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Audi Q5 2.0 TDI Quattro: Test - Lange Aufpreisliste mit Kopffreiheit

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Hüftschwung und Grill, sonst aber nicht viel: Auf den ersten Blick tut sich wenig am Audi Q5. Wir haben das neue Modell im Alltag getestet und mehr Neues entdeckt.

Audi Q5 2.0 TDI im Test: Das SUV teilt sich viel Technik mit Audi A4 und A5 Audi Q5 2.0 TDI im Test: Das SUV teilt sich viel Technik mit Audi A4 und A5 Quelle: MOTOR-TALK

  • Mit dem „prädiktiven Effizienzassistenten“ auf langen Strecken sparsam
  • 2,0-Liter-Turbodiesel mit 190 PS, S-Tronic und Allrad
  • Angemessener Praxisverbrauch: 7,0 Liter pro 100 Kilometer
  • Viel Platz und ausgezeichneter Abrollkomfort
  • Unkomfortables Doppelkupplungsgetriebe
  • Luftfahrwerk, Matrix-LED-Scheinwerfer und virtuelles Cockpit optional

Berlin – Der Q5 hatte einen schweren Start. Fast alles, was an ihm neu ist, kennen wir schon. Motoren, Bedienung und Ausstattung nahmen A4 und A5 vorweg. Geblieben ist dem Q5 nur sein Luftfahrwerk. Neu im Modell, aber nicht neu in der Klasse. Dass er seinem Vorgänger optisch stark ähnelt, hilft da wenig.

Einzeln betrachtet passiert dann doch eine ganze Menge im Mittelklasse-SUV: Es wird leichter, moderner, innen (deutlich) und außen (ein bisschen) größer. Seine Scheinwerfer blenden optional den Gegenverkehr aus und das Navi gibt Hinweise, wenn der Fahrer den Fuß vom Gas nehmen sollte.

Audi bietet den neuen Q5 mit aktuell drei, insgesamt vier Dieseln und einem Benziner an. Außerdem ist das Topmodell SQ5 mit 354 PS verfügbar. Wir fuhren zwei Wochen lang den 2,0-Liter-Selbstzünder mit 190 PS, Doppelkupplungsgetriebe und Allrad.

Karosserie und Platzangebot: Hoher Einstieg, viel Beinfreiheit

Generation 2 bekommt einen Schwung in der Seitenlinie. Der Vorgänger war hier gerade Generation 2 bekommt einen Schwung in der Seitenlinie. Der Vorgänger war hier gerade Quelle: MOTOR-TALK Ob man SUVs mag oder nicht: Der Vorteil des Q5 ist seine Höhe. Einen Audi A4 überragt er um rund 20 Zentimeter. Diesen Platz nutzt das SUV für Kopffreiheit und Rundumsicht. Wer im Q5 durch enge Gassen rollt, sieht mehr. Das hilft besonders an Kreuzungen. Im Q5 sitzt man aufrecht, aber gemütlich. Im Fond bleibt viel Platz für Beine und Knie, die Rücksitze lassen sich optional verschieben (350 Euro).

Je nach Rückbank-Position lädt der Q5 550 bis 610 Liter Gepäck ein. Mit umgeklappter Lehne werden es 1.550 Liter. Die optionale Luftfederung senkt das Fahrzeugheck ab und erleichtert das Einladen. Eine sinnvolle Funktion, denn im Normal-Zustand liegt die Ladekante auf 76 Zentimetern Höhe. Allerdings kostet die „Adaptive Air Suspension“ 1.950 Euro Aufpreis.

Innenraum und Verarbeitung: Tolle Haptik, feine Materialien

Im Cockpit macht Audi alles richtig. An Materialien, Verarbeitung und Ergonomie gibt es nichts zu meckern. Besonders an den häufig berührten Stellen gibt Audi sich viel Mühe. Das Armaturenbrett bekommt immerhin unterschäumten Kunststoff. Schalter klicken gefühlvoll, es gibt keine überflüssigen Knöpfe oder versteckte Funktionen. Praktisch: Die induktive Ladeschale (350 Euro) in der Mittelkonsole lässt sich verschieben.

