Mercedes C-Klasse W203 C220 CDI - Standzeit / Preisanfrage
Hallo liebe Motor-Talk Forumsmitglieder,
ich habe ein Kaufangebot von einem bekannten erhalten, welcher mir ein gebrauchten Mercedes W203 C220 CDI (150 PS) mit Automatik Getriebe und einem Baujahr von 2005 angeboten hat.
Das Auto besitzt die Classic Line und ist 8-Fach bereift. Allerdings wurden in den 17 Jahren mit dem Auto "erst" ungefähr 30.000 Kilometer gefahren, auf welche 2 Jahre komplette Standzeit (ohne Bewegung) in einer Garage hinzukommen.
Meine Frage ist ob ein Auto dieser Kategorie eine Empfehlung darstellt oder ob hierbei das Risiko aufgrund der niedrigen Laufleistung (in Verbindung mit einem Diesel?!) + eventuellen Standschäden einfach zu hoch ist?
Ebenfalls finde ich im Netz und auf den einschlägigen Verkaufsplattformen keine Preistendenz. Wie viel ist ein Auto mit diesen Spezifikationen ungefähr Wert bzw. was könnte man hierfür aufrufen?
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Bzgl. Wartungsstau und weiteren Sonderausstattungen habe ich noch keine Rückmeldung und würde diese bei erhalt nachreichen
Danke vorab für eure Hilfe und viele Grüße,
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23 Antworten
Der w203 ist ja nun kein so komplexes Auto, dass ich extrem hohe Folgekosten durch Standschäden nach 2 Jahren erwarten würde. Ich gehe mal davon aus, dass er vorher regelmäßig bewegt wurde. Grosser Service neu, alle Flüssigkeiten und Filter neu, Batterie und neue Reifen und er sollte wieder vernünftig laufen.
Preis? puuu hier kriegste whs zu hören, max 3.5k € ;-)
Realistisch wohl so ~ 7-8k €, wenn sich keine unmittelbaren Probleme zeigen.
Ich habe letztes Jahr so was gekauft. C 220 CDI Eleg. Lim. aus 1. Hd. mit 43 tkm aus Nachlass.
Fahre ihn täglich, nach ein paar tausend km fand er zu alter Kraft zurück.
Repariert werden musste: Thermostat sofort nach Kauf. Bei 48 tkm MKL an, Ladedruckluftschlauch undicht, danach Abgassensor, vor kurzem Motorlager Links und H7 Birne.
LG
Weizengelb
Naja, 7-8 TSD für ein 17 Jahre altes Auto mit Grundausstattung als realistisch zu betrachten... Das wäre kein Preis für mich.
Grundsätzlich ist mit Standschäden eher nicht zu rechnen, allenfalls hinsichtlich Verschleissteilen wie Reifen (DOT ), Batterie, etc. Wie oben schon beschrieben: Flüssigkeiten wechseln, gemäßigt wieder einfahren und gut ist.
Natürlich ist hier mit Standschäden zu rechnen!
Wo wurde der Wagen abgestellt? In einer trockenen oder feuchten Garage? Oder doch draußen?
Autos sind Biotope und deshalb müssen sie regelmäßig klimatisiert bzw. gelüftet werden. Stell dich also auf eine Reinigung der Klima ein. Vielleicht musst du auch einige Teile tauschen lassen aufgrund von Undichtigkeiten oder Schimmel.
Wenn die Umgebung feucht war, kann zudem Rost in den Zylindern entstehen. Das ist besonders kritisch, weil bei der geringen Laufleistung über die vielen Jahre von Kurzstrecke ausgegangen werden muss.
Dann kommen Bremsen hinzu. Diese werden mit Sicherheit nicht mehr durch bremsen zu entrosten sein.
Gummis altern, egal wie hoch der Kilometerstand ist. Das betrifft von Stabigummis, über Motorlager bis hin zu banalen Dingen wie der Wasserpumpendichtung. Zudem ist‘s ein CDI. Hier wird der Dieselfilter fällig sein und vermutlich alle Dichtringe.
Alle elektrischen Stellmotoren müssen geprüft werden.
Die Liste wird sehr schnell sehr lang. Mehr wie 3000€ würde ich dafür nicht hinlegen. Ein gut gepflegter CDI mit 300.000KM wäre mir lieber und vor allem sicherer.
Man kann jetzt natürlich alle potentiellen "Katastrophen" aufzählen - ich sage, dass ist vom Einzelzustand abhängig. Einige Dinge in deiner Aufzählung haben mit Standschäden nix zu tun. Verschleiss entsteht auch ( und gerade) in der Bewegung.
TE: Lass den Wagen checken - dann weisst du mehr. Alles andere ist Rätselraterei.
So ein Fahrzeug ist meiner Meinung nach eher was für einen Bastler der viel selbst machen kann und - noch wichtiger - auch den Platz (Werkstatt/Garage) und das notwendige Werkzeug dazu hat...
Jetzt vom Preis mal ganz abgesehen.
Wie Phoenix schon schrieb : Da können nach und nach schon einige "Ostereier" auftauchen - aber ist ja bald Ostern...
