Leistungsverlust: Fehlersuche mit FORScan
Mein Problem ist folgendes:
Vor etwa 7000 Kilometern habe ich den Motor von meinem Mondeo 2.2 tdci runderneuern lassen. Nachdem das Auto wieder zusammengebaut wurde bemerkte ich jedoch oft bei ~1500 Umdrehungen ein leichtes, kurzes Ruckeln wenn ich im 3., 4. oder 5. Gang beschleunigte. Mehrere Mechaniker hatten sich das Auto hierzu angesehen, konnten jedoch keinen Fehler finden weshalb ich ohne Änderung weiter fuhr. Nach ein paar Tausend Kilometern bemerkte ich dann, dass das Auto auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten oder generell unter Last nicht mehr die volle Leistung brachte. Ein Fehler konnte jedoch wieder nicht gefunden werden.
Mittlerweile ist das Problem deutlich stärker geworden da ich den Wagen kaum schneller als 100 km/h fahren kann ohne dass die Temperaturanzeige sofort in den roten Bereich schwenkt und gleichzeitig der Motor nahezu sämtliche Kraft verliert. Hierbei leuchtet jedoch keinerlei Warnleuchte auf. Einmal ist mir der Motor dabei sogar komplett ausgegangen, da ich mit viel Geschwindigkeit fuhr.
Das einzige was mir ein wenig hilft die Temperatur länger im Normalbereich zu halten ist die Klimaanlage auf volle Hitze zu drehen. Sobald der rote Bereich erreicht wurde muss ich den Wagen dann circa 2 Minuten im Leerlauf stehen lassen oder ganz langsam fahren um die Leistung wieder zurück zu erhalten und den Zeiger aus dem roten Bereich kommen zu lassen. Während dieser Zeit fährt der Wagen wie gesagt nur äußerst langsam oder am Berg fast gar nicht mehr. Das Ruckeln welches ich eingangs erwähnt hatte scheint jedoch seit ein paar hundert Kilometern weg zu sein, weshalb ich vermute dass es mit meinem jetzigen Leistungsverlust einen Zusammenhang gibt.
Hier ist eine Liste von dem, was ich bereits festgestellt habe:
- Es gehen keine Warnleuchten an.
- Die Kühlflüssigkeit ist auf einem normalen Level
- Die Kühlflüssigkeit im Behälter wird nicht warm oder heiß (habe es mehrmals mit dem Finger getestet)
- In den Kühlerschläuchen scheint kein Druck zu sein
- Der Ventilator im Kühler springt gelegentlich noch an
- Die Klimaanlage wird kalt sobald die Temperaturanzeige im Cockpit in den roten Bereich wechselt
FORScan konnte folgende Fehler finden:
- (WARN) [18:05:27.700] DTCs in PCM: U1039
- (WARN) [18:05:43.986] DTCs in LHID: B2616
- (WARN) [16:30:15.417] DTCs in ABS: B1676
Desweiteren habe ich die PIDs vom PCM Module beim Fahren ausgelesen, welche unten als Datei eingesehen werden kann. Der Leistungsverlust beginnt bei 360s.
Hat jemand einen Rat oder Idee was zu tun ist? Thermostate wechseln, Wasserpumpe wechseln oder vielleicht AGR? Besten Dank im Voraus!
Beste Antwort im Thema
So .. heute kann ich mal was neues zu dem "berühmten" Ladeluftschlauch berichten:
Der erste "Billigschlauch" hat den Geist aufgegeben. Alter 5 Jahre und hat gute 50 tkm drauf. Im gut sichtbaren Bereich ein gut 3 cm langer Riss. Bin etwas hin- und hergerissen ob ich es gut mittel enttäuschend finden soll. Der Originale in diesem Fahrzeug hatte 10 Jahre und knapp 200 tkm gehalten. Kostet aber 119 Euro gegenüber 18 Euro.
Bemerkenswert war:
der Wagen hat nicht gerußt, nur massiver Leistungsverlust (Steigung im 3. Gang mit max 60 km/h) wo man sonst im 5. Gang und 100 hochkommen kann (mehr ginge auch, nur der Kurven wegen eben nicht) und Ruckeln an der Leistungsgrenze. Kein bleibender Eintrag im Steuergerät.
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54 Antworten
Hier noch die oben genannte FORScan Datei im original .fsl Format.
Bitte etwa smehr Infos. So aus de Ferne ist das immer so ne Sache. Was ist "runderneuern" gewesen? Was wurde da gemacht? Wird der Kühler insgesamt heißt oder bleibt er kalt?
