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M275 V12 Ab wann Steuerkette wechseln
Der Motor: M275, 200.000 km, Bj. 2011
Ich habe gerade Zeit und muss wohl einiges abbauen, um ein sich entwickelndes Öl-Leck zu finden. Es gibt li. und re. eine Ölspur auf der Getriebeglocke und eine Pfütze in der Kapselungs-Schale. Ärgerlich!
Frage: Beim M137 ist da ein Öl/Wasser-Wärmetauscher, der bei meinem km-Stand gerne undicht wird. Ist das Teil im M275 auch so einer? Das Teil sieht im EPC irgendwie so aus. Dann könnte wahrscheinlich der dran schuld sein. Das heißt, die beiden Zylinderköpfe abbauen: Rein ins Vergnügen.
Frage: Macht es Sinn, bei der Arbeit sowohl die kompletten Steuerkette mit Gleitschienen und Spanner als auch die Wasserpumpe zu erneuern?
Danke für euren Rat
Wolfgang
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17 Antworten
Hallo,
bei dem km stand ist die Kette meist schon so gelängt das bei der rechten Zylinderreihe ( Bank 1 ) die Nockenwellen ca. 5° nach spät stehen. Da hat es das Steuerteil schon schwer nachzuregeln.
Wenn man die Nockenwellen am Kettenrad einen Zahn nach früh verstellt ( 8,75° ) läuft der Motor auch sehr gut denn es ist nur eine Frühverstellung abzüglich der Längung der Kette von 3,75° aber die Motorkontrollampe signalisiert den Fehler P0016 und 17 ( Nockenwelle auslass - einlassseitig voreilend ).
Ab einem km stand von ca 300 tkm kann man die Einlassnockenwelle Bank 1 einen Zahn am Kettenrad nach früh verstellen und alles passt weil durch das längen der Kette ( dann schon 7° ) bei der Korrektur nur 1,75° voreilend übrig bleiben und das Steuergerät das nicht als Fehler erkennt.
Die Nockenwellen Bank 2 sind davon nicht betroffen da der kurze Weg von Kurbelwelle zur Einlassnockenwelle durch das längen der Kette nur ca. 2° bei 200 tkm und ca. 2,6° bei 300tkm verstellen.
Bei Deiner recht großen Motorinstandsetzung würde ich die Kette auf jeden Fall wechseln.
Das ist noch eine Stunde mehr an Arbeit aber ca. 1000€ für den Kettensatz und Wasserpumpe an Material.
Eigentlich muss man nicht die Backen und Spanner wechseln da wir da noch nie eine grenzwertige Abnutzung hatten. Eine neue Kette reicht.
Hallo Bootsmann,
das ist ja ein richtiges Dossier. Danke für die detaillierte Erklärung. In meinem Fall kommt ganz einfach der Einbau des kompletten Rep.-Satzes in Frage.
Ich habe alle in Frage kommenden Teile bei Autodoc im Vorrat bestellt. Wenn man da 3 EUR zusätzlich bezahlt, hat man da 200 Tage Zeit für die Rücksendung der nicht eingebauten Teile. Und die Preise für die Ersatzteile im "After-Market" sind auch wesentlich günstiger, als bei Mercedes selbst. Es bleibt leider immer noch ein großer Umfang an Teilenummern, die nur beim Hersteller zu finden sind.
Jetzt würde mich nur noch interessieren, ob da in der Mitte ein Öl/Wasser-Wärmetauscher drin ist, wie beim M137.
Hallo,
nun bin ich zu Hause - der M275 hat genau an der Stelle wie der M 137 den Öl Wasser Wärmetauscher.
Es ist außen nur eine Ölleitung gesteckt, mit O - Ring und alles andere ist innen.
Der O- Ring kann schon die Ursache für die Ölspuren sein denn oft härten die Gummiringe aus und werden porös.
Das passiert aber meist nur wenn falsches Motoröl bzw. schlecht aufgearbeitetes Motoröl verwendet wird.
Kommt man an den O-Ring heran, ohne die Zylinderköpfe auszubauen? Das ist eine ziemlich wichtige Frage...
