Kaufberatung W211 Vor-MOPF
Hallo liebe Community,
ich suche jetzt schon seit einiger Zeit einen Gebrauchtwagen. Dann entdeckte ich einen MB E 350 BJ 5/05 und dachte ich hätte mein passendes Auto gefunden. Das Auto hat gerade mal 90tkm gelaufen und ist mit allem ausgestattet was man sich nur wünschen kann. Das ganze zu einem Preis von nur 9.500€. Allerdings wurde ich dann von einem Bekannten auf einen Artikel hingewiesen, der sagt, dass diese Baureihe einige Mängel aufweist. Ich mache mich nun schon seit mehreren Stunden hier im Forum und auch anderenorts schlau darüber, was das Auto für Probleme hat.
Die drei Hauptprobleme des vorMopf scheinen das Kettenrad, die SBC Bremse und die Airmatic zu sein. Von Rost an den Türunterseiten habe ich nichts gesehen, das Getriebe war bei der Probefahrt butterweich. Ich habe nun den Verkäufer angerufen, um in Erfahrung zu bringen, ob Kettenrad und Bremse bereits ausgetauscht wurden und ob eine Airmatic verbaut ist. Er wollte mich diesbezüglich bald zurückrufen.
Nun meine Frage an euch wie ich mich entscheiden soll. Sind diese Teile ausgetauscht worden, kann ich dann bedenkenlos (natürlich kann immer was sein, das ist mir vollkommen klar) bei einem vorMopf zugreifen? Sind sie nicht ausgetauscht, sollte ich dann eher nach einer E Klasse BJ 2008 schauen?
Ich habe von Autos grundsätzlich null Ahnung und kann dementsprechend auch nichts selber reparieren. Das regelmäßige Reparatur und Servicekosten anfallen ist mir bewusst und diese kalkuliere ich auch ein. Ich will allerdings kein Auto kaufen, bei dem in den nächsten 1-2 Jahren zwei große Reparaturen im jeweils 4 stelligen Bereich anstehen. Da würde ich lieber direkt etwas mehr für ein Modell aus 2008 ausgeben.
Falls ihr mir raten solltet ein jüngeres Modell zu kaufen, dann wäre ich für Hinweise auf was man da achten muss dankbar.
Vielen Dank im voraus
Chris
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27 Antworten
Hallo Chris!
Also bei meinem W211 vorMOPF musste die SBC-Bremse bei ca. 200.000km gewechselt werden, weil der Schwellwert erreicht wurde (sie war trotzdem funktionsfähig). Hab mir dann eine neue besorgt (ca. 900€ bei Bosch) und sie bei MB einbaun lassen (ca. 240€). Die SBC-Einheit bei Modellen nach dem 01.2005 sind von den Fehlern sowieso befreit da MB dies damals ordentlich nachgebessert hat.
Das Getriebe und der Motor hatten bei mir noch nie ein Problem und Rost habe ich nach nun 10 Jahren auch noch nie gesehen, auch wenn ich im Winter gefahren bin und das Auto draußen steht.
Die meisten Problemerreger bei mir waren die Kugelgelenke und die Gummies, die oft ausgewechselt werden mussten. Was noch bissl nervt ist, dass das Auto alle 15.000km einen Service verlangt (bei mir zumindest) und je nach Art kann das schon bissl was kosten.
Ich hoffe ich konnte helfen!
Gruß
Max
Der M272 Motor ist baujahrbedingt (2005) mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Kettenradproblem betroffen.
Wenn die Ausgleichswelle mit dem Kettenrad nicht nachweislich bereits gewechselt wurde, dann solltest Du rund 4.000 EUR Reparaturkosten zurücklegen, oder alternativ die Finger von dem Wagen lassen.
Und selbst wenn es bereits gewechselt wurde ist noch die Frage WANN die Reparatur stattgefunden hat, denn zu Anfang hat MB noch die gleichen "weichen" Kettenräder als Ersatzteile verbaut, die dann wieder schnell verschleißen. Unser C230 hat daher bereits 2 mal ein neues Kettenrad bekommen. Bei der ersten Reparatur in 09/2007 wurde ein weiches eingebaut, dass nur 120 tkm durchgehalten hat.
