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Massives Autohaus-Sterben vorhergesagt

Themenstarteram 6. November 2013 um 9:39

Heute las ich einen Bericht in der Presse, der ein massives Autohaus-Sterben vorhersagt. Die Zahl noch existierender AHs in Deutschland soll sich bis 2020 von derzeit 7800 auf 4500 verringern. Das wären mehr als 40% weniger, also schon fast jedes zweite würde demnach verschwinden.

Als Grund werden in erster Linie die wachsenden Autokäufe bei Vermittlern und Internet-Händlern angegeben, weil deren Preise für Neufahrzeuge von konventionellen Autohäusern um die Ecke nicht annähernd errreicht werden können. Interessant ist, daß von einem Werkstatt-Sterben dagegen nicht die Rede ist.

MfG Walter

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von udogigahertz

Wie ich sehe, hast du nicht die leiseste Ahnung davon, wie die Hersteller kalkulieren, außer der Geschichte mit der Händlermarge, die allerdings stark von der Anzahl der verkauften/abgenommen Anzahl der Autos abhängt (Großabnehmer bekommen auch schon mal sehr viel mehr Rabatt vom Hersteller) ist so ziemlich alles falsch, was du hier geschrieben hattest.

Die Hersteller lassen kaum jemanden in ihre interne Kalkulation Einsicht nehmen, sicher ist jedoch, dass die Autopreise (vor Steuern) in Deutschland die weltallerhöchsten sind (nur darum gibt es ja überhaupt die sogenannte "Reimporte"), die Produkte von VW werden z. B. in den USA zum halben Deutschlandpreis verkauft, mit besserer Serienausstattung. Und man darf gewiss sein, dass VW kein Preisdumping betreibt, denn das würde sofort die amerikanischen Wettbewerbshüter auf den Plan rufen.

Ergo sind VW-Produkte in Deutschland maßlos überteuert ....... und warum? Weil die blöden Kunden diese Preise bereit sind zu zahlen, weil sie der Meinung sind, was nix kostet, is auch nix ...... bescheuert halt, eben typisch deutsch.

Der ehemalige BMW-Chef Eberhard von Kuenheim sagte mal in den 80er Jahren aus, dass BMW an jedem 3er 10.000 Mark verdienen würde, womit nur der Werksabgabepreis gemeint war, nicht der Verkaufspreis der Händler!

Bei solch selbstbewussten Aussagen wären ein paar belastbare Quellen vorteilhaft.

Die Preise vor Steuern sind die "weltallerhöchsten"?

Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht und die Preislisten für den BMW F10 in Deutschland, den USA, Malaysia, etc. zu vergleichen. Den Post gibt's hier auf MT noch irgendwo. War dieses Jahr, aber ich bin ehrlich gesagt zu faul um den herauszusuchen. ;)

Die ausstattungsbereinigte Differenz zwischen dem US-528i und dem D-528i lag im Bereich von 1.500-2.500€ zugunsten des US-Modells. Wenn man Malaysia dazu nimmt dreht sich das Bild gewaltig. Ein 528i kostet dort fast so viel wie ein M5 in Deutschland.

(Quellen: www.bmw.de; http://www.bmwusa.com/; den Link für die Preislisten von Malaysia und den anderen Ländern finde ich auf die Schnelle nicht mehr)

Um mal einen Blick auf das von dir gewählte Beispiel VW zu werfen.

Vergleichen wir den CC V6 4Motion (der US-Passat weicht technisch recht stark vom EU-Passat ab):

BLP in Deutschland: 44.350€, inklusive 19% MwSt., Nettopreis: 37.268€

BLP in den USA: 42.445US$, Nettopreis in € 31.531.

Also liegen US- und D-Version 5.737€ auseinander.

Nehmen wir doch noch den Passat dazu.

Passat 1.4TSI DSG (160PS) Highline BLP in D: 35.200€ (Nettopreis: 29.579€)

Passat 1.8T SEL Premium BLP in USA: 30.895US$ (Nettopreis: 22.951€).

