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Kette wirklich so schlecht?

Themenstarteram 13. Mai 2015 um 9:18

Hallo zusammen!

Ich bin Lappenneuling und interessiere mich für die Kawasaki Vulcan S.

Diese hat ja Kettenatrieb. Von vielen wurde mir vom Kettenantrieb abgeraten. Zu Fehleranfällig...

Aber keiner konnte mir konkrete Dinge nennen.

Was ist an Kette so schlimm? sind die alle paar tsd. Kilometer Fritte? Springen die ständig ab? Was ist daran so schlimm gegenüber Riemen oder sogar Kardan? Ist es wirklich ein NoGo?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 16. Mai 2015 um 11:54:42 Uhr:

Zitat:

@TDIBIKER schrieb am 16. Mai 2015 um 10:01:34 Uhr:

Die Kettenfahrer sind für, die Kardanfahrer gegen,

und erst die, die beides haben, sehen das gelassener. Obwohl auch nicht immer...:D

Ich sehe das für mich absolut locker, ich fahre sowohl als auch und rate auch jedem, die Geschichte nicht zu hoch zu hängen. Der Antrieb ist nur eine und weiß Gott nicht die einzig wichtige Eigenschaft eines Motorrades.

Was mir aber wichtiger ist und woran es in diesem Thread ganz extrem hapert, das ist die gebotene Sachlichkeit.

Richtig - man sollte die Sache gelassen sehen.

Zum Thema der gebotenen Sachlichkeit - die eigene Nase findet man im eigenen Gesicht ;)

- sh. folgende Ausführungen

Zitat:

Was hier so von den angeblichen Kettenfans geschrieben wird, wird von der Realtität Lügen gestraft. Wie sieht es denn tatsächlich aus? Im Grunde ist die ungeliebte Kettenpflege wie die gelegentliche Regenfahrt. Man arrangiert sich damit, zieht halt die Regenkombi über und gibt ganz sicher deswegen nicht die Leidenschaft Motorrad auf. Genauso liebt keiner die Mühe und die Kosten, die ein Kettenantrieb verursacht. Man nimmt das wie die Regenfahrt in Kauf und arrangiert sich notgedrungen.

Hier aber erzählen zu wollen, daß man die Regenfahrten toll findet, weil sie den echten harten Fahrer fordern oder was weiß ich, was man sich da zusammenspinnen könnte, ist eben genauso ein Stuss wie der, daß Ketten so viel toller als Kardans seien, wie hier einige Glauben machen wollen.

Unzulässige Verallgemeinerung - JA, ich fahre sogar sehr gern und sehr viel im Regen - weil bei passenden Klamotten Regen Spaß macht, weil Regen zu einer sorgfältigen Linienwahl und runder Fahrt zwingt und ja- weil ich gern die harte Sau bin, die bei Regen, Wind und Kälte fährt. Und potzblitz - alle meine Moppeds haben Kette und potzblitz - es stört mich nicht im Geringsten, die Karre schnell auf den Heber zu hieven, die Dose Spray aus der Garage zu holen und einmal durchdrehen und sprühen. Die Ketten sehen vernünftig aus und die Kits schmeiße ich in der Regel so bei 30.000 runter.

Zitat:

Daß bei Diskussionen wie diesem nur äußerst selten echte Vorteile von Kettenantrieben genannt werden (*), zeigt in meinen Augen deutlich, daß es hier eben nicht um technische Details geht.

Ich bleibe dabei: Der Kardan gehört zu den wünschenswerten Ausstattungen eines Mopeds. Da gibt es noch viele Dinge mehr, von der hydraulischen Kupplungsbetätigung bis zu Einspritzanlagen und ABS. Schön, wenn ein Moped das alles hat, aber es gibt so viel mehr Eigenschaften eines Motorrades, daß wohl kein halbwegs intelligenter Mensch seine Kaufentscheidung alleine vom vorhandenen oder fehlenden Kardan abhängig machen wird.

Mit Vernunft und Sachlichkeit kann man hier ohnehin keinen Blumentopf gewinnen und den Don Quichote zu spielen habe ich auch keine Lust - die Windmühlen sind einfach in der Überzahl. Meine Antwort an den TE ist damit eine, die auch von Radio Eriwan kommen könnte:

"Kette wirklich so scheiße?"

