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Moped 2-Takt mit E85 perfektioniert!

Themenstarteram 25. August 2006 um 19:18

Schon in anderen Threads habe ich über E85 und 2-Takter ein paar Takte geschrieben, hier die Bilanz nach 2000 km härtesten Stadteinsatz:

Nun möchte ich nicht wieder den Alk. hochjubeln, sondern über Problem(chen), die aufgetreten sind berichten...

E85 und 2-Takt Öl mischen sich nur schlecht, auch das teuerste vollsynthetische Öl will nicht so recht. Von ca. 10 ml Öl, fallen ca. 2 ml wieder aus. Wenn man das Öl mit ein paar ml Benzin anrührt und dem E85 beimengt, entsteht eine derart feine Emulsion, die über Tage stabil ist und sich kaum entmischt.

Problem war, daß sich im Schwimmergehäuse vom Vergaser nach etwa 500 km so viel zäher Ölschleim angesammelt hat, daß er Düsen förmlich verstopft hat. Der Vergaser mußte alle 500 km gründlich gereinigt werden und das ist großer Mist.

Starten bei unter 20 C wurde echt zur Qual, jedoch mit Startpilot war dieses Problem behoben.

Nun habe ich die ganze Sache etwas perfektioniert. Ziel war es auf Teufel komm´raus immer mit E85 zu fahren.

Direkt neben dem Benzinschlauchstutzen wurde ein weiterer Stutzen installiert und über einen Schlauch zu einem Zweittank (ca. 200 ml) geführt mit Benzin 1:50 Öl Gemisch. Mittels Dreiwegehahn wird nun zum Starten auf Benzin gestellt, welches gleichzeitig alle sedimentierten Ölreste löst und den Vergaser sauber hält. Ferner kann nun der kalte Motor mit viel zündwilligerem Benzin gestartet werden. Sobald der Motor läuft, geht der Kraftstoffhahn auf die E85 Stellung und fertig!

Läuft genial und beseitigt zwei Probleme auf einen Streich.

Alle Kraftstoffleitungen und Dichtungen wurden nach 2000 km peinlich genau inspiziert. Ergebnis: Alles in bester Ordnung, keine Quellungen o.ä.

Zylinder und Kolben sind sauber (geworden) mit E85. Auspuffkrümmer und Auspuff sind blitzeblank. Habe da überall meinen Finger reingesteckt und er war sauber (!). Während der Fahrt ist nicht im geringsten blauer Qualm feststellbar. Verbrauch im Vergleich zu Benzin ist von 3,1 l auf 3,9 l gestiegen auf einer Strecke von etwa 2000 km gemittelt.

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10 Antworten
am 25. August 2006 um 20:01

mein Motorrad ist ja auch ein 2Takter. Bei BJ 73 will ich zwar net wild experimentieren, dennoch ist das ganze nicht uninteressant. Klingt auch interessant, wie das das mit dem Klatstart gelöst hast. Mich würde mal interessieren, wie es mit der Verbrennungstemperatur aussieht. Ist die Höher?

Hast mal richtung Kurbelwelle geschaut, ob dort gelöste Verbrennungsrückstände aufgetaucht sind, die dort evtl. schaden anrichten können? Ich hab mir nämlich deswegen nie getraut ein vollsynthetisches 2T-Öl zu nehmen.

wie ist sonst der Motorlauf? ruhiger oder rauher? wie sehen die zündkerzen aus? musstest du den vergaser fetter einstellen? wie stellst du eine ausreichende schmierung sicher, wenn du sagst, dass rund 20% des Öls nicht im Zylinder landen?

könntest du dir einen Mischbetrieb vorstellen: 1:25 Benzin in einem Tank und das rund 50:50 mit E85 in den vergaser laufen lassen?

Themenstarteram 25. August 2006 um 20:43

Also, Hauptdüse von 0,65 mm auf 0,8 mm vergrößert und das war auch schon alles in Sachen Umrüstung auf E85. Die Verbrennungstemperaturen liegen bestimmt höher, habe aber kein Infrarotthermometer für diese Temperaturen. Feineinstellung des Gemisches mittels Vergaserschraube. Zündkerzenbild...naja sieht aus wie aus dem Laden gekauft das olle Ding. Tendenz bewußt auf zu mager gestellt. Das komplette Kurbelgehäuse habe ich nicht zerlegt, keine Lust darauf. Tja, die 20% ungelöst werden für ein paar Tage in "Schwebe" gehalten. Der Teil, der sedimentiert, wird nach ein paar Metern fahren wieder hochgewirbelt. Da ich brutal auf E85 stehe, muß ich damit leben. Vermutlich reicht schon E70 aus, um alles Öl zu lösen. Kann ja mal jemand testen...

Als Öl kommt nur vollsynthetisches zum Einsatz. Die 1:50 werden immer noch mit einer gewissen Reserve funktionieren. Selbst wenn nur 1:60 ankommen sollte, wird es sicher noch ausreichend Schmierung geben.

Dies ist sowas wie ein "E85 Studie", die zeigen soll, daß Fahren mit Alk. einfach nur funktioniert! Ohne viel wenn und aber, es geht! Theoretisch könnte so viel schiefgehen, aber nie habe ich von einer Katastrophe gehört, die auf E85 zurückzuführen wäre!

Mit meinem Audi A3 FSI fahre ich nun schon seit gut 6000 km E85 pur ohne jede Umrüstung. Es geht, wir brauchen diesen Erdölquark nicht mehr. Nur haben alle tausend Ängste, daß was passieren könnte, es passiert aber nichts!

Nabend!

