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Korrosionsprobleme mit Ethanol-Spiritus?
moin, da ja im fred Erfahrungen mehr über das Fahren an sich mit Ethanol diskutiert werden soll, mache ich mal hier nen fred auf bzgl der drängenden Frage, wie es denn nun um die Korrosionsgefahr besteht beim Fahren mit Ethanol bzw. Spiritus.
es gibt da divergierende Meinungen. allgemeiner Tenor ist, dass die Kunststoffe halten, aber die Metalle bzw die Kontaktstellen von verschiedenen Metallen anfällig sein könnten durch Bildung eines Lokalelementes (=> Stromfluß => Korrosion)
des Weiteren ist die Meinung, das neuere Autos mehr Plastik haben und daher weniger anfällig sein sollen.
um das zumindest für meine Kiste mal definitv vom Hersteller bescheinigt zu kommen, welche Materialien da nun verbaut sind und ob die beständig sind, habe ich Volvo D angerufen und denen das Problem geschildert.
Dem Bearbeiter war total neu, dass 1. überhaupt Autos mit EtOH fahren können und 2. das es schon Modelle auf dem Markt gibt.
trotzdem werde ich da im Laufe der nächsten Woche wohl Nachricht erhalten, ob und wie mir die Kiste beim Betrieb mit EtOH vergammelt.
aber so ganz kann ich mir nicht vorstellen, das da eine Art "Freigabe" in irgendeiner Richtung resultiert
gespannt wartend
Bert
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20 Antworten
Re: Korrosionsprobleme mit Ethanol-Spiritus?
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
Dem Bearbeiter war total neu, dass 1. überhaupt Autos mit EtOH fahren können und 2. das es schon Modelle auf dem Markt gibt.
Bert
Dabei stellt Volvo in Schweden selber so ein Auto her, nämlich den S 40 und V 50.
http://www.volvocars.se/Showroom/newS40/s40_v50_flexifuel.htm
Eine Freigabe wirst du von keinem Hersteller bekommen und wenn überhaupt, dann für E10 vielleicht. Mercedes sagt jedenfalls, man könne E10 fahren, ob dabei auch das berücksichtigt ist, was du hier ansprichst oder sich das nur auf den Motor bezieht, ist mir nicht bekannt. Natürlich sind 10 % Alkohol auch etwas anderes als z.B. 50 %.
Es gibt auch noch ein Forum in schwedisch und da liegen sehr viele Erfahrungen darüber vor, ganz sicher auch über Volvo;leider verstehe ich nur das wenigste dabei.
http://etanol.nu/forum/
ja, so gehts mir auch!! ich kapier da auch nix von dem, was da steht.
eine Freigabe will ich ja gar nicht (obwohl das das Beste wäre), sondern nur eine Aussage bzgl der Korrosionsbeständigkeit der Karre.
ich warte mal einfach ab, was so kommt von Volvo :-)
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
ja, so gehts mir auch!! ich kapier da auch nix von dem, was da steht.
eine Freigabe will ich ja gar nicht (obwohl das das Beste wäre), sondern nur eine Aussage bzgl der Korrosionsbeständigkeit der Karre.
ich warte mal einfach ab, was so kommt von Volvo :-)
so, nu ist was gekommen, und zwar genau so wie erwartet: Abraten wg nicht geprüftem Kraftstoff, Warnung vor Korrosionsrisiken etc.
1. Antwort von Volvo
hinsichtlich der Verträglichkeit von Ethanol reicht die bloße Fragestellung, ob die in Ihrem Volvo 940 relevanten Komponenten (Motor, Benzinleitung, Tank etc.) so korrosionsbeständig konzipiert sind, dass die Verwendung von Ethanol auch über einen längeren Zeitraum keine negativen Auswirkungen nach sich ziehen würde, leider nicht aus.
Nach Rücksprache mit unserer technischen Fachabteilung erhielten wir die Auskunft, dass das gesamte "Motormanagement" auf die Verwendung eines alternativen Kraftstoffs ausgelegt sein muss. So hat ein für Ethanol geeigneter Motor beispielsweise eine andere Einspitzmenge, andere Zündzeitpunkte etc. Darüber hinaus befindet sich im Kraftstofftank ein "Qualitätssensor", der im hohen Maße (anhängig von der Kraftstoffqualität) die eben erwähnten Kennfelder beeinflusst.
Wollte man nun einen Motor (z. B. "B230 FT" Motor wie in Ihrem Volvo), der für diesen Kraftstoff nicht konzipiert ist, mit Ethanol betreiben, so würde dies höchstwahrscheinlich zu einem erhöhten Motorverschleiß oder gar Motorschaden führen. Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, auf die Verwendung von Ethanol gänzlich zu verzichten.
