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Leidet die Crashfestigkeit durch viele Kilometer?

Mercedes E-Klasse W210
Themenstarteram 2. Dezember 2005 um 19:45

Hallo,

ich wollte mal von Euch wissen: In MT hat mal jemand geschrieben, das die Karrosseriefestigkeit im Laufe vieler Kilometer bei einem schweren Unfall deutlich nachlässt.

Anscheinend gibt es bei Autobxxd einen Bericht, wo ein Passat mit 200 000 km (?) gecrasht wurde und ziemlich zusammengeklappt ist.

Mich beschäftigt das bis heute. Ich stelle diese Frage nicht speziell in Bezug auf den 210er, sondern allgemein.

Ist es wirklich so, das ein Fahrzeug anders Verformt mit 100, 200, 300 tkm oder noch mehr?

Grüsse

Daniel

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7 Antworten

Crashverhalten alter Kisten..

 

...eine sehr interessante Frage, das würde mich auch stark interessieren.

Irgendwo habe ich gelesen (ADAC-Zeitung?), dass man einen 25 Jahre alten W126 gecrasht hat um zu testen, ob der Airbag, einer der allerersten verbauten Airbags, korrekt auslöst oder nicht, und er hat natürlich korrekt ausgelöst.

Ob man dabei auch mal die allgemeine Karosseriesteifigkeit beobachtet hat oder nicht, ist mir nicht bekannt.

Meine (nicht professionelle) Meinung bzw. Vermutung diesbezüglich ist, dass viel eher die Jahre an einer Karosserie nagen als die Kilometer. Meistens schleicht sich ja doch irgendwo der Rost in die Träger, von innen korrodieren die Karren unbemerkt, auch dort wo der TÜV nicht hinsehn kann.

Aber ob hohe Fahrleistungen darauf Einfluß haben, kann ich mir nicht vorstellen.

Wer weiß es besser und bekehrt uns Ahnungslose?

Gruß

Espaceweiß

Tja, da kann man ohne ernsthafte Tests wohl nur mutmaßen!

Aer der Rost tut sicher auch sein übriges! Wenn vorne irgend nen träger schon fast vergammelt ist, ist das sicher auch nicht so gut!

Was ich mir noch vorstellen könnte, ist daü durch die ganzen Vibrationen beim Fahren noch irgendwelche Mikrorisse im Blech entstehen lassen, die auf die Festigkeit dann auch irgendeinen Einfluss haben! Aber ich bezweifel mal stark, daß der einFluss jemals so groß wird, daß ein Auto mit 200 tkm zusammenklappt wie nen Taschenmesser! :D Der Einfluss wird vielleicht so um den dreh liegen, daß ein Auto wenn es mit 100 km/h gegen ne Mauer fährt, sich so verhällt, wie ein neues Auto, was gegen die Wand mit 101 km/h.

Und hier in Deutschland wird es sicher auch wieder irgend eine Vorgabe geben, daß ein Ato mit 300 tkm, oder was auch immer nicht oder nur um vielleicht ein paar wenige Prozent schlechter crashen darf, als ein gleiches fabrikneues Fahrzeug, es sei denn es heißt Landwind........ dann hast du da auch schon ganz schlechte Karten! :D ;)

Da spielen sicherlich viele Faktoren hinein. Eine dynamische Beanspruchung, der eine Karosserie über ein Autoleben ausgesetzt ist, läßt natürlich das Material ermüden. In welchem Umfang, hängt von der Stabilität der Karosse und der Beanspruchung ab. Bei normalem Betrieb wird man hier über ein Autoleben wohl nichts merken. Es gibt ja Autos, die schon 1 Mio km und mehr auf dem Buckel haben. Wird andererseits der Wagen durch hohe Zuladung permanent beansprucht, dann kann die Karosserie auch schon nach 100.000km weich werden. Es gibt auch Karosseriedefekte, die durch Fehler der Hersteller verursacht werden. Siehe abgerissene Hinterachsen beim 3er BMW nach relativ normaler Beanspruchung.

Ich denke aber die Hauptursache für eine mürbe werdende Karosserie liegt in der Schwächung durch Korrosion, was ja gerade bei einem W210 auf Dauer wohl nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Mich würde mal interssieren, wieviele abgerostete Federteller hier schon Unfälle verursacht haben.

Hallo Leute,

nachlassende Crashfestigkeit sollte nicht überraschen. Stichwort: "Materialermüdung" im Allgemeinen und bei Mercedes im Besonderen: "Rost (an tragenden Bauteilen)".

Flugzeuge sind deswegen schon vom Himmel gefallen ("Komet") und tragende Bauteile dort haben eine in Flugstunden gemessene Lebensdauer. Wer länger fliegen will, muß die abgeflogenen Bauteile gegen neue tauschen.

Jedoch würde auch mich interessieren, WIEVIEL die Karosserie beim Auto weicher wird. Ich rechne damit, daß die Freunde härterer Federungen die Crashfestigkeit verkürzen.

am 3. Dezember 2005 um 16:52

In oben beschriebenem W126 wurden nicht nur die Airbags, sondern auch der Rest getestet. Keine Beanstandungen, alles paletti. Der Wagen hatte aber auch erst 460.000km gelaufen.