Wegen den Fehlern ... und so aus der Ferne und anhand der Wahrscheinlichkeiten: Sind alle elektrischen Verbindungen (noch) ordentlich angebracht? Die Fehler könnten mit Problemem bei der Spannungsversorgung oder Steckverbindungen zusammenhängen. Das zu kontrollieren kostet nur Zeit, je nachdem wo geschraubt urde natürlich..
Also ich bin ja kein Automechaniker, aber wenn der Motor heiß wird u. der Ausgleichsbehälter bleibt kalt u. im Kühlerschlauch baut sich kein Druck auf, dann würde ich mal in dieser Richtung gucken. Kann es sein, daß der Kühler leer ist?
Ich würde da mal die Wasserpumpe schecken, vielleicht ist die Verbindung zur Servopumpe, von der die Wasserpumpe ja angetrieben wird, defekt, soll es ja auch schon gegeben haben! Ich tippe darauf, weil auf den Schläuchen kein Druck ist.
Es kann auch der Thermostaten falsch eingebaut sein (oben-unten vertauscht, die Entlüftungsbohrung muss oben sein) oder ein Luftsack oder kein Kühlwasser drin oder ...
Hast Du mal am großen Thermostaten getestet ob die Schläuche bis oben voll mit Wasser sind (da ist bei manchen KFZ auf dem Thermostatgehäuse ein kleiner Stutzen mit Schlauch, den kann man bei kaltem Motor mal abziehen und schauen.
Es wäre interessant zu wissen, was an der Kiste geschraubt wurde und warum überholt wurde, wenn mans chon nicht mal so reingucken kann..
Vielen Dank euch allen für die Ersteinschätzung!
Die Ferndiagnose ist sicherlich nicht einfach aber manchmal hilft es auch schon eine Menge, insbesondere bei FORScan. Heute ist mir allerdings etwas neues aufgefallen: grüner Flüssigkeitsverlust (am Kurbelwellenrad?), scheinbar vermischt mit etwas Öl. Ich bin nun mit der Kamera unter das Auto gekrochen und füge die Bilder unten an.
Desweiteren habe ich heute auch eine Ablagerung von (vermutlich) Kühlflüssigkeit unterhalb der Batterie gefunden. Hier ist die Flüssigkeit jedoch rot, so wie die Kühlflüssigkeit im Ausgleichsbehälter.
Bezüglich der Instandsetzung: Der Motor hatte einen schweren Schaden. Folgendes wurde neu gemacht:
- 4 Einspritzdüsen
- 4 Kolben
- Haupt- und Pleuellagersatz
- Ventile
- Dichtsatz komplett
- Zylinderkopfschraubensatz
- Steuerkette mit Spanner
- Pleuelschrauben
- Der Zylinderkopf wurde überarbeitet
Folgende Teile wurden beim Einbau nicht erneuert und nur bedingt überprüft:
- Hochdruckpumpe
- LMM
- AGR
- Turbolader
- Rußpartikelfilter
- Kat
Bezüglich der elektrischen Verbindungen: Alle mir ersichtlichen Stecker scheinen meines Erachtens verbunden zu sein. Ich sehe oberflächlich keine Schäden, jedoch kann ich einen Kabelbruch nicht ausschließen. Die in FORScan gefundenen Fehler könnten jedoch auch real sein, da kürzlich ein neuer Scheinwerfer eingebaut wurde.
Bezüglich dem Kühler: Die Kühlflüssigkeit im Behälter ist im Normalbereich.
Die Wasserpumpe: Diese muss ich noch kontrollieren.
Die Thermostate: Ich habe sie nicht selbst eingebaut. Wenn sie vertauscht wurden, wäre das wohl nicht gut.
Die Mechaniker welche das Auto bislang inspizierten (professioneller Motorinstandsetzer & ein Ford Meister) denken jedoch nicht, dass das Problem vom Motor kommt sondern von den Anbauteilen. Allerdings war da der Flüssigkeitsverlust noch nicht aufgefallen. Der Ford Meister riet mir kürzlich folgende Teile nach und nach auszutauschen:
- Thermostate
- Temperaturfühler
- Wasserpumpe
- Kühler (komplett)
Übrigens... Könnte mir jemand von euch zufällig einen kompetenten Schrauber in der Wetterau oder eventuell auch Frankfurter Raum per Privatnachricht empfehlen?
