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Leistungsempfinden Diesel ./. Benziner inklusive Hubraumthematik

Themenstarteram 3. Dezember 2016 um 12:14

Guten Tag zusammen!

Ich fahre derzeit einen Audi A6 Avant quattro, 3,0 l Hubraum, Benziner, 290 PS, Automatik, Baujahr 2010.

Aktuell denke ich über die Anschaffung eines neuen Wagens nach. Aufgrund meiner insbesondere berufsbedingten Jahresfahrstrecke von rund 20.000 km (täglich 70 - 90 km zzgl. Fahrten in den Urlaub) soll es diesmal ein Diesel sein. Vorrangig bin ich in meiner sauerländer Heimat unterwegs, also wenig Autobahnen, dafür häufige Steigungen, Kurven & Co.

Angedacht ist ein 2 bis 3 Jahre alter Kombi mit Allradantrieb (quattro / x-drive) und Automatik, entweder ein BMW 520 d Touring, 2,0 l Hubraum, 184 PS oder ein Audi A6 Avant, 3,0 l Hubraum, 204 PS. Beide befinden sich in etwa der gleichen Preiskategorie.

Hierbei beschäftigen mich die beidenden folgenden Fragen, da ich leider keine Gelegenheit zum persönlichen "Ausprobieren" bzw. Direktvergleich habe:

- Die beiden Modelle unterscheiden sich im Hubraum, während die PS-Klasse annähernd identisch ist. Wie "spüre" ich den Hubraumunterschied beim alltäglichen Fahren? Und: Merkt man ihn überhaupt deutlich oder ist dies eher vernachlässigbar?

- Wie sieht das Thema "Leistung verspüren" beim Vergleich meines jetzigen Fahrzeugs (3,0 l Benziner, 290 PS) mit den genannten Dieselmodellen mit weniger PS und/oder Hubraum aus? Überall liest man von der besonderen "Kraft", die Dieselmotoren haben, insbesondere im Vergleich zu Benzinmotoren. Darum frage ich mich, ob ich beim täglichen Fahren deutlich negative Leistungsunterschiede zu erwarten habe.

Könnt Ihr mir hierbei weiterhelfen? Das wäre klasse!!

Schon im voraus herzlichen Dank für Eure Unterstützung!!

Viele Grüße aus dem frostigen Sauerland!!

Thomas

Beste Antwort im Thema

Beim Diesel lässt sich eins nicht vermeiden - je höher die Literleistung, desto kleiner ist das sinnvoll nutzbare Drehzahlband. Im Zweifel Sechszylinder ;)

Bei Automatik spielt das nutzbare Drehzahlband aber keine so große Rolle mehr - schließlich rührt der Automat in den Gängen. Beim Handschalter nervt mich sowas ungemein ständig die Gänge wechseln zu müssen weil unter 1800 gelächter aus dem Maschinenrazum kommt und ab 3500 Protestschreiben.

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Du wirst die fehlende Leistung schon spüren, das sind ~ 90 PS weniger, mit so viel Leistung fahren manche ein ganzes Auto.

Der 3l Diesel ist beim Anfahren im Vorteil, hier wirkt der Turbolader noch nicht. Dazu noch ein 6 Zylinder was die Laufruhe verbessert. Wenn erstmal der Turbolader arbeitet merkst man den Unterschied nicht mehr so.

Die Behauptung, dass Dieselmotoren generell mehr "Kraft" hätten, gilt nur dann, wenn man Turbodieselmotoren mit Saugbenzinmotoren vergleicht, und hier auch nur im unteren Drehzahlbereich. Wichtig: Die Kraft ist nur ein relevanter Teil, wichtig ist auch, welche Kraft in welcher Zeit aufgebracht wird. Das nennt man "Leistung", und die wird in "Kilowatt" angegeben, geteilt durch 1000 und multipliziert mit 1,36 erhält man schließlich die bekannte Pferdestärke (PS). Hat ein Motor die gleiche Leistung, dann beschleunigt er auch genauso gut und kann die Karosserie auf die gleiche Maximalgeschwindigkeit beschleunigen, solange das Fahrzeuggewicht und die Fahrwiderstände (Luft, Reibung) vergleichbar sind und die Getriebeabstimmung jeweils passend ist, damit die Leistung sinnvoll genutzt werden kann. Was sich unterscheidet, ist die Charakteristik. Üblich ist bei Turbodieselmotoren, dass die Leistung früher anliegt, man kann sie also mit weniger Drehzahl kräftiger vorwärtsbewegen als vergleichbare Saugbenziner. Wird das jeweilige Drehzahlmaximum mobilisiert, fährt ein gleich starker Turbodieselmotor einem Saugbenziner sicher nicht davon.

