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Mopped-Tetris und Reiseambitionen- was kaufen, behalten?

Themenstarteram 12. Dezember 2024 um 3:14

Guten Morgen, Winterleidende!

Inspiriert von BennyLs Frage nach der Sammlungsauflösung bin ich jetzt auch am Grübeln.

Habe drei Maschinen. Roller (unverkäuflich, 300 Km im Jahr, Nostalgie), Eisenschwein (XS 750) und Harley (eigentlich auch unverkäuflich, schon lange bei mir, wie neu, geliebter Jungbrunnen, in den Bergen nix).

Die XS ist alt, wertlos und technisch an sich ok. Sie braucht einen Service mit Motoröl, Bremsen und Hinterreifen. Und 10-200 Minuten Suche nach dem Defekt am Rücklicht.

Damit fahre ich am meisten, aber sie ist mir eigentlich zu schwerfällig. Außerdem weiß man nach bald 50 Jahren auch nicht, ob eine längere Tour nicht zu viel für das alte Mädchen ist. Sie ist halt sauber gebraucht und unrestauriert.

Alternativ bin ich dieses Jahr längere Strecken mit einer Triumph Trident, einer Honda XL 600 R und einer Yamaha SR 500 gefahren.

All das hat mich jetzt irgendwie nicht mehr überzeugt. Die Triumph ist mir zu nervös und agressiv. Stresst mich. Die Honda mit dem Kicker nervt. Die SR ist mir zu fipsig und will auch angetreten werden.

Es hat sich ergeben dass ich dür 2025 eine längere Tour mit dem Motorrad planen darf. Mir schweben ein paar Pässe, Frankreich, Pyrenäen, Barcelona und dann am Mittelmeer zurück, vor.

Dafür wäre mir ein leichteres, wendiges Maschinchen recht, das auch reisetauglich ist.

Ich brauche kein Paris-Dakar-Tool. Fahre gemächlich. 50 PS würden wohl auch ok sein.

Di9e XS wiegt 260 Kg und die Alternative muss deutlich leichter sein. Ist ein 200 Kg Limit da vielleicht sinnvoll? Oder gibt es schwerere, trotzdem super wenige Moppeds?

Jetzt habe ich ein Auge auf die (für mich) neueren 600er Enduros geworfen, weil mir von all dem Alteisen (s.o.) die Honda XL noch am besten gefallen hat. Kicker only geht allerdings gar nicht, dafür bin ich viel zu bequem geworden.

Aber eine BMW F650 oder sowas könnte mir vielleicht gefallen.

Wichtig ist, dass das Gerät wirklich wendig ist. ich will Kurven genießen, nicht ein Mopped in sie hineinprügeln.

120 -130 Km/h darf es auch gerne dauerhaft machen. Mehr brauche ich nicht. Weniger als 500 oder 600cc aber auch nicht, würde ich sagen. Bin letztes Jahr ein paar 100 Km mti einer XL 250 gefahren, die mir definitiv um Welten zu lahm ist.

Ende des letzten Jahrhunderts hatte ich mal eine KLR 650. War damals für mich auch ok.

Gepäck ist bei mir nicht so das Thema. 2 Koffer und Topcase sind oft bei den Angeboten mit dabei und würden bei mir für 4 Wochen halb leer bleiben. Aber man muss schon was mitnehmen können. Sportler oder Cafe Racer sind also raus. Halbe Autos brauche ich nicht. Camping kommt nicht in Frage. Also nur Klamotten.

Entspannte Sitzposition für mich (180 cm, erinigermaßen kurzbeiniger Sitzriese) ist wichtig. Mit der XS komme ich da super klar. Die XL 600 war auch noch gerade eben so ok.

Budget ist eigentlich niedrig.

Bei einem echten Durchbruch würde ich aber auch mehr bezahlen und dann evtl. wieder verkaufen.

Fällt euch da was ein, was man sich neben F650, Freewind, Dominator mal ansehen kann?

Gibt es bei neueren Motorrädern etwas, was optisch nicht sofort Brechreiz verursacht und einen wirklichen Fortschritt zu den kleinen Enduros aus der Jahrtausendwende zeigt?

