Kulanz auf TPI b. erhöhtem Ölverbrauch, km-Stand 192.582 - Erfahrungsbericht
Hallo Allerseits,
Audi A4 Avant 1,8 TFSI Comfort Edition
CDHA, Benzin, 1798 cmm, 120 PS
km-Stand: 192.636
Baujahr: 04/2011
das hier ist ein Erfahrungsbericht aus Österreich. VW gibt mir nach einer Freigabe von VW Porsche Salzburg eine 90% Kulanz auf die Motorinstandsetzung bei einem Ölverbauch von 4,63 L auf 1000 km und bei einem km-Stand von 192.584. Das Auto war laut Serviceheft auch kein einziges Mal bei VW/Audi im Service und es wurde von privat gekauft ohne Garantie/Gewährleistung.
Möchte hier nur anmerken, das VW/Audi nicht von selber dieses TPI auf Kulanz angeboten hat, sondern erst nach der Ölverbrauchsmessung, als ich als Kunde gestorben bin und all mein Laienwissen über erwiesene Mängel bei Ölabstreifringen, Steuerkette und dem absurden Bezinverbrauch von 11-13 L auf 100 km meinem Betreuer entgegen geschleudert hab.
Geschichte.
Ich habe das Auto am 17.12.2018 bei km-Stand 190.393 um € 7.990.- gebraucht von privat gekauft. Der Verkäufer hat gesagt es ist alles Ok beim Ölverbrauch. Habe mind. 3x nach dem Ölverbrauch gefragt. Er hat Valvoline 5W-40 Syntec verwendet und ich vermute, dass er damit den Ölverbrauch senken wollte. Danke auch, dass Sie mir noch 6L Motoröl beim Kaufen in den Kofferraum gestellt haben. Ich bin beim Ölwechsel auf Castrol Edge 5W-30 LL umgestiegen und der Ölverbrauch ist dann gefühlt extrem gestiegen.
190.393 km, 17.12.18 > Kaufvertrag, 5W-40
192.022 km, 17.01.19 > Ölwechsel laut (15.000 km Ölwechsel-Interval), Umstieg auf 5W-30 LL
Ölverbrauchsmessung:
192.022 km, 24.01.19 > Ölverbrauchsmessung Beginn (Werkstatt)
192.426 km, 12.02.19 > Ölkontroll-Leuchte an
= 404 km > 2,23 L auf 1000 km (laut meinen Berechnungen b. 0,9 L voll bis leer)
192.584 km, 19.02.19 > Ölverbrauchmessung Abschluß (Werkstatt)
= 562 km > 4,63 L auf 1000 km (laut Fahrzeug-Diagnose)
Kosten
Die Kosten für die Motorinstandsetzung belaufen sich laut VW auf € 6000.- (TPI 201-776716), davon zahlt VW € 5400.- (90%). Die fehlerhafte Steuerkette sollte auch gleich mit ausgetauscht werden, jedoch gibt es darauf keine Kulanz, da Sie nicht kaputt ist. Es wird aber empfohlen sie auch gleich mit auszutauschen. Die Bedingung für diese Kulanz war, dass der Schaden innerhalb von 3 Wochen in der VW-Werkstatt behoben werden muss.
Termin TPI > 5.03.19 (Dauer ca. 3-4 Tage)
Kosten/Selbstbehalt:
€ 600.-/6000.- TPI > Kolben etc.
€ 1.000.-/1000.- > Steuerkette, inkl. Steuerkettenspanner
=
€ 1.600.-/7000.-
Irgendwie Glück im Unglück, aber jetzt meine Fragen:
1) € 600.- fühlen sich Ok an, da ich sonst einen Totalschaden hätte, aber sollte bei € 6000.- nicht die Steuerkette dabei sein? € 1000.- extra ärgern mich, da Audi ja eine zu schwache Steuerkette und Steuerkettenspanner seitens Werk eingebaut hat. Sollte man von VW verlangen, dass die fehlerhafte Steuerkette bei € 6000.- inkludiert sein sollte?
