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Lichtmaschine: Metallzunge auf Kollektor fehlt

VW Käfer 1500
Themenstarteram 17. Juli 2012 um 18:36

Nabend!

Folgende Geschichte:

Ich setze mich in meinen Käfer, denke an nichts böses und starte den Motor. Läuft auch wunderbar, aber das rote Lämpchen neben dem "G" erlischt nicht :-(

Ich bin dann nach Hause gefahren und habe dort nach der Ursache geforscht. Die Kohlen waren seeehr weit runter. Neue gekauft.

Als ich dann die Alten ausgebaut habe ist es mir zufällig aufgefallen: auf dem Kollektor fehlt eine Metallzunge!

Ich habe es fotografiert, leider nicht besonders scharf...

1. Wie repariere ich das am Besten? Ich habe gehört, dass früher der gesamte Kollektor getauscht wurde. Wo finde ich einen solchen (neu)?

2. Kann ich bedenkenlos ohne Kohlen fahren, solange das Problem besteht, oder kann die Lichtmaschine dadurch beschädigt werden?

3. Aus welchem Material ist der Kollektor gefertigt? Es muss ja die Zungen voneinder isolieren, oder?

 

Vielen Dank im Voraus.

Silvan König

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16 Antworten
am 17. Juli 2012 um 19:51

Ebenso einen wunderschönen guten Abend

Zitat:

1. Wie repariere ich das am Besten?

GAR NICHT

Zitat:

2. Kann ich bedenkenlos ohne Kohlen fahren, solange das Problem besteht, oder kann die Lichtmaschine dadurch beschädigt werden?

Die ist schon so kaputt, kaputter geht nicht.

Zitat:

3. Aus welchem Material ist der Kollektor gefertigt?

Aus Bakelit und die kupfernen Metallzungen sind in das Bakelit mit eingebacken. Deswegen lässt sich nicht einfach ein passendes Kupferplättchen dort einkleben - es wird nicht halten, vor allem muß die Metallzunge noch mit der entsprechenden Wicklung verbunden/kontaktiert werden. Normalerweise ist das miteinander verpresst. Die Metallzunge, oder das was noch davon übrig ist wirst samt abgerissenen Wicklungsende irgendwo in der Lima finden.

Geb Dir einen Ruck und kauf eine neue Gleichstrom Lichtmaschine, die kostet je nach Teilehändler zwischen 100 und 200€.

LG

Christian

Themenstarteram 17. Juli 2012 um 20:10

Die Antwort hatte ich befürchtet :-(

Was verstehst du unter:

Zitat:

Normalerweise ist das miteinander verpresst.

So wie ich das sehe, ist auf der Wicklungsseite unter dem Kupferplättchen eine Feder, die den Draht festhält und an das Plättchen drückt. Irre ich da?

Wenn das so wäre, dann könnte ich den Kollektor abziehen und einen neuen draufsetzen - falls es den einzeln gibt.

Ich würde direkt mal beim örtlichen E-Maschinenbauer (Ankerwickler) nachfragen, was eine Reparatur kosten würde.

Grüße,

Michael

Themenstarteram 17. Juli 2012 um 20:50

Eine ausgezeichnete Idee!

Falls sich kein einzelner Kollektor findet, werde ich das auf jeden Fall versuchen.

Danke, das gibt mir Hoffnung die LiMa noch retten zu können. :-)

am 18. Juli 2012 um 0:05

Zitat:

Original geschrieben von kingmichmal

Eine ausgezeichnete Idee!

Falls sich kein einzelner Kollektor findet, werde ich das auf jeden Fall versuchen.

Danke, das gibt mir Hoffnung die LiMa noch retten zu können. :-)

Die Hoffnung stirbt zuletzt....

Zum Verständnis: der Herstellungsprozess des kompletten Lima-Ankers sieht in etwa so aus:

Auf die Ankerwelle wird ein noch nicht gebackener Bakelit Rohling in Form eines Röhrchens aufgeschoben. Dieser Rohling ist die Halteschicht/Fundament für die einzelnen Ankerplatten und den späteren Kollektor. Nun werden die einzelnen Ankerplatten aufgeschoben und der Anker gewickelt. Die dabei auf Kollektorseite gebildeten Wicklungsschlaufen werden mit den späteren Kollektor-Metallzungen kontaktiert indem der Wiklungsdraht/Schlaufendraht in einen Schlitz in der Kollektor-Metallzunge eingelegt und verpresst wird. Damit der noch lose Kollektor bestehend aus den einzelnen Metallzungen in Position bleibt, verwendet man eine Art Schablone aus Roh-Bakelit die die einzelnen Metallzungen in Ihrer späteren Position hält. Sind alle Metallzungen kontaktiert und die Ankerwicklung komplett wird der komplette Anker unter Druck gebacken. Hierbei polymerisiert das Bakelit, d.h. es wird zunächst zu einer zähflüssigen Masse die durch den Druck in alle Fugen des Ankers gedrückt wird. nach etwa 1 minute Backzeit ist die Polymarisation des Bakelit abgeschlossen und selbiger wird hart. Bakelit gehört zu den Duroplasten welche im Gegensatz zu den Thermoplasten durch Wärmezufuhr nicht wieder verflüssigt werden können. Die Polymerisation ist also irreversibel.

