MKL (Gemischadaption), weißer Rauch, unrunder Leerlauf, …
BMW E46 318CI Bj. 2004 (172k km) N42B20 143PS
Guten Tag liebe Forenmitglieder,
zu dem obigen Fahrzeug habe ich folgende Probleme, bei welchem der ein oder andere mir evtl. weiterhelfen kann:
1.)
Bei mir leuchtet seit längerem schon die MKL, wobei beim ersten mal der Fehlercode „P1159 Additive Gemischadaption Bank 1 Gemisch zu fett“ ausgelesen wurde. Nach Löschen des Fehlers kam nach ca. 100km der Fehler erneut auf und diesmal hieß es „272C Einspritzsystem: Langfristige Gemischregelung System zu mager“. Diesen Fehler hatte ich vorerst nun wieder löschen lassen. Wobei die Leuchte erneut aufleuchtete und derzeit im Prinzip hinsichtlich der MKL das Gemisch nun immer zu fett ist (P1159). Als Info dazu: Immer wenn die Fehlercodes gelöscht werden hat der Wagen anschließend im Leerlauf leichte Drehzahlschwankungen und läuft unrund, was sich allerdings mit der Zeit einpendelt, sobald er wärmer wird und die nächsten male bis zum erneuten Löschen der MKL so bleibt. Lediglich das leichte Ruckeln des Wagens bei niedrigen Drehzahlen bleibt und im Rückwärtsgang geht der Wagen sogar, bei zu wenig Gas, aus.
2.)
Darüber hinaus besitzt mein Wagen das Problem, dass er beim Startvorgang einen leichten weißen Rauch entwickelt, was sich mit dem Warmwerden aber verbessert -> vielleicht verbrennt er ja irgendwo das Öl mit, da der Rauch auch etwas danach riecht.
3.) Mein Wagen verliert irgendwo andauernd Motoröl (5W30 bisher) (vielleicht auch Zusammenhang mit 2.?), man sieht auch etwas Öl im Motorraum. Kühlwasser verliert er leider auch irgendwo. Bei ersterem ca. 1,5l auf 1000km und bei zweiterem muss man auch alle paar hundert KM das Wasser erneuert auffüllen, da es minimal unter Min. wandert. Ich habe jedoch kein Schaum im Öl oder eine braune Brühe im Kühlwasser, beides sieht in Ordnung aus!
Eventuell hat ja jemand hier bereits ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir bei den genannten Problemen weiterhelfen.
Zu den Dingen die bereits von mir an dem Wagen neu gemacht wurden, aufgrund von Recherche im Internet, die bisher leider nichts gebracht hatte:
-Zündspulen
- leider nur eine von vier Zündkerzen, da die anderen Gewinde sich durchdrehen lassen -> vielleicht hat hier ja noch jemand einen Tipp für mich?
-LMM
-Luftfilter
-Faltenbalg
- VANOS Magnetventile gereinigt und O-Ringe getauscht -> war tatsächlich eine kleine Ölverlustquelle
Mein Vorbesitzer meinte er hätte vor wenigen tausend KM die Zylinderkopfdichtung gewechselt und davor die Steuerkette mit Spanner, etc.
So das war jetzt erstmal viel Input meinerseits. Ich habe aber schon viel in diesem Forum gelesen, wie sich die einzelnen Mitglieder einander weiterhelfen und hoffe, dass mir evtl. jemand vielleicht bei auch nur bei einem meiner genannten Aspekte einen Tipp geben könnte, dafür wäre ich euch sehr dankbar.
(Zwei Werkstätten meinten bisher es könnte bzgl. der MKL in Richtung irgendwelcher Sensoren oder Falschluft gehen und bzgl. des Rauchs in Richtung Ventile, Ventischaftdichtung, …)
Schönen Tag euch allen!!
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13 Antworten
Zitat:
@nicolas_falke27 schrieb am 5. September 2024 um 09:52:34 Uhr:
- leider nur eine von vier Zündkerzen, da die anderen Gewinde sich durchdrehen lassen -> vielleicht hat hier
Mein Vorbesitzer meinte er hätte vor wenigen tausend KM die Zylinderkopfdichtung gewechselt und davor die Steuerkette mit Spanner, etc.
