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Kilometerstand über OBD
Hallo,
gibt es eine Möglichkeit über die OBD den Kilomerstand abzufragen.D.h. ist der Kilometerstand z.B. nochmal im Motorsteuergerät abgelegt.
Das Problem ist, dass nach meinen Autokauf einige Ungereimtheiten aufgetreten sind und ich die Befürchtung habe, dass der im Tacho angezeigte Wert nicht der wahre ist.
Wäre für jede Hilfe dankbar.
Daten:
Golf 4 1.8 Bj. 98
Vag-Com 3.11 + 4.09
Danke
MFG
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23 Antworten
Das würd mich auch interessieren.
Was meint ihr wie so manche Verkäufer auf z.B. einem Autokino Automarkt blöd schauen würden.
Nein, mittels normaler Diagnose kann man da nichts machen.
Was heißt Normal ???
Kannst Du das etwas genauer sagen ???
Zum einen stehen die Daten direkt im EEPROM, um daranzukommen müsste man diesen direkt auslesen, dies geht zwar ähnlich wie beim OBD-Tuning auch über die Diagnoseschnittstelle, allerdings sind dazu andere Funktionen/Prozeduren notwendig als die die in normalen Diagnosegeräte implementiert sind. Zum anderen ist nur sehr sehr wenigen bekannt wo im EEPROM diese Daten abgelegt sind, denn wenn dies allgemein bekannt wird, dann fangen die Tachodreher an auch diese zu manipölieren und dann kann man diesen Weg auch vergessen.
Hallo 20fast,
was für Ungereimtheiten sind denn das genau mit ihrem
Auto? Hintergrund der Frage: ich bin Journalist und suche
gerade nach einem konkreten Fall, wo sich jemand fragt,
ob er vielleicht mit seinem Auto der Tachodreher-Mafia
auf den Leim gegangen ist...
man könnte das Auto ja mal von einem Experten überprüfen
lassen...
MfG
Zitat:
Original geschrieben von 453gprz
Hintergrund der Frage: ich bin Journalist und suche
gerade nach einem konkreten Fall, wo sich jemand fragt,
ob er vielleicht mit seinem Auto der Tachodreher-Mafia
auf den Leim gegangen ist...
Versteh mich nicht falsch, aber es gab in der Vergangenheit bereits genug oberflächliche Skandalberichte, die technisch um Jahre veraltete Informationen verbreiten bzw. teilweise einfach nur falsch und/oder schlecht recherchiert waren.
Abgesehen davon muss klar gesagt werden, das es stellenweise absolut gerechtfertige Fälle gibt, in denen Tachojustierung völlig legitim ist, auch wenn die aktuelle Rechtslage hier eine andere ist, man muss das ganze also sehr differenziert betrachten und wenn man sofort gleich alles und jeden als Mafia bezeichnet zeigt dies klar die Seriösität des Anliegens.
Zitat:
Original geschrieben von 453gprz
...man könnte das Auto ja mal von einem Experten überprüfen lassen...
Was für "Experten" hast du denn da im Sinn?
TÜV etc. kannst du von vornherein ausschließen, da diese nicht in der Lage sind derartige Manipulationen aufzudecken. Ein Golf 4 lässt sich innerhalb von maximal 5 Minuten via Diagnose "drehen" ohne das man dies nachprüfen kann, es sei denn man hat Glück und ein Motorsteuergerät das ebenfalls die Laufleistung speichert aber selbst dann braucht man noch jemand der dies auslesen kann.
...natürlich spreche ich von Tachomafia, und wir lassen uns auch kein unseriöses Arbeiten vorwerfen! Unseriös sind nicht die Journalisten, sondern Leute, die an ihrem Kilometerzähler drehen, denn die haben zu 95 Prozent nichts gutes im Sinn. Warum gab es denn bis August vorigen Jahres allein in Berlin um die 50 Tachodreher, die sich jetzt alle nach Polen oder in die Niederlande verzogen haben? Doch bestimmt nicht wegen der paar Leute, die auf eine andere Felgengröße wechseln? Oder etwa, weil so viele Tachos kaputt gehen? Oder etwa, weil es tausende Hardcore-Tuningfreaks gibt? Das ich nicht lache, jeden Tag werden irgendwo arglose Typen über den Tisch gezogen, die dann die Katze im Sack kaufen, ganz zu schweigen von Laesing- und Steuerbetrügereien...
Mit Experte meine ich nicht den TÜV, sondern einen aktiven Tachodreher, das ist mir schon klar, das die da keine Chance
haben, sowas zu erkennen, wenn es professionell gemacht
wurde.
MfG
453gprz
Nun, es zeigt wieder woher der Wind weht. Es geht also doch einmal mehr darum wild um sich zu schiessen was getroffen wird fällt um egal ob schuldig oder nicht.
Ich bin selbst KEIN Tachodreher, habe aber zumindest technisch gesehen Einblick in die ganzen Sachen, jedoch frage ich mich ernsthaft warum immer versucht wird alles in den Dreck zu ziehen, anstelle mit konstruktiven Lösungen aufzuwarten. Beispiel gefällig? In den USA gibt es seit Jahren Datenbanken in denen für jeden zugänglich Laufleistungen u.ä. bei der jährlichen ASU abgenommen werden. Bei unserem technischen Stand wäre das kein Problem, aber wir bringen halbherzige Gesetze auf den Weg die hinten und vorne nicht durchdacht sind, denn nach der aktuellen Lage sieht es so aus, das KEINE Vertragswerkstatt ein Kombiinstrument tauschen darf um danach den KM-Stand wieder auf den Originalstand zu verändern. Ich bin nun VW/Audi spezifisch orientiert und allein hier bei Motor-Talk sehe ich täglich 3-4 Fälle wo Leute aus einwandfreien Gründen (defekte Kombiinstrumente sowie Auf-/Nachrüstungen) diese Dienste in Anspruch nehmen wollen, ich bin gern bereit sachlich zu diskutieren, aber scheinbar fehlt hier das Interesse an echter Recherche, denn dann wäre klar das verdammt viele defekte Kombiinstrumente und andere Steuergeräte getauscht werden, insbesondere in den ersten 2-3 Jahren eines Fahrzeuglebens.
