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Kurze Beratung zur Käferbesichtigung
Hallo, ich kann mir vorstellen das dies ein sehr oft angesprochenes Thema ist. Daher habe ich über Google und auch hier schon einiges gelesen. Ich hoffe trotzdem das ich ein paar Leute finde die mir kurz und bündig die größten Schwachstellen aufzeigen können.
In der Hauptsache geht es darum: Die Freundin meines Vaters wird in wenigen Monaten 40. Als Überraschung soll ein Käfer her. Viele Ansprüche gibt es nicht. Er sollte weitestgehend original und unverbastelt, technisch sowie optisch in Ordnung sein. Es wird weniger Wert auf ein bestimmtes Modell o.ä gelegt. Budget sollte bei rund 4000-4500€ liegen. Das man dafür keinen Top restaurierten Käfer bekommen wird ist und soweit klar. Trotz meiner Ausbildung als KFZ Mechatroniker suchen wir dann doch etwas wo eben nicht unbedingt geschweißt und lackiert werden muss. Kleinere Probleme sollten aber kein Problem darstellen. Wenn möglich sollte sich das aber weitestgehend in Grenzen halten. Das Auto wird im besten Fall und nur ab und an im Sommer bewegt. Daher sollte große Schrauberrei ausfallen.
Jede Menge konnte ich über die typischen Roststellen finden. Auch Berichte wo die wichtigsten Stellen bebildert sind. Also denke ich ist der Rost nicht mehr so ganz das Thema über welches wir sprechen müssen. Tipps sind natürlich trotzdem gerne willkommen.
Interessieren würde mich wo der Käfer noch andere Schwachstellen hat. Ob es da zb. spezielle Baujahre gibt. Uneinig sind sich ja viele wegen den in Mexiko produzierten Käfern. Sind diese denn wirklich so schlimm?
Vielen Dank
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16 Antworten
Mal abgesehen vom Rost und Reparaturen, die bereits wegen Rost und Unfällen durchgeführt wurden.
Du solltest die Bremsanlage und das Fahrwerk checken. Das ist erstmal das Wichtigste.
Motor und Getriebe sollten einwandfrei funktionieren, am besten auch trocken sein. Kupplung nicht vergessen. Das erspart schonmal viel Ärger und Arbeit.
Dann sollte noch auf Vollständigkeit und allgemeine Abnutzung geachtet werden.
Wenn das alles passt, hat man schon viel gewonnen.
Schöne Grüße
Flo
PS: Schöne Idee!
Das Thema Korrosion ist aber doch das größte Problem am Käfer.
Alles andere kriegt man irgendwie hin, weil die Ersatzteil-Versorgung ganz gut ist.
Da besser an den bekannten Stellen lieber zweimal gucken und klopfen.
Ansonsten gibt eine Probefahrt guten Aufschluss. Ob die Bremsen gut und gleichmäßig wirken. Motor nicht blau raucht, nicht ölt wie Hund, ordentlich Gas annimmt und Motor und Getriebe keine Geräusche machen, die nicht üblich sind. Auch mal gucken, was er auf der BAB bringt.
Der Wagen gut geradeaus fährt und alle Warnlämpchen ordnungsgemäß angehen, wenn Zündung an und ausgehen, wenn Motor läuft.
Das alles ist keine Garantie auf ewige Gesundheit aber schon mal was.
Sollte man denn auch auf bestimmte Kilometerstände und dergleichen achten? Das hilft mir schonmal weiter. Der Rost ist ehrlich gesagt auch wirklich meine größte Angst.
Vielen Dank schonmal.
Nein,denn Tachos gibt es für einen 5er.
Rückstellen ist einfach und mehrfach rum ist auch schnell geschehen bei Autos die 30-40 Jahre alt sind.Die haben ja nur 5 Stellen .
Vari-Mann
Also ich habe schon 2 Stück gekauft und würde heute auf ganz bestimmte Dinge achten
- Klar die klassischen Roststellen
- gucken ob im Bereich der Trittbretter oder hinten im Radlauf Bleche eingeschweißt sind. Beide käfer hatten nämlich welche drin und haben das Trennen der Bodenplatte und Häuschen echt erschwert. Klar rechnet man nicht mit dieser Sache aber wenn der Fall eintrifft ist man dankbar
- gucken ob Bleche ÜBER Rost geklebt sind... Wer so etwas macht der macht noch schlimmeres
- den Rahmenkopf ganz genau betrachten. Ist der durch wird es teuer
- gucken ob die Achsschenkel ausgeschlagen sind. Man meint es ist nur der Spurstangenkopf aber wenn die Schenkel wackeln sind oft nicht nur die Buchsen tod
- gucken ob hinter dem Bremspedal Rost ist sonst ist der Napoleonhut am Ende
- Passt das Gefühl der Kupplung?
hab sicher etwas vergessen aber das ist das was mir jetzt besonders in erinnerung gebliben ist
Das ist ein Argument. Denn aktuell haben wir einen gefunden welcher aber wohl schon rund 90tkm auf dem Buckel hat. EZ ist 1978 wenn ich mich nicht irre. Stellt sowas denn grundsätzlich ein Problem dar?
Dumm gefragt: mit welcher Antriebsart laufen die Käfermotor? Zahnriemen, Kette oder doch Stirnräder? Fällt mir gerade so spontan ein.
Ich denke, dass die Abnutzung wichtiger als der km-Stand ist.
Der Tacho is beim Käfer schnell mal getauscht. Die 100000er 1, 2, oder 3 mal überrundet.
Oder der Tacho ist einfach stehengeblieben.
Man kann ja drauf achten, wie abgegriffen das Lankrad/Schalter/Hebel sind. Die Pedale, die Sitze abgewetzt sind.
