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Low Budget - High Output! Eine Lösung für Kombis.

Themenstarteram 19. November 2015 um 20:43

Moin!

Ich habe viele wertvolle Infos aus diesem Forum bezogen und möchte nun berichten, wie es so mit dem Sound-Tuning meines Renault Laguna 2 Grandtour gelaufen ist. Vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Anforderung und kann mit meinem Geschreibsel etwas anfangen:

Aufgabenstellung:

"Mehr Sound" für meinem frisch renovierten Laguna Grandtour. Das originale Radio sollte erhalten bleiben (wg. Lenkradbedienung und Display im Armaturenbrett), bei geöffneter Heckklappe sollte anständig was nach außen abstrahlen (ich bin Camper und muss mich beim Zelten gegen Kiddies mit aufgebrezelten Gölfen und fragwürdigem Musikgeschmack durchsetzen) und es sollte noch etwas Kofferraum übrig bleiben.

Idee:

An einen Standard-Subdoofer sollte links und rechts ein Gehäuse für Mittel-/Hochtöner drangebastelt werden, alles sollte nach hinten gerichtet sein und so auch "draußen" für anständigen Klang sorgen. Außerdem sollten die originalen Lautsprecher in den Türen gegen was Vernünftiges ausgetauscht werden.

Umsetzung:

Lautsprecher in allen vier Türen ausgetauscht, die originalen Hochtöner blieben.

Stromkabel von der Batterie in den Kofferraum gelegt (10 qmm, Sicherung 30 cm hinter Batterie, es ging am Zug für die Entriegelung der Motorhaube vorbei entlang durch die Verkleidungen des linken Schwellers nach hinten).

Mangels Chinch-Ausgang des Radios musste das Lautsprecher-Signal für die hinteren Lautsprecher am Radio abgezweigt werden, ebenso ein Remote-Signal (zum Ein- und Ausschalten des Verstärkers) sowie die Radio-Masse (wichtig, um die Störungen durch die Lichtmaschine zu kompensieren). Diese sechs Kabel wurden ebenfalls durch die linke Schweller-Verkleidung verlegt. (siehe auch: http://tlcdcemu.sourceforge.net/hardware.html)

Tischlerarbeiten am Subwoofer, siehe auch Bilder. Die Erweiterungen wurden mittels Winkeln von Innen am Original befestigt. Beziehen der Erweiterungen mit Filz (ich habe Sprühkleber benutzt, ging ganz gut). Zurechtsägen, Bohren und Befestigen der Alu-Leisten. An den Kanten ohne Leisten habe ich den Filz getackert. Die Subwoofer-/Lautsprechereinheit wurde hinter der Rücksitzbank platziert.

Anschließen von Signal und Lautsprechern/Subwoofer. Der Verstärker verfügt über einen High-Input-Eingang für das abgezweigte Lautsprechersignal. Subwoofer und zusätzliche Lautsprecher können getrennt über Tiefpass- und Hochpass-Filter geregelt werden.

Material:

Lautsprecher für die vorderen Türen: CRUNCH GTI-52 (13 cm, je 75 Watt RMS), 40 Euro

Lautsprecher für die hinteren Türen: Pioneer TS G1331i (13 cm, je 35 Watt RMS), 30 Euro

Subwoofer und Verstärker: Magnat Classic 480, Magnat B 30, (vom Flohmarkt, Subwoofer 30 cm, ca. 200 Watt RMS), 50 Euro

Lautsprecher hinten: Renegade RX-830 (20 cm, je 150 Watt RMS), 35 Euro

Sonstiges: OSB-Platte und Alu-Leisten aus dem Baumarkt, Stecker, Kabel usw. aus dem Fachhandel, ca. 50 Euro

Ergebnis:

Es war wohl auch viel Glück dabei, wir (mein Vater, mein Bruder und ich) hatten einfach so drauflosgebastelt (beispielsweise auf gut Glück irgendwelche Bassreflex-Öffnungen gebohrt), keine teuren Komponenten verwendet und wir hatten auch keine großen Erwartungen, was den Klang betrifft.

Und dann das: Ganz ehrlich, ich habe noch nie (!) so geil AC/DC gehört! Weder auf meiner (bestimmt nicht schlechten) Yamaha-Hifi-Anlage im Wohnzimmer, noch in irgendeiner Disse oder auf einem Konzert. Und das nicht nur, weil die nierensteinzertrümmernden Bässe (hier unterstützen die 20 cm-Membranen der Renegade ganz hervorragend den Subwoofer) so richtig reingehen, sondern vor allem auch, weil die Mitten und Höhen glasklar und extrem druckvoll kommen. Die Hochtöner der Crunch-Lautsprecher (viel weniger Leistung, aber auch viel näher am Fahrer) wetteifern mit denen der Renegade, die Stärken in unterschiedlichen Frequenzen der verschiedenen Lautsprecher sorgen für eine Art Surround-Effekt. Hammer ;-).

