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Leistungsverlust Bora 2001 1,9 TDI
Servus ihr Lieben,
ich habe meinen Bora 2001 1,9 TDI AJM gestern meinem Bruder geliehen, der ist damit quer durch Deutschland gefahren und dann ging irgendwann plötzlich der Turbo nicht mehr. Irgendwann als er weitergefahren ist, nicht während der Fahrt. Es hat nicht gequalmt oder soetwas, einfach nur Leistungsverlust, kein Turbo mehr und die Karre fährt nicht mehr über 120.
Er hat gestern den ADAC gerufen, der hat dann folgendes im Speicher ausgelesen: "Zu wenig Druck am Saugrohr" - habe den genauen Fehlercode leider nicht. (Wie gesagt, leider nur Ferndiagnose da ich nicht dabei bin und er ihn leider nicht in die Werkstatt bringen kann).
Hier ein youtube Video, in dem mein Bruder mir erklärt, was der ADAC gesagt hat :=) Könnt gern etwas schmunzeln, mein Bruder ist nicht so bewandert was Autos angeht
Kurz zusammengefasst: Unterdruck ist am Unterdruckspeicher vorne vorahnden, kommt am AGR Ventil aber nicht an. Die Schläuche scheinen (!) laut ADAC alle dicht zu sein, hat er professionel mit seinem Zigarettenqualm getestet :P Turbo wurde vor ca 70-80 tsd mal getauscht, also geh ich nicht davon aus dass der hin ist.
An dieser Stelle kurz, falls hier ADAC Menschen sind: Mein Bruder war begeistert von den überaus freundlichen und sehr netten gelben Engeln !!!
Hier nun das Video:
Grüße
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14 Antworten
Und die Frage ist welche??
Fehlerspeicher auslesen lassen.
Vermutlich Fehler an der Ladedruckregelung und / oder VTG Verstellung.
Naja die Frage ist natürlich wo der Fehler liegen könnte, ob das so Sinn macht wie es der ADAC Mensch erklärt/vermutet hat oder ob es andere Erfahrungen gibt ?
Zitat:
Fehlerspeicher auslesen lassen.
Fehlerspeicher wurde ausgelesen !
Zitat:
Vermutlich Fehler an der Ladedruckregelung und / oder VTG Verstellung.
Was hat die VTG Verstellung mit dem fehlenden Unterdruck an dem AGR Ventil zu tun ?!! Der Fehler wurde ja insoweit schon eingegrenzt, als das es ein Untedruckproblem im weiteren Abschnitt gibt.
Beim TDI Fehler beheben da fängt man regulär am besten an die Fehlercodes abzuarbeiten. Deshalb - poste den genauen Fehlercode(s) und dann schauen wir weiter.
PS: Die VTG wird per Unterdruck / über die Unterdruckdose gesteuert. Und wenn wie im Video der Unterdruck zur Steuerung der AGR fehlt da kann man eigentlich nur froh drüber sein und ist nicht das eigentliche Problem .
Zitat:
@h4ck schrieb am 28. März 2018 um 19:58:50 Uhr:
der hat dann folgendes im Speicher ausgelesen: "Zu wenig Druck am Saugrohr" - habe den genauen Fehlercode leider nicht.
Den genauen Fehlertext braucht man aber. Also nochmal auslesen lassen.
Falls Fehler nicht mehr gespeichert ist (das kann sein), dann weiterfahren und
gegebenenfalls (bei Auftreten des Notlaufs) nochmal gescheit auslesen lassen !
Grüße Klaus
Dass am AGR noch kein Unterdruck anliegt, hat nicht unbedingt etwas zu sagen. Denn im Leerlauf ist es gut möglich dass kein, oder kaum Abgase zurückgeführt werden.
Und diese runde Kugel ist nur der "Unterdruckspeicher". Er dient also nur als Puffer.
Hallo und frohe Ostern ... Ich habe den schönen Tag heute mal genutzt und weiter nach dem Fehler gesucht .... Den Druckregler aus dem Video habe ich getauscht, ohne Verbesserung.
Heut habe ich mir ein Diagnosegerät geliehen und den Fehlerspeicher ausgelesen, Fehlercode 17964 - Ladedruck. Danach hab ich bei der Fahrt die Ladedruck Ist-Werte mit denn Soll-Werten verglichen. Beim beschleunigen steigen die Soll-Werte auf bis zu 2,5 Bar an, Ist-Werte geht von 999 mbar (beim Anfahren) sogar auf 950 mbar runter (beim Beschleunigen) - sprich es baut absolut keinen Druck auf. Passen die Drücke zu dem, was normal ist ?
Ich habe das VTG Gestänge geprüft, es ist zwar beweglich, aber ich weiss nicht ob genug. Es ist schon relativ hart wenn man es bewegt, es lässt sich zwar "geschmeidig" bewegen, also nicht hakend, aber man muss schon wirklich viel Kraft im Daumen haben. Im Gegensatz dazu lässt sich das Gestänge des AGR oben um Welten weicher bewegen. Ich weiss nicht ob beide vergleichbar freigängig sind ?