Zitat:

Das nennt man "Leistung", und die wird in "Kilowatt" angegeben, geteilt durch 1000 und multipliziert mit 1,36 erhält man schließlich die bekannte Pferdestärke (PS).

Ähm, bist du dir da sicher? ;)

Ich habe 75PS. Das wären dann 5500KW. Mein lieber Scholli, bei nur 1050kg Leergewicht. :D

 

Ansonsten würde ich mal sagen, das es auch vom Fahrstil abhängt.

Hat man eher nen ruhigen Fahrstil, legt keinen Wert auf starkes Beschleunigen, meidet hohe Drehzahlen etc., sollte sich ein Turbodiesel wesentlich besser/angenehmer fahren. Insbesondere wenn man noch zu 100% selbst fährt.

Meine Erfahrung sagt mir auch, das sich bei ruhiger Fahrweise ein Turbodiesel besser fahren lässt, als ein vergleichbarer Turbobenziner. Zumindest war es beim Ford Fiesta so.

Obwohl der Turbobenziner 30% mehr Leistung hatte, hat man ihm aber bergauf (ca 4% Steigung; Landstraße) den um 50% kleineren Hubraum angemerkt. Wärend der Diesel im höchsten Gang mit nur geringfügig mehr Gasgeben federleicht hochmarschierte, musste ich beim Turbobenziner (beide identische Getriebeübersetzung) deutlich kräftiger aufs Gaspedal treten, oder habe halt einen Gang runtergeschaltet.

Mit nem Saugbenziner, gleiche Fahrzeuggröße und max. Leistung gleich dem Turbodiesel, komme ich die gleichen Anstiege ebenfalls mit nur geringfügig mehr Gasgeben hinauf. Das liegt allerdings daran, das hier die Getriebeübersetzung deutlich niedriger ist.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 4. Dezember 2016 um 08:22:40 Uhr:

Zitat:

Das nennt man "Leistung", und die wird in "Kilowatt" angegeben, geteilt durch 1000 und multipliziert mit 1,36 erhält man schließlich die bekannte Pferdestärke (PS).

Ähm, bist du dir da sicher? ;)

Ich habe 75PS. Das wären dann 5500KW. Mein lieber Scholli, bei nur 1050kg Leergewicht. :D

 

Ansonsten würde ich mal sagen, das es auch vom Fahrstil abhängt.

Hat man eher nen ruhigen Fahrstil, legt keinen Wert auf starkes Beschleunigen, meidet hohe Drehzahlen etc., sollte sich ein Turbodiesel wesentlich besser/angenehmer fahren. Insbesondere wenn man noch zu 100% selbst fährt.

Meine Erfahrung sagt mir auch, das sich bei ruhiger Fahrweise ein Turbodiesel besser fahren lässt, als ein vergleichbarer Turbobenziner. Zumindest war es beim Ford Fiesta so.

Obwohl der Turbobenziner 30% mehr Leistung hatte, hat man ihm aber bergauf (ca 4% Steigung; Landstraße) den um 50% kleineren Hubraum angemerkt. Wärend der Diesel im höchsten Gang mit nur geringfügig mehr Gasgeben federleicht hochmarschierte, musste ich beim Turbobenziner (beide identische Getriebeübersetzung) deutlich kräftiger aufs Gaspedal treten, oder habe halt einen Gang runtergeschaltet.

Mit nem Saugbenziner, gleiche Fahrzeuggröße und max. Leistung gleich dem Turbodiesel, komme ich die gleichen Anstiege ebenfalls mit nur geringfügig mehr Gasgeben hinauf. Das liegt allerdings daran, das hier die Getriebeübersetzung deutlich niedriger ist.