Mein Recherche ergab bei Instandsetzung außerhalb von VW (Diese Preise schwanken):
€ 2800.- Tauschmotor od. eigener Motor instandgesetzt, Kolben u. Steuerkette
€ 250.- Spedition, hin & retour (Österreich > Deutschland)
€ 1.200.- Ein/Ausbau Werkstatt
€ 400.- Material
=
€ 4650.- Gesamt > 7000.- bei VW (6000.- TPI + 1000.- Steuerkette)
2) Kostenrückerstattung bei Privatkauf. Meine Rechtsberatung hat gemeint ich soll den Verkäufer dazu drängen die Reparaturkosten wegen arglistigem Verschweigen von schweren Mängel zurück zu zahlen, das es rechtlich unter Betrug fällt und auch bei einem Privatkauf 3 Jahre lang gültig ist (Österreich).
- Soll ich € 600.- zurückverlangen oder die gesamten Reparaturkosten von € 1600.-? Gefühlt den ganzen Betrag, aber korrekt wären € 600.-, da die Steuerkette ja noch nicht kaputt ist.
Hoffe dieser Erfahrungsbericht hilft auch anderen betroffenen!
lg,
SPW
Beste Antwort im Thema
Was soll das bringen.. Am Telefon erklärt dir dann irgend eine gelangweilte Person in einem Call Center das man der erste ist der diese Problem schildert, von dem sie ja noch nie gehört haben und man sich an seine Werkstatt wenden soll. Das Leben ist zu kurz für solche Anrufe
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21 Antworten
Ich bin kein Rechtsverdreher, aber von dem Verkäufer wirst Du bestenfalls die 600 Euro Eigenanteil bekommen,
vermute ich.
Das solltest Du auch versuchen.
Für die Steuerkette kann er ja nichts.
Dass Audi bei der Laufleistung noch Kulanz gewährt finde ich überraschend positiv.
Audi nimmt hier im Norden für den Steuerkettenwechsel sogar 1500 Euro habe ich gehört.
Eine Frechheit wie ich finde, aber generell bei Audi nichts neues.
Da kann man vielleicht bei einer freien Werkstatt sparen (oder leider auch Pech haben).
Ich habe in einer freien Meister-Werkstatt bei einem V6 Diesel den Zahnriemen für ca. 500 Euro mit Material wechseln lassen - auf Rechnung. Läuft bis heute tadellos.
Denke mal das ist ein ähnlicher Aufwand wie ein Steuerkettenwechsel (bin kein Fachmann).
Aber 1000 € für die Steuerkette ist happig, da sie sowieso runter muss. Es sollten also nur die Teile berechnet werden. Und die liegen bei ca. 400 Euro mit Gleitschienen und Kettenspannern.
Zitat:
@CLK_mr1968 schrieb am 22. Februar 2019 um 17:11:58 Uhr:
Ich bin kein Rechtsverdreher, aber von dem Verkäufer wirst Du bestenfalls die 600 Euro Eigenanteil bekommen,
vermute ich.
Das solltest Du auch versuchen.
Für die Steuerkette kann er ja nichts.
Danke Für das Feedback! Werde versuchen € 600.- vom Verkäufer zurück zu bekommen. Alles andere wäre unmoralisch, obwohl ich höhere Kosten und unglaublichen persönlichen Energie und Zeitaufwand habe. Hoffe er (eingentlich sie) versteht, dass so ein Detail wie erhöhter Ölverbrauch als schwerer Mangel beim Verkauf anzuzeigen ist. Kann mir nicht vorstellen, dass sie 4,63 L auf 1000 km nicht gemerkt hat. Das geht ja auch ins Geld.
lg,
SPW
Zitat:
@bruno7161 schrieb am 22. Februar 2019 um 17:44:27 Uhr:
Aber 1000 € für die Steuerkette ist happig, da sie sowieso runter muss. Es sollten also nur die Teile berechnet werden. Und die liegen bei ca. 400 Euro mit Gleitschienen und Kettenspannern.
Als wenn das so ist, werde ich bei Abgabe des Fahrzeuges diese Kosten nocheinmal ansprechen und Ihn bitten Material und Arbeitszeit für die Steuerkette auf der Rechnung genau anzuführen. Habe sowieso generell
ein Problem mit der Transparenz bei Werkstattrechnungen, da es für mich nie nachvollziehbar ist.
Vorallem Diskrepanzen bei Kostenvoranschlag und erhöhten Endabrechnungen ohne vorherige Freigabe seitens Kunde. Selbst die € 1000.-, falls der Verkäufer mir € 600.- zurück gibt, sind für mich als Selbstständiger mit Frau und Kind keine lockere Ausgabe.