Das klingt überhaupt gar nicht gut. Wenn die Gewinde der Zündkerzen rundgedreht sind, sind die natürlich auch nicht mehr dicht. Dann fehlt einerseits Kompression, andererseits können Verbrennungsgase raus. Dieses Problem solltest du unbedingt als allererstes angehen und versuchen, die Gewinde zu reparieren bzw reparieren zu lassen. Helicoil fällt mir da ein.
Zu den restlichen Punkten:
Zu 1. Da teile ich die Vermutung der Werkstatt: Die MKL und die im Fehlerspeicher befindlichen Fehler deuten stark auf Falschluft hin. Mein Standardwerk zur Falschluftsuche poste ich am Ende dieses Beitrags. 
zu 2 und 3. Du solltest beim nächsten Ölwechsel unbedingt auf 5W40 umsteigen. 5W30 ist kein gutes Öl, da es keine gute Temperaturfestigkeit hat.
Am Ölverbrauch sind beim N42 fast immer verschlissene Ventilschaftdichtungen (VSD) schuld. Die härten aus und dichten nicht mehr ab. Darüber läuft dann auch im Stillstand Öl in den Brennraum, was den weißen Rauch nach Standzeit erklärt. Lass den Motor mal 2 Minuten im Leerlauf und tritt dann kurz kräfig aufs Gas. Hast du dann das Gefühl, eine Nebelmaschine zu haben, sind definitiv die VSD durch .
Auch eine defekte Kurbelgehäuseentlüftung (KGE) kann den Ölverbrauch in ungeahnte Höhen treiben. Falls die noch nie getauscht wurde, sollte man das machen.
Was mir noch einfällt, ist die Dichtung des thermischen Ölniveausensors (TÖNS). Die ist auch manchmal undicht.
Hier jetzt noch mein versprochenes Standardwerk zur Falschluftsuche:
Falschluftsuche mittels Rauchtest
Erklärung
Hier handelt es sich zwar um einen BMW-Sechszylinder, aber die generelle Vorgehensweise kann auf alle Motoren übertragen werden. Das Öffnen des Öldeckels sollte man gleich zu Beginn machen. Sobald hier Rauch rauskommt, den Deckel verschließen und weiterpumpen. Überall, wo jetzt Rauch austritt, ist ein Leck.
Die verwendete Pumpe ist eine Absaugpumpe bzw Siphonpumpe für Flüssigkeiten (z. B. Öl und Benzin). Bekommt man im Baumarkt für 10 €. Wird dort meist für Rasenmäher verkauft.
Hier noch eine Liste möglicher, typischer Lecks ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Faltenbalge Ansaugtrakt
- alle Leitungen der KGE
- Ölpeilstab
- DISA
- Stopfen Rückseite Ansaugbrücke
- Unterdruckleitung zum Benzindruckfilter/-regler
- Ansaugbrücke
- Sekundärluftpumpe
- Einspritzdüsen
- Öldeckel
- Ventildeckel und Ventildeckeldichtung
Wenn Falschluft ausgeschlossen wurde, kann auch eine schwächelnde Kraftstoffpumpe oder ein dichter Kraftstofffilter für mageres Gemisch verantwortlich sein.
Um Falschluft auf die Schnelle einzugrenzen, kann man auch vorübergehend den Luftmassenmesser (LMM) abstecken. Läuft der Motor jetzt besser, ist Falschluft relativ sicher. Natürlich KANN auch der LMM selbst defekt sein, das ist aber eher die Ausnahme.
[Mit erstem Posting zusammengeführt.]
Zitat:
@FlashbackFM schrieb am 6. September 2024 um 14:07:42 Uhr:
Zitat:
@nicolas_falke27 schrieb am 5. September 2024 um 09:52:34 Uhr:
- leider nur eine von vier Zündkerzen, da die anderen Gewinde sich durchdrehen lassen -> vielleicht hat hier
Mein Vorbesitzer meinte er hätte vor wenigen tausend KM die Zylinderkopfdichtung gewechselt und davor die Steuerkette mit Spanner, etc.
Das klingt überhaupt gar nicht gut. Wenn die Gewinde der Zündkerzen rundgedreht sind, sind die natürlich auch nicht mehr dicht. Dann fehlt einerseits Kompression, andererseits können Verbrennungsgase raus. Dieses Problem solltest du unbedingt als allererstes angehen und versuchen, die Gewinde zu reparieren bzw reparieren zu lassen. Helicoil fällt mir da ein.