Die ausgelesenen IST Daten entsprechen den Druckdaten aus dem Turbo oder ? Oder habe ich mir was falsches angeschaut ? Wieviel hat denn so der Unterdruck der an den Druckdosen zum öffnen und schliessen anliegt ?
Zitat:
@h4ck schrieb am 1. April 2018 um 18:10:27 Uhr:
Heut habe ich mir ein Diagnosegerät geliehen und den Fehlerspeicher ausgelesen, Fehlercode 17964 - Ladedruck. Danach hab ich bei der Fahrt die Ladedruck Ist-Werte mit denn Soll-Werten verglichen. Beim beschleunigen steigen die Soll-Werte auf bis zu 2,5 Bar an, Ist-Werte geht von 999 mbar (beim Anfahren) sogar auf 950 mbar runter (beim Beschleunigen) - sprich es baut absolut keinen Druck auf. Passen die Drücke zu dem, was normal ist ?
Nein, passen nicht.
Daß der Istwert nicht in die Gegend des Sollwerts kommt, ist der Fehler, den
wir suchen.
Daß der Sollwert um die 2500 mbar liegt, ist nur dadurch erklärbar, daß der Motor
gechipped ist, und zwar kräftig (oder unkundig), denn der maximale Sollwert liegt
beim serienmässigen AJM bei 2,1 bar (genauer: bei 2091 mbar).
Grüße Klaus
Hallo Klaus,
danke für die Antwort .... An dem Motor ist nichts gechipped, villt. waren es auch die 2,1 Bar und ich habe es falsch in Erinnerung, musste ja gleichzeitig Fahren Zumindest war eine 2 vorne dran.... Habe das Auto mal von meinem Papa bekommen als er sich was neues gekauft hat, da wurde nie was dran gemacht ....
Weisst du denn evtl. wieviel mbar Unterdruck auf den Leitungen ist, die zur Dose gehen ?
Wie geschmeidig müsste die VTG sich bewegen lassen, so wie beim AGR-Ventil oben ? Die Unterdruckdose sebst könnte doch auch kaputt sein, sodass die zu viel Wiederstand leistet ?
Liebe Grüße
Zitat:
@h4ck schrieb am 2. April 2018 um 01:30:17 Uhr:
Wie geschmeidig müsste die VTG sich bewegen lassen, so wie beim AGR-Ventil oben ? Die Unterdruckdose sebst könnte doch auch kaputt sein, sodass die zu viel Wiederstand leistet ?
Ich denke, Du solltest mal mit VCDS eine Grundeinstellung (sprich Stellgliedtest) mit
MWB 11 machen lassen.
Nachzulesen hier in der zweiten Hälfte.
Dort ist auch was über Unterdruckwerte zu finden.
Grüße Klaus
Hallo Klaus, super Fachartikel, vielen Dank !
Die Tendenz im Ladedruck, dass er im Verlauf abnimmt deutet zumindest darauf hin, dass das LD-Magnetventil nicht kaputt ist.
Aus dem Fachartikel wird mir lediglich nicht eindeutig der Unterschied zwischen "Im Ruhestand (VTG Offen)" und "Im Leerlauf (VTG geschlossen)" ganz klar. Sofern "Ruhezustand" --> "ausgeschalteter Motor" bedeutet, wird mir nicht ganz klar welche Abgase sonst richtung Abgasrohr geleitet werden sollten.
Im Leerlauf ist die VTG in offener Position und verändert sich durch Gasgeben auch nicht. Durch Betätigen des VTG Gestänges in Richtung geschlossen, sollte ich doch hören können, wie der Turbolader anfangen sollte zu arbeiten, oder ? Oder reichen die Ströme dafür im Leerlaufbereich nicht aus ?
Des Weiteren brauch das Gestänge definitiv mehr als 5-10 N Kraft, um in Richtung geschlossen gedrückt werden zu können, dh. ich würde als nächstes auch mal das Gestänge von der VTG-Mechnik Trennen, um zu erkennen ob der zu Hohe Gegendruck von der Dose oder der Schaufelverstellung selbst kommt.
An das VCDS komme ich erst in 1 Woche wieder ran um das MBW 11 durchzuführen, daher werde ich ersteinmal die Mechanik weiter prüfen.
Variieren die Unterdruckdosen je nach Turbohersteller oder sind diese alle gleich ?
Grüße und einen guten Wochenstart
Einige Sachen hast Du falsch aufgefasst:
Zitat:
@h4ck schrieb am 2. April 2018 um 21:58:57 Uhr:
Aus dem Fachartikel wird mir lediglich nicht eindeutig der Unterschied zwischen "Im Ruhestand (VTG Offen)" und "Im Leerlauf (VTG geschlossen)" ganz klar. Sofern "Ruhezustand" --> "ausgeschalteter Motor" bedeutet, wird mir nicht ganz klar welche Abgase sonst richtung Abgasrohr geleitet werden sollten.
Der ausgeschaltete Motor wird nicht betrachtet, also Motor läuft !
"Ruhezustand" heißt, es wird kein Unterdruck auf die Druckdose ausgeübt. Dann
wirkt die Federkraft der Dose, und die resultierende Stellung der VTG heißt "offen".