Optisch finde ich die Fantic Caballero fein. Ist sie z.B. einer F650 technsich überlegen, weil sie auch deutlich jünger ist?

Freue mich sehr auf eure Ideen. Es ist schon einfacher, andere zu beraten als bei sich selbst mal in Gang zu kommen.

 

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12 Antworten

Bei deinen Anforderungen bleibt ja fast nur irgendeine Reiseenduro im mittleren Hubraumbereich. Sporttourer wären wieder zu schwer, fällt raus. Leichte Nakeds wären nicht reisetauglich genug, fällt raus. Sportler hast du ausgeschlossen. Cruiser wäre wieder zu wenig kurventauglich. Klassischer Tourer wäre auch wieder viel zu schwer, also alles nix für die leichte Kurvenhatz.

Da bist du bei deinen Vorschlägen wohl schon genau da wo du hinwillst. Möglichkeit etwas Gepäck mitzunehmen, angenehme Sitzposition, je nach Ausstattung auch ein wenig Wetterschutz und ne F650 dürfte mit unter 200 kg fahrfertig und nem 130er Hinterreifen relativ easy zu fahren sein.

BMW G650 X Country 160kg, 650cm³ 53Ps.

Mit der sollte man schon echt handlich unterwegs sein, ohne auf etwas Punch verzichten zu müssen. Der Motor ist für einen Einzylinder sehr kultiviert, hackt wohl wenig auf der Kette rum und dank Einspritzung zuverlässig und sehr sparsam; bei gemächlicher Gangart 3...4l/100km. Nachteil, der mickrige Tank von knapp 10L.

Alternative wäre eine BMW G650 GS aus ähnlichem Baujahr; die hat noch mehr "Langstreckenkomfort" und einen größeren Tank, dafür aber ein höheres Gewicht um 180kg(?). Hier nicht zu verwechseln mit der 2-Zylinder GS mit 800cm³, die haben sie irgendwann gebracht unter den selben Namen. Die 650er 1-Zylinder GS kam sogar nochmal für ein paar Jahre zurück.

Älter und etwas günstiger wäre eine BMW F650GS, hier auf den Twinspark Motor achten (Doppelzündung), welcher nochmal sparsamer geworden ist.

Ähnliche Kategorie und auch Alternative dazu wäre eine Aprilia Pegaso 650 Strada oder Terra. Diese haben den 660cm³ Einzylinder von Yamaha verbaut und sind auch robust. Nicht zu verwechseln mit den alten Vergaser-Pegasos, die würde ich nicht nehmen.

Mittlerweile bekommt man auch leichte 2 Zylinder Nakedbikes, hier wäre was aus der Mittelklasse um 50...80Ps und kleiner 190kg zu empfehlen:

  • Yamaha MT07 75Ps unter 180kg, bester Motor seiner Klasse
  • Suzuki SV650 um 70Ps, dank V2 Motor bester Klang in der Klasse
  • Kawasaki ER6N um 70Ps
  • Honda CB500 ab Baujahr 2013

Mit 48Ps eine Leistungsklasse niedriger, bietet sie auch Handling wie ein Fahrrad, günstig zu haben, sehr wenig Verbrauch, zuverlässig,... Hier besteht allerdings die Gefahr, dass die Leistung irgendwann schnell "langweilig" wird, bzw. auf Reisen beladen über hohe Pässe dann doch etwas wenig ist.

Man darf nie vergessen, je entspannter und gemütlicher man fahren will, desto wichtiger ist ein durchzugsstarker (=drehmomentstarker) Motor. Ein drehzahllastiger Motor kann dann ganz schnell anfangen zu nerven.

Alle samt japanische Zuverlässigkeit, hier wäre eine Probefahrt sinnvoll um zu sehen, welches Bike am Besten passt hinsichtlich Ergonomie.

Bezüglich Gepäck:

Bei den 1 Zylinder Enduros gleich drauf achten, dass Koffer dabei sind, so spart man sich das im Nachhinein.

Bei den Nakedbikes würde ich mit Tankrucksack (mit Tankring) und Hecktasche / Rolle fahren, ggf. einen kleinen Heckträger mit Topcase nachrüsten.

Themenstarteram 12. Dezember 2024 um 6:45

Danke schon mal! Das ging ja schnell.

