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Model 3 und CCS

Tesla
Themenstarteram 29. April 2019 um 7:21

Hallo zusammen

Wir haben nun seit letzter Woche ein Model 3. An unseren eigenen Schnellladern will es aber nicht anständig per CCS laden. Wir müssen es diverse Male anstecken (Meldung im Fahrzeug: Ladebereit, Meldung am Charger: Warte auf Fahrzeug), damit das Laden auch beginnt. Wenn man den Stecker nun ein paar Mal abzieht und neu ansteckt, beginnt er dann irgendwann - allerdings mit nur 30 kW. Sieht auch nach einer Softwarebegrenzung aus, denn er pendelt immer zwischen 29.8 und 30.1 kW. Unsere MS/MX lädt er mit CHAdeMO normal - ein paar andere CCS Fahrzeuge ebenfalls. Kurzum: Bisher gab's keine Probleme.

Jetzt hatte ich eben Kontakt mit ABB und habe das Problem geschildert - weil wir da einen bezahlten Supportvertrag haben und ausserdem in Verhandlung für zwei weitere Schnelllader stehen (das motiviert immer, habe deshalb direkt den Verkäufer angerufen). Die kommen nun um 11 Uhr vorbei (samt Verkäufer). Gibt's irgendwen, der sowas schonmal hatte, damit ich dem ABB-Heinis einen Tipp geben kann? Macht's Sinn, dass ich das nochmal mit einem anderen M3 teste (am Thuner Bahnhof lädt unser M3 allerdings normal)? Gibt es irgendwelche Funktionen, die man aktivieren muss, damit das M3 normal lädt? Wir haben bisher auf anraten von ABB fast alles an Funktionen deaktiviert was der Charger so konnte. Ich befürchte, dass wir da etwas zu konservativ am Start sind.

Gruss und Danke für mögliche Hinweise,

Jan

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 29. April 2019 um 10:22

Also: Der ABB Techniker hat sich die Logs von unserem Charger geholt und zwei Dinge festgestellt:

  • das Model 3 möchte im Lademodus "VCR" (varible charge rate) eine Zusicherung der Mindestladerate. Auf diese Anfrage liess sich unser Charger bisher nicht ein. Nun ist die Konfiguration geändert und siehe da: Er lädt vollstrom.
  • Als Kommunikation erkannte der Charger korrekt "FF". Daraufhin fragt der Charger beim Fahrzeug den "Ladestrom" und die "Restladezeit" ab (das passiert offenbar also via Poll vom Fahrzeug: wieder etwas gelernt). Das Model 3 beantwortet diese Anfrage nicht - auch nicht mit einem Fehler. Und dann wartet der Charger artig ohne nochmal nachzufragen. Ist natürlich schlecht programmiert (sagt der Techniker auch), hilft aber kurzfrisitig nicht. Wurde jetzt "gelöst", indem der Charger beim Einstecken mit der Anfrage 300ms wartet. Haben 10 mal ein aus ausgesteckt: Klappt. Zusätzlich wurde ein Timeout von 30 Sekunden eingestellt. Wenn der Charger mehr als 30 Sekunden auf eine Antwort wartet, sollte er die Verbindung trennen und nach weiteren 30 Sekunden das Kabel erkennen, dass dann (wahrscheinlich noch immer) im Fahrzeug steckt und es erneut probieren. Dient eher als Failsafe, denn die 300ms scheinen bei uns zu reichen.

Zusätzlich hat unser Charger noch ein Firmware Update bekommen. Hab aber keine Ahnung was da geändert hat. Wie dem auch sei: Wir sind nun Model 3 CCS Ready...

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Themenstarteram 29. April 2019 um 10:22

Also: Der ABB Techniker hat sich die Logs von unserem Charger geholt und zwei Dinge festgestellt:

  • das Model 3 möchte im Lademodus "VCR" (varible charge rate) eine Zusicherung der Mindestladerate. Auf diese Anfrage liess sich unser Charger bisher nicht ein. Nun ist die Konfiguration geändert und siehe da: Er lädt vollstrom.
  • Als Kommunikation erkannte der Charger korrekt "FF". Daraufhin fragt der Charger beim Fahrzeug den "Ladestrom" und die "Restladezeit" ab (das passiert offenbar also via Poll vom Fahrzeug: wieder etwas gelernt). Das Model 3 beantwortet diese Anfrage nicht - auch nicht mit einem Fehler. Und dann wartet der Charger artig ohne nochmal nachzufragen. Ist natürlich schlecht programmiert (sagt der Techniker auch), hilft aber kurzfrisitig nicht. Wurde jetzt "gelöst", indem der Charger beim Einstecken mit der Anfrage 300ms wartet. Haben 10 mal ein aus ausgesteckt: Klappt. Zusätzlich wurde ein Timeout von 30 Sekunden eingestellt. Wenn der Charger mehr als 30 Sekunden auf eine Antwort wartet, sollte er die Verbindung trennen und nach weiteren 30 Sekunden das Kabel erkennen, dass dann (wahrscheinlich noch immer) im Fahrzeug steckt und es erneut probieren. Dient eher als Failsafe, denn die 300ms scheinen bei uns zu reichen.

Zusätzlich hat unser Charger noch ein Firmware Update bekommen. Hab aber keine Ahnung was da geändert hat. Wie dem auch sei: Wir sind nun Model 3 CCS Ready...

kann man das jetzt so interpretieren, dass Tesla das CCS Protokoll etwas "creativer" implementiert hat, oder liegt's an der ABB die einfach nur eine 90% Lösung des Protokolls implementiert haben?

