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Motor einer GPX-600 R zusammen bauen
Hallo liebe Schraubergemeinde,
als erstes möchte ich mich kurz vorstellen, bevor ich zu meinem Problem komme.
Ich bin Jahrgang 1968, lebe mit meiner Freundin und meinem Sohn in Elmshorn bei Hamburg.
Motorrad fahre ich seit 6 Monaten. Zur Zeit fahre ich eine GSX-550 E, die ich fast selbstständig
restauriert habe.
Nun zu meinem Problem. Vor einer Woche habe ich von einem Bekannten eine Kawasaki GPX-600 R
Baujahr 1994 bekommen. Das Motorrad ist einem einem guten bis sehr gutem Zustand. Einzig der
Motor ist das Problem.
Das Motorrad hat vier Jahre gestanden und dem Vorbesitzer ist beim Wechsel der Zündkerzen eine abgerissen.Er hat darauf hin den Zylinderkopf demontiert und dann aufgegeben.Das war vor einer Woche !!! Jetzt gehört sie mir und ich habe bisher folgendes gemacht:
1. Die abgebrochene Zündkerze herraus bekommen und Gewinde repariert
2. Vergaser zerlegt und gereinigt
3. Luftfilter gereinigt
4. Altes Benzin abgelassen und Tank gereinigt
5. Bemsen instandgesetzt
6. Kupplung instandgesetzt
7. Alle Flüssigkeiten und Öl gewechselt
8. Grundreinigung des gesammten Motorrades
Nun steht nur noch der Zusammenbau des Motors an. Ich habe die Nockenwellen inkl. Lager
und alles was nötig ist. Leider habe ich kein Handbuch aus dem hervorgeht, wie die Kolben
stehen müssen, wenn ich den Zylinderkopf und die Nockenwellen wieder einbaue.
Ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn mir beim Zusammenbau jemand hilft.
Gruß Olaf
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15 Antworten
Hallo Olaf,
habe diese Arbeit dieses Jahr selbst schon an meiner GPX verrichtet. Die Kolben und Nockenwellen hatte ich dabei so gestellt, dass Zyl 1 im Zünd-OT war. Eigentlich sollten alle KW-Stellungen funktionieren, solange du die Steuerzeiten richtig hinbekommst, oder? Man möge mich korrigieren, wenn ich falsch liege. Mit 1 im Zünd-OT hats jedenfalls gut geklappt.
Mehr wolltest du nicht wissen?
Nur zur Sicherheit: Schraub die Lager der Nockenwellen gleichmäßig in mehreren Schritten fest, sonst verbiegst du evtl die Wellen. Hoffe, die wurden auch so gelöst. Ach ja, lass die Steuerkette nicht in den Motor fallen! Wie gesagt, nur zur Sicherheit nochmal erwähnt.
Viel Erfolg
Björn
Moin moin,
vielen Dank für die sehr schnelle Antwort.
Das Problem besteht darin, das ich bei meiner GSX alle Positionen und Makierungen fotografiert und dokumentiert habe.Der Motor wurde dann zerlegt und genau wie dokumentiert wieder zusammen gebaut.
Leider kann ich bei meiner GPX so nicht vorgehen, da ich sie ja nicht zerlegt habe.Ich bin halt auf das obrige Vorgehen angewiesen, da ich nicht der eingefleischte Schrauber bin und tief in der Materie stecke.
Wenn ich mir die Makierung auf "T" stelle, dann sind Kolben 1 + 4 oben und die Kolben 2 + 3 unten.Nach einer Umdrehung sind die Kolben wieder in dieser Position. An den Stirnseiten der Nockenwellen habe ich je eine Kerbe.
Wie müssen nun die Makierungen an den Nockenwellen, die Mackierung "T" und die Kolben zueinander stehen, damit der Motor wieder einwandfrei laufen wird ?
Gruß Olaf
Moin,
Zitat:
Eigentlich sollten alle KW-Stellungen funktionieren, solange du die Steuerzeiten richtig hinbekommst, oder?
Definitiv nicht!! Dafür ist die Markierung "T" da.
KW auf T, dann die NW so stellen, daß die an den Rädern angebrachten Markierungen mit der Dichtfläche fluchten. Grober Anhaltspunkt ist die Stellung der Nocken von Zyl 1: Auslass fast parallel nach vorne und Einlass fast parallel nach hinten zeigend. In dem Bereich dann die passenden Markierungen IN und EX suchen und auf die Dichtfläche ausrichten.