Ein weiterer Punkt über den man mal nachdenken sollte, die sog. Tachojustierer waren i.d.R. in Deutschland gemeldete Unternehmer, die auch hier ihre Steuern ließen und das sind nicht wenig! Nach der Gesetzesänderung sind nur die die sich bereits vorher in Grenznähe befanden auch "ausgewandert", die anderen haben i.d.R. aufgehört und ihr Job wurde durch ausländische Firmen übernommen, wieviel Geld geht dem Staat dadurch verloren? Hätte man mit einer SAUBEREN Gesetzeslösung nicht einen Mittelweg finden können, der sowohl die unerwünschten Justierungen verhindert oder schwieriger macht da sie z.B. durch eine zentrale Datenbank leichter zu prüfen sind, als auch es ermöglicht die notwendigen und eigentlich einwandfreien Arbeiten durchzuführen, ohne das man dafür belangt wird?! Das Problem ist meiner Meinung nach nicht der Akt der Manipulation, sondern der Wunsch der Fahrzeugbesitzer.
Zum Thema Katze im Sack, wer heute noch ein Fahrzeug an der nächsten Ecke von einem windigen Verkäufer kauft ist selbst schuld, gleiches gilt für Fahrzeuge mit unvollständiger Historie, denn jeder seröse private Fahrzeugverkäufer gibt auch gern eine entsprechende Raparaturhistorie dazu, sprich Rechnungen und anderes das die Laufleistungen aufweist. Was gewerbliche Verkäufer angeht, auch da bekommt man entsprechene Versicherungen und zu guter letzt sieht man einiges meist auch dem Fahrzeug an.
Zitat:
Original geschrieben von Theresias
...gleiches gilt für Fahrzeuge mit unvollständiger Historie, denn jeder seröse private Fahrzeugverkäufer gibt auch gern eine entsprechende Raparaturhistorie dazu, sprich Rechnungen und anderes das die Laufleistungen aufweist. ....
Das traurige ist ja das seitens der Gesetzgeberauch dort noch Steine in den Weg gelegt werden. Die Anzahl der Vorbesitzer bzw deren grobe Daten erfährt man nun auch nicht mehr.
Hi Theresias,
ich hatte mal einen Wagen, der war keine 2 Jahre alt und der hat innerhalb von einem viertel Jahr zwei neue Tachos bekommen.
Als der Wagen weiter verkauft wurde, wurde vom "Händler" ein Tachowechsel unterschlagen, und so waren dann auch mal eben 10,000 km weniger drauf.
Diese 10,000 km können bei einem fälligen Zahnriemen schon den Unterschied zwischen wechseln und AT-Motor ausmachen.
Ich möchte darauf hinaus, das es durchaus legitime Gründe für eine Änderung des Kilometerstandes geben kann.
Beim 8er BMW wird z.B. der Kilometerstand in zwei Geräten gespeichert, wenn nur eines getauscht wird übernimmt es den Stand vom anderen.
MfG Stefan.
Zitat:
Original geschrieben von kerlin
Beim 8er BMW wird z.B. der Kilometerstand in zwei Geräten gespeichert, wenn nur eines getauscht wird übernimmt es den Stand vom anderen.
Richtig, BMW hat da schon länger eine Vorreiterrolle, danach kommt dann wohl Mercedes. Fakt ist, man kann alles "drehen" und das wird sich auch nicht ändern deshalb sind Gesetze gegen das "drehen" nur die halbe Miete.
Zitat:
Original geschrieben von Theresias
...
Fakt ist, man kann alles "drehen" und das wird sich auch nicht ändern deshalb sind Gesetze gegen das "drehen" nur die halbe Miete.
Derzeit geht es schon, das stimmt. Aber wenn die Industrie wöllte, dann wäre das innerhalb von 3 Jahren bei allen Neufahrzeugen fälschungssicherer als jetzt, da würde ich fast drauf wetten. Protokolle stark verschlüsseln und Massnahmen gegen Tauschen von Controllern einführen, Architektur im Hinblick auf Sicherheit anpassen, damit sollte man 90 % abfischen können.
Gruss
gmduser
Korrekt, das ist auch so eine Sache. In den Motorsteuergeräten kommen nach und nach RSA Algorythmen zum Einsatz, bei den Kombiinstrumenten bzw. anderen KM-Stand oder gar WFS bezogenen Teilen hinkt das wieder hinterher.
Die Massnahmen gegen den Tausch von Steuergeräten gibt es ja schon, siehe Audi's Komponentenschutz, allerdings sehe ich darin zwar Potential, aber ein wirksamer Schutz ist dies auch nicht, wie inzwischen hinlänglich bewiesen worden ist.
Alles in allem ein Thema mit zu vielen Facetten als das man es nur kurz anschneiden könnte...
Ich schätze, die Autoindustie hat gar kein Interesse, das Problem zu beseitigen.
Die (zum Teil berechtigte) Paranoia um verdrehte Tachos treibt die verunsicherten Kunden doch in die Autohäuser zum Neuwagenkauf.
Was will man mehr?
Gruß, honigkuchen