Eigentlich bin ich froh, dass ich nur € 600.- Eigenbehalt für das TPI habe und ich will es mir auch nicht verscherzen mit dieser Werkstatt, indem ich VW/Audi im Kundenbereich noch mehr zerlege als bisher.
lg,
SPW
Kann ich bestätigen! War bei mir auch so. Allerdings hatte ich 163.000km am Tacho. Eigenleistung 2000€, Kostenbeteiligung seitens Audi 5700€.
Zitat:
@sniffthetears schrieb am 22. Februar 2019 um 20:42:42 Uhr:
Kann ich bestätigen! War bei mir auch so. Allerdings hatte ich 163.000km am Tacho. Eigenleistung 2000€, Kostenbeteiligung seitens Audi 5700€. Nur wenn man 600€ oder 1000€ für viel bei Audi Reparaturen beurteilt, fährt das falsche Auto. Also ich habe in den letzten 3 Jahren bestimmt 5000€ an Reparaturen hingeblättert. Ich mag ihn aber trotzdem!
Zitat:
@SPWeidhofer schrieb am 22. Februar 2019 um 19:03:50 Uhr:
Werde versuchen € 600.- vom Verkäufer zurück zu bekommen. Alles andere wäre unmoralisch, obwohl ich höhere Kosten und unglaublichen persönlichen Energie und Zeitaufwand habe
Würde mich interessieren, wie es dann ausgegangen sein wird!
Glaube nicht, dass du rechtlich hier große Chancen hast, auch nur einen Cent von der Verkäuferin zu bekommen, es sei denn die ist vollkommen unbedarft und hat keine Rechtsschutzversicherung.
Andernfalls wird die Gegenseite damit argumentieren, dass die ja keine Spezialistin (Mechanikerin oder so ist) und das als Laie nicht unbedingt wissen muss. Natürlich rät dir dein RA, es mit "arglistiger Täuschung" zu versuchen ... Beim Privatkauf hast du Ausschluss der Gewährleistung und keine Garantie in irgendeiner Form.
Am Ende verdienen hier nur die RA. Versuchen kannst du es ja, sofern du deinen RA über eine Rechtsschutzversicherung genommen hast, denn ansonsten kann es für dich, im Falle eines verlorenen Prozesses, sehr teuer werden...
Es ist nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick erscheint.... Beispiel: Beim meinem Nachbarn hat es mal gebrannt, ich hatte auch einen Schaden von rund € 2.500, den seine Haftpflichtversicherung nicht bezahlen wollte. RA (via Rechtsschutzversicherung) und Prozess in 1. und 2. Instanz verloren. Prozesskosten um die € 4.000 ... Ich habe es nur auf den Prozess (obwohl Ausgang eher ungewiss), weil ich eine Rechtsschutzversicherung hatte und mir meine Rechtsschutzversicherung nur eine lächerlich geringe Prozesskostenablöse bezahlt hätte (€ 500). Üblich wären hier 50% des Schadens. Im Endeffekt hat es meiner Versicherung rund € 4.000 gekostet (verlorener Prozess), ich blieb auf Schaden von € 2.000 sitzen (€ 500 hat mir der Nachbar freiwillig gegeben). Hätte mir die Versicherung € 1.250 Prozesskostenablöse geboten, hätte sich diese rund 2.750 erspart ...
Kann gut nachvollziehen (ich habe damals auch viel Zeit und Energie in Recherche usw. investiert) aber du hast echtes Glück im Unglück, dass hier der VW-Konzern 90% bezahlt. Habe vor kurzem einen Beitrag im TV gesehen, wo dein beschriebenes Problem erörtert wurde. Scheint wohl bei Audi/VW ein bekanntes Problem zu sein ...
Auf jeden Fall alles Gute!
Schön ist auch der Posten: "Fußmatten auf Verschleiß prüfen"...
