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Motor dreht falsch nach Vanosgetriebetausch

Themenstarteram 15. Januar 2017 um 9:51

Hallo,

ich stehe zur Zeit vor einem Problem bei dem ich nicht weiterkomme - ich hoffe ihr könnt mir helfen:

Ich habe das Vanosgetriebe (Auslassseite getauscht) und jetzt dreht der Motor nicht richtig - die Nockenwelle dreht sich nicht richtig mit der Vanosgetriebeeinheit und hakt und springt. Ich hab mal ein Video gemacht:

https://www.youtube.com/watch?v=SxySPSHopdw

mit Ton hört man auch das klacken, wenn die Nockenwelle überspringt. Hier das was ich gemacht hab:

BMW 318i Bj 2005 (E46) --> N46 Motor

Nach unruhigem Lehrlauf bin ich zu BMW Würzburg und dort wurde mir gesagt:

Vorratsbehälter Kühlwasser undicht (hab ich getauscht)

Kurbelgehäuseentlüftung (hab ich getauscht)

Vanosgetriebe Auslassseite defekt --> Hier liegt das Problem

Streng nach Ausbau und Einbauanleitung hab ich das Vanosgetriebe also getauscht:

1 Zylinder OT Stellung durch Schwungradfixierdorn

Nockenwelleneinstellwerkzeug an Einlassnockenwelle befestigt

Nockenwelleneinstellwerkzeug an Auslassnockenwelle befestigt

--> Lag alles spaltfrei an (Auslassseite ging etwas schwer drauf)

Stellmotor ausgebaut

Halteschrauben der Vanoseinheiten gelöst und mit Hand wieder eingeschraubt

Kettenspanner ausgebaut

Vanoseinheit Auslassseite ersetzt

Spezialspanner eingeschraubt (von Hand)

Einstellwerkzeug für die Vorderseite eingesetzt (Passstifte saßen gut und es lag auf dem Motorgehäuse auf)

Steuerkette mit 0,6Nm vorgespannt

Dann Vanoseinheiten festgezogen (20Nm+ 90Grad)

Einstellwerkzeug vorne abgenommen

Kette entspannt und originaler Kettenspanner wieder rein

Alle Einstellwerkzeuge abgenommen

und jetzt dreht er so!?

Kann mir einer sagen was ich falsch gemacht habe?

wäre super wenn da jemand was weiß!

lg, Fred

Beste Antwort im Thema

Die Vanos verstellt doch auch die Steuerzeiten. Im Betrieb funktioniert die mit Öl-Druck und versch. Kammern.

Da deine Vanos noch kein Öl gesehen hat dreht die "leer" durch.

Bei einem normalen Ventiltrieb wäre das Kettenrad fest mit der Nockenwelle verbunden, die Nockenwelle würde also immer starr mitlaufen, egal was mit dem Motor ist.

Bei der Vanos hast du ein Element welches das Kettenrad von der Nockenwelle entkoppelt und über Öl-Druck den Winkel verstellen lässt, also die Steuerzeiten anpasst.

In diesem Winkelbereich den das Vanos zulässt kann sich jetzt deine Nockenwelle frei bewegen, es ist ja noch kein Öl drin das dies verhindern könnte.

Du drehst jetzt quasi die Nockenwelle mit dem Anschlag des Vanos elements weiter. Wenn jetzt eine Nocke eines Zylinders den Totpunkt überschritten hat (also das Ventil wieder schliessen würde) drückt der Ventilstössel (i.d.R. Hydrostössel) durch die Federkraft der Ventilfeder die Nockenwelle weiter. Die Kraft die du beim drehen der Nockenwelle brauchst um das Ventil zu öffnen wirkt jetzt in die Gegenrichtung. Die Nockenwelle dreht sich jetzt und schlägt am gegenüberliegenden Anschlag des Vanos Elements an. (springt quasi)

Wenn du jetzt weiter drehst bleibt die Nockenwelle erstmal stehen bis du wieder am anderen Anschlagende bist.

Wenn du den Kettentrieb über den Totpunkt für das Spezialwerkzeug drehst und dann wieder zurück sollte auch dein Werkzeug wieder passen.