Wenn der Motorraum direkt nach der Reparatur trocken war, ist das ein problem. Ansonten könnte es auch von der Demontage herkommen. "Grün und ölig" ist idR Servoflüssigkeit, was im Bereich rechts des Motors (in Fahrtrichtung gesehen) bei Demontage vorkommen könnte. Ebenso links wo das Thermostatgehäuse sitzt. Auf Deinem Bild 3 siehst Du den kleinen Steckverbinder oben auf dem Thermostatgehäuse den ich meinte.
Insgesamt könnte tatsächlich die Wasserpumpe oder deren Antrieb den Geist aufgegeben haben. Um das herauszubekommen und nichts zu gefähreden, bleibt nix übrig als das Kühlmittel abzulassen, die Wasserpumpe zu demontieren und zu prüfen. Eine alte Wasserpumpe wieder zu benutzen, sollte wohlüberlegt sein wg der Verzahnung. Dazu gibts hier Berichte, auch zu dem speziellen Fett das man an der Stelle verwenden sollte. Bei der Gelegenheit kann man das große Thermostat auch prüfen (Einbau korrekt gewesen?) und auch tauschen wenn es noch das erste war (Verschleißteil!).
Den Fehler mit dem Scheinwerfer kannst Du erst mal vernachlässigen, das kann mit einer Serviceprozedur bereinigt werden, wenn sonst keine Probleme mehr da sind.
Ja, die verlorene Flüssigkeit ist neu.
Der Ford Händler erwähnte in unserem letzten Gespräch einen Arbeitsaufwand von 4 bis 5 Stunden für den Einbau der Wasserpumpe. Sollten dies nicht eher 2 bis 3 Stunden sein?
Din anderen Fehler sind mir erstmal Wurscht bis auf U1039. Da bin ich mir unsicher ob es eventuell einen Zusammenhang zu meinem hier beschriebenen Problem geben könnte.
Was? Nach so einer Riesenrep. verliert die Kiste so viel Betriebsflüssigkeiten? Würde ich dem Reparateur direkt wieder auf den Hof stellen.
Tja, dann mal los. Klassische Fehlersuche ist nötig. Erst mal kompletten Motorraum gründlich reinigen und alle Reste entfernen. Dann Probefahrt, Taschenlampe, Winkelspiegel und Foto mitnehmen. Dann sieht man weiter.
Wasserpumpe ..also alles über einer Stunde ist seltsam, wenn man den Hydraulikkreislauf an der Servopumpe geschlossen lassen kann und nur die Wasserpumpe wechseln muss. Muss man aber an beide ran (wenn Verzahnugn defekt oder Pumpe leckt oder...), wirds deutlich mehr, je nachdem wie repariert wird (zB ob der Servoschlauch komplett getauscht wird; weil man die Überwurfmutter nicht abbekommt / abbekommen will etc.). Ich weiß nicht mehr wieviel Vorgabezeit Ford hat, da muss jemand "aktives" mal schauen.
@ Vit 2k
Im Frankfurter Raum habe ich bislang nur gute Erfahrungen mit dem FFH in Mühlheim am Main gemacht. Den Namen wirst Du ja selbst rauskriegen :-)
Markenunabhängige Werkstätten könnte ich dann aus dem Nachbarort noch nennen, eine von denen hatte meinen früheren Mondeo auch ein paar Mal für Bremsen, Kühlflüssigkeit- und Riementausch zwischen; bei Dir weiß ich aber nicht, ob da jemand mit spezieller "Ford-Kompetenz" ran sollte.
Grüße vom
tdci-käufer
Mehr als 1,5 bis 2 Stunden braucht man auch als Autolaie nicht beim ersten Mal Wasserpumpe wechseln. Man muß nur AGR Rohr und Batterie ausbauen, damit man Platz hat. Auch wenn die Motorinstandsetzung schon 7000 km zurückliegt, ist der gleichzeitige Austritt von Kühlflüssigkeit und Servoflüssigkeit doch kein gutes Zeichen finde ich.
Zumindest ist jetzt vermutlich die Verzahnung zwischen den beiden Pumpen hinüber, vielleicht hat jemand kein oder das falsche Fett (nicht temperaturfest, 130 Grad minimum) verwendet.
Ich würde so ein überholtes Set in die Werkstatt schleppen und gleich beides einbauen lassen:
http://www.ebay.de/itm/400612441465
Von Ford direkt bekommt man Tränen in den Augen, was nur die Teile kosten.
ode ein Set als Neuteile: http://www.ebay.de/.../161920997083?...
So... nun bin ich etwas weiter.
