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Merkmale von Verkehrsunfällen - Trends von 2010-2014

Themenstarteram 23. Januar 2015 um 18:08

Hallo zusammen,

aus den Monatsberichten des statistischen Bundesamtes zu den Verkehrsunfällen in Deutschland habe ich für die Monate Januar bis Oktober (neuere Daten gibt es für 2014 noch nicht) die Entwicklung einiger Unfallmerkmale zwischen 2010 und 2014 hinsichtlich der kumulierten Anzahl der bei den Unfällen schwer oder tödlich verletzten Verkehrsteilnehmer dargestellt.

Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe ich mich auf die aus meiner Sicht relevantesten bzw. häufigsten Merkmale beschränkt.

Um eine unvoreingenommene und sachliche Diskussion zu ermöglichen, schreibe ich hier nichts weiter, sondern bitte Euch, den Anhang zu studieren.

Natürlich bin ich auf Eure Meinungen zu Ursachen und Perspektiven der erkennbaren Trends gespannt!

Grüße, südwikinger

Beste Antwort im Thema

@Enterich2003

Das sind hier keine Gesamtzahlen, sondern...

Zitat:

Basis: Mittelwert der Anzahl der Getöteten bzw. Schwerverletzten von Jan. – Okt. in den Jahren 2007-2009 = 100

Ansonsten sage ich auch einfach mal vielen Dank für die Auflistung, wobei ich es irgendwie bedenklich finde, dass die Leute einfach nicht aufpassen. Da ist es (für mich) völlig egal, was nun Ursache Nr. 1 ist.

Jeder Unfall ist irgendwie vermeidbar oder zumindest die Folgen können verringert werden. Die Ursachen zu kennen, hilft natürlich beim Vermeiden, da man dann weiß, wo man ansetzen muss, womit auch immer...

Kampagnen (Plakate?), Schulungen (bessere Fahrausbildung, andere Schwerpunkte?), Gefahrenhinweise (worauf auch immer)?

Wenn ich da aber an die zwei Spezialisten heute wieder denke...

Ich stehe auf der rechten Spur (von zweien, von beiden kann man nach links abbiegen, die linke ist eine reine Links-Abbiegespur). Ich biege also links ab und mein linker Nachbar fährt gerade aus...

Dann der Radfahrer... stockdunkel draußen, kein Licht am Rad, aber hauptsache bei rot über die Ampel...

Hirn einschalten, aufpassen, wenigstens mal langsamer machen, es könnte so einfach sein und Menschenleben retten.

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Interessant! Danke für die Zusammenfassung! Überraschend ist, dass die Beteiligung der 18 - 25 jährigen extrem rückläufig ist

Welche Beteiligung? Die absoluten Zahlen? Die relativ zur Gesamtzahl der Führerscheininhaber? Die relativ zur Gesamtzahl der Unfälle?

Wie ich nicht nur ich immer sage, Abstand ist wichtiger als zu hohes Tempo.

Zitat:

@birscherl schrieb am 23. Januar 2015 um 19:22:16 Uhr:

Welche Beteiligung? Die absoluten Zahlen? Die relativ zur Gesamtzahl der Führerscheininhaber? Die relativ zur Gesamtzahl der Unfälle?

Zitat:

Getötete - nach Verkehrsbeteiligung des Hauptverursachers

und

Zitat:

Der Hauptverursacher (1. Beteiligter) ist der Beteiligte, der nach Einschätzung der Polizei die Hauptschuld am

Unfall trägt. Beteiligte an Alleinunfällen gelten immer als Hauptverursacher.

...würde ich als absolute Zahl interpretieren. Oder nicht? :confused:

Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast!!!

Grafik 1 deiner Auswertung - Getötet nach Ortsrandlage ergibt z. B. Für das Jahr 2013 eine Gesamtzahl von 72 Toten. Davon alleine auf AB 80!! Da stimmt wohl was nicht beim Zahlenübertrag. Auch bei den Schwerverletzten ist die Zahl auf der AB höher als die Gesamtanzahl.