Bei geöffneter Heckklappe lässt sich eine kleinere Tanzveranstaltung mühelos beschallen.

Übrigens hatte ich beim ersten Probelauf größte Bedenken, was die 20 cm Renegade betraf. Die Dinger klangen "nackt" schrecklich blechern. Im Gehäuse wurden sie dann zu den "Stars" der Anlage ;-).

Beste Grüße

Michael

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9 Antworten

Also ganz davon abgesehen, dass die Komponenten wirklich ziemlich günstig sind und mir ein persönlicher Hörtest zur Einschätzung natürlich fehlt (bitte nicht die Band wechseln ;))... irgendwie finde ich die Lösung schon klasse :D

205€ für die Teile... ist natürlich für die meisten nicht zum Nachbau geeignet, da die Aufgabenstellung ja recht speziell war, aber diese "4-Wege-Lautsprecherwand" nebst prolliger Befunzelung hat schon was :cool:

Bei den Renegade hast du aber hier selber bemerkt, wozu andere seitenlang rumdiskutieren - wie wichtig ein stabiles Gehäuse doch ist, um guten Klang zu entwickeln :)

Sieht gut aus, auf eine live Hörprobe wär ich auch gespannt, kann mir aber vorstellen, dass das voll und ganz seinen Zweck erfüllt.

Ich muss aber sagen, dass mir bei der Beschreibung "surround sound" nur verschobene Laufzeiten eingefallen sind.

Aber wenns dir gefällt, warum nicht :D

Die Arbeit ist auf jeden Fall sehr sauber ausgeführt und stellt so manche BUMBUM-Anlage in den Schatten.

MfG

Chris

Themenstarteram 20. November 2015 um 22:08

Danke für die Antworten. Natürlich kann dieses "Billiggebastel" nicht mit High-End-Anlagen mithalten. Aber echte 300 Watt RMS, halbwegs vernünftige Lautsprecher und vor allem ein richtiges, aus Holz gebautes Gehäuse, reichen (mit den richtigen Einstellungen), um in einem PKW einen wirklich beeindruckenden Klang zu erzeugen. Ich zumindest war echt beeindruckt und bin es noch (gerade für meinen eher "rockigen" Musikgeschmack passt es, wie Arsch auf Eimer).

Schön an dieser Lösung finde ich übrigens auch, dass die "Rums-Bumms-Box" einfach und komplett (inklusive Endstufe) in einem Stück herausgenommen werden kann, wenn man mal den Platz braucht.

Was den (zufälligen) "Surround-Effekt" angeht: Stell Dir vor, eine E-Gitarre spielt einen Riff, der von hohen zu tiefen Tönen wechselt. Je nach Tonhöhe sind mal die Lautsprecher in den vorderen, dann in den hinteren Türen, dann die im Kofferraum dominant, weil sie gerade die jeweiligen Frequenzen besonders gut (laut) wiedergeben können. Da hat man dann das Gefühl, als wandere der Riff durchs Auto ;-).

Wie gesagt, ich denke, dass ich einfach Glück damit hatte, dass die verschiedenen Komponenten so gut miteinander harmonieren. Und damit, dass ich auf die Idee mit den Gehäusen gekommen bin :-).

Zitat:

@Lagunageschaedigter schrieb am 20. November 2015 um 23:08:59 Uhr:

Was den (zufälligen) "Surround-Effekt" angeht: Stell Dir vor, eine E-Gitarre spielt einen Riff, der von hohen zu tiefen Tönen wechselt. Je nach Tonhöhe sind mal die Lautsprecher in den vorderen, dann in den hinteren Türen, dann die im Kofferraum dominant, weil sie gerade die jeweiligen Frequenzen besonders gut (laut) wiedergeben können. Da hat man dann das Gefühl, als wandere der Riff durchs Auto ;-).

Das wird mir wohl immer verborgen bleiben, wie man so etwas schön finden kann oder gar als "Klang" bezeichnet :confused::confused: Musik braucht eine Bühne... (und keine Wanderstiefel...)

Und ob man sich mit diesem Teil von irgendwelchen "Kiddies" distanzieren oder unterscheiden kann, lass ich mal dahingestellt.

