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Moderne Diesel im Kurzstreckenverkehr

Themenstarteram 4. Februar 2014 um 13:43

Hallo,

fahre viel Kurzstrecke (< 15.000 km im Jahr) mit Stop-and-Go-Phasen, mein Arbeitsweg ist 12 km für eine Strecke (12 km ist doch noch Kurzstrecke, oder?).

Dass sich der Kauf eines Diesels durch den höheren Anschaffungspreis ökonomisch nicht rechnet, ist glaube ich klar, wie wäre aber die technische Seite, wenn ich trotzdem Diesel fahren würde?

Mache ich durch die Nutzung für kurze Strecken einen Diesel irgendwie kaputt? Gibt es da einen Break-Even-Punkt für Strecken-Entfernungen ab dem das Diesel-Fahren in Ordnung ist?

Beste Antwort im Thema

Das ist die Durchschnittsangabe. Gibt Fahrer, die den bis 170.000 km hatten (Vielfahrer), aber Kurzstreckenfahrer können auch locker darunter liegen, so dass er gereinigt werden muss. Und Asche fällt ja auch dabei an, die wird nicht verbrannt und verbleibt im Filter, so dass der Filter durch Aschegehalt irgendwann voll ist. Auch schon weit vor 120.000 km.

Das größere Problem ist die Ölverdünnung durch Dieselkraftstoff bei vielen Dieseln. Die können Kurzstrecke einfach nicht so gut ab wie Benziner, wobei das für die auch nicht ideal ist, aber 12 km am Stück sind da noch eher machbar, auf die Dauer.

Ganz ehrlich: Würd ich mir nicht antun. Dann lieber Benziner oder Benziner auf Gas.

cheerio

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je kürzer die strecke umso stärker ist der verschließ durch den Kaltstart. Bei einem Dieselpartikelfilter ist es das selber der braucht auch Temperatur damit er richtig arbeiten kann ansonsten wird es schnell teuer...

also warum einen Diesel?

am 4. Februar 2014 um 18:40

Bei Peugeot wird ein Additiv (Eolys) mit eingefüllt um die Regenarationstemperatur runter zu setzen. Meines Wissens ist es das einzige System welches auch anstandslos bei Kurzstrecken funktioniert.

http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/diesel/fap.htm

Zitat:

Original geschrieben von Robbi22

Bei Peugeot wird ein Additiv (Eolys) mit eingefüllt um die Regenarationstemperatur runter zu setzen. Meines Wissens ist es das einzige System welches auch anstandslos bei Kurzstrecken funktioniert.

 

www.kfztech.de/kfztechnik/motor/diesel/fap.htm

Dafür muß (sollte lt. Hersteller) bei 120 000km der DPF neu.

 

Der DPNR-Kat (sowas wie der Rußfilter) am Avensis meiner Frau durfte bei 162.000 km mit einem Additiv durchgespült und von der Werkstatt freigefahren werden, weil die Filterwirkung nicht mehr vorhanden war.

Das System arbeitet mit extra Einspritzdüse vor dem Filter und somit durch Anhebung der Abgastemperatur. Ist als wartungsfrei angepriesen worden, praktisch ist es aber nicht der Fall.

Und mit jedem Reinigungsvorgang in der Werkstatt verkleinert sich die Filterkapazität um 80 %, d.h. beim zweiten Reinigen sind noch 64 % "Lebensdauer" übrig.

Aber sie hatte noch Glück. Viele sind wohl schon bei der Hälfte der Laufleistung in der Werkstatt gewesen. Weil sie viel fährt und auch mal zügig den Filter freibläst. Ansonsten ist Kurzstrecke für diese Dinger Gift, also D-CAT und Kurzstrecke ist keineswegs zu empfehlen. Der Rest ist tadellos am Auto, aber darum ging's hier ja nicht.

cheerio

am 4. Februar 2014 um 21:26

Zitat:

Original geschrieben von Corsadiesel

Zitat:

Original geschrieben von Robbi22

Bei Peugeot wird ein Additiv (Eolys) mit eingefüllt um die Regenarationstemperatur runter zu setzen. Meines Wissens ist es das einzige System welches auch anstandslos bei Kurzstrecken funktioniert.

www.kfztech.de/kfztechnik/motor/diesel/fap.htm

Dafür muß (sollte lt. Hersteller) bei 120 000km der DPF neu.