Moin,

da wird sich der Vorredner wohl verhoben haben: 1kW. = 1,36 PS ;-)

Gruß

dudel

 

 

Beim Diesel lässt sich eins nicht vermeiden - je höher die Literleistung, desto kleiner ist das sinnvoll nutzbare Drehzahlband. Im Zweifel Sechszylinder ;)

Bei Automatik spielt das nutzbare Drehzahlband aber keine so große Rolle mehr - schließlich rührt der Automat in den Gängen. Beim Handschalter nervt mich sowas ungemein ständig die Gänge wechseln zu müssen weil unter 1800 gelächter aus dem Maschinenrazum kommt und ab 3500 Protestschreiben.

Jetzt mal rein die Datenblätter:

BMW 520d F10 184PS: 380 Nm bei 1750–2750/min

Audi A6 3.0TDI C7 204PS: 450 Nm/1250–3500 (Als quattro)

Etwas unfairer Vergleich, beim BMW wäre eher der 525d angeraten.

Als Referenz dein 3.0TFSI: 420Nm/2500–4850

Das max. Moment ist also nicht groß unterschiedlich, nur hast du eine viel flachere Drehmomentkurve und kannst die Gänge viel weiter ausfahren.

Zitat:

Meine Erfahrung sagt mir auch, das sich bei ruhiger Fahrweise ein Turbodiesel besser fahren lässt, als ein vergleichbarer Turbobenziner.

Hierzu sollte man gleich mal eines klarstellen, der Vergleich vom alten zum potentiellen neuen Auto lautet nämlich nicht Turbodiesel zu Turbobenziner (auch wenn Audi durch das "T" in TFSI genau das glauben lassen wollte), sondern Turbodiesel zu Kompressorbenziner.

Alle Kompressormotoren, mit denen ich bislang Erfahrungen gemacht habe, fuhren sich rein von der Leistungscharakteristik her eher wie großvolumige Saugmotoren. Mit anderen Worten, sie fuhren sich mit direkter Gasannahme und ohne Turbo-Lag wesentlich angenehmer als Turbos.

Da in den hier genannten Fällen aber immer ein Automatikgetriebe mit im Spiel ist, welches sich wie ein zusätzlicher Filter auf die Mensch-Maschine-Schnittstelle legt, kommt es darauf vielleicht gar nicht so sehr an.

Wichtiger dürfte der Verbrauch der Motoren sein, und da ist der Kompressor-V6 als ziemlich trinkfest berüchtigt. Das könnte vielleicht auch der Grund sein, warum sich der TE trotz 20.000km im Jahr (gar nicht so wahnsinnig viel, wie ich finde) nach einen anderen Fahrzeug umsieht.

Eine Probefahrt wird sicherlich einige der Fragen beantworten, ich gehe aber davon aus, dass der Leistungsmangel (vom alten Auto aus betrachtet) recht deutlich spürbar sein wird.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 4. Dezember 2016 um 08:22:40 Uhr:

Zitat:

Das nennt man "Leistung", und die wird in "Kilowatt" angegeben, geteilt durch 1000 und multipliziert mit 1,36 erhält man schließlich die bekannte Pferdestärke (PS).

Ähm, bist du dir da sicher? ;)

Ich habe 75PS. Das wären dann 5500KW. Mein lieber Scholli, bei nur 1050kg Leergewicht. :D

Du hast recht, da hätte "Watt" stehen sollen. ;)

Zitat:

Ansonsten würde ich mal sagen, das es auch vom Fahrstil abhängt.

Hat man eher nen ruhigen Fahrstil, legt keinen Wert auf starkes Beschleunigen, meidet hohe Drehzahlen etc., sollte sich ein Turbodiesel wesentlich besser/angenehmer fahren. Insbesondere wenn man noch zu 100% selbst fährt.

Sehe ich auch so.

 

Blöd, dass der Mensch Beschleunigungen sehr gut fühlen kann, aber kein Gefühl für Geschwindigkeit hat. Wenn man mit einem kurz übersetzten Diesel zwischen "zieht nicht und Ende" nur noch "Anriss plus Schaltpause" bis Hundert hat (und das bis in den Dritten), fühlt sich das viel spektakulärer an als mit einem leichten Hochdrehzahlbenziner einmal durchzuziehen. Ists aber nicht.

Tiefenentspannt wäre ein alter Ami V8. Viel Hubraum um nichts, also keine Einbrüche bei der Leistungsentfaltung. Weil die ist schon überall eingebrochen, was die alten US Boys mit Hubraum kaschiert haben.