Mir gefällts nicht und ich kann mir nicht vorstellen, dass da irgendwas rauskommt, was ich als Klang empfinden würde. Aber das Gute ist, das muss es ja alles nicht. Wenn es nur laut sein soll, um damit nen Campingplatz zu beschallen, dann wird es diese Anforderung wohl erfüllen ;)

Themenstarteram 20. November 2015 um 23:06

Hallo Tecci6N,

schön, dass ich auch von einem wirklich qualifizierten User einen Kommentar ergattern konnte.

Was das "Wandern" angeht: Na ja, da arbeiteten die Dolby Laboratories schon lange dran, ich habe es mal eben so hinbekommen :-).

Natürlich kannst Du nicht begreifen, dass aus einer 200-Euro-Anlage so etwas wie Klang herauskommt - aber glaube mir, das ist so. Zumindest so um die 90 Prozent für das normale Hörempfinden. Für die restlichen 10 Prozent muss man dann noch einmal einige Tausender drauflegen.

Da habe ich keinen Bock drauf und wollte mit meinem Beitrag u.a. User ermutigen, mit geringem finanziellen Aufwand so richtig geilen Sound zu erleben. Auch auf dem Campingplatz :-).

Liebe Grüße

Michael

Wie gesagt, nix gegen das Projekt als solches, das funktioniert ja anscheinend. Aber es wird wohl so sein, dass unsere Ansprüche Welten auseinander liegen. Und daraus folglich auch das Budget, das man für seine Lösung einsetzen will.

Und das mit den Lichtern, das ist halt Geschmacksache. Ich brauch nicht zwingend Licht für Musik. Aber auch da jeder, wie er will, hab ich kein Problem damit.

Themenstarteram 21. November 2015 um 0:30

Vergiss nicht den stilechten Blitz auf dem Gitter für den Subwoofer, habe ich höchstselbst via Schablone draufgesprüht ;-).

am 21. November 2015 um 7:12

Dolby verwendet aber einen Prozessor und speziell aufgenommenes Tonmaterial,

dann klingt das auch gut.

Du hast allerdings STEREO, ohne Prozessor, deshalb kommt da nur Klangmatsch raus.

Der "räumliche Eindruck" von dem Du schreibst,

bekommt eine gut eingebaute und eingestellte Stereoanlage

10 x besser hin.

http://www.park-koerner.de/.../NatTec47.fol.001.gif

 

Das ganze fällt eher in diese Kategorie:

 

Sie haben es sich gerade mit Pilsette und Ziggies auf Ihrer Terasse gemütlich gemacht, da wird die Ruhe des späten Nachmittags von einem dumpfen Poltern und Grummeln gestört: Das regelmäßige Umm-Umm-Umm-Umm-Umm steigert sich langsam zu einem kakophonischen Umm-Tss-Umm-Tss-Umm-Tss-Umm-Tschicki-Umm-Tss-Umm-Tss-Umm-Tss, untermalt vom angestrengten Tröten eines aufgemotzten Kleinwagenmotors. Der jugendliche Fahrer des peinlichen Gefährts steuert zielsicher die Parkpalette gegenüber an, wo er sich mit Gleichschwachgesinnten zum sommerabendlichen Knattervergleich zu treffen pflegt. Dort stehen bereits zwei Spoiler-Golfs mit Kenwood-Aufkleber (Spogomikeas), eine Rennwarze der Polo-Klasse und ein notdürftig gespachtelter und teilgrundierter Kadett.

 

Aus heruntergelassenen Fenstern wummert ein Crescendo aus rhythmischen Versatzstücken kaum zu unterbietender Schlichtheit herüber. Jetzt den dicken Mottek aus dem Werkzeugkeller geholt und den debilen Sportstrullern mal so richtig die Lampe frisiert, denken Sie sich. Trauen sich dann aber doch nicht.

Aber halt: Mit einem sogenannten Thumpmobile-Zapper können Sie den Brüdern viel subtiler ans Leder. Alles, was Sie dafür brauchen, ist ein alter Mikrowellenofen, eine 80-cm-Satellitenschüssel und eine leere, möglichst hohe Konservendose.

 

Zerlegen Sie die Mikrowelle so, dass Sie die Teile elektrisch ohne weiteres wieder zusammenstöpseln können. Das Magnetron (dieses dicke Metall-Teil mit den vielen Kühlrippen, Bild oben links) ist das Herz unseres Zappers. In den Boden der Konservendose stanzen Sie ein 20-mm-Loch. Da kommt nun die Stummelantenne des Magnetrons hinein, das Sie mit ein paar Schrauben am Dosenboden befestigen.

