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Kurven-ABS, braucht man das?
In den News hier bei MT wird ja das Kurven-ABS als Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit gefeiert.
Nach meinem Verständnis benötigt man ein Kurven-ABS, wenn vorher ganz viel falsch gelaufen ist oder auf der Rennstrecke.
Ich hab auch Schwierigkeiten, mir eine Situation im öffentlichen Strassenverkehr vorzustellen, in der ich ein Kurven-ABS benötigen würde.
Dazu müsste ich in voller Schräglage eine Vollbremsung machen wollen. Außer auf dem Übungsplatz hatte ich bisher nie das verlangen dazu, da ich nur in Kurven in volle Schräglage gehe, die ich auch weit genug einsehen kann.
Wie seht Ihr das? Hättet Ihr schon mal eins gebraucht? Lullt das nicht im Gegenteil etwas ein, weil "kann nix passieren, zur Not hab ich ja Kurven-ABS".
Beste Antwort im Thema
Selbstverständlich braucht man kein Kurven-ABS in dem Sinne, dass es permanent zum Einsatz kommt. Es kann aber - genau wie das "normale" ABS - helfen, Unfälle zu vermeiden. Von daher halte ich es für sinnvoll, da es beim normalen Fahren auch überhaupt nicht einschränkt. Insofern kann ich die gesamte Fragestellung nicht nachziehen.
Ich brauche auch keinen Helm oder andere Schutzkleidung. Jedenfalls solange nicht, bis ich mich auf die Schnauze lege. Da ich persönlich das nicht zu 100% ausschließen kann, fahre ich mit Helm und Schutzkleidung.
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199 Antworten
Die es gebraucht hätten, können nix mehr dazu sagen....
Wer braucht ABS?
Da ist wahrscheinlich was wahres dran. Die Frage ist dann, ob Kurven-ABS oder Darwin mehr zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen.
Selbstverständlich braucht man kein Kurven-ABS in dem Sinne, dass es permanent zum Einsatz kommt. Es kann aber - genau wie das "normale" ABS - helfen, Unfälle zu vermeiden. Von daher halte ich es für sinnvoll, da es beim normalen Fahren auch überhaupt nicht einschränkt. Insofern kann ich die gesamte Fragestellung nicht nachziehen.
Ich brauche auch keinen Helm oder andere Schutzkleidung. Jedenfalls solange nicht, bis ich mich auf die Schnauze lege. Da ich persönlich das nicht zu 100% ausschließen kann, fahre ich mit Helm und Schutzkleidung.
Dazu möchte ich sagen: Bei dem BMW-Dickschiff musste ich mehrere harte Bremsungen machen
und war ganz froh, dass ich ABS hatte. Bei der (im Verhältnis) leichteren und handlicheren Bulldog
mit einer besser dosierbaren Bremse ohne ABS brauche ich kein ABS. Es hängt also immer davon ab.
Kurven-ABS ist einfach ein Gimmick für gutbetuchte Reisemobiltreiber, die sich damit sicherer fühlen,
denn mal blockieren, Linie korrigieren, oder ein bisschen rutschen steht bei 3Zimmer-Küche-Bad nicht auf dem Programm und kann schnell
zur Katastrophe führen. Bei der 250 Kg Bulldog geht das alles (so gerade) noch und gehört dazu.
Jedenfalls geht es immer gut und zeigt die Grenzen auf, innerhalb derer man sich bewegen sollte.
Ich war übrigens fast systematisch mit der BMW 10-30 Km/h über der erlaubten Geschwindigkeit unterwegs, trotz vollbepackt.
Dabei hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, hätte aber natürlich noch viel schneller fahren können. Also wozu Kurven-ABS?
Für noch schneller??
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 21. August 2015 um 12:17:51 Uhr:
Da ist wahrscheinlich was wahres dran. Die Frage ist dann, ob Kurven-ABS oder Darwin mehr zur allgemeinen Verkehrssicherheit beitragen.
Autsch! Das war hart!
Hindernisse könne auch in Kurven auf die Fahrbahn springen, von daher ein zusätzlicher Sicherheitsgewinn.
Und diejenigen die glauben das sie mit Kurven-ABS noch mehr am Hahn drehen können erwischt es früher oder später sowieso. Mit oder ohne...
Wofür ich einen Helm brauche, weiß ich. Und sei es nur gegen Wespen.
