Motor macht beim Start nur leichte Anlaufversuche.
Motor 220 CDI. Der Motor ist nach einer Fahrt im Notlauf beim erneuten Starten, nach einer halben Stunde wieder angesprungen, jedoch nur für eine ganz kurze Fahrt. Jetzt macht er über mehrere Tage beim Starten nur ganz kurzzeitige Anlaufversuche, springt aber nicht an. Eine Fehlermeldung war die Abgasrückführung, scheint aber jetzt zu gehen und der Fehler ist zurückgesetzt. Ich denke irgendwie kommt nicht richtig Diesel an, obwohl der Filter auch ganz neu ist. Automatische Entlüftung wurde auch durchgeführt.
Hat jemand von euch eine Idee?
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14 Antworten
Warum ist der Filter neu und war das Problem schon vorher?
Moin,
ein paar Daten zum Fahrzeug wären gut.
220 CDI ist eine Verkaufsbezeichnung für Fahrzeuge, die mit unterschiedliche Motoren ausgerüstet sein können.
Eine brauchbare Zuordnung bekommt man über die FIN (Fahrgestellnummer).
Wenn es sich beim Motor um einen OM611 handelt ist die erste Maßnahme das Auswechseln der O-Ringe in den Leitungsstopfen der Kraftstoffleitungen.
Die häufigste Ursache für fehlenden Kraftstoff bei den älteren Mercedes Dieseln sind Lecks im Leitungssystem.
Die Diagnose "Pumpe kaputt" ist bei diesen Fahrzeugen meist Unsinn.
Auch der der CDI hat im 611 / 612 / 613 nur die mechanisch angetriebene Vorförderpumpe vorn am Zylinderkopf. Der Kraftstoff wird aus dem Tank bis zur Vorförderpumpe über alle Bauteile hinweg mit
Unterdruck angesaugt.
Schon bei kleinen Lecks kommt Luft in das System und der Kraftstoff läuft zum Tank zurück. Kraftstoff tritt meist nicht aus, daher bleibt das Leck unsichbar.
Die O-Ringe zur Abdichtung gibt es als Einzelteil Teilenr. A601 997 06 45 (6019970645), FeBi 38770.
Wenn es noch die ersten Dichtungen sind hast Du vermutlich schon länger Startprobleme z. B. bei über längere Zeit hochstehender Schnauze und / oder kalten Temperaturen.
Auch der Verschluss des Kraftstofffilters oder der Behälter selbst kann undicht sein, ein feiner Riss genügt.
Der Übergang vom flexiblen Schlauch an der Kraftstoffleitung zum Stutzen am Kraftstoff-Wärmetauscher auf der Ladeluftverteilung ist auch eine Fehlermöglichkeit. Der Schlauch kann durch Alterung vom Ende
her einreißen und wenn der Riss bis unter die Schelle reicht wird es hier undicht.
VOR den Arbeiten an den Leitungen den Arbeitsbereich gründlich säubern,
gern mit warmem Spüliwasser und Pinsel, mit Druckluft abblasen und mit sauberen Lappen abdecken.
Eine saubere Aufbewahrungsmöglichkeit für die abgebauten Teile bereitstellen.
Ganz sauberes Werkzeug auf einer ebenfalls mit Lappen abgedeckten Fläche bereitlegen.
Dreck im Kraftstoffsystem ist der Tod für ein Common-Rail System.
Jedes Sandkorn, dass durch die engen Passungen der Teile gedrückt wird hinterlässt Kratzer.
Vor dem Kraftstofffilter kannst Du gefahrlos einen Behälter mit sauberem Diesel anschließen und über dem Motor an die senkrecht gestellte Haube hängen. Die Schwerkraft hilft, mit dem "Fallkraftstoff" fällt das Entlüften leichter.
Bei den derzeit herrschenden Temperaturen sollte man einen warmen oder mindestens geschützten Ort mit Stromanschluss wählen und die Kunstoffleitungen und Stopfen mit einem Haarfön vorsichtig erwärmen, handwarm genügt.
Bilder des Steckanschlusses in der Anlage.
