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Mit dem Wohnwagen im Winter unterwegs
Hallo zusammen,
Ich benötige mal bitte euer fundiertes Wissen bitte keine Vermutungen :-)
Meine Frau und ich haben unter anderem einen gemeinsamen Punkt auf unserer Liste (Bucket list)
Und zwar wollen wir die Polarlichter mal Live sehen, im gleichen Atemzug Weihnachten mit reichlich Schnee, Schlittschuh fahren, die atemberaubende Natur sehen ....etc.
Es soll also im Winter zum Nordkapp gehen ;-)
(Hier soll es bitte nicht drum gehen wie ich die Feuchtigkeit oder die Klamotten trocken bekomme.....)
Mit einem Allrad angetriebenen Wohnmobil sicherlich kein großes Thema, als geübter Fahrer.
Aber wie sieht es mit einem Allrad SUV, einem 2,50m breiten, 7m langen und 2to schweren Wohnwagen aus ??
Ich bin der Meinung mit ordentlichen Winterreifen auf dem PKW sowie Wohnwagen, zusätzlich Schneeketten für den PKW sollte sowas doch relativ gut machbar sein oder was sagt ihr dazu?
Gibt es jemanden der sowas schonmal gemacht hat?
MfG Mathias
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10 Antworten
Also ich bin jedes Jahr privat als auch beruflich in Skandinavien im Winter unterwegs, zugegebenermaßen ohne Wohnwagen.
Generell sehe ich vom Hochfahren her ja keine Probleme. Schneeketten sind für mich bisher immer unnötiger Ballast gewesen.
Das Einzige, was man wirklich bedenken muss ist eben, wo man übernachtet. Viele Campingplätze sind zu, zudem sind viele Parkplätze entlang der Routen, die sich sonst durchaus gut zum Übernachten anbieten im Winter nicht unbedingt freigeräumt sind. Insbesondere mit so einem großen Gespann ja durchaus ein relevantes Thema.
Sonst sehe ich es so:
Einfach machen. Wird schon klappen.
Die Straßenbedingungen sind im Norden je nördlicher man kommt halt einfach etwas anders als hier. Geräumt, aber meist doch Recht viel Schnee und Eis auf den Straßen. Fährt sich super, zu Fuß ist's deutlich schwieriger.
Wenn man in Schweden entlang der Ostsee hochfährt ist es meist bis sehr weit in den Norden komplett unproblematisch.
Gruß und viel Spaß
Ich bin ja in drei Wochen wieder oben.
Schnee ist kein Problem... wenns zuviel ist einfach auf den Pflug warten. Problematisch sind Schneewehen wenns sehr windig ist. Notfalls Ketten, auch auf dem Wohnwagen (damit der nicht seitlich wegrutscht oder beim Bremsen einknickt. Ab -15 Grad ist der Schnee eh so gut wie eine nasse Strasse bei 5 Grad,
Schwierig wirds bei Eis.... Als Black-Ice oder unter einer dünnen Schneedecke. Ideal sind Spikes... nicht so ideal sind Ketten...
Hallo,
in diesem Link beschreibt einer seinen Trip zum Nordkap im Winter mit dem Wohnmobil. Benutzt wird ein Ducato 3-Achser. Dieses Fahrzeug ist alles andere als ein Traktionswunder, das weiß ich aus eigener Erfahrung
https://youtu.be/jo6MP_a2sJY?si=ofipJIIL-05gV_-A
Mit Schneeketten scheint das auf jeden Fall zu funktionieren. Muss halt jeder selber wissen, welche Strapazen man sich für einen Winterbesuch am Nordkap zumuten will.
Gruß
Jürgen
Vielen Dank an alle die hier am start sind.
Noch halte ich am Vorhaben fest, wobei ich doch ein wenig Düsengang habe das mir beim bergab fahren das gespann ausbricht.
Hat jemand die Michelin easy Grip Evo ,,Schneeketten,, / Schneenetze auf einen Wohnwagen getestet?
Oder überhaupt Erfahrung gemacht?
Könnte mir gut vorstellen das es ein wenig mehr Sicherheit bringt (nicht nur vom Kopf)
LG Mathias
Da ich aktuell beruflich mal wieder oben bin:
Ich würde es einfach ausprobieren. Hauptstraßen fahren sich trotz der Straßenbedingungen super, auch mit normalen Winterreifen. Und es sind viele Einheimische mit Anhänger unterwegs. Nicht mit Wohnwagen, aber alles möglichen andere formen.
Hallo zusammen,
ich stelle die Frage mal anders herum: Wieviel Zeit habt ihr denn? Denn ich denke, dass das ein entscheidender Punkt ist, denn das Wetter da oben ist deutlich größeren Schwankungen unterlegen als bei uns, was eine Weiterfahrt teilweise unmöglich macht. Da muss man auch mal ausharren und "abwettern" würden Segler sagen. Darauf muss man sich insbesondere mit WoWa definitiv einstellen.