Differenz: 6.628€.

(Quelle: www.vw.de; http://www.vw.com/en.html)

Der Unterschied unterliegt natürlich sehr stark den Kursschwankungen der Währungen. In meinen Beispielen mit dem Wechselkurs vom 14.11.13 gerechnet.

Und man darf hier nicht vergessen, dass sich (besonders im Fall des Passat) die Autos technisch mitunter sehr stark unterscheiden. Der US-Passat hat, bis auf den Namen, eher wenig mit dem deutschen Passat gemeinsam.

Dass es Preisunterschiede gibt steht ausser Frage. Aber die Aussage, dass die Nettopreise in Deutschland die höchsten der Welt sind ist schlicht und ergreifend (und nachweislich) falsch.

Aussagen wie "zum halben Serienpreis mit besserer Serienausstattung" sind nicht belegbare Polemik. Nichts weiter. Da bin ich eigentlich anderes von dir gewöhnt.

Fazit: Deine Aussage ist grundlegend falsch.

Darüber hinaus halte ich es für sehr zweifelhaft, hier Aussagen ehemaliger Manager heranzuziehen, die vor 30 Jahren gemacht wurden. Die Zeiten haben sich (vor allem in den letzten ~20 Jahren) sehr stark geändert.

An einem 3er verdient BMW (der Hersteller, nicht die Händler) ganz sicher keine 10.000DM (was heute deutlich über 8.000€ wären, wenn wir auf 30 Jahre rechnen). Auf alle Modellreihen betrachtet erwirtschaftet BMW (wieder: der Hersteller) einen Gewinn pro Fahrzeug von ~4.000€. (Quelle )Hier zählen aber auch 5er, 6er, 7er, X5, X6 und die M-Modelle rein. DAS sind die wahren Gewinnbringer, die Marge bei den kleineren Modellen ist ganz erheblich niedriger.

Die Margen bei den meisten anderen Volumenherstellern sind übrigens eine ganze Ecke kleiner.

Wenn man jetzt also deine 28% Rabatt vom Opel nimmt und mal sehr selbstbewusst behauptet, dass der Hersteller UND der Händler je 2.000€ an einem Fahrzeug verdient und dann davon ausgeht, dass dein Auto dem Durchschnittspreis eines Neufahrzeuges aus 2012 entspricht (ca. 26.000€), dann sieht man:

28% von 26.000€ = 7.280€.

Also in jedem Fall für Händler UND Hersteller ein Verlustgeschäft.

Der oben verlinkte Beitrag aus dem Handelsblatt zeigt es ebenfalls: Opel macht, vereinfacht ausgedrückt, bei jedem verkauften Fahrzeug Verlust.

Dass das auf Dauer weder für den Konzern noch für die Händler und letzten Endes auch nicht für die Kunden gut ist sollte jeder erkennen.

Wenn es keine Mühe macht würde ich mich jetzt darüber freuen, dass du mir belegen kannst, dass ich "nicht die leiseste Ahnung" davon habe, wie kalkuliert wird und dass "so ziemlich alles falsch" ist was ich geschrieben habe.

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Danke für die Info.

Welche Frage wird hier gestellt?

Ja, dann ist es eben so. Ich denke aber, dass da auch relativ viel Schwarzmalerei betrieben wird, wie das so oft der Fall ist!

Themenstarteram 6. November 2013 um 10:07

Zitat:

Original geschrieben von Bayernlover

Welche Frage wird hier gestellt?

Keine. Aber Meinungen dazu interessieren, oder nicht?

Die meine: Ohne Emotion zur Kenntnis genommen. Abgehakt. ;)

MfG Walter

Solche Horror-Vorhersagen werden schon seit 30 Jahren und länger getätigt ;)

Alles blödsinn.

Der Teil der Kunden die bei Vermittlern kaufen ist verschwindend gering.

Grüße

Markus

Zitat:

Original geschrieben von Kickdown-169

Solche Horror-Vorhersagen werden schon seit 30 Jahren und länger getätigt ;)

Alles blödsinn.