Gegenfrage von mir:
vielen Dank für Ihre Ausführungen. Ich würde darauf gerne kurz eingehen.
Leider hat sich Ihre Fachabteilung anscheinend nicht dahingehend geäußert, ob die verbauten Teile korrosionsbeständig sind. Ich habe mich zwischenzeitlich auch erkundigt und erfahren, dass der Tank und die Krafstoffleitung vollständig aus Kunststoff, also beständig sind.
Die Benzinpumpe besteht aus Edelstahl und Messing, ist also auch korrosionsfest. Die Ventile und die Ventilsitze sollen ja gehärtet sein schon seit 1977.
Lediglich bzgl der Einspritzventile liegen mir nicht entsprechende Infos vor.
Da ich ja nicht auf Ethanol als alleinigen Kraftstoff umsatteln will, sondern Spiritus nur als Anteil fahre (z.Z. ca 50%), kann ich aus Er"Fahr"rung bisher sagen, dass mit Ethanol im Tank der Wagen deutlich besser zieht (da höhere Oktanzahl!!), leiser ist (was auf weniger Verschleiß schließen ließe) und dankt Turbolader nur minimal mehr Kraftstoff verbraucht.
Mir scheint, das Motormanagement hat sich darauf sehr schnell eingestellt, bisher jedenfalls konnte ich keine negativen Veränderungen feststellen.
Ich kann Ihre Empfehlung verstehen, da Volvo keine Risiken tragen möchte. Nichts desto trotz sprechen meine Erfahrungen und auch diverse Informationen für mich.
Ich hoffe daher einfach mal, dass ich REcht behalte und mein Volvo mich noch lange Jahre durch die Gegend schaukeln wird
Antwort 2 von Volvo:
"die Einspritzventile bestehen aus einer Metalllegierung, welche nicht dauerhaft gegen Korrosion beständig bzw. beschichtet ist.
Es mag ja durchaus sein, dass sich das Motormanagement aufgrund des Einsatzes eines anderen Kraftstoffs verändert hat. Ob es sich jedoch auf Ethanol wirklich "eingestellt" hat, bleibt fraglich. Hat sich beispielsweise der Zündzeitpunkt zu weit in Richtung "früh" verändert, hätte dies in der Tat (früher oder später) einen Motorschaden zur Folge.
Ethanol für Ihren Volvo zu verwenden, können wir nicht nur wegen der möglichen Risiken nicht empfehlen, sondern vor allem deshalb nicht, weil diese Motoren dahingehend nie auf die Eignung und Verwendung dieses Kraftstoffs geprüft wurden.
Natürlich bleibt die Entscheidung bei Ihnen. Es wäre nur Schade, wenn Ihr Volvo Sie aufgrund eines für ihn ungeeigneten Kraftstoffs doch nicht mehr so lange "durch die Gegend schaukeln" würde. Insofern wünschen wir Ihnen Alles Gute!
Mit freundlichen Grüßen
Volvo Car Germany GmbH
Kundenbetreuung"
Respekt! Da haben sich die von Volvo sogar richtig Mühe gegeben und nicht einfach nur eine Standartantwort geschickt.
Edelstahl muss nicht gleich korrosionsfest heissen.
Gruß Meik
Volvo bietet ja jetzt den Volvo S 40 FFV an, da müssten die ja genau angeben können, was bei diesem anders als beim normalen Volvo S 40 ist. Sie sollten halt da mal bei ihren Kollegen imn Schweden anfragen.
Anderereits wollen die ja auch dass FFV-Modell verkaufen, da werden sie kaum sagen, dass es mit andern Volvos auch geht, falls man nicht zuviel Ethanolprozente im Tank hat.
das Korrosionsproblem bzw die -gefahr besteht wohl eher durch den Wasseranteil im Ethanol, immerhin knapp 6% bei mir.
ich schätze auch, dass der Alkohol selber nur geringe Probleme bereiten dürfte. Mir macht auch nur das Wasser Sorgen.
und noch eine weitere nachricht von Volvo:
3. Antwort Teil 1
Guten Morgen Herr B,
leider konnten wir nicht in Erfahrung bringen, aus welchen Materialien die Einspritzventile beschaffen sind. Hier ist das Herstellerwerk sehr verschwiegen und zu keinerlei Auskunft bereit.
und als weitere Reaktion auf ein paar durch mich geschickte Links:
3. Antwort Teil 2
Die Links sind in der Tat recht interessant. Wenn ich jedoch lesen muss, dass eine Erhöhung des Ethanolanteils auf 8% erst für das Jahr 2020 geplant ist, dann scheint mir das Ganze doch noch ein langwieriger (und steiniger) Weg zu werden. Getreu dem Motto: "Alles Neue wird so lange bekämpft, bis man sich daran gewöhnt hat". Deshalb wünsche ich Ihnen (und Ihren "Mitstreitern") nochmals Alles Gute!