Die Kompression bildet sich tatsächlich, immer in einem der Zylinder, wäre auch schlecht wenn nicht ;)

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Du weisst wie die Vanon Einheit funktioniert?

Das ist ein Flügelzellenversteller, du hast keine feste Verbindung vom Steuerkette zur Nockenwelle.

Erst durch den Öl-Druck wird die genaue Position der Nockenwelle bestimmt.

Was du wohl beobachtest ist das ein "springen" wenn eine Nocke über den Totpunkt fährt, die wird dann vom Ventil "weitergedrückt".

Das Klacken kann ich aber nicht orten, bzw. weiss nicht was das ist, klingt etwas komisch.

Könnte aber aus der "trockenen" Vanos Einheit kommen.

Themenstarteram 15. Januar 2017 um 15:46

Hallo Destructor, erstmal Danke für deine Antwort.

So ganz habe ich die Funktionsweise noch nicht durchstiegen. Würdest du denn sagen, dass der Ablauf so normal ist? Das kann doch nicht sein, dass die Nockenwelle so "springt"? Außerdem sind nach zwei Umdrehungen die Steuerzeiten verstellt (spezialwerkzeug passt nicht mehr).

Meine Vermutung ist, dass sich irgendwo ein Vakuum oder eine Kompression bildet, so dass sich die nockenwelle nicht richtig mitdreht. Kann das sein?

Die Vanos verstellt doch auch die Steuerzeiten. Im Betrieb funktioniert die mit Öl-Druck und versch. Kammern.

Da deine Vanos noch kein Öl gesehen hat dreht die "leer" durch.

Bei einem normalen Ventiltrieb wäre das Kettenrad fest mit der Nockenwelle verbunden, die Nockenwelle würde also immer starr mitlaufen, egal was mit dem Motor ist.

Bei der Vanos hast du ein Element welches das Kettenrad von der Nockenwelle entkoppelt und über Öl-Druck den Winkel verstellen lässt, also die Steuerzeiten anpasst.

In diesem Winkelbereich den das Vanos zulässt kann sich jetzt deine Nockenwelle frei bewegen, es ist ja noch kein Öl drin das dies verhindern könnte.

Du drehst jetzt quasi die Nockenwelle mit dem Anschlag des Vanos elements weiter. Wenn jetzt eine Nocke eines Zylinders den Totpunkt überschritten hat (also das Ventil wieder schliessen würde) drückt der Ventilstössel (i.d.R. Hydrostössel) durch die Federkraft der Ventilfeder die Nockenwelle weiter. Die Kraft die du beim drehen der Nockenwelle brauchst um das Ventil zu öffnen wirkt jetzt in die Gegenrichtung. Die Nockenwelle dreht sich jetzt und schlägt am gegenüberliegenden Anschlag des Vanos Elements an. (springt quasi)

Wenn du jetzt weiter drehst bleibt die Nockenwelle erstmal stehen bis du wieder am anderen Anschlagende bist.

Wenn du den Kettentrieb über den Totpunkt für das Spezialwerkzeug drehst und dann wieder zurück sollte auch dein Werkzeug wieder passen.

Die Kompression bildet sich tatsächlich, immer in einem der Zylinder, wäre auch schlecht wenn nicht ;)

Normalerweise kann man die Vanos-Einheit beim Zusammenbau auch mit einem Multimeter am Geber Durchmesser, ob er ganz zurückgedrückt ist. Wenn nicht, stimmen die Steuereinnahmen eh nicht.

 

mfg

Themenstarteram 15. Januar 2017 um 17:44

Okay vielen Dank, also ist das "klicken" normal, richtig? ich werde morgen dann also noch etwas weiter drehen bis ich im 1. Zylinder auf OT bin und schau dann nochmal ob alles passt und dann bau ich alles wieder zusammen.

 

Oder würdet ihr sagen da stimmt was nicht?

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 15. Januar 2017 um 18:25:20 Uhr:

Normalerweise kann man die Vanos-Einheit beim Zusammenbau auch mit einem Multimeter am Geber Durchmesser, ob er ganz zurückgedrückt ist. Wenn nicht, stimmen die Steuereinnahmen eh nicht.

mfg

Also für die Steuereinnahmen ist immer noch Herr Schäuble zuständig.