So als grobe Anleitung. WHB wäre allerdings hilfreich, da gerade bei Kawa die NoWe-Räder immer gerne für mehrere Modelle verwendet Wurde und somit viele unterschiedliche Markierungen aufweisen.
Wow, das geht ja fix mit den Antworten. Habe jetzt das WHB von Haynes . Leider ist es in Englisch, was nicht gerade meine Sprache ist :-(
Die Abbildungen 20.6a und 20.6b auf PDF-Seite 38 (unten) müssten dann ja genau das beschreiben, was Du meinst. Was aber ist mit den Kerben an den Stirnseiten und wofü sind die ?
Gruß Olaf
Moin,
wenn die nicht als Bezugsmarkierungen erwähnt werden -> vergessen
Sind wahrscheinlich aus Fertigungsgünden geschlitzt worden, um ein verdrehen der NoWe beim Schleifen zu verhindern. Was weiß ich.
OK, da du uns jetzt mehr oder weniger erklärt hast, dass du nicht so ganz weißt, was du tust, geb ich dir noch ein paar Hinweise mit auf den Weg:
Die Ein- und Auslassnockenwelle sind verschieden. Es steht auf der Welle selber (nicht auf den Kettenrädern schauen) entweder IN oder EX. Wenn ich mich richtig erinnere, steht das links zwischen dem ersten Lager und der Nocke von Zyl 1. Die Kerben auf der Stirnseite der NWs habe ich für das Einstellen der Steuerzeiten (KW mit Kolben und NWs in richtige Stellung zu einander bringen) nicht beachtet, sondern nur die Markierungen auf deren Kettenrädern. Aber das hat hotblack ohnehin schon genau so erklärt, wie ich auch vorgegangen bin. Schwierig fande ich dabei nur, dass die Markierungen der Nockenwellenräder erst mit der Oberkante des Kopfes fluchten, wenn die Nockenwellenlager schon angezogen sind. Dabei dreht sich die Auslassnockenwelle von der rechten Motorseite betrachtet ein wenig nach links und die Einlassnockenwelle ein wenig nach rechts. Und sie bewegen sich natürlich noch ein Stückchen nach unten.
Schätze mal, du hast das WHB von Haynes, wenns englisch ist. Dort wird der Einbau der Nockenwellen im Abschnitt 2A9 erklärt und der Einbau des Zylinderkopfes in 2A10. Abbildung 9.11 zeigt, wie die Nockenwellenmarkierungen nach dem Einbau stehen sollten. Allerdings glaube ich, dass ich die Markierungen nicht wie dort abgebildet voneinander weg zeigend, sondern jeweils 180° verdreht, also aufeinander zeigend eingebaut habe. Die Nocken von Zyl1 hatte ich auf jeden Falls so, wie hotblack es erklärt hatte.
Wenn die Nockenwellen und der Steuerkettenspanner verbaut sind, versuch erstmal den Motor per Hand zu drehen. Grobe Fehler, die Folgeschäden verursachen, werden so rechtzeitig erkannt. Da du jetzt noch das Ventilspiel kontrollieren solltest, wird das ja sowieso passieren.
Weiterhin viel Erfolg
Björn
Noch was: Zylinderkopfmuttern in richtiger Reihenfolge mit richtigem Moment anziehen! Gleiches gilt für die Schrauben der Nockenwellenlagerböcke. Diese haben auch Nummern, die sich auf dem Zylinderkopf wiederfinden, damit die Lagerböcke nicht vertauscht werden können. Die Pfeile auf den Lagerböcken müssen nach vorne zeigen.
Mag sein, dass einiges, was ich dir so erzählt habe, überflüssig war. Aber sicher ist sicher.
Hey, alles ist prima. Lieber einmal mehr, als hinterher eine Überraschung zu erleben :-)
Die Reihenfolge um die Schrauben und Muttern anzuziehen, habe ich mir schon herausgelesen.
Alle meine Fragen wurden dann eigentlich beantwortet und ich kann, sobald meine Dichtungen da sind,mit dem Zusammenbau beginnen. Ich denke ich habe mich zu sehr auf die Kerben konzentriert.Bei meiner GSX müssen die in einer bestimmten Position stehen, wenn ich die Ventile einstelle.
Da war noch was !!! Das Ventilspiel. In dem WHB stehen von bis Werte für Ein- und Auslass. Welcher Wert ist in der Praxis gängig oder sogar sinnvoll ?
