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Leitung für Wallbox legen lassen

Themenstarteram 21. Februar 2023 um 16:38

Hallo zusammen,

folgender Sachverhalt:

ich wohne in einer Reihenhaussiedlung mit angrenzenden Garagenhof. Leider verfügen die Garagen über keinerlei Strom, sodass aktuell keine Wallbox installiert werden kann.

Das Haus ist keine 50m von der Rückwand der Garage entfernt.

Ich bin kein Experte, aber theoretisch müsste "nur" eine Leitung vom Haus in die Garage gelegt werden, Zähler und Sicherung dazu und Haken dran.

Hat jemand ähnliches getan? Weiß was es ca. kosten könnte? Ist es überhaupt möglich, da die Leitung über öffentlichen Grund geht, gebuddelt werden müsste etc.?

Um mich herum existieren zwar einige öffentliche Säulen, allerdings würde ich gerne prüfen wollen, ob eine Wallbox in der Garage möglich wäre.

Danke euch und viele Grüße

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16 Antworten

hallo,

Gegenfrage: würdest du irgendwelchen Personen erlauben über dein Grundstück Kabel oder ähnliches zu verlegen??

Themenstarteram 21. Februar 2023 um 16:51

Es erfolgt ja keine Verlegung über andere Privatgrundstücke, daher schrieb ich ja öffentlicher Grund wie ein Gehweg o.ä. Das muss alles hochgenommen werden, Leitung vergraben etc. Reichlich Aufwand.

Andere Frage ist, ob man am existierende Leitungen eine Abzweigung legen kann?

Wie gesagt, ich habe absolut keine Ahnung, daher die Frage hier, ob es vielleicht jemand ähnlich so erging.

kein Strom aber eine anzapfbare Zuleitung? Ob da was zum abzweigen ist, sollte der Besitzer wissen und/oder ein Elektriker prüfen. Bei mir konnte man abzweigen. Von einer 5x6mm² Zuleitung über die sonst nichts dauerhaft Leistung zieht. Das ist aber eher selten so vorzufinden.

Die 50m Leitung vom Haus zur Garage über öffentlichen Grund wirst du aus genehmigungstechnischen Gründen und aus Kostengründen nicht realisieren können/wollen.

 

Du solltest mal bei deinem Netzbetreiber fragen, ob ein eigener Stromanschluss für die Garage möglich ist.

 

Oft geht das, manchmal auch nicht (wenn beispielsweise nicht genug Platz auf deinem Garagengrund für einen Zähleranschlusskasten ist).

 

Welche "existierenden" Leitungen gibt es den auf dem Garagenhof, damit man das auch noch durchdenken kann.

@T-Dog93: https://www.lengerich-emsland.de/.../?...

Zitat:

 

Hinweis: Wird bei der Verlegung neuer Leitungen (z.B. Strom, Gas, Telekommunikation, private Leitungen) eine öffentliche Verkehrsfläche (z.B. Straßen, Straßenseitenräume) beansprucht, ist eine Genehmigung des Straßenbaulastträgers notwendig.

Bei den Gemeindestraßen ist dies die jeweils zuständige Gemeinde. Bei den klassifizierten Straßen (Kreis-, Landes- und Bundesstraßen) ist dies die jeweils zuständige Behörde (Landkreis Emsland oder Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Lingen).

Die Genehmigung erfolgt in Form eines Gestattungs- und Nutzungsvertrages, der zwischen der Gemeinde und dem Antragsteller geschlossen wirdt. Der Vertrag kann Auflagen wie z.B. Eintrag in ein Leitungskataster, Nutzungsentgelte etc. enthalten. Wichtig ist, dass der Gestattungs- und Nutzungsvertrag vor der Verlegung der Leitungen im öffentlichen Verkehrsraum abgeschlossen wird.

Schätze anderswo ist das ähnlich geregelt und vom Bürokratiefaktor eher für Firmen mit eigener Abteilung für sowas gedacht...

Evtl. ist Horizontalbohren möglich.

Du kannst auch schauen, ob du dich mit Nachbarn zusammentun kannst und dass dann der Vermieter/die WEG der Garagen beim Stromnetzbetreiber einen extra Hausanschluss machen lässt.

Nachteile:

- Kosten

- Man braucht einen zusätzl. Stromvertrag -> zusätzl. Grundgebühr bzw. gibt unterm Strich weniger "Mengenrabatt" beim kWh-Preis.

- man braucht irgendwo geeigneten Platz für den Hausanschlusskasten und Zählerschrank und jmd. der den Schlüssel dazu verwaltet, falls dort jmd. Strom ablesen will

- man muss vorher mit dem Stromnetzbetreiber reden, ob man in der Summe mit >11kW über alle Wallboxen zusammen laden kann. Sonst könnte es schnell zu wenig Leistung sein, wenn irgendwann "alle" auch wollen.

- man muss sich am besten auf einen Wallbox-Typ einigen wg. Lastmanagement und ob der Strom immer gleichmäßig auf alle die gerade laden wollen verteilt wird. Ab 2024 wird das in solchen Konstellationen ohnehin Pflicht.

Vorteile:

- Du musst dich nicht mit dem Thema Genehmigung für Kabel durch Straße beschäftigen.

- Evtl. gibt's dadurch mehr Leistung zum Laden.

Wenn die Garagendächer PV-geeignet sind, kann man dadurch evtl. auch noch Stromkosten sparen.