Wie funktioniert das ganze denn, wenn der 2Takter über Getrenntschmierung läuft? Da müsste das ja noch einfacher sein, da sich ja Öl und Benzin/E85 ja erst im Vergaser mischen. Da man ja darüber hinaus auch 2 Tanks hat, dürfte auch das Problem mit dem Ausflocken des Öls nicht auftreten?!

am 25. August 2006 um 23:59

@Dr.Holiday

Wenn man dem E85 einen passenden Emulgator beifügen würde, würde sich das evtl. mit der Entmischung des Öls und des E85 bessern.

Ich habe das mal mit PÖL/Ethanol-Miachungen (für andere Zwecke, nämlich fahren mit Pöl im Diesel) versucht und es ging. Wobei aber PÖL sich leichter emulgieren lässt als Schmieröl.

Aber so wie du das nun gemacht hast, ist es ja auch eine Lösung.

Themenstarteram 27. August 2006 um 12:12

@kokos

Na nun machst du mich aber experimentierfreudig. Kennst du einen Emulgator, der für Öl/Alk. geeignet ist. Sollte natürlich die Brennraume nicht verkoken und natürlich für einen Normalsterblichen in akzeptablen kleinen Mengen zu kaufen sein.

am 27. August 2006 um 12:36

Zitat:

Original geschrieben von Dr.Holiday

@kokos

Na nun machst du mich aber experimentierfreudig. Kennst du einen Emulgator, der für Öl/Alk. geeignet ist. Sollte natürlich die Brennraume nicht verkoken und natürlich für einen Normalsterblichen in akzeptablen kleinen Mengen zu kaufen sein.

Es gibt Emulgatoren, die z,B. PÖL mit Ethanol emulgieren können und auch gut verbrennen, dam sie wie Alkohol nur Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff enthalten. Damit habe ich einem Pöler mal eine Mischung zum Fahren gemacht, die durch das Ethanol auch dünnflüssiger war, als reines Pflanzenöl. Ich habe aber damals auch für 10 % Ethanol schon rund 10 % Emulgator gebraucht (letztlich zu teuer).

Mit Motoröl/Alkoholmischungen tun sie sich aber schwerer. Da aber im E85 auch noch 5 % Benzin drin sind, wird das das Ganze sicher leicht ausgleichen, könnte aber die Emulsion stabiler halten.

Chemisch gesehen handelt es sich bei diesen Emulgatoren um sog. Ethoxylate, die lassen sich mit Öl mischen, aber auch mit Ethanol. Es gibt da verschiedene mit unterschiedlicher Kettenlänge und unterschiedlichen Ethoyxylierungsgrad. Bin aber da kein Fachmann. Welcher sich am besten eignet, weiß z.B. Prof. Strey besser, der macht auch eine Emulsion aus Diesel und Wasser sogar, allerdings noch mit einem geringen Spezialzusatz.

http://strey.pc.uni-koeln.de/

Zu kaufen wird man das in kleinen Mengen nicht kriegen und wenn dann zu sehr hohen Preisen. Ich arbeite halt in einer Firma, die das Zeug früher mal eingesetzt hat und noch vorliegen Muster hat.

Ich fahre ja auch mit E85 oder Ähnlichem und habe, wenn der Alk zu viel Wasser hatte und sich dann nicht mehr mit dem Benzin mischte, schon mal einiges vom dem Emulgator zugegeben. Kam aber selten vor, da mein Alk immer meist 96 % hat.

am 27. August 2006 um 13:41

Zitat:

Original geschrieben von Pfeffi

Nabend!

Wie funktioniert das ganze denn, wenn der 2Takter über Getrenntschmierung läuft? Da müsste das ja noch einfacher sein, da sich ja Öl und Benzin/E85 ja erst im Vergaser mischen. Da man ja darüber hinaus auch 2 Tanks hat, dürfte auch das Problem mit dem Ausflocken des Öls nicht auftreten?!

wenn sich das öl und der alk eh schon bescheiden mischen lassen, ist davon abzuraten.

Themenstarteram 27. August 2006 um 14:03

Tja, was die Getrenntschmierung betrifft, da brauchen wir noch ein Versuchskaninchen, was sich zur Verfügung stellt...

Tagelang habe ich das Internet durchforstet, in Moped Foren gefragt, niemand hatte versucht E85 im Moped zu fahren und es kamen nur Antworten wie: "Dir wird der Motor platzen!" oder "Das wird nie richtig funktionieren!"

Habe gerade einen Testlauf mit meiner Fuffi-Vespa gemacht. Zum Starten sind jetzt ca. 5 ml Benzin notwendig. Bei kaltem Motor ist auch das Gemisch nicht zu fett. Wenn der Motor heiß ist, dann läuft er im Benzinbetrieb kaum, da er auf E85 umgestellt ist.

Der Winter kann kommen, auf E85 wird nicht verzichtet, ich bin gerüstet!

am 27. August 2006 um 14:52

im mz-lager brauch ich gar net zu fragn, sich da jemand zur verfügung stellt. ich kenne genau 1 fahrer, der noch die getrenntschmierung nutzt und nicht im tank mischt...

Für das Problem mit dem 2T Öl und Alkohol zu mischen gibt es eine Lösung: Nimm nicht das übliche Voll-synthetische Öl,

sonder aus dem Modellbau ein Synthetik-Öl auf Polyglykol-Basis. Das lässt sich problemlos mit allen Alkoholen mischen.

z.B. sowas http://www.ms-schmierstoffe.de/molsyn.htm

Wir nehmen für Modellmotoren Metanol und entsprechende Öle. Dürfte preislich je nach Menge etwa gleich liegen.

Viele Grüße

Klaus

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