Dürfte bei Kurzstrecken höchstens einmal im Autoleben vorkommen.

Das ist die Durchschnittsangabe. Gibt Fahrer, die den bis 170.000 km hatten (Vielfahrer), aber Kurzstreckenfahrer können auch locker darunter liegen, so dass er gereinigt werden muss. Und Asche fällt ja auch dabei an, die wird nicht verbrannt und verbleibt im Filter, so dass der Filter durch Aschegehalt irgendwann voll ist. Auch schon weit vor 120.000 km.

Das größere Problem ist die Ölverdünnung durch Dieselkraftstoff bei vielen Dieseln. Die können Kurzstrecke einfach nicht so gut ab wie Benziner, wobei das für die auch nicht ideal ist, aber 12 km am Stück sind da noch eher machbar, auf die Dauer.

Ganz ehrlich: Würd ich mir nicht antun. Dann lieber Benziner oder Benziner auf Gas.

cheerio

Zitat:

Original geschrieben von Corsadiesel

Dafür muß (sollte lt. Hersteller) bei 120 000km der DPF neu.

Diese Informationen sind reichlich veraltet. PSA hat die Intervalle bereits 2005 deutlich angehoben und für die meisten Modelle liegt das Intervall seitdem bei 180tkm.

Die zusätzliche Einspritzdüse ist die andere Möglichkeit (neben dem Additivsystem von PSA), um den Partikelfilter auch bei Kurzstrecken zu reinigen. 12km sind aber schon sehr grenzwertig. Gerade die Kombination aus Winter, längeren Anständen zwischen den Fahrten (Motor wird ganz kalt) und der Strecke durch die Stadt (Stop-and-Go) dürfte ein Problem sein.

Kurzum: Bei einem solchen Fahrprofil ist ein Benziner die einzig richtige Wahl.

Ja, ich seh das ja an unserem Diesel. Genau 12 km zum Einkaufscenter und die Temp.-anzeige ist noch nicht mal in der Nähe von Betriebstemperatur. (Klimaaut. auf Scheibe und 21°C gestellt)

Der Benziner fährt 3 km und da tut sich was dagegen.

Der Diesel braucht mindestens 20 km, bis alles einigermaßen heiß ist im Winter.

cheerio

Themenstarteram 5. Februar 2014 um 12:13

Hallo, vielen Dank erstmal für Eure Antworten!

Ich fasse mal zusammen, was ich glaube verstanden zu haben:

"Das Problem bei Kurzstrecke ist der Dieselrußpartikelfilter.

Er kommt bei Kurzstrecke nicht auf genügend Temperatur um die Verbrennung der gesammelten Teilchen durchzuführen. Nach und nach setzt sich das Ding ohne die regelmässige Verbrennung zu und ist irgendwann fritte.

Wenn man den DPF weglässt hätte man das Problem nicht, oder? (Klar ist mir, dass ein Diesel ohne DPF die Abgasnormen nicht mehr erreicht, also gar nicht zugelassen würde)."

Drei Fragen habe ich noch:

Werden die eigentlich zu filternden Abgas-Teilchen durch den Auspuff abgelassen, wenn der DPF platt/kaputt/zu ist? Wird das Auto dann zur Drecksschleuder, die die Abgasnorm nicht erfüllt?

Wenn man den DPF durch Kurzstrecke platt gemacht hat, ist dann durch einen Tausch des DPF alles wieder in Butter? Oder hat man den Motor nachhaltig zerstört?

Wenn man einen Diesel ohne DPF hätte und einem die Abgasnormen egal wären, gäbe es dann noch einen weiteren gravierenden technischen Grund keinen Diesel bei Kurzstrecke zu nehmen?

