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Moto Morini 3 1/2 springt nicht an

Moto Morini 3 1/2 I

Guten Abend zusammen,

Ich habe bereits vor ein paar Tagen ein Thema zu meiner Moto Morini eröffnet und dort konnte mir auch sehr gut weitergeholfen werden, nun stehe ich jedoch vor weiteren Problemen.

Hier erstmal ein Update zum ursprünglichen Problem mit dem richtigen Vokabular ;-)

Der Vergaser des 1. (vorderen) Zylinders hat Kraftstoff durch ein goldenes Bypass-Röhrchen aus dem Vergaser heraus gespuckt (Bild füge ich nochmal an). Das Röhrchen ist, so weit ich es verstanden habe, dazu da um im Standgas (wenn der Schieber in der Luftansaugung geschlossen) die benötigte Luft durch eben dieses Röhrchen mit Kraftstoff anzureichern und in den Verbrennungsraum zu leiten.

Ich habe darauf hin den Vergaser zerlegt, überprüft und konnte die Menge des ausgestoßenen Kraftstoffes etwas minimieren. Außerdem habe ich, aufgrund eines Tipps in diesem Forum (Danke nochmal!) den Vergaser des hinteren Zylinders mit dem des vorderen getauscht.

Das Resultat: Nun spritzt der Kraftstoff aus dem hinteren Vergaser am vorderen Zylinder. Der vordere Vergaser am hinteren Zylinder ist normal.

Also habe ich ausgeschlossen, dass der Vergaser das Problem verursacht. (korrigiert mich gerne, wenn ich da falsch liege).

Zur Info: Bei diversen Startversuchen war die vordere Zündkerze immer Nass und die hintere nur leicht feucht.

Nun habe ich das Problem etwas größer gedacht und festgestellt, dass das Einlassventil meiner Meinung nach zu spät schließt (wenn der Kolben schon wieder komprimiert) .

Dies würde auch bedeuten, da das Einlassventil des 1.Zylinders auf der gleichen Nocke wie das Auslassventil des 2.Zylinders läuft, dass die Steuerzeiten verstellt sind.

(1.Zylinder. Einlassventil schließt zu Spät = Luft wird aus dem Verbrennungsraum wieder durch den Vergaser gepustet - Vergaser Spuckt Benzin und Zündkerze wird nass.

2. Zylinder: Auslassventil öffnet zu früh = Kraftstoff-Luftgemisch wird unverbrannt wieder ausgestoßen - Zündkerze annähernd trocken).

Also habe ich die Steuerzeiten geändert und den Zahnriemen gewechselt (Verhältnis von Kurbelwelle zur Nockenwelle um einen Zahn geändert.) keine Sorge, nicht so weit, dass sich Ventile und Kolben berühren.

Das ganze hat auch einen kleinen Erfolg gezeigt, doch jetzt kommt anstatt des puren Benzin ein zerstäubtes Kraftstoff-Luftgemisch aus dem Röhrchen. Weiterhin nur beim 1. Zylinder.

Außerdem sind die Vergaser im Ansaugtrakt meiner Meinung nach recht nass.

Ein weiteres Problem was nun aufgetreten ist ist, dass der Zündstromunterbrecher durch die Veränderung der Nockenwelle nicht mehr auf der Richtigen Markierung für den OT steht, daher denke ich, dass das Verstellen der Steuerzeiten vielleicht doch nicht hilfreich war.

Ergänzung: Der besagte Vergaser ist der in Fahrtrichtung links

Wenn jemand trotzdem Lust hat diesen nun etwas lang geratenen Text zu lesen und eventuell noch einen guten Tipp hat, dann würde ich mich doch sehr freuen.

Nichtsdestotrotz euch allen erstmal einen schönen Abend und schonmal vielen Dank!

Tom

Ursprüngliches Problem
Das Motorrad zum Veranschaulichen
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5 Antworten

Wenn du den Zahnriemen gewechselt hast , konntest du

doch sicherlich auch Markierungen sehen oder?

Ein schlichtes ausprobieren halte ich da für bedenklich.

LG

Die Markierungen haben schon vorher nicht gestimmt, daher musste ich da etwas ausprobieren.

Wie kann das sein? Patchwork-Motor?

@TK07

Hallo Tom,

in deinem Startpost hat du einige Sachen unglücklich formuliert.

Der Zweizylinder V-Motor mit 72° Zylinderwinkel und nur einem Hubzapfen an der Kurbelwelle hat Zweiventilzylinderköpfe, dessen Ventile von einer untenliegenden Nockenwelle (Pos. 40) per Stößelstangen betätigt werden. Jedes einzelne der insgesamt vier Ventile hat seinen eigenen Nocken auf der Nockenwelle, sodaß deine Aussage, »da das Einlassventil des 1.Zylinders auf der gleichen Nocke wie das Auslassventil des 2.Zylinders läuft«, keinen Sinn ergibt. Des Weiteren hat der Motor zwei Pickups (Zündsignalgeber); der Zündabstand der beiden Zylinder entspricht dem Zylinderwinkel von 72° und es werden aufgrund der Auslösung über die Weicheisenplättchen am Polrad auf der Kurbelwelle auch sogenannte „wasted sparks” im Ausstoßtakt produziert. Die Zündzeitpunkte werden durch das Verdrehen der Pickup-Halteplatte in den Langlöchern zunächst statisch eingestellt und im Nachgang dynamisch per Zündstroboskoplampe überprüft.

Bevor man an einem ursprünglich gut laufenden Motor auf Verdacht die Steuerzeiten verstellt, sollten die obligatorischen Prüfungen, u.a. Zündzeitpunkte, Ventilspiele, Zylinderkompression, usw. gewissenhaft abgearbeitet worden sein.

Gruß Wolfi

PS: Auf der Explosionszeichnung im Anhang sind Gleichteile, wie z.B. Pleuel, Kolbenbolzen, Ventile, etc. nicht in ihrer konkret verbauten Anzahl dargestellt. Das bedeutet jedoch nicht, daß der abgebildete Zweizylindermotor beispielsweise mit nur einer Pleuelstange oder mit lediglich zwei Stößelstangen laufen würde. ;)

Explosionszeichnung

Zitat:

@Alex1911 schrieb am 17. Februar 2025 um 11:36:07 Uhr:

... Des Weiteren hat der Motor zwei Pickups (Zündsignalgeber); der Zündabstand der beiden Zylinder entspricht dem Zylinderwinkel von 72° und es werden aufgrund der Auslösung über die Weicheisenplättchen am Polrad auf der Kurbelwelle auch sogenannte „wasted sparks” im Ausstoßtakt produziert.

Korrektur/Nachtrag

Habe ein Dokument zur Thematik »PICKUP, Zündverstellung und das Drumherum« gefunden, welches die Zündauslösung über einen Magneten an der Nockenwelle beschreibt. Damit gibt es dann logischerweise keine „wasted sparks”.

Die Sache scheint nicht so trivial zu sein, wie ich das von den AC-CDI Zündanlagen bei Rollern kenne. :(

Gruß Wolfi

PS: Viel Spaß mit der Lektüre im Anhang!

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