Aston Martin überarbeitet den stärksten DB11. Als AMR hat der V12-Sportler künftig ein paar PS mehr. Und schlechtere Manieren. Gut so. Der Gran Turismo im ersten Test.
Nürburgring - Irgendwie wirkte die Topversion des Aston Martin DB11 bislang zu fein. Wie ein reicher Junge mit den besten Fußballschuhen - der dann doch nie auf den Platz kommt. Was nutzt ein V12 mit zwei Turboladern, wenn man nicht wirklich damit spielen kann? Weil der GT-Sportwagen auf Glamourgleiter machen muss. Sahen die Engländer offenbar ähnlich. Und präsentieren die schärfere Variante mit dem Zusatz AMR. Für "Aston Martin Racing". Die bisher bekannte zahmere Version mit zwölf Brennräumen entfällt. Wer braucht schon Chrom? Im AMR sorgt der 5,2 Liter große V12 nun für 639 PS, 31 mehr als bislang. Letztendlich Zahlenspielereien. Entscheidender ist, dass sich die Leistung dank neuer Kennlinien für das Gaspedal deutlich geschmeidiger dosieren lässt. Außerdem wurde die Achtgang-Wandlerautomatik von ZF feiner auf das große Triebwerk des AMR abgestimmt. Gangwechsel klappen nun schneller. Der Fahrer kann sie manuell über den Zug an den fest montierten Alu-Schaltwippen steuern. Besonders groß ist der Unterschied zum bisherigen DB11-Topmodell beim Klang: Im Sport-Modus sprotzelt und blubbert der aufgeladene V12-Dino. Die Nachbarn bittet man am Tag der Bestellung schon lieber vorsorglich um Verzeihung. Klettert die Nadel dann außerhalb der Ortschaft die Drehzahlleiter hoch, entwickelt der DB11 eine Klangcharakteristik wie sie dem britischen GT bislang nie gestattet war – wirklich spektakulär. Paradedisziplin bleibt die Bahn Der DB11 AMR fährt sich auf der Landstraße deutlich agiler als das bisherige Zwölfzylinder-Modell ohne Performance-Kürzel. Seine stärkste Disziplin bleibt aber weiterhin das entspannten Gleiten auf gerader Strecke. Ab auf die Autobahn, kurz aufs Gas bis die Reisegeschwindigkeit erreicht ist, und dann mit aktiviertem Tempomat entspannt die Bahn entlang - kaum ein Sportwagen bietet so viel Komfort auf langen Strecken. Dann kann man das V12-Orchester ruhig im Drehzahlkeller einsperren, sich von der leistungsstarken Audioanlage und dem von Mercedes bezogenen Infotainmentsystem bespaßen lassen. FazitLohnt sich das Upgrade vom „normalen“ DB11 V12 auf den AMR also? Definitiv. Besonders, wenn man gerne eine geschwungene Landstraße in die Reiseroute einarbeitet. Oder der bisherige DB11 in Bezug auf Klang und Fahrverhalten zu gediegen erschien. Allerdings: Der DB11 AMR startet nun bei strammen 220.000 Euro, bisher veranschlagte Aston „nur“ 205.000 Euro für die V12-Variante. Technische Daten Aston Martin DB11 AMR
Quelle: sp-x ***** In eigener Sache: Wir verschicken unsere besten News einmal am Tag (Montag bis Freitag) über Whatsapp und Insta. Klingt gut? Dann lies hier, wie Du Dich anmelden kannst. Es dauert nur 2 Minuten. |
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