Geschraubt wurde auf Grund der Feiertage noch nicht aber ich werde wohl als nächstes erstmal eins oder beide Thermostate austauschen. Mir ist aufgefallen dass bei warmem Motor bei dem kleinen Thermostat die Gummizuleitung zum Motorblock warm ist, das Gummirohr zum Kühlwasserbehälter jedoch nicht. Ein Foto mit Markierungen füge ich dieser Post zur Verbildlichung bei (101_1050.JPG).
Ebenso habe ich über das "geheime Servicemenü" im Cockpit festgestellt, dass die Kühlwassertemperatur vor Motorstart mit -8°C angegeben wird obwohl es derzeit nichtmal nachts draußen so kühl werden kann. Gleichzeitig zeigt FORScan über den Computer einen Wert von 4°C. Vielleicht ist das auch ein Hinweis auf einen defekten Sensor?
Bezüglich des Lecks der bislang unindentifizierten Flüssigkeit füge ich auch ein Foto bei (101_1074.JPG). Wo sie genau austritt und was für eine Flüssigkeit es ist erkenne ich nicht, jedoch scheint es aus dem mit dem Pfeil markierten Bereich zu kommen. Eventuell wird das ganze aber auch durch die Räder einfach nur verteilt, was sich aber wahrscheinlich über den Computer nur schwer analysieren lässt. Ob dieses Leck nun mit dem Kühlerproblem zusammenhängt oder etwas vollkommen anderes ist... keine Ahnung.
Zuguterletzt ist mir auch aufgefallen, dass das auf Foto 101_1050.JPG markierte Rad etwas eiert. Ein FFH sagte mir jedoch vor einer Weile, dass dies kein Problem darstellt. Ich möchte es an dieser Stelle nur noch einmal erwähnen.
@ ermüdungsbruch
Danke für die etwaigen Zeitangaben. Das hilft mir auch schon weiter da ich das Teil noch nie gewechselt habe und mir mit der Info geholfen ist, falls es noch gemacht werden muss. Die aktuelle Vorgabezeit von Ford hierzu würde mich auch interessieren.
@ tdci-käufer
Danke für den Vorschlag. Ich denke man kann von den FFH generell mehr oder weniger Kompetenz erwarten, allerdings sind mir die Preise dort zu astronomisch. Da ich bereits sehr viel in den Motor bzw. das Fahrzeug reinvestiert habe, lasse ich aber wirklich nurnoch Motorspezialisten ran. Ich hatte den Bosch Diesel Service noch als Alternative überlegt, aber das gibt sich mit dem FFH in Punkto Kosten wahrscheinlich auch nur recht wenig. In Frankfurt gibt es wohl auch ein paar kleinere Instandsetzungsfirmen, aber blind und ohne Vertrauen lasse ich an das Auto niemanden mehr ran.
@ spacechild
Danke für den Rat. Die Teile auf Ebay hatte ich mir auch schon angeguckt, bin bei dem enormen Preisunterschied und dem mir unbekannten Hersteller jedoch erstmal skeptisch. Die Preise beim FFH selbst sind in der Tat lächerlich. Falls es tatsächlich zu einer neuen Servo und Wasserpumpe kommen sollte hatte ich mir alternativ zu Ford/ Motocraft den Hersteller Mapco überlegt (www.mapco-dresden.de/.../...-2-servopumpen-satz-inkl.-keilrippenriemen), aber die Qualität kann ich da auch nicht wirklich beurteilen. Allerdings gibt es über Ebay auch selbst die original Ford Wasserpumpe zu einem erträglicheren Preis (ca. 100 EUR), die Servopumpe scheint jedoch original schwieriger zu finden sein. So weit will ich aber erstmal nicht denken und hoffe fürs Erste, dass das neue Thermostat oder eine verstopfte Leitung oder Luftblase die Quelle des Kühlerproblems ist.
Servopumpe von Mapco und Wasserpumpe Originalteil aus ebay ...so mach ich das aktuell auch, wenn die Pumpen im Eimer sind. Bitte aber einlesen wenn Du es selbermachen willst wegen der Problematik mit der Überwurfmutter an der Hydraulikleitung der Servopumpe und dem speziellen Schmiermittel an der Verzahnung Wapu-Servo. Zudem die Infos wg der Spannrolle oder nur der Rolle am Servoriemenantrieb.
Wegen der Flüssigkeit ..ein erfahrener Schrauber kann mit "Finger- und Schnüffelprobe" gleich sagen ob es Motor, Getriebe/Servoöl oder Kühlflüssigkeit ist. Dann weiß man mehr.