Wenn während der Polymerisation (Backvorgang) nicht genügend Rohmaterial zur Verfügung steht um alle Fugen komplett auszufüllen entstehen dort Lunker (Hohlräume) die die Festigkeit des Ankers negativ beeinflussen. Damit die Kollektor-Metallzungen aus Kupfer sich später nicht aus dem Bakelit lösen können ist deren Oberfläche gerffelt bzw. mit einer Riffelstruktur geprägt.

Im letzten Bearbeitungsschritt wird der Anker und der Kollektor abgedreht. und ggf gewuchtet.

Das ergebnis ist ein furzglatter Kollektor und ein rund laufender Anker. Die Scherbelastung der Kollektorzungen im späteren Betrieb ist äusserst gering da die 'Kohlen' ein wenig 'schmieren' also ganz leicht über den Kollektor gleiten. Die Kohlen sind eigentlich eine geisinterte Mischung aus Graphit- und Kupferpulver weshalb selbige sehr bruchempfindlich sind. Tritt während des Betriebes der lima so ein Teilbruch auf, so entstehen an den Kollektorzungen entsprechend hohe Scherkräft auf.

In seltenen Fällen , wie bei Deiner Lima wahrscheinlich passiert, hat eine Kollektorzunge Lunker und die Kohlen sind weitestgehend bis auf die Federn verschlissen. Hier werden die entsehenden Scherkräfte in den Kollektorzungen so groß, daß diese sich zunächst aus dem sie umgebenden Bakelit herauslösen. Die Folge sind noch schneller verschleissende Kohlen und irgendwann wird die Kollektorzunge, die durch die Fliehkraft nach aussen wandert herausgebrochen und durch die Kohlen abgeschert. So etwas ist ausgesprochen selten, sber wie Du an deinem Fall siehst, passiert es halt manchmal.

Inzwischen gibt es Klebstoffe mit denen man Bakelit reparieren kann und die auch entsprechend temperaturstabli sind. Leider entwickeln die Meisten während der Verarbeitung hochgiftige Dämpfe.

Deswegen sind die Experten vorbehalten und auch nicht im üblichen Handel (Baumarkt) erhältlich. Ein Vertreter dieser Klebergattung ist z.B. Sekundenkleber der beim Abbinden giftiges Zyanid freisetzt.

So jetzt weist (fast) Alles....

LG

Christian

am 18. Juli 2012 um 6:44

Ich hab mir das Bild von der Lima/Kollektor nochmal genauer angesehen.

So viel kann ich zumindest über den Kollektor sagen: der ist bereits schon mal nachgedreht worden.

Normalerweise sind die einzelnen Metallzungen/Kontakte etwa 2- 3 mm dick, jetzt sinds geschätzt noch etwa 1,5 mm - was normalerweise die Verschleissgrenze ist. Des weiteren sind die noch vorhandenen Kollektorkontakte stark verbrannt was mit den abgenutzten Kohlen zusammenhängt. Sofern noch genügend 'Fleisch' vorhanden ist dreht man den Kollektor dann um 0,2-0,3 mm ab.

Da der Kollektor aber eh schon mal abgedreht wurde und an der Verschleissgrenze ist, solltest Du Dir gut überlegen, ob Du in die Reparatur (ca. 60-70€) noch investieren möchtest - ich würd's nicht da das Ergebnis eher fraglich sein wird und die Lima bei der nächstbesten Gelegenheit dann wieder ihren Geist aufgibt.

LG

Christian

Themenstarteram 18. Juli 2012 um 11:59

Vielen Dank für diese umfangreiche Erklärung.

Jetzt verstehe ich, dass es kaum möglich ist den Kollektor zu tauschen. Dann mache ich mich mal auf die Suche nach einem Anker oder einer Lichtmaschine....

Themenstarteram 18. Juli 2012 um 14:10

Eine letzte Frage hätte ich dann doch noch:

Was soll ich nehmen: Original Anker oder Austausch-Lichtmaschine?