"Im Prinzip ja, aber wer schön sein will, muß leiden. Wenn Du Dein Traummoped willst, mußt Du Dich mit der Kette abfinden oder weiter zu Fuß gehen."

Meine Meinung.

 

Gruß Michael

 

(*) etwa die Möglichkeit, die Gesamtübersetzung zu ändern, um den Durchzug zu verbessern o. ä.

Falsch - die Kette hat eben Vorteile - sie ist neutraler in der Lastwechsel-Reaktion, sie ist leichter und kann extreme Zugkräfte mit nur geringem Zugkraftverlust übertragen. Dies ist objektiv so - die WERTIGKEIT dieser Vorteile - die kann dann jeder einzelne Fahrer für sich selber festlegen. Aber hört doch bitte auf, immer diese ON-OFF-Diskussion zu führen, der eine mag eben Tofu, der andere Steak. Sich da gegenseitig missionieren zu wollen, ist doch Blödsinn. Einen Andersmeinenden deshalb mit den berühmetn Windmühlen zu vergleichen - naja, da wären wir wieder bei der eigenen Nase....

Kette hat Vor- und Nachteile, Kardan hat Vor- und Nachteile. Ganz objektiv ist das so.

Besser oder schlechter gibt es nicht - es gibt nur, dass jeder Treiber für sich selber die Vor- und Nachteile gegeneinander wertet.

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Sie sind von der Wartung her intensiver und haben in der Regel eine geringere Laufleistung als Kardan oder Riemen. Dafür sind sie auch günstiger und wenn man sie regelmäßig schmiert und nachstellt dann halten die schon viele tausend Kilometer. Natürlich ist ein Kardan oder Riemenantrieb bequemer aber auch teurer.

Kommt drauf an. Eine kette ist nach 20-30tkm meist fällig. 130€ ohne montage. Dazu dreck am Rad und heck. Alle 300-500km kette fetten. Nach Bedarf reinigen. Nach jeder regenfahrt fetten.

Riemen wird etwa bei der vn900 bei etwa 48tkm kontrolliert. Hat keinen festen Intervall. Altert aber auch. Tausch wenn rissig.

Auch der Kardan kann kaputt gehen oder Bedarf einer Wartung. Ist aber teuer und schwer. Lastwechselreaktion etc sollte für dich nicht interessant sein.

Bin lang genug kette gefahren, auch mit automatischem kettenöler. Bin jetzt froh keine fz mit kette mehr zu haben.

 

Was ist an der kette billiger??

Lass mich raten: dir haben vor allem ältere Herren auf BMWs abgeraten die Ihre Kettenerfahrungen noch aus den 60er/70ern haben? ;)

Kette muss halt gepflegt werden. Wer das nicht so oft machen will montiert sich einen Kettenöler bzw. lässt sich einen montieren. Wenn es hierzu noch wenig das Motorrad versauen soll montiert man sich einen der unabhängig von der Außentemperatur immer die gleiche Menge an Öl abgibt (Stichwort Viskosität des Öls) ohne das man dauernd selbst nachregeln muss. Lohn ist dann auch eine wesentlich längere Haltbarkeit der Kette.

Richtig ist das ein Kardan, wenn die Wartungsintervalle auch eingehalten werden, pflegeleichter ist. Dafür ist er schwerer und vor allem ältere Maschinen haben mit den Lastwechselreaktionen zu kämpfen.

Ist halt eine gewisse Philosopiesache. Manche sagen halt die tägliche Pflege gehört bei Ihnen zum "ritual" dazu weil kontrollieren soll man sie ja eh (Durchhang).

Jedenfalls ist sie sicherlich nicht "fehleranfällig" wenn man immer wieder mal einen Blick drauf wirft, sie regelmässig fettet und den Durchhang kontrolliert. Das gehört dann halt dazu, genauso wie Beleuchtung oder Luftdruck der Reifen kontrollieren.