Leider läuft es bei mir, was das Schrauben angeht folgendermaßen. Learning by doing. Ich habe leider niemanden, dem ich über die Schulter sehen könnte, noch bringe ich ein gewisses Grundwissen mit.Also leiste ich mir den Luxus und schraube einfach drauf los und lerne gleichemaßen aus meinen Fehlern wie auch aus meinen Erfolgen. Ohne das Internet währe das ein sehr gefährliches Unternehmen und ohne diejenigen, die in diesem Forum ihr Wissen teilen, währe ich als Anfänger natürlich mehr als aufgeschmissen.
Also ein riesen Dankeschön an alle, die mir bei diesem Problem geholfen haben. Ich lasse es Euch wissen, ob WIR Erfolg hatten und der Motor wieder läuft.
Gruß Olaf
Das Ventilspiel hab ich mir in etwa auf die mittleren Werte eingestellt. Lag allerdings auch daran, dass meine Fühlerlehre nur 0,05er-Schritte hat. Ob das jetzt die sinnvollste Lösung ist, weiß ich nicht. Unzufrieden bin ich damit jedenfalls nicht.
Ja, das Schrauben habe ich auch mit learning by doing und viel Hilfe aus dem Internet gelernt und lerne auf diese Weise natürlich immer noch. Mir hats so eigentlich immer Spaß gemacht.
Und Erfolgsmeldungen werden hier immer gerne vernommen
Gruß
Björn
So, morgen bekomme ich endlich meine Dichtungen und es kann mit dem Zusammenbau losgehen. Die Kapitel des WHB habe ich nun so oft studiert, das ich sie fast auswendig kann. Ich denke mit Eurer Hilfe und meinem "Studium", sollte der Rest kein Problem mehr sein.
Eine Frage hätte ich da aber noch.Setzt ihr die Kopfdichtung "trocken", oder mit einer Dichtmasse ein ? Währe schön, diesbezüglich noch einen letzten Tipp zu bekommen.
Melde mich morgen, wenn alles wieder komplett ist und der Motor hoffentlich wieder läuft.
Gruß Olaf
Moin,
KoDi immer trocken verbauen. Die dichtet schon genug ab.
So liebe Leute,
der Zylinderkopf ist montiert !!! Zu mehr hat die Zeit leider nicht gereicht, da ich von um 06:00 bis ca. 18:00 für die Firma unterwegs war.
Ich bin soweit gekommen,das ich jetzt "nur" noch die NWs montieren muss. Ich habe mir nochmals alles durchgelesen,was ihr hier geschrieben habt und was im WHB steht.
Und jetzt kommt der Schock !!! Auf den NWs steht wie geschrieben IN und EX, aber auf den Zahnrädern steht es genau anders herum. Also auf der einen NW steht IN und auf dem Zahnrad EX.
Was ist denn nun maßgebend ?
Manoman, das Motorrad macht sich so langsam echt unbeliebt.
Gruß Olaf
Maßgebend ist, was auf den NWs steht. Auf den Zahnrädern sind, wie hotblack schon geschrieben hat, mehrere Markierungen drauf. Guck mal auf die andere Seite vom Zahnrad. Da müsste dann das draufstehen, was auch auf der NW steht.
Björn
So liebe Leute,
wie versprochen, melde ich mich nach erfolgtem Zusammenbau meines Motors.Das mit den Makierungen habe ich dann auch gesehen. Alles hat halt zwei Seiten :-)
Motor war schnell wieder zusammengebaut und die Ventile eingestellt.Dann den Auspuff wieder dran und zum Schluß den Kühler mit allen Schläuchen montiert.Noch schnell die Elektrik überprüft und auch hier wieder alles zusammengestöpselt.
Die Vergaser werde ich nie wieder ausbauen !!! :-) Was für ein Fummelkram !!!
So, den Testtank angeschlossen, Batterie montiert. Zigarette angezündet und den Anlasserknopf gedrückt. Wipwip wroa wroa 1100 Umdrehungen. WIE GEIL IST DAS DENN ?!
Nach vier Jahren Standzeit, den zerlegten Motor komplett gereinigt und wieder zusammengebaut.Die Vergaser gereinigt und dann ein Mal den Knopf gedrückt und sie ist sofort da !!!
Leute ihr glaubt gar nicht, wie ich mich gefreut habe. Der Motor klingt so sauber und läuft absolut klasse.
Vielen Dank für Eure Hilfe.
Gruß Olaf