IMHO wichtige Tipps
Heizen werdet ihr im WoWa vermutlich mit Gas. Und genau da ist der Punkt, denn steckt man fest, geht einem das Gas auch mit Ersatzfalsche u.U. schneller aus als einem lieb ist. Ich würde das in der täglichen Wetterbeobachtung und Stellplatzwahl immer bedenken und bei unsicherer Wetterprognose keine Experimente machen.
Denkt außerdem an so eine Verlängerung für das Abgasrohr eurer Heizung auf dem Dach. Ohne wirds bei Schneefall schnell kalt im WoWa!
Ansonsten müsst ihr euren WoWa natürlich frostsicher machen aber ich denke das erklärt sich bei dem Reiseziel von selbst.
Meine Erfahrung diesen Januar:
Eigentlich wollte ich den Inlandsvägen (E45) Richtung Norden fahren. Nördlich von Jönköping erwischte mich jedoch garstiger Eisregen (kommt wohl öfter vor). Teilweise böenartiger Seitenwind tat sein übriges. Ohne Spikes wird man definitiv zum Verkehrshindernis. Auf großen Fernstraßen mit Schwerlastverkehr hat man dann ohne Spikes nichts zu suchen (meine Meinung). Habe mich über eine sehr wenig befahrene Seitenstraße Richtung Küste durchgeschlagen. Das ging.
Die E4 an der Küste war dann gelaugt und restliche Eisplatten auf der Fahrbahn wurden vom Verkehr Stück für Stück kaputt gefahren. Teilweise poltert es aber schon wirklich heftig. In manchen Bereichen bildete sich wie im Sommer von Schotterpisten bekannt ein garstiges Waschbrettmuster auf der Fahrbahn. Alles aber eher ein Komfortthema als ein echtes Sicherheitsrisiko. Außerdem kann Wasser nicht ablaufen, was teilweise sehr große Wasserpfützen zur Folge hat. Mit WoWa alles nicht zu unterschätzen aber machbar!
Zugegeben waren das aber wirklich schlechte Bedingungen, die ich auf diesem Stück der Reise zwischen Jönköping und Lulea hatte. Je weiter ich in Richtung Norden kam, desto besser wurde es.
Weiter oben in Lappland war das was ganz anderes. Bei zweistelligen Minusgrade sind die Iceroads ein Traum. Die Pisten sind sehr breit und der Verkehr natürlich deutlich weniger als auf der E4 an der Küste. Man kann auch ohne Spikes quasi normal fahren. Der Grip ist vergleichbar mit einer losen, feineren Schotterpiste im Sommer.
Leider musste ich rund 500km vor dem Nordkapp umdrehen, da die Wetterprognose für mich sehr ungünstig war (und sich später als richtig erwiesen hat). So waren für meinen Rückweg Plusgrade und Sturm in Lappland angesagt. Aufgrund von Zeitmangel und dem Umstand den wichtigsten Teil meiner Reise - die Polarlichter - gesehen zu haben, bin ich stattdessen in Richtung Süden umgedreht und habe aus meiner eigentlichen Reise zum Nordkapp eine Ostseeumrundung gemacht.
Reifen:
Ich war mit neuwertigen (DOT 4x22) Conti Van Contact Winter unterwegs. In meinen Augen die richtige Entscheidung. Spikereifen oder auch"nordische Winterreifen" halte ich für verzichtbar ABER man sollte den Einheimischen gegenüber so fair sein und eigenverantwortlich erkennen, wenn man nichts mehr auf der Straße zu suchen hat. Von zu alten Winterreifen rate ich ganz klar ab, auch wenn das Restprofil die dortigen gesetzlichen Bestimmungen noch erfüllen sollte.
Schneeketten:
Ich hatte welche dabei. Gebracht hätten sie mir nichts. Ich denke man sollte Schneeketten als "Anfahrhilfe" betrachten, die einem zwar aus einer blöden Situation helfen können (gerade mit WoWa) aber bei Sturm auf glatter Iceroad bringen sie nichts. Man sollte sich mit Ketten also nicht in falscher Sicherheit wähnen. Aus diesem Grund habe ich mich für die "Easy Grip Evolution 7" von Michelin entschieden. Diese "Textilketten" bieten als Anfahrhilfe sogar noch bessere Traktion als herrkömmliche Ketten und sind gleichzeitig sehr leicht und vor allem leicht zu montieren. Nachteil ist, dass sie nur bis 40km/h zugelassen sind und nicht so lange halten. Anfahrhilfen halt. Mit WoWa würde ich aber ggf. auch herkömmliche Ketten mitnehmen.
Allrad
4WD gibt da oben natürlich Sicherheit ABER man sollte nie vergessen, dass man einen Berg nicht nur hcoh sondern auch wieder herunter kommen muss. Man sollte sich also nicht in falscher Sicherheit wähnen, nur weil einen AWD mit Schwung den Berg hinauf gebracht hat. Mit WoWa ist 4x4 denke ich tatsächlich erforderlich. Ohne Anhänger geht es IMHO auch mit 2WD obgleich man dann natürlich etwas mehr schauen muss, wo genau man sich gerade hinein manövriert.