Fakt ist auf jeden Fall, daß auf den BAB über 30 Prozent der jährlichen Gesamtfahrkilometer abgespult werden aber sich dort nur ca 10 Prozent der Unfälle ereignen. In der Statistik können aber auch nur Unfälle aufgenommen werden die auch polizeilich gemeldet werden. Hier werden die Zahlen auch gefälscht zumal, im Gegensatz zu Unfällen auf der BAB, viele Unfälle im innerstädtischen Bereich ohne Polizei aufgenommen werden.

NT

@Enterich2003

Das sind hier keine Gesamtzahlen, sondern...

Zitat:

Basis: Mittelwert der Anzahl der Getöteten bzw. Schwerverletzten von Jan. – Okt. in den Jahren 2007-2009 = 100

Ansonsten sage ich auch einfach mal vielen Dank für die Auflistung, wobei ich es irgendwie bedenklich finde, dass die Leute einfach nicht aufpassen. Da ist es (für mich) völlig egal, was nun Ursache Nr. 1 ist.

Jeder Unfall ist irgendwie vermeidbar oder zumindest die Folgen können verringert werden. Die Ursachen zu kennen, hilft natürlich beim Vermeiden, da man dann weiß, wo man ansetzen muss, womit auch immer...

Kampagnen (Plakate?), Schulungen (bessere Fahrausbildung, andere Schwerpunkte?), Gefahrenhinweise (worauf auch immer)?

Wenn ich da aber an die zwei Spezialisten heute wieder denke...

Ich stehe auf der rechten Spur (von zweien, von beiden kann man nach links abbiegen, die linke ist eine reine Links-Abbiegespur). Ich biege also links ab und mein linker Nachbar fährt gerade aus...

Dann der Radfahrer... stockdunkel draußen, kein Licht am Rad, aber hauptsache bei rot über die Ampel...

Hirn einschalten, aufpassen, wenigstens mal langsamer machen, es könnte so einfach sein und Menschenleben retten.

Themenstarteram 23. Januar 2015 um 21:41

Zum besseren Verständnis noch einmal zu Methodik:

Es geht hier um die Darstellung der Trends- und damit die Trends vergleichbar sind, wurde, wie beschrieben, für alle Merkmale der jeweilige Mittelwert der Jahre 2007-2009 als Basis=100(%) gesetzt.

Es sind hier also keine absoluten Werte dargestellt, sondern relative Veränderungen!

Wer sich für die absoluten Zahlen interessiert, kann sich in der genannten Quelle die entsprechenden Originaldaten ansehen (und auswerten).

Dabei geht es auch nicht um die Anzahl der Unfälle, sondern um die Anzahl der Schwerverletzten bzw. Getöteten.

Beispiel 1: Im Mittel starben von Januar bis Oktober zwischen 2007 und 2009 362 Menschen (=100) bei Unfällen, bei denen Alkoholeinfluss eine Rolle spielte. Zwischen Januar und Oktober 2014 starben noch 180 Menschen bei derartigen Unfällen. Dies entspricht einem Rückgang von 50,3%.

Beispiel 2: Im Mittel wurden von Januar bis Oktober zwischen 2007 und 2009 bei Unfällen, bei denen eine/e MotorradfahrerIn HauptverursacherIn war, 5923 Menschen schwer verletzt (=100). Zwischen Januar und Oktober 2014 wurden bei derartigen Unfällen 6182 Menschen schwer verletzt. Dies entspricht einer Zunahme um 4,4%.

Zu den inhaltlichen Anmerkungen:

@dodo32: Der Rückgang der 18-25-jährigen PKW-FahrerInnen als Hauptverursacher von Unfällen mit schwer oder tödlich Verletzten ist tatsächlich erfreulich markant. Welche Ursache spielen Deiner Meinung nach dabei eine Rolle?

