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Möglichkeiten eines Reifens mit perfekter Arbeitstemperatur

Themenstarteram 15. März 2019 um 12:52

Ich bin aktuell häufig am Überlegen, welche Möglichkeiten sich wohl ergeben würden, wenn ein Autoreifen immer auf Betriebstemperatur wäre.

Nur mal als Gedankenexperiment, wenn man immer 80 Grad im Reifen hat sollte sich ja von Anfang an ein Auto anders bewgen können. Ein Auto mit Motorleistung jenseits der 300 KW nur auf der Vorderachse ist ja z.B. bei kalten Reifen/Kalten Wetter/ feuchter Straße quasi nicht ausfahrbare, auch bei deutlich über 100 km/h, das sollte sich ja dadurch drastisch ändern.

Vermutlich würde der Verschleiß deutlich steigen oder?

Manch einer zieht ja wirklich viel breitere Reifen (als OEM) aus Optikgründen auf (z.B. RWB, Libertywalk etc.) und erzielt massiv schlechtere Rundenzeiten, durch eine sehr niedrige Reifentemperatur nehm ich mal an, würden sich da die Zeiten zu OEM stark verbessern?

Die 0-100 Zeiten von jedem Auto sind ja auch extrem von der Temperatur im Reifen abhängig (z.B. Neuer 911er Carrera S 4,6s bei kalten Reifen und 3,6 sbei warmen) , wenn man nun wüsste man hat immer warme Reifen, solle man ja auch bei gleicher Reifengröße deutlich höhere Drehmomente und Leistungen abrufen können ohne, dass das Auto dagegen regeln müsste.

Freue mich über jeden Input zu dem Thema, mich interssiert es einfach. Blöde Kommentare dazu kann man gerne behalten. Würde es nur einfach mal gerne einschätzen können wie sehr das Wünschenswert wäre und was man dafür auch einen Kompromiss eingehen würde.

Und dass es extrem viel Wärmeleistung benötigen würde kann ich mir gut vorstellen, die Kühlung durch den Fahrtwind etc. sind da sicher nicht optimale bediungungen für das Aufheizen.

Beste Antwort im Thema

Aber sicher werden Reifen im Rennsport vorgeheizt... dafür gibt es extra Heizdecken.

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Frag doch mal bei der Formel Eins nach.

Den einzigen Vorteil von warmen Reifen gegenüber kalten seh ich in der Härte des Materials. Warme = weiche Reifen werden sich besser mit dem Untergrund verzahnen und weniger zu Schlupf neigen. Schlupf führt zu einem herunterregeln (bei vorhandenen Stabilitätssystemen).

Dem kann man aber aus meiner Sicht mit anderen üblichen Methoden besser entgegenwirken (als sie aufzuheizen - was auch auch Nachteile in Bezug auf Fahrstabilität hat):

Breitere Reifen: das ist genau der Grund warum man breitere Reifen verwendet

Weicheres Gummi: Reifen mit weicheren Gummimischungen wählen (is blöd bei hohen Außentemperaturen - Verlängerung Bremsweg.

Profil: Reifen mit möglichst wenig Profil (und ohne Längslamellen) verwenden (ist natürlich doof bei Regen)

Aber eigentlich hatte Seelze 01 schon den entscheidenden Hinweis, guck Dir an wie man das bei der Formel 1 macht. Ich kann mir nicht vorstellen dass die die Reifen vorheizen - und wenn, liegt denen sicher nicht daran die Fahrkühlung zu vermindern - im Gegenteil.

Aber sicher werden Reifen im Rennsport vorgeheizt... dafür gibt es extra Heizdecken.

Zitat:

@Vritten schrieb am 15. März 2019 um 15:49:22 Uhr:

Aber sicher werden Reifen im Rennsport vorgeheizt... dafür gibt es extra Heizdecken.

na siehste, wieder was gelernt ;-)

perfekte arbeitstemeratur ? was ist das??

rennreifen= warm

Traktor=kalt

Themenstarteram 24. März 2019 um 9:45

Zitat:

@hans12345678 schrieb am 24. März 2019 um 10:41:34 Uhr:

perfekte arbeitstemeratur ? was ist das??

rennreifen= warm

Traktor=kalt

Rennreifen = warm = wünschenswert, aber häufig nur schwer umsetzbar durch kalte Luft/Boden, zu geringe Geschwindigkeit etc.

 

Traktor = kalt ??? :rolleyes:

Zitat:

@Vritten schrieb am 15. März 2019 um 15:49:22 Uhr:

Aber sicher werden Reifen im Rennsport vorgeheizt... dafür gibt es extra Heizdecken.