Grüße

Markus

Nun, obwohl die Ursprungsmeldung in der Tat etwas überzogen erscheint, als Blödsinn möchte ich diese Meldung dennoch nicht ansehen, denn da steckt schon was Wahres drin ......

seit längerer Zeit findet auf dem Händlersektor ein Konzentrationsprozess statt, es gibt immer mehr "übergeordnete" "Händlergruppen" die gleich mehrere Marken im Portfolio haben, teilweise in getrennten Autohäusern, teilweise auch unter einem Dach, was für die Kunden sehr befremdlich ist, wenn sie im gleichen Showroom neben einem Opel Mokka auch den Chevrolet Trax begutachten können ........... für die Verkäufer muss das ja ein argumentativer Albtraum sein, wie erklär ich dem Kunden, dass er für den vom gleichen Band rollenden Opel locker 2.000 Euro mehr zu zahlen hat als für den praktisch baugleichen Chevrolet?

Also: Warum machen die Händler das? Was treibt sie dazu, sich gleich mehrere Marken auf den Hof zu stellen? Warum verkauft ein BMW-Händler auch noch Fiat? Muss das sein?

Wer den Markt mit offenen Augen anschaut, der hat bemerkt, dass es in den letzten 20 - 30 Jahren in Wirklichkeit ein massives Händlersterben gegeben hat, dass das allerdings für den normalen Kunden nahezu unbemerkt, leise, reibungslos vonstatten ging weil:

- Ein altes, ortsansässiges Autohaus von mittlerer bis großer Größe zwar intern den Besitzer gewechselt hatte, dieses aber zunächst nicht nach Außen groß kommuniziert wurde, für den Kunden blieb alles beim alten, allerdings gab es einen neuen Besitzer, ein größeres Autohaus aus der nächsten Großstadt zumeist.

- Erst nach und nach wurde dann auch der Namen angepasst, das Autohaus, inzwischen nur noch eine Filiale eines viel größeren Unternehmens, wurde mehrfach umgebaut, musste andere Marken dazu nehmen usw.

Dummerweise kann man jetzt auch in einer großen Stadt kaum zu einem echten Händlerkonkurrenten wechseln oder muss auf dem Land Hundert Kilometer weit fahren, um zu einem Autohändler zu kommen, der mit dem örtlichen Händler nichts mehr zu tun hat, man hat also keine Konkurrenten mehr vor Ort, willst du VW kaufen, musst du zur "XYZ-Gruppe" gehen, denen gehören alle VW, Audi, seat und Skoda- Autohäuser in weitem Umkreis, außerdem vertreten die noch die Marken Ford, Porsche und noch ein paar andere.

Das hier beschriebene Händlersterben hat in Wirklichkeit längst stattgefunden, es gibt jetzt wohl nur noch "große" Händlergruppen und "ganz große" und hier findet zur Zeit ein weiterer Verdrängungskampf statt, die ganz großen kaufen im großen Stil ein und verramschen diese Autos wieder per Internet für praktisch Plus-Minus-Null, machen damit den kleineren Gruppen, die hier nicht mitmachen wollen oder können, Konkurrenz, setzen diese unter Druck, nehmen denen Marktanteile weg, damit sie zu einem späteren Zeitpunkt X selber fürn Appel und nen Ei von der noch größeren Kette übernommen werden können.

 

Grüße

Udo

Tja, das ist aber überall so. Richtig gute Beratung bekommt man in keinem Bereich mehr, und gerade in den größeren Ketten hat keiner Ahnung von irgendwas. Da kann ich auch gleich im Internet bestellen. Und die, die vor Ort gute Beratung liefern, werden sich halten.

Zitat:

Interessant ist, daß von einem Werkstatt-Sterben dagegen nicht die Rede ist.

Die im Internet gekauften Autos müssen ja auch irgendwo gewartet und repariert werden.