Radio, Infotainment und Assistenz: Drehen, drücken, anfassen

Viel Gummi auf 20 Zoll: Großer Radumfang am Audi Q5 Viel Gummi auf 20 Zoll: Großer Radumfang am Audi Q5 Quelle: MOTOR-TALK Als letztes Audi-Modell bekommt der Q5 einen Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole. Der steuert alle Funktionen auf dem (serienmäßigen) 7-Zoll-TFT auf der Mittelkonsole. Ähnlich wie bei BMW und Mercedes funktioniert die Eingabe ausgezeichnet und zum Teil blind. Das hilft vor allem während der Fahrt. Handschrifterkennung und Spracheingabe ergänzen das System.

Großes Aber: Alle netten Eigenschaften des Q5-Infotainments kosten extra. Serienmäßig gibt es nur überschaubare Grundfunktionen, einen USB-Anschluss nur für Ladefunktionen. Wer mehr benötigt als ein Radio, Bluetooth und Klinke-Stecker, zahlt Aufpreis. Das große Navi mit allen Funktionen schreibt Audi mit fast 3.000 Euro in die Preisliste.

Ähnlich sieht es bei den Assistenten aus. Serienmäßig gibt es das Nötigste, optional sehr viel. Einen adaptiven Tempomaten verkauft Audi zum Beispiel nur im Paket („Tour“) für 1.640 Euro, zuzüglich Einparkhilfe (780 Euro), „Pre Sense Basic“ (250 Euro), großer Bordcomputer (250 Euro) und Navi. Ergibt einen Gesamtpreis von 4.420 Euro für einen Basis-Q5.

Besondere Erwähnung hat der „prädiktive Effizienzassistent“ (Im Paket „Tour“) verdient. Er zeigt rechtzeitig vor Kurven und Geschwindigkeitsbegrenzungen an, wenn der Fahrer den Fuß vom Gas nehmen sollte. Ist der Tempomat aktiviert, setzt er diese Funktion automatisch um. Das spart in der Realität eine Menge Sprit. Derzeit gibt es diese Funktion noch bei Audi Q7, A4, A5 sowie VW E-Golf und Arteon.

Gewöhnungsbedürftig: Versteckte Endrohre, falsche Blenden Gewöhnungsbedürftig: Versteckte Endrohre, falsche Blenden Quelle: MOTOR-TALK Schlecht: Eine Rettungsgasse bildet bisher kein Modell, trotz umfangreicher autonomer Fähigkeiten. Audi verlässt sich hierbei auf das vorfahrende Fahrzeug und lenkt höchstens bis zur weißen Linie. Mehr kann erst der Staupilot im neuen Audi A8 (voraussichtlich ab Anfang 2018).

Antrieb: Sparsamer Diesel, unangenehmes Getriebe

Trotz Diesel-Diskussion und Stickoxid-Debatte: Der Audi Q5 funktioniert vor allem mit Selbstzünder-Drehmoment. Sechs Zylinder müssen es gar nicht sein. Der 2.0 TDI mit 190 PS und 400 Newtonmetern passt gut zum SUV und fährt angemessen sparsam. Auf flotten Autobahn-Etappen spritzte er im Schnitt 7,7 Liter in die Brennräume. Beim Pendeln ins Berliner Umland waren es glatt 7 Liter. Für Größe, Gewicht und Allradantrieb geht das in Ordnung.

Im kalten Zustand knistert der Motor hörbar in den Innenraum. Auf Betriebstemperatur benimmt er sich anständig und brummt leise vor sich hin. Serienmäßig baut Audi einen AdBlue-Tank mit zwölf Litern Fassungsvermögen in den Q5. 24 Liter Volumen kosten 50 Euro extra.

In der Stadt und beim Rangieren ging uns allerdings das Doppelkupplungsgetriebe auf die Nerven. Beim Wechsel zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang ließ es sich Zeit und ruckte (im Stillstand) manchmal kräftig. Zwischen Rollen auf Last entscheidet sich das Getriebe viel zu langsam für den richtigen Gang.