Der weiße, u-förmige Riegel hat keilförmige Enden und ist im montierten Zustand ganz zurückgezogen, sitzt locker. Wenn er eingeschoben wird spreizt er die Verriegelungsbügel. Wenn man dann mit dem Fingen noch etwas Druck auf den schwarzen Bogen bringt geht die Verriegelung noch etwas weiter auf und mit etwas Drehung, hin und her lässt sich dier Stopfen abziehen. Auf dem Bild erkennt man einen Bruch des schwatzen Bügels, das passiert schnell, ist aber nicht wichtig. Nach dem Öffnen soll der weiße Riegel nicht eingeschoben bleiben, die Kunststoffnasen sollen sich entspannen.
Beim Herausholen der alten Ringe den Kunststoff nicht verkratzen.
Neue O-Ringe vor der Montage mit etwas Vaseline einstreichen
Ich warne davor, einen CDI mit Startpilot zu starten!
Die Ventilnadel im Injektor wird zunächst nur von einer Feder geschlossen gehalten.
Erklärungen dazu hier:
https://www.c-klasse-forum.de/.../index.php?...
Gruß
Pendlerrad
Zitat:
@gardetzki schrieb am 26. November 2024 um 11:09:11 Uhr:
Warum ist der Filter neu und war das Problem schon vorher?
Der Filter war schon sehr alt (2011). Und ja, das Problem bestand schon vorher.
Zitat:
@Pendlerrad schrieb am 26. November 2024 um 11:39:09 Uhr:
Moin,
ein paar Daten zum Fahrzeug wären gut.
220 CDI ist eine Verkaufsbezeichnung für Fahrzeuge, die mit unterschiedliche Motoren ausgerüstet sein können.
Eine brauchbare Zuordnung bekommt man über die FIN (Fahrgestellnummer).
Wenn es sich beim Motor um einen OM611 handelt ist die erste Maßnahme das Auswechseln der O-Ringe in den Leitungsstopfen der Kraftstoffleitungen.
Die häufigste Ursache für fehlenden Kraftstoff bei den älteren Mercedes Dieseln sind Lecks im Leitungssystem.
Die Diagnose "Pumpe kaputt" ist bei diesen Fahrzeugen meist Unsinn.
Auch der der CDI hat im 611 / 612 / 613 nur die mechanisch angetriebene Vorförderpumpe vorn am Zylinderkopf. Der Kraftstoff wird aus dem Tank bis zur Vorförderpumpe über alle Bauteile hinweg mit
Unterdruck angesaugt.
Schon bei kleinen Lecks kommt Luft in das System und der Kraftstoff läuft zum Tank zurück. Kraftstoff tritt meist nicht aus, daher bleibt das Leck unsichbar.
Die O-Ringe zur Abdichtung gibt es als Einzelteil Teilenr. A601 997 06 45 (6019970645), FeBi 38770.
Wenn es noch die ersten Dichtungen sind hast Du vermutlich schon länger Startprobleme z. B. bei über längere Zeit hochstehender Schnauze und / oder kalten Temperaturen.
Auch der Verschluss des Kraftstofffilters oder der Behälter selbst kann undicht sein, ein feiner Riss genügt.
Der Übergang vom flexiblen Schlauch an der Kraftstoffleitung zum Stutzen am Kraftstoff-Wärmetauscher auf der Ladeluftverteilung ist auch eine Fehlermöglichkeit. Der Schlauch kann durch Alterung vom Ende
her einreißen und wenn der Riss bis unter die Schelle reicht wird es hier undicht.
VOR den Arbeiten an den Leitungen den Arbeitsbereich gründlich säubern,
gern mit warmem Spüliwasser und Pinsel, mit Druckluft abblasen und mit sauberen Lappen abdecken.
Eine saubere Aufbewahrungsmöglichkeit für die abgebauten Teile bereitstellen.
Ganz sauberes Werkzeug auf einer ebenfalls mit Lappen abgedeckten Fläche bereitlegen.
Dreck im Kraftstoffsystem ist der Tod für ein Common-Rail System.
Jedes Sandkorn, dass durch die engen Passungen der Teile gedrückt wird hinterlässt Kratzer.
Vor dem Kraftstofffilter kannst Du gefahrlos einen Behälter mit sauberem Diesel anschließen und über dem Motor an die senkrecht gestellte Haube hängen. Die Schwerkraft hilft, mit dem "Fallkraftstoff" fällt das Entlüften leichter.