Wegen Rost, achte auch darauf ob alle Abläufe frei bzw vorhanden sind. (Reserveradmulde/Schweller/Tunnel/Lampentöpfe).
Die Türen und Hauben sollten sich ordentlich öffnen und schließen lassen.
Achte auf den Zustand des Chromes, der sagt auch viel über die Pflege des Autos aus.
Da ist ja wirklich schon einiges zusammen gekommen. Das freut mich! Gibt es irgendwo ein Dokument wo man sehen kann ich welchen Farben er original ausgeliefert wurde?
Nicht zu vernachlässigen ist die Unterseite der Türen
Zitat:
Original geschrieben von RS4-92
Dumm gefragt: mit welcher Antriebsart laufen die Käfermotor? Zahnriemen, Kette oder doch Stirnräder? Fällt mir gerade so spontan ein.
Unterliegende (also in der Mitte) liegende Nockenwelle. Dann gehts per Stößelstangen zu den Kipphebeln.
Farben findest Du hier.
VG
Squad
Danke. Und die Nockenwelle wird angetrieben per? Dann stellt sich mir auch noch die Frage nach den Wartungsintervallen zwecks Ventilspiel und so..
....per Zahnrad von der Kurbelwelle.
Ventile einstellen schadet nicht alle 5.000 km. Ölwechsel übrigens auch alle 5.000. der Käfer hat keinen Ölfilter sondern nur ein Sieb.
VG
Squad
Deine Frage nach dem Ventiltrieb des Käfermotors animiert mich, dir nahezulegen, dich vor dem Kauf allgemein etwas besser über den Wagen zu informieren. Der VW Käfer wurde zwar bis 2003 noch gebaut, er ist aber etwas vollkommen anderes als heutige, moderne Autos. Sieht man schon am Motor, geht aber weiter mit dem Antrieb (Heckmotor, Heckantrieb) über die Bauweise (Plattformrahmen mit Zentralrohr und damit verschraubte Karosserie), dem Fahrwerk (entweder Drehstabfederung vorn und hinten mit Stoßdämpfern und Pendelachse hinten oder bei 02 und 03 mit McPherson-Federbeinen vorn an der Karosserie abgestützt und Drehstäben hinten, wobei die 02 und 03 hinten keine Pendelachsen haben, die (Halb-) Automatic ebenfalls nicht) und endet nicht bei der Heizung, die eine Luft-Luft-Heizung darstellt, weil ja der Motor nicht wasser- sondern luftgekühlt ist. Dass die Frontscheibenreinigung zumindest bei den älteren Modellen nicht etwa über eine Pumpe funktionierte, sondern durch den Luftdruck des Reserverades gespeist wurde, ist da nur eine Kleinigkeit.
Aus all diesen Besonderheiten, die man als Mensch, der sich jahrelang mit Käfern befasst vielleicht gar nicht mehr so zur Kenntnis nimmt, ergeben sich natürlich Prüfungspunkte, die wichtig sind und berücksichtigt werden müssen.
So ist wichtig (wurde auch schon erwähnt), dass das Chassis und die Karosserie nicht im Laufe des Autolebens irgendwann im Rahmen einer Tüv-Flickschusterei zusammengebraten worden sind. Kann man richten, ist aber ärgerlich und erschwert eine Restaurierung.
Weiterhin ist, weil Luft ja das Heizmedium des Käfers ist und diese ihre Wärme vom Abgas bekommt, der Zustand der Wärmetauscher links und rechts unten am Motor (diese dicken Tönnchen, an denen unten Bleche angeschraubt sind, die an der anderen Seite am Motorblock festgeschraubt sind) wichtig. Die in Fahrtrichtung vorn daran angebrachte Mechanik, die per Seilzug mit dem auf dem Mitteltunnel links neben der Handbremse befindlichen Hebelchen betätigt wird, sollte einwandfrei funktionieren. Damit schaltet man die Heizung ein oder aus. Funktioniert diese Mechanik nicht oder ist der Zug in seiner Führung festgerostet, bleibt die Heizung an oder aus. Der rechts neben der Handbremse befindliche Hebel ist übrigens für die beiden Heizluftauslässe unter der Rücksitzbank, in den so genannten Fersenbrettern.
Wenn mir mehr einfällt und ich mehr Zeit habe melde ich mich wieder.
Moin!
Also mein Budget lag 2010 beim Kauf auch ca. 5.000 € - übrigens mit den gleichen Absichten und Hintergedanken die Du so kundgetan hast. Außer vielleicht das der Käfer schon für mich selbst war.
Im Prinzip ist hier auch schon alles gesagt worden, die untersten 10 cm Blech rundum sind kritisch + die käfertypischen Stellen à la Rahmenkopf, unter der Sitzbank, seitliche Wagenheberaufnahmen usw.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur dazu raten wirklich ganz genau hinzugucken und das am besten in Ruhe, bei Tageslicht und mit nem Schraubenzieher zum prockeln bewaffnet.
Was bei mir daraus geworden ist, kannst Du in meinem Blog (siehe Signatur) lesen. Ich empfehle da besonders die Artikel aus November 2011.
Ob ich damals zu viel für den Käfer bezahlt habe, kann ich Dir, trotz der Sachen die so im Laufe der Zeit zu Tage getreten sind, bis heute nicht wirklich beantworten. Der Wagen hat an Stellen Gammel gehabt, da wäre ich im Traum nicht drauf gekommen. Dafür sehen andere typische Stellen aus, wie aus dem Ei gepellt.
Gerade in dem Budgetrahmen gibt's von Schrott bis brauchbar alles, wobei letzteres auch schon seltener wird. Insbesondere beim Blech würde ich daher heute noch genauer hingucken.
Beste Grüße
SideWinder80