In dieser Stellung sind die Schaufeln so gestellt, daß der Querschnitt des Durchlasses
groß ist. D.h., der Abgasstrom kann ziemlich ungehindert (und das heißt
unbeschleunigt !) an der Abgaswelle vorbeiströmen, so daß der Turbo
relativ langsamer läuft als in der anderen Stellung.
Wenn Unterdruck an die Dose gegeben wird, zieht die Dose (gegen die Federkraft)
die VTG-Stange heraus (also in Richtung "geschlossen").
Dann verringert sich durch die Schaufelbewegung der Querschnitt des Durchlasses.
Der Effekt ist, daß die Abgase an dieser Stelle schneller strömen, denn die
nachfolgenden Abgase drücken ja nach.
Der Turbo wird also stark beschleunigt.
Das ist derselbe Effekt, der bei einem Bach an einer engen Stelle zu sehen ist:
die Fließgeschwindigkeit ist dort höher als an einer breiten Stelle.
Fazit: Bei einem gegebenen Abgasstrom dreht der Turbo in VTG-Stellung "offen"
langsamer als in Stellung "zu".
Das ist bis hierher erstmal reine Physik + Terminologie. Steuerung kommt noch.
Zitat:
@h4ck schrieb am 2. April 2018 um 21:58:57 Uhr:
Im Leerlauf ist die VTG in offener Position ... (und verändert sich durch Gasgeben auch nicht).
Nein, der erste Teilsatz ist falsch, die VTG Steuerung arbeitet anders:
Nach dem Anlassen des Motors wird die Stellung "geschlossen" angesteuert. Das
sieht man rein optisch auch daran, daß nach wenigen Sekunden die VTG-Stange
voll herausgezogen wird. Dies bleibt auch so, solange man in niedrigen
Drehzahlbereichen bei geringer Last bleibt. Die Austarierung ist so, daß in diesen
Lastbereichen der Ladedruck wegen des sehr geringen Abgasstromes sehr niedrig
bleibt. Trotzdem steht bei plötzlicher Last durch die VTG-Stellung "geschlossen" auch
schnell ein hoher Ist-Ladedruck zur Verfügung (ohne daß die VTG-Stellung verändert
werden muß).
Bei steigender Drehzahl und viel Last (Einspritzmenge *Drehzahl ==> stark steigender
Abgasstrom) würde der Ladedruck dann schnell zu hoch, und die VTG wird dann zügig
in Richtung "offen" angesteuert (Richtung "Ruhezustand").
Nebenbei: Würde in dieser Situation die Unterdruckversorgung oder das Magnetventil
ausfallen, ist der Motor dann auch auf der sicheren Seite.
@h4ck schrieb am 2. April 2018 um 21:58:57 Uhr:
Zitat:
Durch Betätigen des VTG Gestänges in Richtung geschlossen, sollte ich doch hören können, wie der Turbolader anfangen sollte zu arbeiten, oder ? Oder reichen die Ströme dafür im Leerlaufbereich nicht aus ?
Im Leerlauf sieht man durch Vollgasgeben grundsätzlich nichts, denn durch den zu
schnell hochdrehenden Motor kann sich kein Ladedruck aufbauen, der dem MSG
Anlaß zu einer Rückregelung geben würde.
Zitat:
@h4ck schrieb am 2. April 2018 um 21:58:57 Uhr:
Des Weiteren brauch das Gestänge definitiv mehr als 5-10 N Kraft, um in Richtung geschlossen gedrückt werden zu können, dh. ich würde als nächstes auch mal das Gestänge von der VTG-Mechnik Trennen, um zu erkennen ob der zu Hohe Gegendruck von der Dose oder der Schaufelverstellung selbst kommt.
Das ist keine schlechte Idee, aber die ab Werk eingestellte Längeneinstellung der
Stange ist eine sehr empfindliche Steuerungsgröße, also Vorsicht.
Grüße Klaus
Zitat:
Das ist derselbe Effekt, der bei einem Bach an einer engen Stelle zu sehen ist:
die Fließgeschwindigkeit ist dort höher als an einer breiten Stelle
----> die gute alte Kontinuitätsbedingung der Strömungsmechanik, da werden Erinnerung aus alten Studienzeiten wach
... vielen Dank lieber Klaus für die ausführlichen Erklärungen. Ich mache mich die Tage an die Prüfung der Dose und des Gestänges inkl. Unterdruckmessung des Systems und berichte dann. Bis dahin fahr ich ersteinmal Saugdiesel :=)
Nur als Hinweis zu den Druckangaben:
Das sind Absolutangaben. Der Außendruck (Atmosphärendruck) ist dabei schon inklusive.
Wenn der Turbo nicht einsetzt, (wie bei dir der Fall) ist es normal dass dann unter Last sogar ein "Unterdruck" im Ansaugsystem generiert wird, da die Zylinder nun Luft ansaugen, wie das bei einem Saugdiesel der Fall ist.
Folge: Saugrohrdruck geht unter den Atmosphärendruck.
D.h.: Der Turbo liefert garkeinen Ladedruck mehr bei dir.
Zum Rest hat Klaus schon gute Tipps gegeben.