Und die nächste Frage: Kann man einen O-Ring finden in einer besseren Qualität als die Standard-Ausführung?
Hallo,
den Motor Öl- Wasser Wärmetauscher kann man wechseln ohne die Köpfe abzubauen. Der ist genau zwischen den Köpfen und ist für sich verschraubt.
Den O- Ring kann man so tauschen ohne den Wärmetauscher auszubauen, aber ran kommen ist schwer.
Einen besseren Ring wird es da nicht geben. Wir haben universal verschiedene Größen und wenn die nicht sehr gut passen dann original holen.
Vorab genau prüfen wo das Öl her kommt.
Motorwäsche und paar km fahren dann gleich mit guter Lampe und Spiegel dahinter sehen.
Das Öl kann auch aus der Kopfdichtung oder Deckeldichtung kommen.
Am Besten auf eine Bühne, die Stelle mit Bremsenreiniger sauber machen dann gut ablüften lassen, Motor starten und beobachten wo das her kommt.
Wenn das ölen noch nicht so schlimm ist dann gibts Abhilfe mit Ölleckstopp von Liqui Moly. Das Zeug macht verhärtete Dichtungen wieder geschmeidig.
Hallo,
den Motor Öl- Wasser Wärmetauscher kann man wechseln ohne die Köpfe abzubauen. Der ist genau zwischen den Köpfen und ist für sich verschraubt.
Hallo @Bootsmann007,
bin recht neu hier im Forum. Mein toller CL600 Bj.2007 ist ein wenig MÖ- inkontinent. Nach Ihrer Schilderung wäre es möglich, diesen kompletten Wärmetauscher ohne Demontage der ZKs zu wechseln. Einmal davon abgesehen, das man gelenkige Finger benötigt, sind die Torxschrauben so kurz, daß sie nicht unten an den ZK' anstossen? Der Deckel ist noch recht flach und kann man eventuell mit kleinen Hallelujahs herauspopeln, aber das darunter liegende Teil, welches genauso breit und sehr voluminös ist, sehe ich ein wenig problematisch. Aber man lernt nie aus. Müsste dazu dennoch der Motor ausgebaut werden?
Klar, das ich zuvor nochmals genau analysiere, woher der Ölverlust kommt.
Besten Dank für Ihre Antwort.
Ich bin jetzt schon wieder am Zusammenbauen. Einen Zylinderkopf habe ich entfernt und konnte sehen, dass am Deckel nichts undicht ist. Ich musste an einem bestellten neuen Deckel feststellen, dass der nicht hohl ist, sondern dass da lediglich eine Öl-Leitung durchgeführt wird, die die beiden Turbos versorgt. Die Bezeichnung Deckel ist also zutreffend. Öl/Wasser-Wärmetauscher war falsch, mein Fehler.
Diesen Deckel kann man definitiv nicht demontieren, ohne die beiden Z-Köpfe vorher abzubauen. Und dazu muss der Motor raus.
Meine Undichtigkeiten hatten den Ursprung in der Deckel Dichtung beidseitig und auch am Saugrohr, das immer auch ölhaltige Kurbelgehäuseluft zugeführt bekommt. Dieser Bereich steht unter leichtem Überdruck, und hier wird keine Falschluft gezogen, sondern Luft nach außen gedrückt. Öl ist im Laufe der Zeit an diversen inneren Unterkanten und geht bei kleinsten Leckagen mit nach draußen. Die Gummirohr-Gruppe Fahrerseite von der Zentrifuge oben zum Ladeluftrohr ist auch kritisch, wenn die Enden nicht mehr genügend Spannung zum Abdichten haben. Da wären eigentlich Federschellen gut.
Zwei Wellendichtringe habe ich bei der Gelegenheit mit getauscht. Nockenwelle Fahrerseite und Kurbelwelle vorne.
Auch der obere Teil der Ölwanne hatte Undichtigkeiten. Die Dichtung ist unverschämt teuer. Die Steuerkette wurde auch getauscht. Ich habe ein gutes Tool angefertigt zum mühelosen Einziehen der neuen Kette mit nur einer Person. Wenn das jemand braucht, kann ich es gerne verleihen.
