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Mercedes 230G vs. 240GD - Welcher Motor ist die bessere Wahl?
Hallo zusammen,
derzeit stehen zwei interessante W460er G-Modelle im Internet zum Verkauf, der eine G ist ein 230G mit M115 Motor, der andere ein 240GD mit OM 616 Motor.
Da ich beide Fahrzeuge sehr interessant finde und ich bislang keinen Thread in Bezug auf den direkten Vergleich 230G (nicht 230GE!) vs. 240GD gefunden habe, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir als Besitzer genau dieser Fahrzeuge eine Rückmeldung geben und eine Kaufempfehlung aussprechen könntet, schließlich liegen beide Motoren von den Leistungsdaten (72PS und 90PS) eng beieinander.
Was habt ihr als 230G/240GD-Fahrer für Erfahrungen gemacht im Hinblick auf
- Verbrauch
- Fahrkomfort (Geräuschentwicklung, Durchzug etc.)
- Haltbarkeit bzw. Anfälligkeit für Störungen und Defekte
- Gesamtzufriedenheit mit dem Motor
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen!
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6 Antworten
Wir hatten vor 40 Jahren je einen 230GE und einen 280GE als Dienstfahrzeuge - mir kam der 280GE gar nicht viel lebendiger vor, als der 230GE, dafür hat der 280er gesoffen wie ein Loch.
Ich kenne den 240 GD nicht, glaube aber dass der 230GE viel lebendiger ist - aber da gibt es hier im Forum bestimmt Leute, die mehr wissen als ich.
Hallo und willkommen!
Vorausschicken möchte ich, dass ich mit beiden Motorisierungen im G keine persönliche Erfahrung habe. Grundsätzlich sind die aber in jedem Fall die wirklich unterste Ebene des Antriebs, zeitgemäße Fahrleistungen und Verbräuche solltest Du in beiden Fällen nicht erwarten.
Es sollte Dir also klar sein, realistische Reisegeschwindigkeit jedenfalls unter 100 km/h, Geräuschentwicklung hauptsächlich vom Aufbau abhängig (lange oder kurze Karosserie, Plane oder fest). Leise war der W460 sowieso nie, was einen aber elegant von lästigem smalltalk mit den Mitfahrern entbindet. Der Benziner ist wahrscheinlich um einen Tacken leiser, dafür nimmt er 30% mehr zur Brust und beim Diesel ist die Leistungsentfaltung in langsamen Geländepassagen möglicherweise besser dosierbar (sofern das ein Kriterium für Dich ist).
Bezüglich Haltbarkeit und Störungsanfälligkeit könnte das Pendel eher in Richtung Diesel ausschlagen, allerdings ist bei derartig alten Fahrzeugen vor allem der Pflegezustand entscheidend. Wenn der Vergaser ausgeleiert ist oder die Einspritzpumpe verbastelt, brauchst Du jemanden, der sich mit so etwas auskennt (beides aussterbende Rassen, eventuell vorher abklären, auch finanziell nicht unbedenklich!)
Auch für den Rest der Mechanik gilt vor allem, bei einigermaßen guter Pflege unkaputtbar, aber lieblose Grobmotoriker kriegen auch mit schmaler Motorisierung alles schrottreif - daher Zustand penibel inspizieren!
Wie hier schon erwähnt wurde, ist der 230 Einspritzer mit dem M102 (Querstromkopf, K - Jetronic) die deutlich empfehlenswertere Wahl (steht allerdings hier nicht zur Diskussion). Der hat zeitgemäßere Fahrleistungen bei noch erträglichem Durst.
Wenn Du Dir bewusst bist, dass Du in jedem Fall ein gut 45 Jahre altes Schnauferl bekommst und Deine Ansprüche damit klar kommen, würde ich die Entscheidung vom Allgemeinzustand (Rost, Verschleiß der Innenausstattung, ordnungsgemäße Funktion aller grundlegenden Komponenten wie Bremsen, Licht, Heizung, Scheibenwischer und so weiter) abhängig machen. Bei Ex - Armeefahrzeugen mit 24V - Anlage können elektrische Komponenten schwer beschaffbar sein oder ebenso schwer ins Geld gehen.