@diabolomk: Da bei Unfällen mit den Merkmalen "nicht angepasste Geschwindigkeit" absolut immer noch die meisten Menschen schwer oder tödlich verletzt werden, ist es erfreulich, dass es hier einen deutlicheren Rückgang gibt, als bei Unfällen mit dem Merkmal "ungenügender Sicherheitsabstand". Die Frage wäre jetzt: wie erreichen wir auch beim sehr wichtigen Thema "Sicherheitsabstand" ein angemesseneres Verhalten aller Verkehrsteilnehmer?

Grüße, südwikinger

Die Trends geben aber nicht wieder, dass die Zahl der 18–29-jährigen Führerscheininhaber stark am Sinken ist. Logisch, dass dann die Beteiligung dieser Gruppe am Gesamtunfallgeschehen ebenfalls sinken muss. Bleibt die Frage, ob sie relativ nicht sogar gestiegen ist. Das beantwortet diese Statistik überhaupt nicht.

Themenstarteram 23. Januar 2015 um 22:59

Zitat:

@birscherl schrieb am 23. Januar 2015 um 23:27:13 Uhr:

Die Trends geben aber nicht wieder, dass die Zahl der 18–29-jährigen Führerscheininhaber stark am Sinken ist. Logisch, dass dann die Beteiligung dieser Gruppe am Gesamtunfallgeschehen ebenfalls sinken muss. Bleibt die Frage, ob sie relativ nicht sogar gestiegen ist. Das beantwortet diese Statistik überhaupt nicht.

Tja, so ist das - aus der Beantwortung einer Frage ergeben sich mindestens drei spannende neue Fragen: Hast Du detailliertere Informationen, wie sich der Anteil der Führerscheininhaber in der genannten Altersklasse in den letzten Jahren verändert hat (was heißt "stark abgenommen")? Wie sich die Verkehrsmittelnutzung und ggf. das Fahrverhalten dieses Personenkreises geändert hat? Das sind drei Punkte, die mir ad hoc einfallen, die einen Einfluss auf den erfreulichen Trend haben könnten (es gibt sicherlich noch einige mehr...).

So oder so ist es aus meiner Sicht auf jeden Fall eine positive Entwicklung!:)

 

Zitat:

@suedwikinger schrieb am 23. Januar 2015 um 22:41:19 Uhr:

Z

Zu den inhaltlichen Anmerkungen:

@dodo32: Der Rückgang der 18-25-jährigen PKW-FahrerInnen als Hauptverursacher von Unfällen mit schwer oder tödlich Verletzten ist tatsächlich erfreulich markant. Welche Ursache spielen Deiner Meinung nach dabei eine Rolle?

Zum ersten würde ich sagen, dass die verbesserte Sicherheitstechnik eine Rolle spielt. Wenn ein heute 18 jähriger Führerscheinanfänger einen 15 Jahre alten Golf fährt, hat dieser bereits Airbags, ABS und ESP. Autos aus den 80ern und 90ern sind für die Jugendlichen kaum noch interessant.

Zum zweiten könnte ich mir vorstellen, dass das Interesse am Automobil im Allgemeinen nachgelassen hat. Das heißt, man definiert sich nicht mehr über das Fahrzeug, sondern eher über das Smartphone. Was auch zu Folge haben könnte dass sich die Fahrweise ändert. Für unsere Generation war das schnelle fahren auf Landstraßen ein existentieller Bestandteil der Faszination Auto. Heute ist eher 1/4 Meile bzw. cruisen angesagt. Klar, dass bei kurzen Beschleunigungsrennen die Gefahr eines schweren Unfalls eher gering ist im Verhältnis zur Landstraße.

Und zum dritten dürfen die 0,0 Promille Grenze und die extreme Zunahme der Kontrollen einen nicht unerheblichen Anteil zur Senkung beitragen.

 

Zitat:

Die Frage wäre jetzt: wie erreichen wir auch beim sehr wichtigen Thema "Sicherheitsabstand" ein angemesseneres Verhalten aller Verkehrsteilnehmer?