Fahrwerk und Lenkung: Straff, direkt, komfortabel

Sitzposition, Ergonomie, Beideung: Sehr gut Sitzposition, Ergonomie, Beideung: Sehr gut Quelle: MOTOR-TALK Auf den ersten Metern fühlt sich das Luftfahrwerk im Q5 straff an, selbst im komfortabelsten Modus. Audi will zeigen: Das SUV ist kein Sofa. An dieser Stelle setzt er sich recht deutlich vom größeren, gediegenen Q7 ab.

Unbequem wird es trotzdem nicht im Q5. Lenkung und Dämpfer arbeiten angenehm direkt, im Volant wäre etwas mehr Gegengewicht schön. An die Vehemenz im Fahrwerk gewöhnt man sich schnell, zumal der Audi komfortabel und leise abrollt. Die sanfteste Konfiguration lässt das SUV nach Bodenwellen stärker nachschwingen.

Fazit, Ausstattung und Preis

Obwohl er seinem Vorgänger stark ähnelt: Der neue Q5 macht vieles besser als Generation 1. Gefallen haben uns vor allem die sinnvolle Assistenz, das gute Innenraumgefühl, Ergonomie, Bedienung und die Sitzposition. Auf das Doppelkupplungsgetriebe würden wir gern verzichten. Alternativen gibt es aber nur in der Basis (Schaltgetriebe im 2.0 TDI mit 150 PS) und bei den Sechszylinder-Modellen (Achtgang-Automatik).

Kritisch: Audi hat für Q5 nur zwei Benzinmotoren im Angebot. Der schwächste leistet 252 PS und kostet im Q5 mindestens 50.500 Euro. Darüber fährt der Audi SQ5 mit 354 PS für mindestens 65.400 Euro. In der aktuellen Diskussion wäre hier mehr Auswahl sinnvoll, vor allem für die Basismodelle. Alternative Antriebe gibt es gar nicht.

Praktisch: Handballen auf dem Schalthebel ablegen, auf der Touch-Fläche schreiben. Funktioniert super Praktisch: Handballen auf dem Schalthebel ablegen, auf der Touch-Fläche schreiben. Funktioniert super Quelle: MOTOR-TALK Mit dem kleinsten Diesel und manuellem Getriebe kostet der Audi Q5 mindestens 39.950 Euro. Unser 190-PS-Diesel mit Allrad und Doppelkupplungsgetriebe steht für rund 7.000 Euro mehr in der Preisliste. Hier schließt sich die größte Schwäche des Q5 an: Alles, was schön ist, kostet extra.

Mit dem empfehlenswerten „Assistenzpaket Tour“, Navigationssystem, Luftfahrwerk, Matrix-LED-Lampen und Sportsitzen kostet der Q5 mit dem getesteten Antrieb schon fast 56.000 Euro. Gemessen daran lohnt sich ein Blick zum technisch eng verwandten Audi A4. Die Aufpreise sind ähnlich hoch, aber er kostet weniger – und ist mit kleinen Benzinern oder als Erdgas-Modell zu haben.

Audi Q5 2.0 TDI Quattro S-Tronic: Technische Daten

  • Motor: 2,0-Liter-Turbodiesel
  • Leistung: 190 PS (140 kW) bei 3.800 – 4.200 U/min
  • Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 – 3.000 U/min
  • Getriebe: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe („S-Tronic“), Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 7,9 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 218 km/h
  • Verbrauch: 5,3 l/100 km (NEFZ)
  • CO2: 138 g/km
  • Testverbrauch: 7,0 l/100 km
  • Länge: 4,663 m
  • Breite: 1,893 m
  • Höhe: 1,659 m
  • Radstand: 2,819 m
  • Leergewicht: 1.845 kg (inkl. Fahrer)
  • Kofferraum: 550 – 1.550 l
  • Basispreis Audi Q5: 39.950 Euro
  • Basispreis Audi Q5 2.0 TDI Quattro S-Tronic: 47.000 Euro
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