Das die Karosserie durch die rein mechanische Beanspruchung "mürbe" wird, ist nicht koreckt. Die Belastung für die einzelnen Karosseriebauteile ist so geringt, dass dort nix passiert. Vor allem nicht bei einem W210 der ja höchstens 10 Jahre alt sein kann.

Was ich mir schon eher vorstellen kann, ist dass dies beim z.B. W221 der Fall wird, wenn die Klebstoffe dort nachlassen. Ein W210 ist aber ordentlich verschweißt, da braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Dass bisschen Materialermüdung wird auf den Gesamtcrash kein erkannbares Ausmaß haben, da dort viele Teile erst belastet werden, wenn sie wirklich Energie abfangen sollen und damit keiner Materialermüdung unterliegen.

mfg, Mark

am 4. Dezember 2005 um 8:57

Daß Bauteile einer Karosserie erstmals beim Crash belastet werden -also ohne Crash niemals- erschließt sich mir nicht. Mir ist kein Bauteil bekannt, welches für die Verwendung ausschließlich beim Crash exisitiert.

Selbst wenn dem so wäre, so beanspruchen Temperaturunterschiede und als deren Folge Ausdehnen und Schrumpfen und auch und besonders Vibrationen jedes Bauteil vom ersten bis zum letzten Tag des Autolebens.

Es würde mich überraschen, wenn der Rost beim W210 ausgerechnet crashrelevante Bauteile verschont. Wenn ich mein Auto von unten betrachte, erkenne ich bereits auf den ersten Blick einige teilweise erheblich rostbefallene Bauteile.

Mein Auto ist gerademal 4 Jahre alt.

Themenstarteram 5. Dezember 2005 um 2:44

Vielen Dank für die vielen Antworten, sie sind sehr interessant. Viele Dinge wurden aus Sichtweisen betrachtet, über die habe ich noch garnicht nachgedacht!!

Rost: Beim 210er für mich ein Thema! Wahrscheinlich mehr als bei anderen Autos. Mein Integralträger war nach drei bis dreieinhalb Jahren so mürbe, das ein neues Blech von MB draufgeschweisst werden musste...hat dann nach einigen Monaten wieder begonnen. Über Federteller und Stossdämpferaufnahmen möchte ich lieber nicht nachdenken! Auch mein Unterboden sah nach drei Jahren und 171 tkm nichtmehr so toll aus. Der Unterboden war aber mechanisch in keinster Weise Beschädigt worden vom Vorbesitzer, war vom Werk so.

Microrisse im Blech: Beim 210er für mich schlecht vorstellbar, aber gut möglich! Ich denke, wie geschrieben wurde, es hängt von der Konstruktion ab. Wenn beim 3er BMW Hinterachsen aus der Verankerung einfach aus dem Blech herausreissen - ein eindeutiger Konstruktionsmangel! Ich habe von alten Ford Escort gehört, die nach Jahren Risse in der C-Säule bekamen, weil dort das Material den Belastungen nicht standhielt (ist aber viel länger her als die BMW Geschichte...)

Crashfestigkeit leidet nicht sehr im alter: Ja, auch hier, die Konstruktion. Ich denke, es gibt Autos, die schnell eine sehr weichgeklopfte Karrosserie haben. Bin vor kurzem in einem Citroen mitgefahren, 100 000 km auf dem Tacho (ob es gestimmt hat?), die Karrosse war so weich, das ganze Auto hat sich im Stadtverkehr verwindet...war furchtbar.

Freunde von härteren Federn bzw. extremes Tieferlegen: Macht eine noch so gute Karrosserie mürbe!

Klebstoffe: Ich weiss nicht, was beim 211er verklebt ist, aber ich glaube zu wissen, das beim 5er BMW (aktuelles Modell) der Vorbau geklebt wurde und zusätzlich genietet. In der Tat haben die Hersteller ja noch keine Erfahrung, was mit dem Klebstoff in zehn bis fünfzehn Jahen ist.

Extreme Temperaturbeanspruchung z. B. ausdehnen, schrumpfen, Vibrationen: Sehr interessant! In der Tat glaube ich, das dies eine Karrosse mehr beansprucht als man denkt! Auch bei uns in D sind ohne weiteres mal - 20 Grad Kälte drin. Beim Fahren im Motorraum wird es schnell Warm für alle vorderen Blechteile z. B. Rahmen.Ein Auto muss viele Jahre kalte Winter und heisse Sommer (in D relativ heiss) überstehen.

Ich denke, auch ein Mercedes mit vielen Kilometern hat geringe Einbussen in der Crashfestigkeit - vermutlich sind dies Nuancen und somit vernachlässigbar. Aber ich kann mir bei manchen Autos vorstellen, das da schon ein Unterschied da ist. Dies ist sicher auch schlecht, wenn die Karrosse die Energie anders "verarbeitet" als dies vorgesehen war - die Airbags und Gurtstraffer sind so abgestimmt, als wäre der Wagen neu. Da geht es schliesslich um Millisekunden.

Grüsse

Daniel

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