Sollte nichts der gleichen getauscht worden sein, würde ich dir davon abraten. Dann doch eher einen Mopf ab ende 06 bzw 2007. Sollte es im schlimmsten Fall zu Airmatic, Kettenrad und SBC Problemen kommen, bist du mal locker Minimum 6500€ los. Klar bleibt die Airmatic ein Thema wenn du sie haben willst, aber beim Mopf kannst du dir den Rest da sparen. Am besten dann Motornummer vergleichen wegen dem Kettenrad. Gruß
Erstmal danke für die Antworten. Ich habe gelesen, dass das Problem mit dem Kettenrad auch noch bei den ersten Mopf Modellen auftaucht in den Modellen aus 2007. Ein Indiz wie man erkennen kann, dass man schon ein Modell ohne das Problem hat soll das Mittelablagefach sein, dass bei den alten Modellen zweigeteilt ist und bei dem neuen nicht mehr.
http://ww3.autoscout24.de/classified/293075477?asrc=st|as
Diese E Klasse ist von 2006, hat aber trotzdem kein zweigeteiltes Mittelablagefach. Handelt es sich bei dem Auto schon um einen Mopf bei dem das Problem behoben ist?
In Zweifelsfällen am Besten nach der Fahrgestellnummer fragen. Dann können wir nachsehen, wann der Wagen ausgeliefert wurde und welche Motornummer er hat um wirklich sicher zu gehen.
Nach meiner Info gab es den einteiligen Deckel des Mittelablagefachs ab ca. Modelljahr 2008 (~ ab Juni 2007). Wann genau das geändert wurde, kann ich aber leider nicht sagen.
Hoffe nicht, das Du so einen in Classic-Buchhalterausstattung mit Zubehör-Radzierblenden möchtest. Da gibt es für das Geld bestimmt bessere und auch neuere.
der aus der anzeige ist ein mopf. siehst du an der Stossstange und an den Spiegel und am Lenkrad. Die Ausstattung finde ich komisch. Keine Sitzheizung aber Memory. kann sein dass es mehrere Fahrer gab.
Vergiss das Mittelablagefach. Das ist alles zu schwammig. Wenn du sicher sein willst, dann per Fahrgestellnummer oder wie gesagt Motornummer. Steht bei der Motornummer in der Mitte eine "30" kann ein Kettenrad Problem auftreten. Bei einer "31" ist das Problem mit dem zu weichen Material ausgemerzt worden.
Ok, als ich denke man kann dann jetzt schon mal zusammenfassen, dass man sich aufjedenfall einen W211 ohne dieses Kettenrad Problem anschaffen sollte (BJ >2008 oder zumindest Kettenrad >2008 ausgetauscht). Eigentlich wollte ich ein Auto unter 100tkm kaufen, aber um ein entsprechendes Auto mit bereits ausgetauschtem Kettenrad zu finden, werde ich da wohl meinen Suchradius auf 150tkm erhöhen müssen.
Mein Suchradius war Deutschlandweit. Der Wagen den ich gekauft habe stand dann 300 km von mir entfernt. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
Ein Mopf auch aus dem Modelljahr 2007 (Code 807 in der Datenkarte) jedoch mit "Auslieferungsdatum" nach September 2006 und Motornummer oberhalb von ...468993 reicht als Kriterum aus um das Kettenradproblem auszuschließen. Das "Erstzulassungsdatum" ist kein sicheres Kriterium!
Wichtig ist halt grundsätzlich die Motornummer in der Datenkarte anhand der FIN zu überprüfen. Bei Modelljahr 2008 (Code 808 in der Datenkarte) ist man dann auf der sicheren Seite was das Kettenrad angeht.
Und die SBC gibts beim MOPF ohnehin nicht mehr.
Unter 100tkm wird die Auswahl aber schon recht dünn schätze ich. Aber mit etwas Glück und Geduld wird sich auch da was anständiges finden lassen.
Also ich habe heute einen E 350 Probegefahren der wirklich vollausgestattet war. Von 4 Matic, über Gas Tank, bis hin zu allen möglichen elektronischen Annehmlichkeiten wie elektrisch verstellbaren Sitzen mit Memory Funktion oder 4 Zonen Klima. Der Wagen hat seine Kettenräder vor 1-2 Jahr erneuert bekommen. Genauso weiß ich, dass Bremsen und Katalysator 2015 erneuert wurden. Ein Test der Airmatic wurde auch durchgeführt und Weiteres, das ich so jetzt nicht mehr im einzelnen aufzählen kann. Das Auto ist scheckheftgepflegt. Einziges Manko ist die Laufleistung von satten 165tkm, bei einem stolzen Preis von 10.400€.