LG Robert
Ich hab während meiner Monate im MB Museum einmal die Möglichkeit genutzt, einen 79er 230 G zu bewegen (ohne Servo durchs Parkhaus, ein Traum..), den 240er kenne ich leider nur aus dem 240 D meines Großvaters. Raketen sind das beides nicht (logisch), der eine ein Vergaser, der andere ein Selbstzünder. Der 230 G war quasi im Neuzustand, dennoch hat sich meine Begeisterung dafür in Grenzen gehalten und ich würde immer zum Diesel tendieren - auch wenn der 240er bei weitem nicht so sparsam sein wird, wie man es aus dem W123 erwarten würde. Dafür ist einfach zu viel Gewicht zu bewegen und Fahrwiderstand zu bewältigen. Ich glaube, dass das am Ende sehr subjektiv geprägt sein wird und man am besten nur selbst einmal vergleichen kann.
Zitat:
@Graf Zahl 91 schrieb am 7. Juni 2024 um 19:05:24 Uhr:
Ich hab während meiner Monate im MB Museum einmal die Möglichkeit genutzt, einen 79er 230 G zu bewegen (ohne Servo durchs Parkhaus, ein Traum..), den 240er kenne ich leider nur aus dem 240 D meines Großvaters. Raketen sind das beides nicht (logisch), der eine ein Vergaser, der andere ein Selbstzünder. Der 230 G war quasi im Neuzustand, dennoch hat sich meine Begeisterung dafür in Grenzen gehalten und ich würde immer zum Diesel tendieren - auch wenn der 240er bei weitem nicht so sparsam sein wird, wie man es aus dem W123 erwarten würde. Dafür ist einfach zu viel Gewicht zu bewegen und Fahrwiderstand zu bewältigen. Ich glaube, dass das am Ende sehr subjektiv geprägt sein wird und man am besten nur selbst einmal vergleichen kann.
Hallo Graf Zahl 91,
vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Könntest Du vielleicht noch ein wenig konkreter schildern, warum sich Deine Begeisterung für den 230G in Grenzen gehalten hat? War das einfach Dein subjektiver Eindruck oder gab es konkrete Merkmale, die Dich zu dieser Meinung, im Zweifelsfall den Diesel zu nehmen, haben kommen lassen?
Nochmals Danke im Voraus.
Gruß
Man kann sie nicht vergleichen, ausser man nimmt nur die PS Zahl.
Damals war es eine reine Militärentwicklung und da interessierte Leistung nicht wirklich. Durchkommen / Funktionieren / Stabilität war das Ziel. Das Militär nahm den 230G, da ein Benzinmotor bei jeder Temperatur (und auch sonst) funktioniert. Private Kundschaft und deren Wünsche kam erst später. Der 240 Diesel ist natürlich gemächlich, aber man hat ja eine Untersetzung und damit kam man auch dorthin, wohin man wollte. Habe einen Bericht gelesen, da wurde mit 240 langer Radstand ganz Afrika befahren. Man kann das auch anders betrachten, Zeit hat man und beim gemütlich fahren geht nichts kaputt.
Auch spielt beim ganz _weit _weg der Benzinpreis keine Rolle, da billig zu haben.
Hier in Europa ist das anders, da kommt der Stress vom Lkw dahinter … und Fahrgeräusche (Plane/keine Dämmung etc).
Zitat:
@Buonjorno schrieb am 7. Juni 2024 um 21:10:36 Uhr:
Hallo Graf Zahl 91,
vielen Dank für Deine Rückmeldung!
Könntest Du vielleicht noch ein wenig konkreter schildern, warum sich Deine Begeisterung für den 230G in Grenzen gehalten hat? War das einfach Dein subjektiver Eindruck oder gab es konkrete Merkmale, die Dich zu dieser Meinung, im Zweifelsfall den Diesel zu nehmen, haben kommen lassen?
Nochmals Danke im Voraus.
Gruß
Es war tatsächlich mehr mein subjektiver Eindruck und ich wäre mir sicher, dass rein auf die Agilität beschränkt auch der 240 D sich am Ende nicht souveräner anfühlen würde - allein das Gefühl des nagelnden Diesels würde mir persönlich mehr Sicherheit hinsichtlich eventueller Ausfälle und Störungen vermitteln. Und wenn man sich die Eckdaten im M@rs einmal anschaut, spricht der ausufernde Verbrauch für Betrieb in hiesigen Gefilden ebenfalls für den Diesel. Im Vergleich zu anderen Motoren sind vermutlich beide Maschinen mit dem Gewicht aus heutiger Sicht etwas überfordert, so stell ich mir den alten 508 D meines Opas vor, wenn er als 507 D ausgeliefert worden wäre..