Und mit einem Multimeter am Geber kommt man nicht wirklich weiter. Dazu müsste man das Profil des Geberrades kennen und die Position der einzelnen Flanken in Bezug zur Kurbelwelle.

@TE: Die VANOS-Einheiten haben einen Verriegelungspin, der beim Abstellen des Motors die VANOS-Einheit in einer der beiden Anschlagpositionen fixiert. Es kann wohl sein, dass er Öldruck zum Verriegeln braucht, aber wenn ich mich richtig erinnere, dann hilft eine Feder dabei. Wenn Du also die Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle verdrehst, könnte an einem Anschlag der Pin evtl. einrasten. Dann hast Du definierte Verhältnisse.

Tja, Sch... Rechtschreibkorrektur auf dem Smartphone. ;)

Das andere geht aber trotzdem, am Anschlag liegt dann entweder null oder unendlich Widerstand an, zumindest bei denen, die ich bisher hatte. Ob es da verschiedene Versionen gibt, kann ich aber nicht sagen.

 

mfg

Baue gerade einen N14 Motor (vom Mini Cooper) zusammen. Bevor ich das Spezialwerkzeug auf die Nockenwelle setze muss die VANOS eingerastet sein. Im Handbuch steht, dass die Welle "kraftschlüssig" mit der VANOS verbunden sein muss. Dafür musste ich aber eigentlich nichts besonderes machen, das war ohnehin der Fall.

Kann aber auch sein, dass man sie in einer Stellung einrasten muss. Zumindest bei meinem Motor geht das auch trocken, hat also nichts mit Öldruck zu tun.

Ist sie nicht eingerastet, dann macht die Einstellung keinen Sinn bzw. nach einer Drehung ist alles wieder unsynchron.

Noch eine Frage: Habe den Vorspanner für die Kette nicht - statt dessen gleich den normalen Kettenspanner genommen. Kann dadurch ein Problem entstehen? Habe schon mehrfach durchgedreht und wieder nachgemessen, die Wellenstellungen zueinander sind ok. Wozu braucht man den Vorspanner?

Danke und Grüße,

Thomas

Themenstarteram 16. Januar 2017 um 19:21

Mit dem spezialkettenspanner lässt sich eben die Vorspannung ziemlich genau einstellen.

 

Ich hab bei mir jetzt alles wieder zusammengesetzt, aber leider springt er nicht an. Ich mach mal ein Video und lade es hoch.

 

Habt ihr eine Idee?

Themenstarteram 16. Januar 2017 um 19:24

Das klingt so, also würde nur der Anlasser drehen, aber nicht der Motor :confused:

Dreht die Kurbelwelle??

Zitat:

@Go}][{esZorN schrieb am 15. Januar 2017 um 23:37:17 Uhr:

Tja, Sch... Rechtschreibkorrektur auf dem Smartphone. ;)

Dachte ich mir schon, konnte mir den Gag aber nicht verkneifen :D .......

Zitat:

Das andere geht aber trotzdem, am Anschlag liegt dann entweder null oder unendlich Widerstand an, zumindest bei denen, die ich bisher hatte. Ob es da verschiedene Versionen gibt, kann ich aber nicht sagen.

mfg

BMW hat Hallsensoren, da kommt man mit einer Widerstandsmessung nicht weit. Man könnte die Ausgangsspannung messen. Aber wie gesagt, die Soll-Positionen der Flanken müssen bekannt sein.

Themenstarteram 21. Januar 2017 um 19:00

Also ich wollte mal auflösen: die Nockenwelle war um 180 Grad verdreht, so dass das Einstellwerkzeug zwar alles gepasst hat, aber das Auto natürlich nicht angesprungen ist.

 

Manchmal ist die Lösung zu simpel..!?

 

Danke euch trotzdem!

Zitat:

@FredWolf schrieb am 15. Januar 2017 um 10:51:22 Uhr:

 

Streng nach Ausbau und Einbauanleitung hab ich das Vanosgetriebe also getauscht:

Wie konnte das passieren wenn du nach der Anleitung gegangen bist?

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