Ich weiß nur keinen Grund, in voller Schräglage eine Vollbremsung machen zu müssen. Es fällt kein Hindernis vom Himmel oder erscheint plötzlich 20m vor mir. Wir reden hier von einer Vollbremsung in den Regelbereich. Nicht vom reinbremsen in die Kurve.
Ich bin nicht gegen Kurven-ABS. Kann ja auch in jedem Motorrad eingebaut werden, ist ja im Grunde nur Software und evtl. ein weiterer Sensor. Nice to have. Nur, für welche Situation?
Das "Normale" ABS halte ich schon für äußerst sinnvoll. Denn ganz plötzlich kann sich trotz vorausschauender und vorsichtiger Fahrweise z.B. im Herbst, in feuchten Waldgebieten, auf landwirtschaftlich genutzten Wegen usw. der Zustand des Straßenbelages so ändern, dass Du nicht mehr in der Lage bist, beim Bremsen ordentlichen Grip auf die Straße zu bringen. Dann kann das ABS helfen, die Maschine stabil zu halten.
Kurven-ABS brauchte ich persönlich (hoffentlich!) nicht, da ich immer nur so schnell in die Kurve fahre, dass ich das Gefühl habe, sicher unterwegs und jederzeit problemlos anhalten zu können. Dazu wäre dann aber i.d.R. keine Vollbremsung bis in den Regelbereich nötig....
Was ich mich auch Frage: Was ist mit dem Aufstellmoment? Kriegt das Kurven-ABS das auch weg?
Ja, ich weiß, hier fahren alle perfekt. Aber es soll Motorradfahrer geben, denen das nicht gelingt. Die schätzen eine Kurve mal falsch ein. Die schätzen vielleicht auch den Untergrund in einer Kurve falsch ein. Die haben nicht immer die perfekte Blickführung. Die reagieren in einer überraschenden Situation vielleicht auch falsch. Kurz gesagt: es sind ganz normale Menschen. Für die kann ein Kurven-ABS ein Sicherheitsgewinn darstellen. Für den jederzeit fehlerfreien und perfekten MT-Biker natürlich nicht.
Sorry, aber dieses Verleugnen eigener Fehler (und sei es nur als Möglichkeit) ist komplett realitätsfern. Was ist so schwer daran, sich selbst einzugestehen, dass man eben nicht fehlerfrei ist und einem ein Assistenzsystem dann mal den Arsch retten kann, wenn man selbst man einen Aussetzer hat?
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 21. August 2015 um 12:46:20 Uhr:
Ich bin nicht gegen Kurven-ABS. Kann ja auch in jedem Motorrad eingebaut werden, ist ja im Grunde nur Software und evtl. ein weiterer Sensor. Nice to have. Nur, für welche Situation?
Seh ich zwar genau so, aber für mich ist es einfach eine weitere 'Versicherung', ich würde nichts an meinem Fahrstil ändern und hoffe es nie brauchen zu müssen.
Zitat:
@Lewellyn schrieb am 21. August 2015 um 12:52:48 Uhr:
Was ich mich auch Frage: Was ist mit dem Aufstellmoment? Kriegt das Kurven-ABS das auch weg?
Sicherlich nicht, da es die Physik nicht aushebeln kann. Aber wenn es nur dazu führt, die Abfluggeschwindigkeit zu verringern, dann hat es schon viel geschafft. Und nein, es ist kein Allheilmittel für jeden Fehler, den man in einer Kurve so anstellen kann.
Ein ABS mildert eigentlich nur die Bremsleistung, um ein Blockieren zu verhindern. Das ist alles was es tut.
Wer meint, in einer schnellen Kurve (90 Km/h) bei 40 Grad Schräglage einfach stoppen zu können, auf's Kurven-ABS vertrauend, wenn
ihm plötzlich ein dicker Stein 10 Meter vors das Motorrad knallt, irrt sich.
In dieser zum Glück seltenen und unwahrscheinlichen Situation denkt man am besten daran, auszuweichen oder so abzusteigen, dass es am wenigsten weh tut...
Bei Einmündungen, Parkplätzen, Landwirtschaft, Steinbrüchen, Windbruch u.ä. muss man einfach immer mit Problemen rechnen und diese
in seinen Fahrstil einplanen.
@TDIBIKER: Wer im Vertrauen auf Assistenzsysteme einen riskanteren Fahrstil pflegt, der macht schon ganz grundsätzlich etwas verkehrt. Ich denke, da sind wir uns einig, oder?