Und die werden bei Kaffeefahrten an Rentner verkauft? IMHO eine seltsame Zielgruppe ;)

Spass bei Seite - die "richtige" Temperatur und Mischung ist ne Definitionsfrage. Ein Allerweltsreifen satt belastet und zudem richtig warm baut extrem schnell ab und überhitzt sich gerne, wodurch die Traktion wieder in den Keller geht. Ein Rennreifen baut auch schnell ab, aber klebt bis dahin wie sonstwas. Während der kalt zwar länger hält, aber eben nicht klebt.

Frag mal Motorradfahrer nach den Erfahrungen mit der ersten Generation Sportreifen vor etwa 25 Jahren. Die waren im Sommer ein Traum, im Spätherbst auch. Nur eben ein Alptraum. Mein erster BT56SS und vor allem der BT57 hatte bei Temperaturen um 3-5°C im Winter, dritten Gang Stadtverkehr bereits begonnen mit nur etwas Gas einer alten 600er hinten durchzudrehen. Gripp nahe Null. Heutige (Sport)Reifen juckt das viel weniger.

Wie könnte die Praxis aussehen?

Man fährt daheim mit vorgeheizten Reifen los = Optimaltemperatur 80° C

Ich fahre Langstrecken gerne nachts, da sind Geschwindigkeiten V/max. über längere Strecken hinweg drin, also 200 - 250 km/h. Wie hoch heizt sich der Reifen im Sommer, Aussentemperatur 20° C, nun auf? Sollte ich ihn zugunsten der Verschleißminderung jetzt kühlen?

Man sagt dass man den Reifendruck prüfen soll bevor man 3-4 km gefahren ist.

Also unter nomrlaen Bedingungen (Reifen, Fahrer, Strecke) sind die Reifen so warm, dass der Reifendruck sich ändert.

Bald gibt es Reifen wo Sensoren eingebaut sind, die den Lufdruck und die Temperatur zu jedem Zeitpunkt dem Fahrer anzeigt (App vom Handy). Ich glaube es war Michelin wo ich das auf Youtube gesehen hatte (in Erprobung, noch nicht in Serie).

Ich bin der Meinung, dass es genauso "langweilig" wäre immer optimale Reifen zu haben wie wenn man mit Automatik fährt. Es nimmt etwas Emotionen aus dem Autofahren raus. Ist zwar mehr komfort, aber fordert die Fahrer weniger.

Fährt man 1h lang sehr zügig über Alpenpässe sind die Reifen u.U. so heiß, dass man sich die Finger verbrennt.

Man sieht dann mit bloßem Auge wie die Profilkanten ausfransen.

Fährt man 300 km Autobahn sind sie nicht viel wärmer als die Felge und die Umgebung.

Übliche Verkehrsreifen sind vermutlich auf eine Temperatur optimiert, die irgendwo im Bereich der üblichen Umgebungstemperatur liegt (10-50°C).

Grund: Bei üblichen Autoreifen kann nicht erwartet werden dass der übliche Autofahrer zu jeder Zeit weiß welche Temperatur seine Reifen haben und dass er in unterschiedlichen Situationen mit einem völlig unterschiedliches Verhalten umgehen kann.

Bei Motorrädern spürte ich immer einen wesentlich deutlicheren Unterschied was "kalt" und "warm" bedeutet.

Auch hier kommts drauf an.

Es gibt Fabrikate die funktionieren kalt schon ganz gut, werden warm dafür nicht sehr viel besser (Metzeler ME waren solche Dinger) .

Es gibt welche die kleben warm förmlich und haben kalt gar keinen Grip.

 

Rennreifen funktionieren ganz anders. Sie haben eine aktive Oberfläche, arbeiten nur in winzigen Temperaturfenstern richtig (80-100°C).

Darunter haben sie keinen Grip und zerrubbeln sich, darüber werfen sie Blasen und gehen kaputt.

Hier geht's darum, optimale Performance zu erreichen. Entsprechend gibt es nur Fahrer die damit umgehen können.

@GaryK schrieb am 24. März 2019 um 11:04:14 Uhr:

Zitat:

Frag mal Motorradfahrer nach den Erfahrungen mit der ersten Generation Sportreifen vor etwa 25 Jahren. Die waren im Sommer ein Traum, im Spätherbst auch. Nur eben ein Alptraum. Mein erster BT56SS und vor allem der BT57 hatte bei Temperaturen um 3-5°C im Winter, dritten Gang Stadtverkehr bereits begonnen mit nur etwas Gas einer alten 600er hinten durchzudrehen. Gripp nahe Null. Heutige (Sport)Reifen juckt das viel weniger.

Stichwort Silica statt Ruß als Füllmaterial in der Reifenmischung, das kam erst ab Mitte der 90er auf.

PS: Das Wort heißt ja nicht umsonst Renntner. ;)

Normale Straßenreifen brauchen keine hohen Temperaturen, bzw. sind diese sogar kontraproduktiv. Beim 1/4 Meile Rennen wird bei Straßenreifen z.B. explizit empfohlen keinen Burnout zu machen das der Reifen schnell anfängt zu schmieren.

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