Spiritus-Leitfähigkeit
ich habe mal im schwedischen Forum gefragt nach Korrosionsproblemen mit Spiritus.
http://etanol.nu/forum/viewtopic.php?t=4332 in Englisch
mit E85 gibts da kein Problem, wie erwartet....
als Tip kam, mal die Leitfähigkeit zu messen. leider habe ich kein Meßgerät. hat da jemand die Möglichkeit, mal den Leitwert von Spiritus zu messen??
das wäre prima
SALES SPECIFICATION
ETHANOL FUEL, ETAMAX D
_______________________________________________________________
Method of analysis
Appearance clear, without ASTM D 2090
particles
pH min 5,2 AMSE 1131
max 9,0
Water % by weight max 6,20 SS-ISO 760
Density (D 20/4) g/ml 0,810-0,830 SS-ISO 758
Fuel composition
Ethanol 95% % by weight 92,2
Ignition improver % by weight 5,0
MTBE % by weight 2,3
Isobutanol % by weight 0,5
Corrosive inhibitor ppm 90
Colour (red)
_________________________________________________________________________
Svensk Etanolkemi AB Phone +46 660 - 758 00
Box 286, S-891 26 Örnsköldsvik, Sweden Fax +46 660 - 516 29
Sekab in Schweden hat für seinen Dieselethanolkraftstoff Etamax D, der weitgehend aus Ethanol besteht (siehe oben die Analyse) und der auch rund 6 % Wasser enthält, noch 90 ppm Korrosionsinhibitor enthalten. Allerdings ist da nicht angeben, um welchen Stoff es sich dabei handelt.
http://www.sekab.se/eng/ethanolfuels.cfm
Die BASF liefert Korrosionsinhibitoren unter dem Namen Kerokorr. Geht aber nicht aus den Infos hervor, um die für Kühlwasser sind oder auch im Benzin verwendet werden können. Jedenfalls steht ein Flammpunkt dabei, was aber auch noch nichts besagen muss.
für Benzin ist wohl eher wahrscheinlich, da ja stickstoffhaltige Kondensationsprodukte enthalten sind......... aber wer weiß schon genau, was sich dahinter verbirgt.
für Kühlwasser erscheint mir noch fraglicher, da im Kühlwasser entzündliche Flüssigkeiten nix verloren haben.
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
für Benzin ist wohl eher wahrscheinlich, da ja stickstoffhaltige Kondensationsprodukte enthalten sind......... aber wer weiß schon genau, was sich dahinter verbirgt.
für Kühlwasser erscheint mir noch fraglicher, da im Kühlwasser entzündliche Flüssigkeiten nix verloren haben.
Stcikstoffhaltiges Material kann auch im Benzin verwendet werden, wenn es vollständig verbrennt. Im Diesel ist ja auch etwas enthalten. z.B. sind Cetanzahlverbesserer meist stickstoffhaltig.
Kühlwasser: So dachte ich zunächst auch, aber man wird da ja auch nur ganz, ganz wenig brauchen. Nun ja, wer es genau wissen will, muss bei BASF machfragen.
wenn man deinem Link folgt und dann sucht nach Benzinadditiven, taucht es jedenfalls nicht auf.
ich werde mal zum Baumarkt fahren und schauen, ob ich dort für nen kleinen Euro ein Additiv bekomme. Sicher ist sicher....*Orakel*
http://www.corporate.basf.com/.../Kerocom.htm?id=BCQeD7iGpbss21k
Schau mal hier rein, da ist auch ein Korr-Inhibitor für Benzin auf dem obersten Bild. Wird nur nicht gesagt was es ist.
ich hab mal das Liqui Moly Speed Benzin-Zusatz gekauft.
hier mal die Produktbeschreibung:
besteht aus einer Kombination von aschefreien, selbstmischenden Wirksubstanzen, formuliert nach dem neuesten Stand der Additiv- und Kraftstofftechnologie. Speed Benzin-Zusatz zeichnet sich durch reinigende und werkstoffschützende Eigenschaften aus.
Einsatz: Speed Benzin-Zusatz ist mit Erfolg bei allen 4- und 2-Takt-Benzinmotoren einzusetzen. Dies gilt für Kfz-Motoren sowie für Schiffs- und Industriemotoren. Außer der Verwendung während des Betriebes kann Speed Benzin-Zusatz auch zur Konservierung von Bauteilen der Kraftstoffanlage bei längeren