1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Golf
  6. Golf 1, 2
  7. Kein Leerlauf: Vergaser Pierburg 2E 030 129 016 E (letzter Vergaser vor elektronischen Elementen)

Kein Leerlauf: Vergaser Pierburg 2E 030 129 016 E (letzter Vergaser vor elektronischen Elementen)

VW Golf 2 (19E)
Themenstarteram 11. Oktober 2018 um 19:39

Im 31. Jahr macht der Leerlauf Mucken. Plötzlich geht der 1,3-Liter-MH-Motor im Golf 2 (EZ Juli 1987) vor der Ampel, beim Gangwechsel, in engen Kurven, beim Einparken schnell aus. Er berappelte sich wieder innerhalb 2 Tagen, dann aber wieder kein Leerlaufgas seit Wochen und unverändert endgültig.

Morgens der Kaltstart mit Startautomatik geht auf dem ersten Kilometer vollkommen normal, dann aber bleibt das Choke-Gas weg, und im Leerlauf geht der Motor schnell aus. Er bekommt kein Leerlaufgas. Beim Gasgeben (bergauf, beschleunigen) kein Problem.

Ich wechselte das Abschaltmagnetventil und prüfte das ausgebaute.

Ich entfernte die Benzinzuführung am Vergasergehäuse und saugte am Zuführröhrchen rückwärts mit großer Spritze, bekam da auch tropfendes Benzin, löste aber keinen Düsenverschluß.

Ein großes Ersatzteile-Kit mit allen Dichtungen gibt es noch bei Bosch-Küppers in 52441 Linnich. Die ganz genau passende Explosionszeichnung habe ich noch nicht.

Dieser Pierburg 2E im Golf Juli 1987 ist der letzte mechanische Vergaser ohne Elektronik von Pierburg. Eine großartige Ingenieursleistung. Alles wird mechanisch geregelt. Erstaunlich.

Aber was verstopft die Benzinzufuhr für den Leerlauf?

Meine Vermutung wäre ein Gummischnippel in der Benzinführung eingespült in den Vergaser. Ich hatte 9 Monate früher den Motor ohne Vergaser gewechselt.

Ein etwas älterer Ersatzvergaser mit der Nummer 030 129 016 B (statt E) habe ich, aber der ist nicht identisch, so daß ich nicht einfach auswechseln konnte. Jedenfalls traute ich mich nicht.

Nachgerüsteter ungeregelter Kat mit einem Zusatzsockel unter dem Vergaser mit komplexen feinen Schläuchen und Einstellzwischenstücken.

Kat jemand einen entscheidenden Tip?

Schon mal vielen Dank im voraus!!

Ähnliche Themen
5 Antworten
Themenstarteram 12. Oktober 2018 um 4:35

Zitat:

@werkgolf schrieb am 11. Oktober 2018 um 21:39:44 Uhr:

Ich wechselte das Abschaltmagnetventil und prüfte das ausgebaute.

Nachdem ich hier zum Giolf 1 eine ähnliche Frage mit Antworten fand, werde ich heute morgen das elektrische Schalten des Magnetventils im eingebauten Zustand prüfen. Bin gespannt …

am 12. Oktober 2018 um 18:52

Zitat:

@werkgolf schrieb am 12. Oktober 2018 um 06:35:59 Uhr:

Zitat:

@werkgolf schrieb am 11. Oktober 2018 um 21:39:44 Uhr:

Ich wechselte das Abschaltmagnetventil und prüfte das ausgebaute.

Nachdem ich hier zum Giolf 1 eine ähnliche Frage mit Antworten fand, werde ich heute morgen das elektrische Schalten des Magnetventils im eingebauten Zustand prüfen. Bin gespannt …

Das Ventil ist ein Ueberbleibsel von 1960, als die ollen Boxer-Motoren im Kaefer noc nachdieselten. Das braucht dein Motor alles nicht und das Ventil macht nur Probleme.

Bau das Aus und Knipps mit einem ordentlichen Seitenschneider den Arm ab. Dann baust du's wieder ein und kannst eine Fehlerquelle schon mal ausschliessen.

Wie sehen die Zuendungskomponenten aus? Zu oft werden Zuendprobleme auf den Vergaser geschoben. Erstmal einen Satz neue Kerzen, Kabel, Verteilerfinger und Kappe. Dann tauscht du erstmal alle Unterdrueckschlauche aus, auch den vom Bremskraftverstaerker. Und die Vergaserfussdichtung, die kommt auch neu. Die Schrauben beim Austausch nicht anknallen bis ultimo, dann verzieht es sich.

Als letztes besorgst du dir eine Party-Nebelmaschine und stuelpsts ueber den Trichter vom Vergaser nen Latexhandschuh. Den Nebler klemmst du an den Schlauch vom BKV zur Ansaugbruecke. Dann drueckst du auf de Knoeppsche...Handschuh muss sich aufpusten und es darf NIRGENDSWO im Motorraum Nebel aufsteigen. Falls ja, ist er dort undicht.

Erst wenn das alles abgefruehstueckt ist, machen wir uns um den Vergaser an sich Gedanken. Da muss man systematisch vorgehen und nicht wild drauf los.

Gruss

Steiny

Themenstarteram 16. Oktober 2018 um 20:19

Zitat:

@SteinOnkel schrieb am 12. Oktober 2018 um 20:52:03 Uhr:

 

Das Ventil ist ein Überbleibsel von 1960, als die ollen Boxer-Motoren im Käfer noch nachdieselten. Das braucht dein Motor alles nicht, und das Ventil macht nur Probleme.