Das mit der vielen Kraft des Diesels ist eine Märchengeschichte.

Es wird einfach das Drehmoment des Dieselmotors mit dem Benziner rein zahlenmäßig verglichen ohne die unterschiedliche Motordrehzahl und daher unterschiedliche Übersetzung zu berücksichtigen: http://www.dmot.at/drlk.pdf

Naja, so richtig auf Trap sind die in deinem Link aber auch nicht.

Zitat:

Ein weiterer Grund für dieses als „bullig“ beschriebene Drehmomentverhalten des Dieselmotors dürfte auch darin liegen dass Dieselmotoren schon immer „drehzahlgeregelt“ waren. Die Drehzahl wurde früher durch einen Fliehkraftregler mittels Anpassung der Kraftstoffzufuhr geregelt und konstant gehalten. Benzinmotoren wurden dagegen rein durch die Stellung der Drosselklappe und der daraus sich ergebenden Luftzufuhr geregelt, ohne dass eine weitere Regelung der Drehzahl erfolgte. Da heute die Drehzahl beider Motortypen elektronisch geregelt wird dürfte das heute allerdings kaum einen Unterschied ausmachen, hat aber wahrscheinlich zum Ruf des Dieselmotors, im unteren Drehzahlbereich ein größeres Drehmoment zu haben, durchaus beigetragen.

Ob nun mechanischer Regler, oder elektronische Motosteuerung, beide machen beim Diesel vom Wesen her das Selbe. Nämlich mit zunehmender Drehzahl, bei konstanter Gaspedalstellung, die Einspritzmenge zu reduzieren.

Das sieht man beim Diesel immer sehr gut daran, wie beim Beschleunigen (ohne Schalten) mit zunehmender Drehzahl der Momentanverbrauch allmählig abnimmt.

Ohne die Reduzierung der Einspritzmenge würde der Dieselmotor gnadenlos, mitunter bis zu seiner Selbstzerstörung, hochdrehen.

 

Und das der Diesel eine geringere Überstzung hat, weil er nicht so hoch wie ein Benziner dreht, scheint mir als Begründung auch sehr unlogisch.

Vergleicht man mal Dieselmotoren mit in etwa leistungsadäquaten Benzinern, dann hat der Diesel untenherum immer mehr Drehmoment. Bei den aufgeladenen Motoren ist das schon sehr deutlich. Da dürfte die größere Schwungscheibe wohl nicht so sehr ins Gewicht fallen, wie es da beschrieben ist.

Na ja, wie aus dem Text vor dem hier zitierten Absatz hevorgeht, geht es dabei nur um den ganz unteren Drehzahlbereich. Wenn man also im Leerlauf oder sehr geringer Drehzahl langsam dahin fährt dann regelt der Drehzahlregler die Drehzahl beim Diesel immer nach.

Wenn man mit Leerlauf etwa aus einer Einfahrt heraus fährt und dort ist auch eine Steigung dann regelt der Fliehkraftregler die Einspritzmenge nach, die Drehzahl bleibt gleich. Das war zumindest früher beim Beziner nicht der Fall.

Hier geht es nur um das Empfinden von Bulligkeit bei langsamen Fahren in einem Stau, iin einer Einfahrt etc. Möglicherweise ist das nicht ganz eindeutig beschrieben.

 

Das größere Drehmoment sagt überhaupt nichts, da mußt du nur die Tabellen auf Seite 4 und 5 vergleichen, oder die Grafiken auf Seite 6 und 7.

am 4. Dezember 2016 um 21:43

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 4. Dezember 2016 um 21:08:07 Uhr:

.

Ohne die Reduzierung der Einspritzmenge würde der Dieselmotor gnadenlos, mitunter bis zu seiner Selbstzerstörung, hochdrehen.

Das stimmt so nicht ganz, Dieselmotoren haben durch die begrenzte Flammgeschwindigkeit des Kraftstoff-Luftgemisches eine natürliche Drehzahlgrenze, oberhalb von 4500 bis 5000 U/min macht zusätzliche Kraftstoffzufuhr einfach keinen Sinn mehr und würde nurmehr für schlechteres Abgasverhalten sorgen.

Das gilt aber nicht, wenn im Turbo Ausgangsseitig (zum Ansaugrohr) sich Öl befindet, dann dreht der Dieselmotor sich tot.

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