Kette nach jeder Regenfahrt fetten? Ich schmiere die so ca. alle 1000 km,

dauert so 2 Minuten. Gespannt wird die wenn ich dran denke. :D So hat die

1. Kette an meiner ZX-12R 40000 km gehalten, die 2. hält auch schon

über 30000 km. Mein Motorrad hat übrigens 180 PS. Und von gerissenen

Ketten hab ich in alten Sagen gehört, aber anscheinend seit Jahrzehnten

nicht mehr. Ich fahre seit 1968 Motorrad. Einen Kardan und erst recht einen

Riemen hab ich noch nicht vermisst.

am 13. Mai 2015 um 10:34

Wie bereits oben geschrieben, ist eine Kette etwas wartungsaufwändiger, aber ansonsten unproblematisch. Man kann natürlich in alles irgendwelche Pseudoprobleme reinreden.

Motorradketten springen im Gegensatz zu Fahrradketten in der Regel nie ab. Dazu müssen sie schon extrem falsch montiert sein, was theoretisch möglich ist. Grundsätzlich kann an einem Motorrad immer viel passieren, wenn etwas falsch montiert ist.

Als VN900 Custom Fahrer muss ich sagen, dass ich die Vulcan S wohl interessant finde, letztendlich allerdings nicht so gut finde. Wenn schon Cruiser, dann doch mit einem richtigen V2-Motor. Dieser hat den Cruiser-typischen Drehmomentverlauf, d.h. hohes Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen.

Der 2-Zylinderreihenmotor der Vulcan S aus der ER6n ist an sich kein schlechter Motor, doch passt er nicht richtig zu diesen Moppeds. Der muss gedreht werden, dann hat er auch Leistung.

Zwei weitere Gründe sprechen für die "normalen" Vulcan Modelle (Classic/Cruiser):

Es gibt sie gebraucht deutlich günstiger und sie haben Riemenantrieb.

Ketten sind ein übler Anachronismus. Sie haben minimale Vorteile im Rennsport und weil sich Otto Normalheizer gerne wie Dr. Rossi fühlen will, will er an seinem Moped diesen Mist eben auch haben. Alle anderen Fahrer ziehen Kardanantriebe vor. Weil sie einfach besser sind.

Nur leider bekommt man nicht jedes Moped mit Kardan. Also muß man sich halt mit der Antriebstechnik aus dem 19. Jahrundert an einem Fahrzeug aus dem 21. Jahrhundert arrangieren. Geht auch, macht aber Mühe und kostet Geld.

 

Gruß Michael

 

P.S.: Ich hatte und habe Mopeds mit Kardan und Kette. Kardan nach knapp 200.000 km? Wie neu. (ja ja, natürlich an einer BMW...) Kette nach knapp 2.000 km? Habe ich an meiner Yamaha. Das angeblich so superdupertolle Kettenpflegezeugs hat komplett versagt: Die Kette rostet und darf bald getauscht werden.

Klar, voran kommt man auch mit so einem Billigmist wie einer Kette... Und wenn es das Traummoped nur mit Kette gibt, dann nimmt man den Schrott eben in Kauf. Gut ist eine Kette deshalb trotzdem nicht.

Hast so Drylube Zeug genommen weil sie rostet? Und oberflächlicher Rost ist ja normal kein Thema so lang sie sich noch gut bewegen lässt.

Und ich versuch mir grad vorzustellen wie ein Kardan an meiner 690 SMCR mit 150 kg wohl aussehen und wieviel es wiegen würde. Und wie ich da wohl die Übersetzung geändert hätte. Hat ja nicht jeder so dicke Dinger wo die paar Kilo auch schon wurscht sind und er in der Gesamtoptik untergeht. ^^

Themenstarteram 13. Mai 2015 um 11:20

Zitat:

@Marodeur schrieb am 13. Mai 2015 um 12:25:48 Uhr:

Lass mich raten: dir haben vor allem ältere Herren auf BMWs abgeraten die Ihre Kettenerfahrungen noch aus den 60er/70ern haben? ;)

Jep genau, und von einem Trudentreiber dem komischerweise der Kardan explodiert ist ^^

Wie mir scheint denken die meisten hier zwar auch das Kette etwas mehr Liebe und ein gelegentliches Auge benötigt aber wohl kein Totschlagargument gegen ein bestimmtes Möp ist...

am 13. Mai 2015 um 11:27

Naja was cng lpg schreibt sind dann doch eher Einzelfälle. War das nicht beim K2 wo sich der Kardan seiner damaligen BMW nach unter 10.000 km aufgelöst hat?