Dass >11kW pro Hausanschluss durch den Stromnetzbetreiber genehmigungspfl. sind, ist übrigens auch in dem Fall ohne extra Hausanschluss so.

notting

Zitat:

@T-Dog93 schrieb am 21. Februar 2023 um 17:38:26 Uhr:

Ist es überhaupt möglich, da die Leitung über öffentlichen Grund geht, gebuddelt werden müsste etc.?

Spreche mal mit Deiner Gemeinde. Möglich ist viel.

Du wirst aber vermutlich nicht um eine Grunddienstbarkeit herum kommen, sollte es rechtlich einwandfrei sein.

Zumindest muss bei Fernleitungen für alle betroffenen Grundstücke eine Grunddienstbarkeit eingetragen werden.

Themenstarteram 22. Februar 2023 um 15:36

Vielen Dank für euer Feedback.

Das klingt alles sehr sehr aufwendig und nach viel Bürokratie (Welcome 2 Germany).

Aktuell wüsste ich gar nicht, wo ich anfangen soll :D Vielleicht frage ich einfach mal einen Elektriker an, der sollte die Machbarkeit bewerten können und die formellen Prozesse wissen.

Wieso soll ein Elektriker die formellen Genehmigungsprozesse für die Verlegung von Erdkabel kennen?

Zitat:

@ktown schrieb am 22. Februar 2023 um 16:58:50 Uhr:

Wieso soll ein Elektriker die formellen Genehmigungsprozesse für die Verlegung von Erdkabel kennen?

Ich denke er meint, dass der Elektriker ggf. beim Stromnetz-Betreiber anfragt,der die formellen Genehmigungsprozesse für die Verlegung von Erdkabeln kennen sollte.

notting

Klar kann das auch ein Elektriker wissen.

 

Bei uns buddelt der Netzbetreiber nicht selbst.

 

Der gibt den Auftrag für Tiefbau und Anschluss an ihm bekannte externe Firmen raus.

 

Das Tiefbauunternehmen buddelt und der beauftragte Elektriker verlegt dann für den Netzbetreiber die nötigen Kabeln in der Erde.

 

Bei uns macht das beispielsweise der örtliche Bauunternehmer zusammen mit einem Elektriker seines Vertrauens.

@T-Dog93

Wenn man elektrische Leitungen als Erdkabel in öffentlichen Grund legen möchte, muss man bei der zuständigen Stadtverwaltung eine Genehmigung einholen. Die Stadt schließt dann bei positivem Bescheid einen so genannten "Gestattungsvertrag" mit dem Antragsteller ab. Ist dieser Antrag durch, kann man ein Tiefbauunternehmen beauftragen, die Leerrohre für die Kabel zu verlegen ( ca.150-200€ pro Meter). Das Tiefbaunternehmen legt den möglichen Verlauf fest und hinterlegt bei der Verwaltung eine Verlegeskizze. Anschließend zieht ein Elektriker die Kabel ins Leerohr und schließt die Wallbox an (Herdanschluss- Drehstrom)und meldet sie beim Energieversorger an.

Bei etwa 50m entstehen dir sicher zu hohe Kosten, so dass du oben genannte Alternativen prüfen solltest.

Grüße

Kauf 2011

Zitat:

@Xentres schrieb am 22. Februar 2023 um 17:28:12 Uhr:

Klar kann das auch ein Elektriker wissen.

Bei uns buddelt der Netzbetreiber nicht selbst.

Der gibt den Auftrag für Tiefbau und Anschluss an ihm bekannte externe Firmen raus.

Das Tiefbauunternehmen buddelt und der beauftragte Elektriker verlegt dann für den Netzbetreiber die nötigen Kabeln in der Erde.

Bei uns macht das beispielsweise der örtliche Bauunternehmer zusammen mit einem Elektriker seines Vertrauens.

Und woran erkennen sie, dass damit der Elektriker bzw. der Bauunternehmer die fachliche Qualifikation für die Genehmigungsprozesse hat?

Sorry. Aber selten solch einen Stuss gehört.

@ktown

Von welchen Genehmigungsprozessen und welcher fachlichen Qualifikation sprechen wir denn im jetzigen Stadium?

Erstmal muss man wissen, was gemacht werden muss/machbar ist.

Dazu braucht es Planung für Tiefbau/Elektrik - natürlich abgestimmt mit Netzbetreiber.

Die für solche Planungen und Duchführungen fähigen Unternehmen würde ich beim Netzbetreiber erfragen (die Auftragsunternehmen des Netzbetreibers sind zumindest bei uns teilweise von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich).

Wenn man dann nach Planung weiß, über welchen Teil des öffentlichen Grunds man die Leitungen führen muss, kann eine entsprechende und konkrete Anfrage an die kommunale Verwaltung stellen.

Parallel kann man auch allgemein mal vorfühlen, wie die Kommune gegenüber solchen Projekten eingestellt ist.

Der TE sprach hierformellen Prozessen. Da ging es weder um Machbarkeit noch um die Planung.

Es mag vorkommen, dass ein Handwerker auch diese Prozesse für einen Kunden übernehmen wird. Dann hat er aber entweder ein Fachbüro dafür in der Hinterhand oder einen Ingenieur dafür eingestellt. Aber in den allerwenigsten Fällen kann und macht so etwas ein Handwerker. Gerade wenn es um Zuleitungen auf öffentlichem Grund geht, ist die Planung und die Genehmigungsprozesse extrem wichtig. Oftmals werden die dann notwendigen Arbeiten vom Netzbetreiber überhaupt nicht aus der Hand gegeben und entweder durch den eigenen Bautrupp erledigt oder selbst beauftragt.

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