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M273 Umlenkrolle / Nockenwellenversteller Fehlercode 0060 + 0064 + 1200
Hallo liebe MBler,
ich bräuchte einen fachmännischen Rat von Euch. Bei meinem GL450 BJ 10/2006, US-Modell, auf Gas umgerüstet, 260.000km gelaufen leuchtet die MIL. Keine ungewöhnlichen Geräusche, kein Klackern, kein Rasseln, subjektiv kein Leistungsverlust.
Folgende Fehlercodes wurden seitens MB ausgelesen:
0060: Stufenlose Nockenwellenverstellung (Rechts): Fehlstellung der Auslassnockenwelle (P0015) / Status aktuell und gespeichert
1200: Ständige Verstellung der Auslassnockenwelle der rechten Zylinderreihe in Richtung Spät (P0017) / Status gespeichert (NB: mein eigenes Diagnosegerät hatte den Fehler P0017 separat ausgespuckt und mit „Kurbelwellenstellung/Nockenwellenstellung, Zylinderbank 1, Sensor B – Bezugsfehler“ kommentiert)
0064: Stufenlose Nockenwellenverstellung (Links): Fehlstellung der Auslassnockenwelle (P0025) / Status aktuell und gespeichert
Ich habe mich etwas mit dem Thema beschäftigt, war auch schon bei einem Motorinstandsetzer und jetzt bei einer MB-Niederlassung. Zudem hatte ich bei einem bekannten Online-Vergleichsportal für KfZ-Reparatur mein Problem geschildert. Hoffnung war, dass ich durch Vergleichen den Fehler eingrenzen/bestätigen kann und den optimalen Preis erhalte. Faktisch habe ich aber jetzt 3 verschiedene Aussagen bzgl. möglicher Fehlerquellen und die Preise rangieren irgendwo zwischen 600 Euro und 6000 Euro; gefühlt alles kann, nichts muss. Zudem sind die Aussagen teils nicht plausibel/ bzw. entgegen was man so im Internet liest. Ich möchte hier gerne auf Augenhöhe mit den Werkstätten diskutieren können und deren Aussagen kritisch hinterfragen können. Man möchte ja niemandem etwas unterstellen aber man liest ja auch die wildesten Geschichten wo den Leuten sehr teure Stirnraderneuerungen verkauft wurden und letztlich günstige Magneten/Sensoren die Fehlerquelle waren… Zu den 3 konträren Aussagen:
V1: Mein Motorinstandsetzer grenzte aufgrund der Fehlercodes Nockenwellensensoren, Magnete und Nockenwellenversteller ein und möchte sicherheitshalber die Nockenwellenversteller ersetzen. 4 seien verbaut a rd. 500 Euro netto und an Arbeitszeit würden 12 Stunden fällig da der Kettenkastengeöffnet werden soll. Magnete und Sensoren könnte man in dem Aufwasch gleich mitmachen. // Hier wäre meine Frage – insofern es tatsächlich der Nockenwellenversteller ist – ob man tatsächlich dann alle 4 wechseln soll oder nur die beiden an der Auslassnockenwelle, schließlich beziehen sich o.g. Fehler auch nur auf die Auslassnockenwelle. Zudem verwundert mich die Aussage, dass der Kettenkasten geöffnet werden muss. Ich bin technischer Laie aber man findet sowohl Videos als auch WIS im Netz, die zeigen wie Nockenwellenversteller beim M272/M273 gewechselt werden und da wird mKn kein Kettenkasten geöffnet. Ist es überhaupt notwendig die Zylinderkopfhaube herunter zu nehmen? Wer hat Erfahrungen, wie lange dauert sowas tatsächlich? Zudem fragte ich nach ob es auch das bekannte Problem bei der Umlenkrolle der Steuerkette (M273) sein könnte (ich merkte aber in meiner damaligen Unkenntnis an, dass das Problem eigentlich nur bis 9/2006 bestehen sollte und mein Wagen ja 10/2006 gebaut ist – später wurde festgestellt, dass die Motornummer voll im betroffenen Feld liegt) oder aufgrund der Laufzeit zu einer Kettenlängung kam. Möglich wäre dies aber unwahrscheinlich dann würde man sehr häufig auch Geräusche vernehmen, was bei mir nicht der Fall ist. Nachdem ich signalisierte, dass ich nicht auf Verdacht alles wechseln möchte, empfahl er mir eine zweite Meinung bei MB einzuholen.