Die Schraube an der Schwungscheibe ist allerdings megafest. Mir gingen fast die Rohre aus zum Verlängern.
Bei der Gelegenheit habe ich alle erreichbaren Oberflächen überarbeitet, damit der Motor wieder halb wie neu aussieht. Das Auge repariert mit...
Soweit mein Rep. - Bericht. Danke für die Hilfe und das Interesse.
Wolfgang
Da haben Sie sich aber in der kurzen Zeit mächtig ins Zeug gelegt, topp. Diesen Deckel ohne Demontage der ZKs' war mir unklar, wie es gehen sollte, möchte dem Kollegen Bootsmann007 nichts unterstellen, vielleicht hat er einen anderen Motor vor Augen gehabt. Wenn es bei mir zur Sache geht, muß ich die Köpfe leider zwangsweise im Fahrzeug rauswuchten. Aber jetzt schaue ich mal vorab, wo es genau pieselt. Schraube am Schwungrad ist immer ein Abenteuer.
Wünsche allzeit gute Fahrt.
Also, die Köpfe bekommen sie wohl nicht so raus. da sind die Ölleitungen und die Kühlmittelleitungen zu demontieren und eine Stütze. Das gelingt eigentlich nur, wenn der Motorträger weg ist, denn der Achskörper ist dabei voll im Weg. Den Motor müsste man dann eigens abstützen.
Die Kühlmittelleitungen direkt am Turbo waren extrem fest mit Korrosion in der blanken ungeschützten Bohrung. Die O-Ringe haben starke Vorspannung. Das geht nur mit viel werkeln raus. Die Bohrungen muss man dann mit einer Rundbürste und mit einem Streifen feinem Schleifvlies sauber machen, damit die Reibung beim Einführen des neuen O-Rings den nicht beschädigt und dass es überhaupt gelingt. Das Zusammenbauen der Teile ist mindestens genau so schwierig . Es reicht mir schon bei ausgebautem Motor.
Ich habe meine Karosserie an den beiden Domen mit je einer geschweißten Platte und einer Schlaufe dran mit zwei Kettenzügen bis zur Decke meiner Garage hochgezogen. Damit konnte ich die demontierte Motor-VA-Gruppe auf drei parallel gestellten Rangier-Wagenhebern seitlich herausfahren. Dier Klimakompressor konnte dran bleiben. Hängt jetzt locker runter. Unproblematisch.
Hier ein paar Bilder zum besseren Verständnis.
1. Fast fertig
2. Vorher, hängt auch an der Decke, damit man unten dran kommt.
3. Statt Hebebühne und Motorlift
Sauber!
Für das "reparierende Auge" haben Sie die Oberfläche aber ordentlich sauber bekommen. Welches Wundermittel haben Sie verwendet?
Es gibt da so rotierende Stahlbürsten von den Chinesen in ebay. M14 für die Flex. Wenn man eine Drehzahlregelung hat, kann man die bei niedriger Drehzahl schön in alle Ecken pressen, bis das Alu glitzert. Es wird so gut wie nichts am Material abgenommen außer der Oberfläche. Sie haben relativ weiche Borsten.
Für die tiefen Stellen braucht man rotierende Bürsten für den Akku-Schrauber. Aber Achtung! Motoröffnungen, Augen, usw. sicher abdecken, weil es fliegen gerne Borsten durch die Gegend. Manche Spieße stecken bei höheren Drehzahlen auch schon mal im Hosenbein und in der Jacke. Aber es funktioniert gut. Am Schluss einen Längsstrich über die Flächen und mit Bremsenreiniger säubern. Vielleicht gibt es noch bessere Rezepte. Aber ich habe nichts "chemisches" gefunden. Sonst hätte ich als Automatisierungsfan das gerne damit gemacht.
Die Magnesium-Hauben habe ich dann noch mit Mipa 1K Haftpromoter Spray grundiert und mit 2k-Klarlack lackiert. drum leuchten die so sehr. Vielleicht wäre da ein silberner Basislack etwas dezenter gewesen.