(Klar ist mir, dass Kurzstrecke für keinen Motor günstig ist)

 

 

Erstmal wäre es interessant zu wissen warum du überhaupt einen Diesel willst

 

Kostenmäßig kann es sich bei unter 15000km eigentlich nicht lohnen

 

Ich würde eher einen Turbobenziner empfehlen der ähnlich wie der Diesel untenrum genug Drehmoment hat

Themenstarteram 5. Februar 2014 um 14:20

Zitat:

Original geschrieben von RedRunner10

Erstmal wäre es interessant zu wissen warum du überhaupt einen Diesel willst

Ich will nicht unbedingt einen Diesel, ich will etwas über Motoren lernen.

er wird nicht warm, er lebt nicht so lange, die Reperaturkosten steigen, wenn der DPF ausgebaut wird oder ähnliches kommt man nicht mehr durch den TÜV usw....

Also... der Rußfilter verdreckt nicht die Umwelt an einem Punkt, wie Du meintest, sondern vor und hinter dem Filter sitzen zwei Anschlüsse, die zu einem Sensor gehen. Dieser Sensor misst den Druckunterschied zwischen Filtereingang und Filterausgang.

Wird ein Differenzdruck überschritten, weil der Filter voll wird (somit sind die Drücke stärker unterschiedlich), wird die Filterreinigung eingeleitet.

Der angefallene Ruß wird durch u.a. angehobene Abgastemperatur vollständig bis auf geringste Aschemengen, die im Filter verbleiben, verglüht/verbrannt.

So wie im Sommer das Terrassenfeuer, mit dem Du ein Feuerchen machst. Tut man die Glut auseinander und macht sie mit Sauerstoff weiß-glühend heiß, bleibt nächsten Morgen fast nix außer Staub übrig, wohingegen bei "kalter Glut" noch ganze Holzscheite zu sehen sind.

Die verglühen dann einfach. Und wenn man lange Strecke fährt oder mittlere Drehzahl so ab 2.000 Touren, dann ist die Abgastemperatur idealerweise praktisch immer hoch genug, dass bis 3.000 Touren die Partikel verglüht werden können. Also im Falle unseres Toyota zwischen 120 und 175 km/h dauerhaft.

Also mit gleichmäßig 130 bis 140 km/h 15 Minuten am Stück, das ist ideal... zumindest haben wir 160.000 km gebraucht, bis die Kontrolleuchte kam mit "Katwirkung gering".

Und neben der Regenerierung hilft auch die Fahrweise. Wenn man ständig Stop-Go fährt, mal reinlatscht und ungleichmäßig fährt, fällt natürlich mehr Ruß an als bei einem Fahrer, der morgens losfährt und eine weitere Strecke gleichmäßig fährt, dann fällt sehr wenig Ruß an. Also ständig Beschleunigungsorgien ist nicht und über 3.000 Touren ist dann so viel Ruß im Abgas, dass die Regenerierung nicht nachkommt. Also man muss sich halt im normalen Fenster bewegen.

Das nächste Problem bei Kurzstrecke ist eben, wenn die Abgastemperatur angehoben werden soll, dass mehr Dieselkraftstoff eingespritzt wird, als nötig wäre, und der nicht komplett verbrannt wird. Das hat zur Folge, dass sich das Motoröl mit Diesel anreichert und so die Schmierwirkung runtergesetzt wird. Es schadet also auch dem Motor selbst, wenn man zu viel Kurzstrecke fährt.

Bzw. das Servicelämpchen (bei unserem Avensis ein gelber Schraubenschlüssel im Kombiinstrument) kommt dann eher und man muss das Öl früher wechseln als jemand, der Langstrecke fuhr und wo sich das Öl über die Strecke gesehen natürlich nicht derart mit Dieselkraftstoff anreichert.

cheerio

@TE

 

Es gibt ältere Dieselautos, die haben kein DPF, erfüllen aber EU4 und bekommen eine grüne Plakette.

 

Der Corsa C 1.3 CDTI 70PS von meiner Frau ist so einer, sie fährt praktisch nur Kurzstrecke und bisher gibt es keine Probleme, weder mit dem AGR, noch mit dem Motor.

EZ 05/2006, derzeit 90 000km gelaufen, Verbrauch ca. 5 L.

 

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