Es gibt ja viele F650 und Pegaso.

Auch Transalp und Dominator finden sich.

Die Tage sehe ich mir mal eine F650 in der Nähe an und mache probesitzen.

Da gibt es auch noch gepflegte Modelle mit guter Historie für 2.000 Euro.

Ist doch klasse, wenn man nicht mehr ausgeben muss.

Ich würde jedenfalls auf Einspritzung achten. Gerade die F650 Modelle gab es Anfangs als Vergaser, um 2000 rum wurden diese auf Einspritzung umgestellt.

Um 2003 gab es dann noch die Doppelzündung (zu erkennen am Motor Seitendeckel, da steht 2 Spark drauf), die sollen nochmal besser und sparsamer laufen.

Von der Dominator gab es übrigens auch noch einen Scrambler-Ableger, die Honda SLR650, später dann die Honda Vigor 650, danach die FMX (ist allerdings eine Supermoto).

Diese haben den Dominatormotor (650cm³ Vergaser, Luftgekühlt), jedoch etwas Leistungsreduziert auf 39Ps. Dafür soll der Motor mehr Drehmoment unten rum bekommen haben. Diese Modelle sind auch recht günstig zu haben sein, sind allerdings keine Einspritzer.

Themenstarteram 12. Dezember 2024 um 7:21

Vergaser stört mich nicht.

Habe nichts anderes jemals gehabt im Mopped.

Vor der Reise würde ich sowieso nochmal eine Durchsicht machen und wenn das Teil dann gefahren wird, passiert ja nichts. Vergaser machen Probleme wenn sie herumstehen.

Die SLR finde ich auch ok.

Gibt es weitere Erkenntnisse bzgl Vor- und Nachteilen zwischen F650, SLR, Freewind?

Habe auch eine XTZ 660 gefunden die original und unverbastelt aus Altersgründen abgegeben wird.

Sollte bei gutem Servicestand auch ins Beuteschema passen, oder?

Mash 650 X Ride Classic...

Themenstarteram 12. Dezember 2024 um 12:02

Taucht dat Dingens wat?

Einige junge Maschinen auf dem Markt.

3.400 für eine quasi neue Maschine gegenüber 2.000 für eine 25-30 Jahre alte ist schon überlegenswert.

Na, die alten Böcke kennst Du ja vermutlich selbst, was soll ich dir da zu ner 750er Super Teneré oder solch etwas raten.

Die Mash ist nicht nur bidhübsch, sie basiert auch auf der Dominator, mit 4 PS weniger (40). Ist also eine grundsolide Basis. Une neu! Das tut ja auch manchmal gut, was neues in den Stall zu lassen...

PS! Solltest du 11000 Euronen über haben und weisst nicht wohin damit, kann ich Dir zur neuen Honda Transalp raten. Die kann alles, mit ihren schlanken 95 PS, sorgenfreier Allrounder. Aber die Mash hat mehr Charakter...

Themenstarteram 12. Dezember 2024 um 14:44

Nein, eigentlich finde ich reicht ein 3-stelliges Budget für ein Motorrad aus.

11.000 ist für mich akzeptabel, wenn man von alten Harleys oder Indians spricht.

Die Mash ist dann eine China-Kopie der Dominator?

Kann man damit was anfangen im Sinne von 6.000 Km durch Europa?

Nein, die Mash ist eine von französischen Ingenieuren gezeichnete Supermoto mit bequemer Doppelsitzbank und einem in China nach Dominator Vorbild gebautem Motor. Damit durch Europa düsen? Klar. Warum nicht?

Boah, die sieht wahne nach XT aus aber viel zu lütt. Wie der da drauf sitzt.

https://www.motorradonline.de/.../

Ich kann Dir die Freewind wirklich ans Herz legen - hat damals in dieser Liga alle Vergleichstests gewonnen, erfüllt Deine Anforderungen perfekt, ist für schmale Taler zu haben und eigentlich unkaputtbar. Bin das Teil mit großem Vergnügen Landstraße, Autobahn und leichtes Gelände gefahren. Hat mich nie im Stich gelassen, bis ich sie frontal in einem Golf geschrottet habe.

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