mal bei der Audi Hotline anrufen und fragen ob es für die Ölverbrauchgeschädigten auch schon eine Musterfeststellungsklage gibt... ;-)
Was soll das bringen.. Am Telefon erklärt dir dann irgend eine gelangweilte Person in einem Call Center das man der erste ist der diese Problem schildert, von dem sie ja noch nie gehört haben und man sich an seine Werkstatt wenden soll. Das Leben ist zu kurz für solche Anrufe
Zitat:
@ErsterUNDLetzterAUDI schrieb am 24. Februar 2019 um 14:24:00 Uhr:
mal bei der Audi Hotline anrufen und fragen ob es für die Ölverbrauchgeschädigten auch schon eine Musterfeststellungsklage gibt... ;-)
Laut meinen Quellen wurde Audi in Österreich wegen dem erhöhten Ölverbrauch verklagt und hat verloren. Ob das jetzt stimmt kann ich nicht beweisen und ich habe auch keine Ahnung, ob und wo man diese Klage einsehen kann. Ich vermute die Taktik ist "Ducken und Durch" und sicher nicht veröffentlichen und schon gar nicht den Kunden darauf hinzuweisen. Ich empfehle daher jedem der dieses Problem hat, bei VW/Audi eine Ölverbrauchsmessung zu machen und eine schriftliche Bestätigung zu verlangen. Anscheinend sind Sie verpflichtet dieses TPI bei erhöhtem Ölverbrauch anzubieten, egal wie hoch der km-Stand und egal wo das Service gemacht wurde (Vermutung).
lg,
SPW
Zitat:
@jansen75 schrieb am 23. Februar 2019 um 09:32:29 Uhr:
Schön ist auch der Posten: "Fußmatten auf Verschleiß prüfen"...
Hab den Schwachsinn glatt überlesen. Was haben die da bei meinen Fußmatten herumgefummelt?
lg,
SPW
Zitat:
@sniffthetears schrieb am 22. Februar 2019 um 20:45:52 Uhr:
Zitat:
@sniffthetears schrieb am 22. Februar 2019 um 20:42:42 Uhr:
Kann ich bestätigen! War bei mir auch so. Allerdings hatte ich 163.000km am Tacho. Eigenleistung 2000€, Kostenbeteiligung seitens Audi 5700€. Nur wenn man 600€ oder 1000€ für viel bei Audi Reparaturen beurteilt, fährt das falsche Auto. Also ich habe in den letzten 3 Jahren bestimmt 5000€ an Reparaturen hingeblättert. Ich mag ihn aber trotzdem!
Echt, du hast € 5000.- nicht selbstverschuldete Reparaturkosten bei einem neuen Audi in 3 Jahren, oder fährst du auch einen Gebrauchten? Das hört sich nach sehr viel an!
Möchte mich gar nicht über € 600.- für das Kolben-TPI beschweren, aber ich bin quasi auch gleich gezwungen das nächste TPI selbst zu zahlen, nämlich die Steuerkette mit € 1000.-, obwohl sie nicht kaputt ist. Aber es wäre einfach zu riskant sie nicht gleich mitzumachen und das obwohl die Steuerkette lebenslang halten sollte (Vermutung). Solche "proforma" Ausgaben wünsche ich niemandem!
Bin generell der Meinung, dass TPI´s ohne Selbstbehalt vom Hersteller übernommen werden sollten und zwar nicht erst wenn der Schaden auftritt, im Sinne von Rückholaktionen. Keine Ahnung wie die Gesetzeslage ist, aber es kann nicht sein, dass ahnungslose Kunden durch die Finger schauen. Vermutlich hatte mein Verkäufer keine Ahnung und nicht jeder Autofahrer durchforstet Foren, um versteckte technische Mängel aufzuspüren. Irgendwann bleibt so aufjedenfall jemand darauf sitzen und das vermutlich nach Ablauf der Gewährleistung und das darf nicht sein. Bei mir wäre es ohne Kulanz ein wirtschaftlicher Totalschaden, egal ob bei VW (€ 7.000.-) oder günstiger bei einer freien Werkstätte (€ 4650.-) bei einem idealen Gebrauchtwagenpreis von € 7.500.-.
lg,
SPW
@SPWeidhofer
Also wenn das in AUT wirklich möglich ist, dann hol Dir die 600 vom Vorbesitzer. Ist dann wenigstens noch so eine Art Schmerzensgeld. Du kannst ihr ja auch erklären, dass im Grunde der Hersteller dafür verantwortlich ist und nur dieser!
Dass der Verursacher des Sachmangels auch bei der Gewähr von Kulanz bescheißt, ist "normal" bzw. (auch hier in D) bekannt.
Da werden bewusst hohe (Mond)Summen aufgerufen, damit beim Eigenanteil vom Geschädigten wenigstens noch was reinkommt, diese Luden. Die meisten zahlen dadurch trotz Kulanz in etwa so viel (oder gar mehr), wie es in einer freien WS insgesamt kostet. Und da ist die Kette schon mit drin!
Ansonsten hast echt großes Glück gehabt, wer weiß, was in Deinem Fall hinter den Kulissen so besonderes los war, dass Dir das gewährt worden ist...