Eventuell könnte man (kostet glaube 50-80 Euronen) bei der DEKRA/TÜV einen Check machen lassen.
Da weiß man gleich wo man dran ist...
Wobei ich hier irgendwo bei MT in einem Thread gelesen habe,daß die DEKRA nur Fahrzeuge bis zu einem Alter von 12 Jahren checkt...
Warum weiß kein Mensch...
Achso (@Larsi) : Was soll das Auto denn eigentlich kosten...???
P. S.
Ich (persönlich) würde max. zwischen 3 und 4000€ zahlen da ich der Meinung bin daß da noch einiges an Euros investiert werden muss...!
Wenn man ein Fahrzeug 2 Jahre nicht bewegt, ist es wie @phoenix217 es beschreibt sehr übel für einen Motor, es sei denn man lagert diese wie es die Bundeswehr mal gemacht hat ausgebaut an einem Ort an dem kein Kondensat, Rost im Motor erzeugen kann. Die Haben die Panzer ohne Motoren kpl. in einen Kokon mit separatem Klimagerät eingeschweißt um Feuchtigkeitsschäden am Blech zu vermeiden.
Wenn man einen Motor vor Standschäden Schützen möchte, fällt mir eigentlich nur die Lagerung an einem entsprechend Klimatisiertem Ort ein.
Alternativ könnte man versuchen, den Motor bis zur Einfüllöffnung mit Öl voll aufzufüllen, dann noch die Injektoren raus um auch die Brennräume auch voll aufzufüllen. Wie sich der Kraftstoff über die Zeit im Tank entwickelt hat, ist auch unklar. Tja, die Mopf hatten ja zumindest was Rost angeht wenig Probleme.
Danke für eure Antworten und die zahlreichen Tipps und Erfahrungen. Ich werde einfach mit dem Auto eine Probefahrt machen und davor in einer Werkstatt (TÜV, Dekra o. ä.) vereinbaren, dass das Auto mal durchgecheckt und auf die von euch potenziellen Schäden geprüft würde.
@migoela bzgl. dem Preis hat der Verkäufer noch keine Vorstellungen geäußert, ich denke, er ist selber überfragt aufgrund der Standzeiten etc. Werde aber die Richtung einschlagen, welche ihr geäußert habt. War nämlich auch mein erstes Bauchgefühl!
Na dann.
Wenn die Kiste einigermaßen günstig wieder herzurichten ist und der VK Preis stimmt schlag' zu...!!!
Eventuell sind ja auch wirklich nur die Flüssigkeiten und die Reifen - vielleicht noch ein paar Dichtungen oder Manschetten - zu wechseln - da bist Du vielleicht mit einem 1000er (oder auch weniger) dabei.
Aber das kann man ja vorher abchecken.
Nicht verrückt machen lassen.
Die Km Zahl ist lächerlich und die 2005 er Baujahre sind teilverzinkt - da dürfte Rost mäßig nichts sein.Zumindest nichts größeres was nicht reparabel wäre.
Den kannst Du locker noch 10 Jahre (zumindest Motor mäßig) fahren...
Auf jeden Fall weiterberichten.
Den Motor würde ich aber ganz langsam wieder einfahren.
Wenn du dem direkt Feuer gibst könnte es passieren das er dir auseinander fliegt..
Zitat:
@Frank.k74 schrieb am 8. April 2022 um 10:19:50 Uhr:
Den Motor würde ich aber ganz langsam wieder einfahren.
Wenn du dem direkt Feuer gibst könnte es passieren das er dir auseinander fliegt..
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So clever wird er wohl sein - der TE...
Davon gehe ich zumindest mal aus.
Das Beste wäre erst mal im Stand 5 Minuten laufen lassen...
Dann ein paar mal die Gänge durchschalten.
Und dann erst "zärtlich" abfahren"...
Wenn er denn überhaupt anspringt
Ausleuchten der Laufflächen mit einem Endoskop ist kein Fehler, da man so erkennen kann was an der wichtigsten Stelle im Motor eventuell über die Jahre passiert ist.
Ich würde den Kraftsoff erneuern und Ihm mit der ersten Füllung erhebliche Mengen 2 Takt Öl zuführen.
Ansonsten nach kurzer Zeit das Öl wieder tauschen.
Am besten wäre es zu Orgeln bis Öldruck aufgebaut ist, bevor man den Wagen laufen lässt...
Zitat:
@Larsi schrieb am 8. April 2022 um 08:55:23 Uhr:
Danke für eure Antworten und die zahlreichen Tipps und Erfahrungen. Ich werde einfach mit dem Auto eine Probefahrt machen und davor in einer Werkstatt (TÜV, Dekra o. ä.) vereinbaren, dass das Auto mal durchgecheckt und auf die von euch potenziellen Schäden geprüft würde.
Meiner stammt von einem verstorbenen 94-jährigen Herrn. Der war die letzten Jahre gerade noch 500 km im Jahr bewegt worden...
Rest hatte ich bereits geschrieben - Reparaturen bislang knapp 800 Euro; dafür aber Jahreswagen-Feeling als Ausgleich.
LG
weizengelb