Iceroads:
Wenn es kalt und trocken ist, ist die Oberfläche des Eises rau. Der Effekt wird durch die Spikes der einheimischen und längsrillen, die ins Eis geschnitten werden verstärkt. Dieser Zustand ändert sich jedoch schlagartig, wenn es wärmer wird. Sobald sich zwischen Reifen und Eis ein Feuchtigkeitsfilm bildet (das passiert bereits bei geringen Minusgraden) kann es ohne Spikes wirklich glatt werden. Bremsweg bei Eisregen lag aus 30-40km/h bei über 50m. Nicht gerade angenehm. Anfahren an leichten Steigungen trotz Allrad eher schwierig aber machbar. Mit Wohnwagen hätte das definitiv nicht funktioniert. Bei solchen Bedingungen sollte man auch Seitenwind nicht unterschätzen!
Schneeverwehungen sind im hohen Norden natürlich auch ein Thema. An den vom Sommer bekannten Schranken beginnen oft Abschnitte wo bei Bedarf Kolonne hinterm Schneepflug gefahren wird. Auch das kann mit Wohnwagen anspruchsvoll sein, weil der Schneepflug für uns ungewohnt zügig fährt.
Temperaturen:
Die Temperaturschwankungen nördlich des Polarkreises waren für mich überraschend extrem. Zum Einen sind sie regional sehr unterschiedlich. Man fährt in eine Senke und plötzlich ist es 10°C kühler als noch wenige Kilometer zuvor. Und auch vom Wetter her sind Schwankungen von 30°C binnen weniger Tage keine Seltenheit. Man sollte dabei (siehe Iceroads) nicht nur auf Tiefstemperaturen schauen sondern auch darauf ob es tauen könnte. An der Küste Norwegens ist das was anderes. Dort spielt Sturm und schnelle Wetterwechsel zwar auch eine Rolle aber von den Temperaturen her ists dort DEUTLICH gemäßigter. Man könnte fast sagen "mild"
Campingplätze & Stellplätze
Generell ist die Stellplatzsuche im Winter komplizierter. Fernab großer Straßen die Ruhe der Natur genießen wie man es vom Sommer kennt ist eher schwer bis unmöglich. Habe auf Parkplätzen meine "fahrtauglichkeit wiederhergestellt" Man sollte nur etwas auf Beschilderung achten um den Schwerlastverkehr nicht zu behindern. Campingplätze gibt es selbstverständlich auch aber man muss natürlich schauen, ob diese geöffnet sind. Habe oft gehört das man anrufen muss (und dann herzlich empfangen wird) oder im Internet zahlen muss und einen Code bekommt.
Fazit:
Da ich schon in vielen Reiseberichten Wohnwagen im Winter am Nordkapp gesehen habe, behaupte ich es geht (offensichtlich) aber ich denke man sollte a) zeit mitbringen und b) ein routinierter Fahrer sein
Ferner kann ich die Aussage von @viper gts coupé bestätigen: Die großen Fernverkehrsstraßen sind sehr gut befahrbar. Nichts desto trotz sollte man den Wetterbericht im Auge haben und mit gesunden Menschenverstand/Repsekt an die Geschichte heran gehen.
Generell muss man sich halt auch die Zeit nehmen, sich an die Bedingungen zu gewöhnen. Ist halt nicht für jeden was. Gerade der Blindflug, wenn ein Lkw entgegenkommt ist jedes Mal wieder so ein Thema...wobei ich es gewohnt bin, da wir in Kolonne fahren und somit eh meist nur das erste Auto freie Sicht hat
Wir hatten drei Autos mit normalen Winterreifen dabei, das ging echt super, aber wir hatten auch keinen heftigen Eisregen. Nur anfangs ab Göteborg nach Norden, aber da war nur das Problem, dass unsere Scheiben schnell vereist sind. Die Straßen waren frei.
Heute sind wir mit dem Leihwagen zum Flughafen zurück. Der hat Spikes drauf...damit fährt man dann doch nochmal souveräner und deutlich schneller (darf man gar nicht erwähnen, wie schnell man hier oben dann fährt...).
Heute kamen mir dann tatsächlich auch mehrere Wohnwagen entgegen.
Ich würde es jederzeit machen, ich liebe den skandinavischen Winter einfach.
in gerade über ein Video gestolpert, dass für @wuestenfuchs45 definitiv interessant sein dürfte:
https://youtu.be/XfjL1REHTzE?si=Zi9pdXVFnlpZKVFt
Die beiden YouTuber sind selbst zwar mit einem Kastenwagen unterwegs aber deren Begleiter haben einen WoWa und es geht im Winter nach Schweden.
Danke für diese Weiterleitung:-)
Dies bestärkt mich wieder darin mir für diese eine Tour einen Hymer ML T zu Miete.
Mit unseren noch größeren Wohnwagen, der echt geringen bodenfreiheit und dem riesengroßen Überhang hinten wird das mehr Abenteuer als gewünscht.
Wenn man von Campingplatz zu Campingplatz fährt mag das alles noch funktionieren aber das ist nicht der Plan für Skandinavien.
Somit muss dieses Jahr ein anderes Reiseziel für Weihnachten her...