Ich hab die die gleichen Erfahrungen wie WeWa2 gemacht, wenn auch nicht so langjährig wie er. Die letzte Kette hat 50.000 km gehalten. Geschmiert wird, wenn die Rollen blank sind. Das ist bei mir bei 1000 bis 2000 km der Fall. Nach Regenfahrten wir erstmal geguckt ob die Kette wirklich blank bleibt oder sich durch Reste am Ritzel von selber noch mal nachschmiert. Gespannt wird die Kette beim Reifenwechsel und von dem Dry Zeugs lass ich die Finger, ich nehme das normale günstige Spray von Louis.Nachschschmieren dauert auch ohne Hauptständer nur 5 Minuten.

Ich würde meine Wahl nicht von der Antriebsart des Motorrads abhängig machen.

Aber bezogen auf deine Vulkan S passt der Motor einfach nicht. Bei einer vn900 bist du das Thema endgültig los.

Ich habe letzten herbst auf die custom gewechselt, eben wegen fehlender kette und einem besseren drehmomentverlauf. Fahren tut die genauso leicht...

Themenstarteram 13. Mai 2015 um 11:38

Zitat:

@Papstpower schrieb am 13. Mai 2015 um 13:28:36 Uhr:

Aber bezogen auf deine Vulkan S passt der Motor einfach nicht. Bei einer vn900 bist du das Thema endgültig los.

Mag sein das die VN900 mehr bumms hat, aber leider gefällt sie mir nicht.

Bei allen Tests und auch Fahrberichten (youtube) hat der Motor der vulcan s die Fahrer immer positiv überrascht und wenig Kritik geerntet. Obs mir passt werde ich bei einer Probefahrt merken.

Zitat:

@shnoopix schrieb am 13. Mai 2015 um 13:27:15 Uhr:

Naja was cng lpg schreibt sind dann doch eher Einzelfälle.

Was denn für Einzelfälle? In aller Regel hält ein Kardan ein Motorradleben lang. Klar, es gibt immer die seltenen Fälle, bei denen es anders ist, aber im Normalfall ist ein Kardan ungefähr so anfällig wie ein Rahmen. Vorhanden, geht aber nicht kaputt.

Ketten sind trotz aufwendiger Pflege (kein anderes Bauteil verlangt so viel Pflege wie die Kette!) und hoher Kosten für Kettensätze und Pflegemittel nun einmal Verschleißteile. Ein halbes Dutzend Kettensätze im Laufe eines normalen Motorradlebens sind ganz sicher nicht besonders viele.

Kettenöler sind ein Umweltfrevel, dazu auch teuer und kompliziert. Wenn Sie funktionieren, überleben die Ketten lange, aber leider sind Kettenöler sehr komplex und funktionieren deshalb oft eben nicht. Schlecht montiert sind sie außerdem gefährlich, weil das Öl seitlich abgeschleudert werden kann und nach und nach den Reifen verölt.

Ein Motorrad unbedingt mit Kette haben zu wollen ist ungefähr so als würde man auf den elektrischen Anlasser verzichten. Klar, es gibt Mopeds, wo das sogar sinnvoll ist, aber im Regelfall ist ein elektrischer Anlasser schlicht Stand der Technik. Weshalb trotzdem so viele partout die teuren Ketten behalten wollen kann und werde ich nie verstehen. Weil das nichts mit sachlichen Gründen zu tun hat.

 

Gruß Michael

Kettenrisse sind extrem selten. Wobei ich aber auch jemanden kenne, dem das schon zweimal passiert ist.

Zahnriemen können auch reißen. Kardan kann brechen. Endantrieb kann fressen.

Es gibt keinen Sekundärtrieb, der nie Versagen kann. Wenn man da Bedenken hat, gar nicht erst losfahren.

am 13. Mai 2015 um 12:09

Kette ist vollkommen in Ordnung. Etwas Pflege und schon hält die auch ewig. Ein Austausch ist keine Hexerei und kostet nicht die Welt. Kardan ist robuster, aber irgendwo in der Pampa habe ich lieber eine gerissene Kette, die ich mit einem Glied reparieren kann, als eine gebrochene Kardan.

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