V2: Beim MB angetreten schilderte ich meine Fehlercodes und man kam schnell zu dem Schluss, dass es an den Nockenwellenverstellern liegt – „bekanntes Problem, einer kostet um die 100 Euro, zwei(?!) sind verbaut, Austausch geht schnell, Kosten ca. 200-250 Euro“. Zu dem Zeitpunkt war mein Kenntnisstand noch, dass mein Fahrzeug vom Umlenkrollenproblem verschont blieb. Als der Meister allerdings mit der Diagnose wiederkam wurde festgestellt, dass der Motor eben im betroffenen Bereich liegt und man jetzt plötzlich sicher ist, dass die Fehlercodes ziemlich sicher daher rühren. Kosten mindesten 6000 Euro, ich solle drüber nachdenken ob ich nicht mal rumschauen möchte ob auf dem Hof ein neues Fahrzeug für mich passen würde?! Auf meine Frage ob man nicht erstmal den Tausch der Nockenwellenversteller versuchen sollte antwortete man mir, dass man besser keinen Euro mehr in das Fahrzeug stecken sollte… Das hat mich natürlich etwas verwundert. Zumal das Fahrzeug trotz Laufleistung extrem gut dasteht, viele Teile beim Vorbesitzer erneuert wurden (u.a. Getriebe überholt, Airmatic, Lenkgetriebe, etc.). Nun entschied ich mich auch noch eine dritte Meinung (Onlineportal) einzuholen.
V3: Auf meine Anfrage meldete sich just ein netter Ansprechpartner, der in ganz Deutschland mit Werkstätten zusammenarbeitet, ich schilderte meine Fehlercodes detailliert worauf man dort zu der Einschätzung kam, dass in „90%“ der Fälle der Verstellermagnet das Problem sei. Kostenpunkt, da „etwas schwer zu erreichen“ knapp 600 Euro (die Magnete liegen mKn bei um die 20 Euro pro Stück) inklusive Diagnosekosten iHv 90 Euro. Sollte man bei Diagnose feststellen, dass es doch nicht die Magnete sind, dann würde man mit der neuen Diagnose und Angebot auf mich zukommen.
Nach stundenlanger Internetrecherche (inkl. Youtube Videos, WIS-Anweisungen, Xentry, Foren etc.) habe ich weitere Erkenntnisse/Fragen:
- ein Kulanzantrag (wenn Umlenkrolle) ist mit Blick auf Laufleistung und Alter vermutlich ausgeschlossen (der Meister bei MB meinte auch, dass das eher aussichtslos ist)
- ein Motorausbau ist beim M273 im Worst Case (Umlenkrolle Steuerkette) nicht notwendig (MB deutete an, dass Motor auszubauen ist – sollte mKn nur bei M272 der Fall sein?!)
- eine weitere Fehlerquelle könnte ein negatives Impulsrad sein
- bei mir trat „nur“ Fehler 1200 (nur gespeichert, nicht aktuell), nicht 1208, auf; zudem hatte ich nachdem der Fehlerspeicher beim Motorinstandsetzer gelöscht wurde einen Tag Ruhe (mehrere Starts); ich meine gelesen zu haben, dass das verschlissene Umlenkrad den Fehler sofort wieder setzen würde => spricht nicht unbedingt für Worst Case; auf der anderen Seite weiß ich auch nicht ob eines der anderen Fehlerquellen den Code 1200 triggern können?! Wie seht Ihr das?