Mag sein das es in (Groß)Städten anders ist, aber hier auf dem Land hält sich das Händlersterben in den letzten Jahren eher in Grenzen. Hier und da machen zwar mal kleinere Läden zu und / oder wechseln ihre Marke, aber die Autohäuser, die es seit Jahren / Jahrzehnten gibt, wird es auch weiterhin geben.

Hier auf dem Land gibt es aber natürlich auch nicht so viele Händler, sodass man auch darauf angewiesen ist, mit dem Händler bzw. der Werkstatt vor Ort klar zu kommen. Da investieren die meisten doch lieber den einen oder anderen Euro mehr und haben dann keine Probleme wenn es um irgendwelche Garantie- / Kulanzleistungen geht.

Wenn ich auch bei mir im Umkreis mal schaue: ich kenne exakt einen der bei einem Neuwagenvermittler gekauft hat, aber auch nur, weil er dort selbst arbeitet.

am 6. November 2013 um 11:38

autohaus war vorgestern.

verkaufspäste, wo man sich kaum noch ohne anzug und krawatte reintraut sind heute normal.

Das Phänomen ist doch bereits seit Jahren zu beobachten!

Nur die großen sind stark genug, um zu Überleben und den Hersteller paroli bieten zu können. Daher werden kleine Betriebe aufgekauft oder geschlossen, da unrentabel.

 

Man muss kein Prophet sein, um auch kleineren Werkstattbetrieben (sofern sie nicht eine lukrative Nische gefunden haben) ein ähnliches Schicksal vorherzusagen.

Jetzt wisst ihr auch warum die Autos immer schlechter werden. Durch Reparaturen holt sich das AH, dass sich dann wohl Werkstatt schimpft, das Geld wieder rein.

Der Einzelhandel stirbt ja auch zusehends. Wer kauft einen Fernseher shcon noch beim Media Markt, wenn er im Internet 30% billiger ist???

Themenstarteram 6. November 2013 um 15:01

Da schreibt Pockel m.E. was Wahres!

Ich habe vor einem halben Jahr einen Meriva gekauft. Nach langer sorgfältiger aber erfolgloser Suche im Umfeld und dann im Internet, -dort mit Erfolg.

Mir geht es vermutlich wie vielen Autokäufern. Ich kann es mir nicht leisten, einige Tausend €€ an Mehrpreis zu verplempern (-um die ging es!) nur um ein Autohaus-um-die Ecke zu subventionieren. Auf die "Leistungen", die mir da ein Autohaus so geboten hätte, "Beratung und Probefahrt", konnte ich leichten Herzens verzichten. Beim Preis kam keiner auch nur annähernd an die 28% unter Liste -inkl. Frei-Haus-Lieferung, also nix Überführungskosten!- mit denen ich abgeschlossen habe.

Soll ich nun ein schlechtes Gewissen haben, wenn wieder mal einer zumacht? Hat irgendein Händler jemals eines, wenn er preisgünstigst einkauft? Absurde Vorstellung! So und nicht anders ist nun mal Marktwirtschaft. Wen wundert's, daß die Kundschaft inzwischen auch drauf gekommen ist...

Bei den Werkstätten sieht die Zukunft vermutlich nur dann finster aus, wenn sie ein defizitäres Autohaus mit durchfüttern müssen und dadurch die Kundschaft mit überhöhten Rechnungen überfordern.

MfG Walter

am 6. November 2013 um 15:13

immer dieses gejammer von den autohäusern.

-der potentielle kunde wird wie ein störenfried behandelt.

-fragen werden unzureichend oder falsch beantwortet

-anfragen werden nicht oder viel zu spät bearbeitet

-zusatzgeschäft wird nicht wahrgenommen

mein mitleid hält sich in grenzen.

Du hast noch was vergessen:

- Kunde wird im Verkaufsraum stehen gelassen weil die Verkäufer tratschen müssen

Und bei mir bei einem Renault/Dacia Händler:

- "lass den Azubi den Kunden bedienen" ... leider hatte der (noch) sehr wenig Ahnung.

 

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