Ich habe die Lichtmaschine 113 903 031 G. Die folgende Austausch-Lichtmaschine käme in Frage:

http://www.teilehaber.de/...h-lichtmaschine.-generator-id18281751.html

Alternativ habe ich bei http://www.vw-classicparts.de/ in der Teileliste einen verfügbaren Original-Anker gefunden (113 903 213 D).

Ich versuche meinen Käfer so original wie möglich zu halten, deshalb würde ich gerne den Anker nehmen. Gleichzeitig möchte ich aber nicht nach 2 Wochen feststellen, dass etwas anderes an der Lichtmaschine kaputt ist, was bei einer neuen nicht passiert wäre. Sollte ich vorsichtshalber die Lichtmaschine nehmen, oder kann ich bedenkenlos zum Anker greifen?

am 18. Juli 2012 um 14:32

Originalität hin oder her, der Ausbau der Lima überfordert schon so manchen weil die meisten die Hakelei mit dem Lüfterrad nicht hinkriegen. Ich hoffe das kannst Du.

Traust Du Dir zu die Lima auseinanderzunehmen, neue Lager auf die Welle positionsrichtig zu treiben und wieder zusammenzubauen daß Sie auch auf Anhieb funktioniert ?

Wenn ja nimm den Anker, wenn nein die Austausch-Lima.

Aus meiner Einschätzung Deiner Fähigkeiten aus dem was Du bis jetzt geäussert hast würde ich wie ursprünglich empfohlen eine komplette Austausch Lima nehmen - darauf hast 6Monate volle Gewährleistung, auf den Anker zwar auch, aber was nützt Dir ein intakter Anker der evtl. noch falsch eingebaut wird und eine nicht funktionierende Lima......

Bei Teilhaber ist das Teil bisher das teuerste was ich gesehen habe, da kommen noch die Rücksendekosten für das Altteil dazu dann bist bei 225€ . Ich stell mal eine Excel Tabelle mit Käferteile Händlern rein, die solltest noch abklappern. Die Liste ist nicht komplett.

am 18. Juli 2012 um 14:43

Re: Classic Parts:

wenn Du den Anker in der Teileliste findest, ist das ja wunderschön, allerdings ist dieser Artikel nicht lieferbar, zumindest taucht er im ganzen Classic-Parts shop nicht auf...

Und sei mir nicht böse: was Du da vor hast, macht kein halbwegs erfahrener Schrauber...

Themenstarteram 18. Juli 2012 um 15:10

Das wird daran liegen, dass ich kaum Schraub-Erfahrung habe. Bislang habe ich nur den Ölbadluftfilter und den Vergaser gereinigt. Die funktionieren sogar noch ;-)

Um die nötige Erfahrung zu erlangen werde ich es ganz einfach ausprobieren. (Un)Glücklicherweise habe ich hier ja eine defekte Lichtmaschine, die ich auseinandernehmen und zusammenbauen kann bevor ich mich entscheide, ob ich den Anker oder die LiMa nehme.

Laut http://www.volkswagen-classic-parts.de/bestand/ ist der Anker übrigens verfügbar.

am 18. Juli 2012 um 15:23

Meine gut gemeinte Empfehlung: nimm eine komplette Lima, Du wirst noch andere weniger kritische Defekte an Deinem Käfer haben werden, z.B. die Radlager, da kannst dann üben.

Allein der Aus und Einbau der Lima ist schon anspruchsvoll genug - glaub mir - ich hab meinen Käfer seit 1984 und er wurde Anfangs der 90'er von mir komplett zur Restauration zerlegt (der Motor und Getriebe natürlich nicht).

Wenn Du vielleicht ein Jahr Erfahrung an Deinem Käfer gesammelt hast, so befindest Dich noch in der absoluten Anfängerphase wo man aus Unwissenheit kapitale Fehler macht.

Für die Instandsetzung von Lima gibts speziell darauf eingerichtete Betriebe - und den wirst Du kaum das Wasser reichen können...

Hol dir halt eine gebrauchte Lichtmaschine und bau die mit neuen Kohlen ein. Dann sollte erst mal Ruhe sein. (Solang die Lager nicht hinüber sind.)

In der Zwischenzeit kannst du deine alte Lima auseinanderschrauben, was echt kein Hexenwerk ist, und da entscheiden was du machst.

Das wird die günstigste Alternative sein.

gruß woita

am 18. Juli 2012 um 15:28

Nachtrag: die Limas gibt's meist nur im Austausch, eine auseinader genommene Lima wird Dir kein Händler abnehmen...

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