Mein Ansatz wäre jetzt das Angebot für 600 Euro anzunehmen und die 4 Magnete tauschen zu lassen. Ich überlege gleich die Sensoren (sind wohl nicht ganz billig?!) auf der Fahrerseite (da hier der Einbauaufwand höher ist, auf der Beifahrerseite sollte das auch später ohne großen Aufwand möglich sein) und die 4 Impulsräder tauschen zu lassen. Zudem würde ich mittels Endoskopie das Umlenkrad auf Verschleiß untersuchen lassen. Oder erscheint Euch die 600 Euro zu hoch? Mir fehlt ein Gefühl wie lange das jeweils dauert. Hat da jemand eine Einschätzung (A: Magnete tauschen / B: Nockenwellenversteller tauschen / C: Umlenkrad tauschen). Wie komme ich am schnellsten an die Teilenummern?
Für weitere Vorschläge/Tipps/Erfahrungsberichte oder gar Reparaturangebote (Raum München) wäre ich Euch sehr dankbar.
Gruß, Andreas
Beste Antwort im Thema
Hier die Daten der Firma:
Frenchlink Francois-Just De La Cropte De Chanterac
Francois-Just De La Cropte De Chanterac
Osina 19B
74-320 Barlinek, Poland
http://www.arsp.frenchlink.info
Der Werkstattleiter ist ein deutscher aus dem Saarland. Eine Firma mit einem tollen Service.
Es gab immer aktuelle Bilder zum Fortschritt der Arbeiten. Der Kontakt lief über alle Kanäle inkl. WhatsApp.
Im Anhang befinden sich die Positionen mit Betrag. Hinzu kam dann noch 500 € für das Abholen/Bringen.
Die haben den Motor von meinem CLK wieder in eine topp Form gebracht.
Ob die Nockenwellenverstellmagneten von meinem 280er-M272 die gleichen sind wie bei dir? Sieht so aus (s. Anhang).
Die Nummern habe ich hier auch im Forum gefunden.
Das Endoskopieren habe ich bei einer MB-Niederlassung in Hannover machen lassen. Da gab es dann für 324 € ein Bild. Ich hatte vorher Maastricht (MB-Service-Europa) mit der Fehlerbeschreibung kontaktiert um evtl. etwas über Kulanz machen zu lassen.
Die haben mich zu MB geschickt um mir im Anschluss mitzuteilen das sie nichts übernehmen werden. Auf die 324 € bin ich dann sitzen geblieben. Dabei habe ich Maastricht alle Fahrzeugdaten vorher übermittelt. Warum schickten die mich dann noch zu einer (für mich) kostenpflichtigen Überprüfung?
Schnell waren die ja in Maastricht. Die wollten mir gleich bei einer Neuwagenbeschaffung behilflich sein. Nee is klar...
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7 Antworten
Ob es wirklich das Kettenumlenkrad ist lässt sich wohl nur mit einer Endoskopie herausfinden.
Die Verstellmagneten kannst du selber wechseln. Das ist kein großer Aufwand.
Bei meinem M272 hat das Stück keine 20 € gekostet! Dazu kam dann noch eine gekröpfte Schlüsselratsche (E10 ?) um auch die Schraube hinter dem Ölkühler wechseln zu können.
Bei mir musste das Kettenrad mit Ausgleichswelle mit Kette, Gleitschienen u.s.w. gewechselt werden. MB wollte auch 6.000 € haben. In Polen habe ich bei einem Motorinstandsetzer nicht einmal die hälfte inkl. Abholung/Bringen bezahlt.
Bei deinem M273 ist der Aufwand etwas geringer weil keine Ausgleichswelle heraus muss. Die Ventildeckel und die Köpfe bleiben drann. U. a. muss aber wohl der Stirndeckel rechts und die Aluplatte (Geräteträger) runter...