Die Dose wiederum kommt am Offsetspiegel nun an die Stelle des LNB-Feedhorns, mit der Öffnung in Richtung der Schüssel. Die gesamte Konstruktion wird nun nicht auf Astra oder Eutelsat ausgerichtet, sondern auf das bassbebende Fahrzeugheck des auserkorenen Opfers. Denken Sie bei Offset-Spiegeln daran, dass wegen Einfallswinkel=Ausfallswinkel das Magnetron nun oberhalb des nun eher flach liegenden Spiegels zu liegen kommt. Die Wirkrichtung des Antennenspiegels können Sie mit Lineal und Winkelmesser bestimmen.

Jetzt kommt der Moment, wo der Elefant das Wasser lässt: Magnetron wie vorher an die restliche Mikrowellen-Ofen-Schaltung anschließen (hochspannungsfestes Kabel verwenden - das Magnetron arbeitet mit über 2000 Volt!) und KURZ einschalten. Bei korrekter Ausrichtung werden die wertvollen Transistoren in der Bass-Endstufe des Opfers innerhalb von Sekundenbruchteilen zusammenschmelzen. Bei nicht korrekter Ausrichtung wird auch die Motorelektronik des Fahrzeugs zerstört. Aber das wollen Sie doch nicht, oder? Auswirkungen auf das Hirn des Fahrers sind meinen Erfahrungen nach nicht zu befürchten. Aber lassen Sie es besser nicht darauf ankommen, vielleicht sind ja bei ihm doch noch Rudimente von Hirnzellen vorhanden: Wenn das Opfer hinterher im Sand scharrt und in den Hof kackt, war die Ausrichtung falsch oder die Dosis zu hoch.

Achtung:

Niemals vor den Spiegel treten oder gar in die Konservendose blicken, solange das Gerät eingeschaltet ist! Die Mikrowellenenergie kann in Sekunden zu dauerhafter Erblindung durch Netzhautverbrennung führen! Überhaupt sollten Sie wissen, was Sie tun... ein Thumpmobile-Zapper ist absolut nichts für Elektronik-Anfänger. Ich übernehme für Schäden gleich welcher Art keinerlei Haftung!

Sie können den Effekt übrigens eindrucksvoll demonstrieren, indem Sie einen dünnen Alu-Streifen in einen Mikrowellenofen legen und kurz einschalten. Genau das passiert nun in der Stereoanlage des Opfers. Die Wirkung der Konstruktion ist leider auf etwa 30-50 m Entfernung begrenzt, je nach Leistung des Magnetrons und der Fokussierung im Brennpunkt des Spiegels kann es auch etwas mehr oder weniger sein.

Kleiner Tip: Als mobile Waffe gegen plattgeschorene Lärm-Emissionssünder hat sich eine dezente Wasserpistole bewährt, zumal der klassische Rennwarzenpilot ja immer mit heruntergelassener Scheibe fährt. Besonders wirkungsvoll ist ein gut gekühlter Spritzer ins Ohr des Mobilproleten. Es empfiehlt sich dann allerdings ein wirklich potentes Automobil (siehe untenstehendes Bild) für die etwaige Flucht vor dem Berzerker.

 

Themenstarteram 21. November 2015 um 9:31

Hallo Stefan,

vielen Dank für die aufklärenden Worte zu Dolby Surround. Mensch, jetzt dachte ich doch tatsächlich, dass ich an zwei Tagen hinbekommen hätte, wozu ein Haufen Spezialisten Jahre gebraucht hat.

Auch das Informationsmaterial über den Stereoklang war sehr lehrreich. Man könnte so etwas natürlich als Beleidigung auffassen. Ich bin mir aber sicher, dass Dir ausschließlich an der Bereicherung meines Wissens gelegen war. Und es war für mich natürlich auch wichtig von Dir zu erfahren, dass aus meinen Lautsprechern nur "Matsch" kommt.

Ich denke, für das, was ich aus dem sehr geringen Budget gemacht habe, muss ich mich nicht schämen. Im Gegenteil, das Ergebnis hat mich klanglich so positiv überrascht (auch im - natürlich unabdingbar subjektiven - Vergleich zu teureren Anlagen in anderen Autos), dass ich es der Welt kundtun wollte.

Vielleicht gibt es ja noch andere degenerierte und ignorante Akustikkrüppel, denen es Spaß machen würde, die originalen Anlagen in ihren Kombis mit einer unkonventionellen und praktischen Lösung für 200 Euro deutlich aufzuwerten, obwohl das dann (welch Wunder) kein High-End-Car-Hifi ist.

Das Beste habe ich übrigens noch gar nicht erwähnt: Die Lichtleisten kann ich sogar in allen möglichen Farben blinken lassen! Jetzt bist Du platt, was?

Viele Grüße

Michael

PS: Vielen Dank auch für den köstlichen Artikel über den "Thumpmobile-Zapper". Ich hoffe, ich werde niemals in Deine Schussweite geraten!

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