblicher Vorteil beim Neuwagen: Keine Angst, auf Betrug oder lieblosen Vorbesitzer hereinzufallen. Aber ob mir das 10k Euro wert ist
Die Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen. Und jetzt hast nur 2 Alternativen einbezogen: dieses ältere Diesel-Fahrzeug oder einen Neuwagen mit LPG. Dazwischen gibt es ja noch den jungen Gebrauchten entweder mit Werks-LPG oder als Benziner und dann Nachrüst-LPG.
Letztlich muss man auch bisschen in sich reinhören und schauen, was sich richtig anfühlt. Der eine geht erfahren mit Reparaturen und Werkstätten um, kennt Autos gut, hört hin und pflegt auch im Alter das Fahrzeug. Japaner-Marke und Diesel => war aber damals was neues, wo sie sich erstmal auf den europäischen Markt mehr adaptiert haben, der damals erkennbar zum Dieselmarkt wurde.
Der andere setzt auf Neuwagen und den gepamperten Service, aber hat vielleicht auch mal ne 400 EUR Inspektionsrechnung (zum Erhalt der Werksgarantie) für Pillepalle-Zeug wie Öl- und Filterwechsel. Und Dacia kann sich wirklich viel Mühe geben, am Ende müssen sie auch schauen, wie sie ihre Preise halt mit den Teilen so hinbekommen, die sie verbauen. Da kann nicht alles super langlebig sein.
Ich kann dir nicht sagen, welcher Weg richtig ist. Aber nach einer Bewertung auf der Bühne in "deiner" Werkstatt des Vertrauens wird man zumindest diesen Wagen da besser einschätzen können. Dann konnte man vielleicht auch mal 100 km mit dem Auto fahren unter verschiedenen Profilen.
Wenn der DPF zu ist wird es teuer.
Ich habe mir den Wagen gestern mal kurz von außen angesehen.
Drunter gucken war kaum möglich, hat ziemlich wenig Bodenfreiheit und scheint auch alles verkleidet zu sein.
Zudem ist der Preis nochmal gesunken. Irgend einen Haken wird das Angebot haben und ich bin nicht so angefixt, dass ich so große Lust habe, den zu finden.
Also danke für die Hilfe - ich schaue mich doch mal lieber nach etwas anderem um. :-)