Meine Überlegung war nun folgende: Ich habe gedacht, dass das Auto bei den Km vielleicht schon aus den größeren Reparaturen raus ist. Das wesentliche und teure Teile bereits ersetzt wurden, die bei einem Auto mit entsprechend 100tkm evtl. in den ersten 1-2 Jahren anfallen würden.
Wäre das eine Überlegung die man so anstellen kann? Oder bin ich komplett auf dem Holzweg? Der Preis ist für diese KM natürlich schon happig, aber Gas Tank und Allrad machen schon echt was wett. Das Auto sah innen und außen top gepflegt aus. Den Sitzen hat man die Km nicht angesehen und das Lenkrad war teilweise holzverkleidet, weshalb es auch im Grunde kaum Abnutzungserscheinungen hatte.
Für den Preis würde ich persönlich zugreifen wenn alles so top ist wie du sagst. Mein 280er s211 mopf war nicht sonderlich günstiger und die Reparatur der Airmatic habe ich auch mittlerweile hinter mir. Bei der Laufleistung sehe ich das auch so mit dem Teile bereits schon ersetzt worden. Meistens worden da schon die Probleme behoben.
Ein rund 10 Jahre altes Auto mit unter 100tkm ist auch sehr optimistisch. Das Auto würde ich sicherheitshalber erst gar nicht kaufen! Zu 65% hat da jemand gewaltig am Tacho gedreht und zu 30% hat es ein Rentner gefahren und das Auto hat sich einfach kaputt gestanden. Schließlich möchtest Du ja auch ein Fahrzug kaufen und kein Standzeug fürs Museum! Aber vielleicht findet man ja noch einen der restlichen 5% 
Bei älteren E Klassen wird es wohl eher das Rentner Fahrzeug als der manipulierte Tacho sein. Ja schwierig einzuschätzen. Ich hab noch nie ein AUto mit so vielen Km gekauft. Allerdings hab ich auch noch nie ein Auto dieser Klasse und Ausstattung gekauft.
Irgendwo hab ich Blut geleckt und will das Auto haben. Irgendwo hab ich aber auch ANgst, dass man durch teure Reparaturen schnell mal mehrere tausend Euro los ist. Also Kaufpreis kann ich mir leisten, Versicherung und Verbrauch kann ich mir leisten, Reparaturen im dreistelligen Bereich kann ich mir leisten; Reparatur im vierstelligen Bereich wird sehr ärgerlich, mehrere Reparaturen dieser Art werden zu kritisch.
Kann man vielleicht irgendwo nachlesen, welche Verschleißteile beim Service bei wieviel Km ausgewechselt werden?
Nein. Ab 2008 gibt es das digitale Serviceheft, da kann man einiges in Erfahrung bringen, aber eben nicht alles.
Aber es hilft auch wenig, wenn man weiß was alles repariert wurde, denn der 211er besteht aus vielen tausenden Teilen, die alle mehr oder weniger kaputt gehen können.
Auch wenn die den sogenannten Premium-Herstellern nicht alles Premium ist, sind vor allem bei einer Laufleistung von 200tkm große unterschiede zwischen den Autos. Wenn ein Fiat mit 200tkm schon 2x durchpariert ist und am Schrott steht fährt ein Mercedes mit 600tkm immer noch.
Also nach meiner Meinung sind bei dem 211er die km nicht das Problem, die Motoren halten (fast) alle länger wie das Auto. Viel wichtiger ist, dass das Auto immer ordentlich gewartet wurde und keinen Wartungsstau hat!
Wenn Du nicht selbst reparieren lasst oder das ausreichende Kleingeld hast, ist von dem 211er abzuraten. Der 4-Stellige Betrag ist bei jeder Reparatur schnell erreicht und das ist normaler Verscheiß, wo noch nicht mal was defekt ist. z.B:
1 Satz Reifen
Bremsbeläge + Scheiben vo + hi
größere Inspektion