Zu den restlichen Punkten:
Zu 1. Da teile ich die Vermutung der Werkstatt: Die MKL und die im Fehlerspeicher befindlichen Fehler deuten stark auf Falschluft hin. Mein Standardwerk zur Falschluftsuche poste ich am Ende dieses Beitrags.
zu 2 und 3. Du solltest beim nächsten Ölwechsel unbedingt auf 5W40 umsteigen. 5W30 ist kein gutes Öl, da es keine gute Temperaturfestigkeit hat.
Am Ölverbrauch sind beim N42 fast immer verschlissene Ventilschaftdichtungen (VSD) schuld. Die härten aus und dichten nicht mehr ab. Darüber läuft dann auch im Stillstand Öl in den Brennraum, was den weißen Rauch nach Standzeit erklärt. Lass den Motor mal 2 Minuten im Leerlauf und tritt dann kurz kräfig aufs Gas. Hast du dann das Gefühl, eine Nebelmaschine zu haben, sind definitiv die VSD durch .
Auch eine defekte Kurbelgehäuseentlüftung (KGE) kann den Ölverbrauch in ungeahnte Höhen treiben. Falls die noch nie getauscht wurde, sollte man das machen.
Was mir noch einfällt, ist die Dichtung des thermischen Ölniveausensors (TÖNS). Die ist auch manchmal undicht.
Hier jetzt noch mein versprochenes Standardwerk zur Falschluftsuche:
Falschluftsuche mittels Rauchtest
Erklärung
Hier handelt es sich zwar um einen BMW-Sechszylinder, aber die generelle Vorgehensweise kann auf alle Motoren übertragen werden. Das Öffnen des Öldeckels sollte man gleich zu Beginn machen. Sobald hier Rauch rauskommt, den Deckel verschließen und weiterpumpen. Überall, wo jetzt Rauch austritt, ist ein Leck.
Die verwendete Pumpe ist eine Absaugpumpe bzw Siphonpumpe für Flüssigkeiten (z. B. Öl und Benzin). Bekommt man im Baumarkt für 10 €. Wird dort meist für Rasenmäher verkauft.
Hier noch eine Liste möglicher, typischer Lecks ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Faltenbalge Ansaugtrakt
- alle Leitungen der KGE
- Ölpeilstab
- DISA
- Stopfen Rückseite Ansaugbrücke
- Unterdruckleitung zum Benzindruckfilter/-regler
- Ansaugbrücke
- Sekundärluftpumpe
- Einspritzdüsen
- Öldeckel
- Ventildeckel und Ventildeckeldichtung
Wenn Falschluft ausgeschlossen wurde, kann auch eine schwächelnde Kraftstoffpumpe oder ein dichter Kraftstofffilter für mageres Gemisch verantwortlich sein.
Um Falschluft auf die Schnelle einzugrenzen, kann man auch vorübergehend den Luftmassenmesser (LMM) abstecken. Läuft der Motor jetzt besser, ist Falschluft relativ sicher. Natürlich KANN auch der LMM selbst defekt sein, das ist aber eher die Ausnahme.
Guten Tag,
ich danke Dir schonmal für Deine sehr ausführliche Antwort. Ich werde mir die genannten Punkte einmal genauer anschauen.
Vielen Dank für die Tipps und liebe Grüße
Gerne. Ein Vollzitat war dafür aber nicht nötig.
Nochmal zum Helicoil für die Zündkerzengewinde: es ist darauf zu achten, dass nach dem Schneiden des neuen Gewindes wirklich KEINE Späne im Brennraum verbleiben.
Zitat:
Nochmal zum Helicoil für die Zündkerzengewinde: es ist darauf zu achten, dass nach dem Schneiden des neuen Gewindes wirklich KEINE Späne im Brennraum verbleiben.
Vielen Dank soweit!!
Wie funktionert das mit dem Helicoil denn in etwa? Wie mache ich das, wenn die Kerzen noch drin stecken und gar nicht rausgehen, wie gehe ich da am besten vor - wie bekomme die Kerzen raus?
Außerdem, wie mache ich das am besten mit der Späne damit diese nicht in den Brennraum gelangt? Muss der Zylinderkopf dafür igendwie abmontiert werden?