Bau das aus und knips mit einem ordentlichen Seitenschneider den Arm ab. Dann baust du’s wieder ein und kannst eine Fehlerquelle schon mal ausschließen.

Wie sehen die Zündungskomponenten aus? Zu oft werden Zündprobleme auf den Vergaser geschoben. Erstmal einen Satz neue Kerzen, Kabel, Verteilerfinger und Kappe. Dann tauscht du erstmal alle Unterdruckschläuche aus, auch den vom Bremskraftverstärker. Und die Vergaserfußdichtung, die kommt auch neu. Die Schrauben beim Austausch nicht anknallen bis ultimo, dann verzieht es sich.

Als letztes besorgst du dir eine Party-Nebelmaschine und stülpst über den Trichter vom Vergaser nen Latexhandschuh. Den Nebler klemmst du an den Schlauch vom BKV zur Ansaugbrücke. Dann drückst du auf de Knöppsche … Handschuh muss sich aufpusten, und es darf NIRGENDWO im Motorraum Nebel aufsteigen. Falls ja, ist er dort undicht.

Erst wenn das alles abgefrühstückt ist, machen wir uns um den Vergaser an sich Gedanken. Da muss man systematisch vorgehen und nicht wild drauf los.

Gruss

Steiny

 

 

 

Moin, Steinonkel Steiny, danke für Deine Tips.

Das Abschalt-Magnetventil ist noch drin, weil ich nicht wußte, wie den Benzinschlauch anschrauben. Neue Zündkerzen waren "spendiert", Arm-Abknipsen habe ich noch nicht verstanden. Den Nebler werde ich mir besorgen.

Nun aber der Reihe nach. Der Vergaser läuft wieder wie ’ne Eins.

Nach dem Leerlaufproblem hatte ich die Zylinderkopfdichtung gewechselt und dabei den Vergaser vom Ansaugkrümmer genommen. Beim Zusammenbau vergaß ich das Massekabel zwischen Vergasersockel (Alu) und Zylinderkopf. Und der Kabelschuh versteckte sich gut unter den vielen Schläuchen und dem Luftfiltergehäuse, so daß es nicht offensichtlich entdeckt wurde. Erst beim Prüfen, ob das Magnetventil beim Zündschlüsseldrehen klackert, mußte ich dem Fehlen nachgehen (mit Prüflampe). Also: Massekabel gesteckt (und dabei den Unterdruckschlau vom Sockelzusatz abgezogen … und leider aus unerfindlicher Unvorsicht nicht wieder aufgeschoben).

Probefahrt und anschließende 50 Kilometer gingen mit einer 60-%-Verbesserung. Immerhin. Und weil ich das Vergaser-Versagen zum erstenmal erkunden muß und noch keine neuronalen Schaltungen für dieses Problem hatte, konnte ich nicht gezielt suchen, sondern stocherte ungeordnet hier und da. Dabei rutschte ich unglücklicherweise so blöd ab, daß der Verteilerdeckel den Verteilerfinger abbrach.

Das sind Momente, wo man schwitzt. Verteilerfinger-Ersatz 50 Kilometer entfernt. Läden dicht. Also Verteilerfingerkrümel mit Sekundenkleber und Tricks und dünnem Messingblech und Lötkolben zum Einigermaßenfinger "gezaubert" und beiläufig auch den Unterdruckschlauch aufgeschoben.

Aha. ??? Der Motor läuft im Standgas ruhig ( … und seitdem schon Tage störungsfrei!).

Ich nähere mich dem TÜV und – wenn es klappt – dem 32. Autojahr. Drückt mir die Daumen.

Zitat:

@SteinOnkel schrieb am 12. Oktober 2018 um 20:52:03 Uhr:

Das Ventil ist ein Ueberbleibsel von 1960, als die ollen Boxer-Motoren im Kaefer noc nachdieselten. Das braucht dein Motor alles nicht und das Ventil macht nur Probleme.

Naja, die Motoren im 2er dieseln auch gerne nach, wenn sie noch Gemisch bekommen. Und das Ventil ist ja doch eher unproblematisch, sofern die Stromzufuhr intakt ist.

Themenstarteram 23. Januar 2019 um 9:30

Zitat:

@GLI schrieb am 16. Oktober 2018 um 22:33:10 Uhr:

… das Ventil (Vergaser-Abschaltventil) ist ja doch eher unproblematisch, sofern die Stromzufuhr intakt ist.

Die Stromzufuhr war abgesteckt. Das Kabel hatte sich gut versteckt hinter anderen Kabeln und Schläuchen. Dort wurde es vergessen. Kabel angesteckt an Masse (dazu Luftfiltergehäuse ganz abgenommen). Interessant noch, daß vorher der elektrische Test am Abschaltventile deshalb das Geheimnis nicht lüftete, weil die Masse am Vergaser selbst überbrückt wurde. Der Vergaser steht aber auf Kunststoffplatten und ist abgetrennt von Masse.

Der Golf 2 hat den TÜV-Stempel bekommen und fährt wie eine Eins.

Danke an ALLE, die hier mitgelesen, mitgedacht, geschrieben und Tips gegeben haben!

Deine Antwort
Ähnliche Themen