Hier wurde ich zwar nicht angesprochen, möchte aber gerne dennoch etwas dazu sagen. Ich denke, hier wird die Zeit alle Wunden heilen. Abstandsradar, Bremsassistenten etc. werden ihren Teil dazu beitragen. Darüber hinaus sind mittlerweile Abstandsmessungen an der Tagesordnung. Umso mehr Leute, die völlig unbewusst zu dicht auffahren erwischt werden, umso besser wird es werden.

Themenstarteram 25. Januar 2015 um 13:43

Ja, vermutlich wirkt sich der der Fortschritt bei der passiven und aktiven PKW-Sicherheit (ESP! - das ist auch am überdurchschnittlichen Rückgang bei der Unfallart "Abkommen von der FAhrbahn" zu erkennen) bei den jungen FahrerInnen stärker aus als bei den übrigen, da v.a. Mitte der "0er-Jahre" bei allen Herstellern erhebliche Fortschritte gemacht wurden.

Der Stellenwert des PKW (und des risikoreichen Fahrens) mag ebenfalls eine Rolle spielen.

Dass auch die 0,0-Promillegrenze bei Fahranfängern positiv wirkt sieht man auch bei den Unfallursachen, bei denen "Alkoholeinfluss" ebenfalls überdurchschnittlich stark abnahm.

Was den Sicherheitsabstand angeht, so bin ich doch erschrocken, dass es hier keinen positiven Trend gibt. Insbesondere bei den Schwerverletzten ist ja sogar eine starke Zunahme zu verzeichnen!

Vermutlich sind hier aber wirklich nur Assistenzsysteme und ordnungspolitische Maßnahmen wirkungsvoll...

Generell finde ich es bedauerlich, dass der Rückgang bei der Anzahl der Schwerverletzten deutlich weniger stark ist als bei den Getöteten - insbesondere auf Autobahnen!

Desweiteren ist insbesondere bei ZweiradfahrerInnen kaum ein positiver Trend auszumachen.

Grüße, südwikinger

Zitat:

@suedwikinger schrieb am 25. Januar 2015 um 14:43:22 Uhr:

 

Generell finde ich es bedauerlich, dass der Rückgang bei der Anzahl der Schwerverletzten deutlich weniger stark ist als bei den Getöteten - insbesondere auf Autobahnen!

Hier wäre interessant zu erfahren, wie viele LKW Lenker betroffen waren. Hattest Du nicht einmal vor ca. 2 Jahren eine vollständige Statistik verlinkt gehabt? Das war sehr interessant zumal seinerzeit bei den auf Autobahnen getöteten auch 2 Radfahrer dabei waren, wenn ich richtig erinnere.

Zitat:

Desweiteren ist insbesondere bei ZweiradfahrerInnen kaum ein positiver Trend auszumachen.

Das wird sich meiner Einschätzung nach auch nichts (nie?) signifikant ändern, denn die Biker haben nun einmal kaum Überlebensraum. Denn kleine Fehler, egal ob vom Biker oder anderen, können dramatische Folgen haben.

Zitat:

@suedwikinger schrieb am 23. Januar 2015 um 23:59:59 Uhr:

Hast Du detailliertere Informationen, wie sich der Anteil der Führerscheininhaber in der genannten Altersklasse in den letzten Jahren verändert hat (was heißt "stark abgenommen")? Wie sich die Verkehrsmittelnutzung und ggf. das Fahrverhalten dieses Personenkreises geändert hat? Das sind drei Punkte, die mir ad hoc einfallen, die einen Einfluss auf den erfreulichen Trend haben könnten (es gibt sicherlich noch einige mehr...).

Das kannst du hier nachlesen.

Zitat:

@dodo32 schrieb am 23. Januar 2015 um 19:18:01 Uhr:

Interessant! Danke für die Zusammenfassung! Überraschend ist, dass die Beteiligung der 18 - 25 jährigen extrem rückläufig ist

Das könnte auch eine Folge des begleiteten Fahrens sein.

Moorteufelchen

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