Beste Grüße
Ich muss erwähnen, dass ich mit Helicoil keine eigenen Erfahrungen gemacht habe, ich hab das hier nur immer wieder mitbekommen. Nachdem ich mich kurz informiert habe, komme ich zum Schluss, dass der Kopf am besten runter muss. Beim Nachschneiden kannst du nicht vermeiden, dass Späne in den Brennraum fallen. Die durch das winzige Zündkerzenloch wieder herauszubekommen, ist fast unmöglich.
Zur Reparatur von Zündkerzengewinden gibt's im Internet viele Informationen und Videos. Kurz zusammengefasst wird das Gewinde im Kopf in der nächsten Größe nachgeschnitten und dann der Helicoil eingesetzt.
Ein gebrauchter Zylinderkopf ist dann vermutlich einfacher, oder man lässt die Gewindeeinsätze bei einem Spezialisten machen. Die können das ohne den Kopf zu entfernen, weil sie wissen was sie tun.
Bitte Finger weg. Kann zum kompletten Motorschaden führen.
Zitat:
@FlashbackFM schrieb am 8. September 2024 um 11:56:32 Uhr:
Ich muss erwähnen, dass ich mit Helicoil keine eigenen Erfahrungen gemacht habe, ich hab das hier nur immer wieder mitbekommen. Nachdem ich mich kurz informiert habe, komme ich zum Schluss, dass der Kopf am besten runter muss. Beim Nachschneiden kannst du nicht vermeiden, dass Späne in den Brennraum fallen. Die durch das winzige Zündkerzenloch wieder herauszubekommen, ist fast unmöglich.
Zur Reparatur von Zündkerzengewinden gibt's im Internet viele Informationen und Videos. Kurz zusammengefasst wird das Gewinde im Kopf in der nächsten Größe nachgeschnitten und dann der Helicoil eingesetzt.
Alles klar!! Danke 
Nachdem ich mich kurz informiert habe, komme ich zum Schluss, dass der Kopf am besten runter muss. Beim Nachschneiden kannst du nicht vermeiden, dass Späne in den Brennraum fallen.
Wie kompliziert ist denn so eine Demontage und anschließende Montage des Zylinderkopfes beim N42? Habe dies tatsächlich bisher noch nicht gemacht, würde mich aber daran ranwagen, wenn es nicht allzu unmöglich für einen Laien ist.
Gleichzeitig könnte man schließlich bei diesem Prozess zusätzlich die VSD tauschen.
Hat hier jemand schonmal Erfahrung mit der Demontage und Montage des N42 Zylinderkopfes gemacht?
Zitat:
@lappy67 schrieb am 8. September 2024 um 14:26:00 Uhr:
Ein gebrauchter Zylinderkopf ist dann vermutlich einfacher, oder man lässt die Gewindeeinsätze bei einem Spezialisten machen. Die können das ohne den Kopf zu entfernen, weil sie wissen was sie tun.
Bitte Finger weg. Kann zum kompletten Motorschaden führen.
Meinst Du es macht somit mehr Sinn einen guten gebrauchten Zylinderkopf zu besorgen? Ist der Ausbau des alten und Einbau des neuen Zylinderkopfs noch im Rahmen des machbaren für einen Laien, der daran aber Interesse hat, oder eher eine ziemlich komplizierte Sache? Aufwendig darf es ja sein, sofern man einigermaßen mit der Montage klar kommen würde, wenn man sich natürlich ein wenig reinfuchsen würde...
LG
Einen Zylinderkopf aus und wieder einzubauen ist nicht trivial. Wenn beim Zusammenbau die Steuerzeiten nicht stimmen, hast du einen Motorschaden.
So, wie du fragst, würde ich dir empfehlen, das nicht selbst zu probieren. Auch das mit dem Helicoil würde ich dir nicht in Eigenregie empfehlen.
Guten Abend zusammen,
wie im oberen Text beschrieben besitzt mein E46 das Problem, dass diesem alle paar hundert KM das Kühlwasser aufgefüllt werden muss. Was sind denn grundsäätzlich erstmal die häufigsten Kühlwasserverlustquellen beim N42, die man sich mal im Motorraum angucken sollte? Falls man optischen jetzt keine Quellen erkennen könnte, gäbe es da irgendwelche Tricks diese zu finden?
LG
Um Lecks zu finden, kann man das Kühlsystem abdrücken.