Das eine ist halt Specs Lesen und das andere Testen. Durch den überhasteten Marktstart in Europa wurde halt durch den Verbraucher getestet. Probleme gab es ja kurzzeitig mit allen Ladesäulen, teilweise auch mit SuC bis Updates im M3 und den Säulen eingespielt wurden.

Themenstarteram 2. Mai 2019 um 5:56

Zitat:

@Peter_AT schrieb am 2. Mai 2019 um 06:48:44 Uhr:

kann man das jetzt so interpretieren, dass Tesla das CCS Protokoll etwas "creativer" implementiert hat, oder liegt's an der ABB die einfach nur eine 90% Lösung des Protokolls implementiert haben?

Unser Charger unterstützt durchaus technisch eine Zusicherung einer Mindesladerate. Weil der Charger aber an unserem Energiemanagement des Gebäudes hängt und bei Bedarf bis 10kW reduziert werden könnte (beim Abfallen der Spannung oder zu hohem Gesamtbezug) wurde er initial so konfiguriert, dass er dem Fahrzeug keine Mindestladerate zusichert (weil er ja selber evtl. begrenzt wird). Das wurde nun umgestellt. Der Charger sichert nun aktiv 10kW Laderate zu (das führt dazu, dass M3 schnell lädt). Würde jemand gleichzeitig am AC Port hängen und die Bezugsleistung des Chargers auf 10kW reduziert werden, würde die AC Ladung (ohne Zusicherung) Ladevorgang beendet werden. Das mit dem Energiemanagement wird bald für uns zunehmend wichtiger, weil wir an der Komplettumstellung auf Elektro sind. Bis Ende Jahr werden also zwangsläufig Schnelllademöglichkeiten hinzukommen müssen - sonst wird das Projekt scheitern. AC Lader sind leider zu langsam (bei Tesla geht's noch halbwegs). Wir möchten uns keine zusätzlichen Fahrzeuge leisten möchte und sind auf eine hohe Auslastung der Fahrzeuge angewiesen. Es ist nicht ökoligisch sinnvoll, wenn wir mehr Fahrzeuge anschaffen müssen, um diese dann mit sauberer Energie fahren zu können.

Das Kommunikationsproblem erachte ich übrigens als Kinderkrankheit. Das M3 ist offenbar nicht früh genug bereit, um die Anfrage des Chargers zu beantworten. Das kann man bestimmt dadurch lösen, dass man das "Erklären der Empfangsbereitschaft" (wie auch immer das im Detail funktioniert: Keine Ahnung) verzögert bis das Fahrzeug wirklich bereit ist. Der Standard sieht offenbar kein Retry vor (der ABB Techniker hat sehr genaue Sequenzdiagramme zum Vergleich auf seinem Notebook). Trotzdem müsste man einen Weg suchen es erneut zu probieren - bspw. durch den Abbau und den Neuaufbau der Verbindung. Wirklich elegant erachte ich den Weg der ABB-Implementierung als Informatiker also nicht. Standardkonform ist das eine, nutzerfreundlich etwas anderes. Und nutzerfreundlich und standardkonform ist das Ziel ;)

Die Zusicherung der Mindestladerate seitens der Station war in deinem Fall nun aber eine Art Spezialfall bzw. abweichend von den sonstigen öffentlichen Ladern, oder? Denn an sich hat das Model 3 ja (mittlerweile) keine Probleme mehr mit CCS-Ladern abseits der SuC. Sprich den Ladesäulenherstellern müssten eigentlich die Eigenheiten (keine Beantwortung vom Auto bzgl. Restladezeit) des Model 3 bei der Kommunikation bekannt sein.

Bekommen die ABB Säulen generell keine OTA-Upates oder muss man das extra zubuchen?

Themenstarteram 2. Mai 2019 um 17:58

Standardmässig wird die Konfiguration mit 30kW ausgeliefert. Diese Konfiguration wollte er aber nicht annehmen, weil wir eben auf 10kW runterregeln können wollten (den Konfigurationskonflikt hat er erkannt). Anstatt auf 10kW zu reduzieren, wurde die Option dann deaktiviert. Das haben wir mit zwei Autos getestet und klappte. Nur das Model 3 wollte nicht. Welche Einstellungen öffentliche Ladebetreiber verwenden weiss ich nicht. Aber die Möglichkeiten sind extrem komplex. An einem Standort haben wir noch rund 500kW Reserve. Bei dem anderen ist’s etwas knapp. Aktuell können wir hier keine weiteren Schnelllader (sinnvoll) betreiben. Ist auch nicht so einfach und günstig wie einige denken.

 

Unsere Ladesäulen bekommen im Rahmen der 6 Monats Wartung Updates auf die Management Konsole aufgespielt - das ist in Unterhalt inkl., kostet aber monatlich. Die Ladesäulen kommunizieren per IP mit der Managementkonsole und beziehen von da Firmware, evtl. Infos zur Abrechnung (haben wir lizenziert, aber noch nicht in Verwendung) und Einstellungen. Die Managementkonsole hängt per KNX an Energiemanagement und am Intranet (SNMP). Internetzugriff gibts nicht - da bin ich auch vorsichtig, nachdem schon unser Wasserspender Malware heruntergeladen hat.

 

Die Managementkonsole kann bis zu 10.000 Ladesäulen verwalten - reicht also für die erste Ausbaustufe :D Die AC Lader lassen sich Ende Jahr ebenfalls integrieren. Wurde allerdings schon für Ende letzten Jahres angekündigt.

Hört sich interessant an:

https://electrek.co/.../

Kann das jemand an einem Supercharger / Ionity-Charger verifizieren?

EDIT: Passt vielleicht nicht ganz zum Eingangspost ;)

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