Hi exMV6,
Danke zunächst für Deine Hilfe! Kannst Du mir den Kontakt zu Deinem polnischen Instandsetzer Mal zukommen lassen? Hab mir das nochmal angeschaut, so ein riesen Akt sollte das mit den Magneten ja wirklich nicht werden. Hast Du zufällig die Teilenummern zur Hand bzw. weißt wo ich die im Internet recherchieren könnte? Ob ich wohl mit dem Endoskop durch das Loch der Magnete oder Sensoren zum Unlenkrad komme oder komme ich da nur über den geöffneten Zylinderkopf hin? Gruß, Andy
Hier die Daten der Firma:
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Osina 19B
74-320 Barlinek, Poland
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Der Werkstattleiter ist ein deutscher aus dem Saarland. Eine Firma mit einem tollen Service.
Es gab immer aktuelle Bilder zum Fortschritt der Arbeiten. Der Kontakt lief über alle Kanäle inkl. WhatsApp.
Im Anhang befinden sich die Positionen mit Betrag. Hinzu kam dann noch 500 € für das Abholen/Bringen.
Die haben den Motor von meinem CLK wieder in eine topp Form gebracht.
Ob die Nockenwellenverstellmagneten von meinem 280er-M272 die gleichen sind wie bei dir? Sieht so aus (s. Anhang).
Die Nummern habe ich hier auch im Forum gefunden.
Das Endoskopieren habe ich bei einer MB-Niederlassung in Hannover machen lassen. Da gab es dann für 324 € ein Bild. Ich hatte vorher Maastricht (MB-Service-Europa) mit der Fehlerbeschreibung kontaktiert um evtl. etwas über Kulanz machen zu lassen.
Die haben mich zu MB geschickt um mir im Anschluss mitzuteilen das sie nichts übernehmen werden. Auf die 324 € bin ich dann sitzen geblieben. Dabei habe ich Maastricht alle Fahrzeugdaten vorher übermittelt. Warum schickten die mich dann noch zu einer (für mich) kostenpflichtigen Überprüfung?
Schnell waren die ja in Maastricht. Die wollten mir gleich bei einer Neuwagenbeschaffung behilflich sein. Nee is klar...
@exMV6: Danke für den ausführlichen Tipp. Dort werde ich hingehen, sollte es mich einmal treffen... fahre denselben Motor wie du aus 2005; derzeit bei 66tkm
Hi exMV6,
super, danke dafür. Wann hast Du das machen lassen, wie lange hat es gedauert, wie lange ist Garantie drauf und wieviele Kilometer bist seither gefahren? Kannst Du mir vielleicht noch Mail-Adresse oder Telefonnummer zukommen lassen (gerne auch per PN), da die Website aktuell in Wartung ist.
VG, Andy
Hier die Kontaktdaten:
E-Mail: kontakt@arsp.frenchlink.info
• FrenchLink • François-Just de Chantérac • Osina 19b • 74-320 Barlinek • +48 534 484 453 •
Die Reparatur wurde im November 2016 gemacht und es hat fast 4 Wochen gedauert bis ich meinen CLK wieder vor der Tür hatte. Es wurde ja nicht nur die Ausgleichswelle mit Kettenrad gewechselt sondern wie auf der Rechnung erkennbar eine Komplettrenovierung durchgeführt Zwischendurch wurden immer Informationen ausgetauscht und auch mal miteinander telefoniert. Ich hatte den Eindruck das die das alles sehr gewissenhaft und ordentlich machen.
Die Garantie beträgt wie in einem EU-Land üblich 1 Jahr. Letztendlich muss man dann immer nachweisen das ein evtl. Motorschaden die Ursache der Reparatur ist. Wird wohl immer so sein. Vollkasko wird es nicht geben.
Seit November bin ich mit dem Motor über 5.000 km ohne Probleme unterwegs.
Hi exMV6,
ok, klingt gut, werde dort mal anrufen. Danke für Deine Hilfe!
VG, Andy