Bei den derzeit herrschenden Temperaturen sollte man einen warmen oder mindestens geschützten Ort mit Stromanschluss wählen und die Kunstoffleitungen und Stopfen mit einem Haarfön vorsichtig erwärmen, handwarm genügt.
Bilder des Steckanschlusses in der Anlage.
Der weiße, u-förmige Riegel hat keilförmige Enden und ist im montierten Zustand ganz zurückgezogen, sitzt locker. Wenn er eingeschoben wird spreizt er die Verriegelungsbügel. Wenn man dann mit dem Fingen noch etwas Druck auf den schwarzen Bogen bringt geht die Verriegelung noch etwas weiter auf und mit etwas Drehung, hin und her lässt sich dier Stopfen abziehen. Auf dem Bild erkennt man einen Bruch des schwatzen Bügels, das passiert schnell, ist aber nicht wichtig. Nach dem Öffnen soll der weiße Riegel nicht eingeschoben bleiben, die Kunststoffnasen sollen sich entspannen.
Beim Herausholen der alten Ringe den Kunststoff nicht verkratzen.
Neue O-Ringe vor der Montage mit etwas Vaseline einstreichen
Ich warne davor, einen CDI mit Startpilot zu starten!
Die Ventilnadel im Injektor wird zunächst nur von einer Feder geschlossen gehalten.
Erklärungen dazu hier:
https://www.c-klasse-forum.de/.../index.php?...
Gruß
Pendlerrad
Danke für die sehr ausführliche Beschreibung. War wohl nicht konkret genug. Es ist ein W203 Baujahr 2006 mit 360000. Ich versuche es erst einmal mit einem Behälter und Schlauch zum Filter, den ich hoch genug aufhängen. Bestimmt muss ich den Schlauch Richtung Tank verschließen, oder?
Vielen Dank für die Hilfe. Smiley
ohne FIN hab ich keine Lust nach Details zu schauen, aber vermutlich hat der Wagen bei dem Baujahr den OM 642 und meines Wissens hat der eine elektrische Kraftstoffpumpe im Tank. Dann funktioniert das mit Fallkraftstoff nicht, da ist vorn keine Vorförderpumpe und die HDP benötigt Kra´ftstoff mit Niederdruck.
Stattdessen kann man den Kraftstoffdruck, den die elektrische Pumpe liefert vor der Hochdruckpumpe messen, sollte etwa 4 bar sein.
Mit zweitem Zündschlüssel starten.
Zitat:
@Pendlerrad schrieb am 27. November 2024 um 00:56:01 Uhr:
ohne FIN hab ich keine Lust nach Details zu schauen, aber vermutlich hat der Wagen bei dem Baujahr den OM 642 und meines Wissens hat der eine elektrische Kraftstoffpumpe im Tank. Dann funktioniert das mit Fallkraftstoff nicht, da ist vorn keine Vorförderpumpe und die HDP benötigt Kra´ftstoff mit Niederdruck.
Stattdessen kann man den Kraftstoffdruck, den die elektrische Pumpe liefert vor der Hochdruckpumpe messen, sollte etwa 4 bar sein.
Danke, jetzt habe ich die richtige Nummer aus dem Fahrzeugschein. Sorry für die Umstände.
WDB2030081F932563
Zitat:
@Schrauber1221 schrieb am 27. November 2024 um 08:38:08 Uhr:
Mit zweitem Zündschlüssel starten.
Danke, hab ich schon versucht. Problem bleibt!
Den kraftstoffilter wieder ausbauen und mit motoröl füllen .Nur wenn es das Modell ohne Vorförderpumpe ist..Dann den Filter einbauen und Orgeln.
Motoröl? wohl ein Schreibfehler, Diesel, aber das Füllen des Filtergehäuses hat hier auch nicht unbedingt entscheidenden Einfluss:
https://www.lastvin.com/de/vin/pY4grAg1oXlEDjyRJ
liefert die Daten, .pdf siehe Anlage.
Motor ist ein 646.963, da gibt es dann eine elektrische Kraftstoffpumpe in der Einheit im Kraftstofftank.
Mit T-Stück, Schlauchstücken und Manometer den Vordruck messen. Gern vor dem Filter, falls die Teile nicht garantiert sauber sind. Etwa 4 bar sind bei laufender Kraftstoffpumpe zu erwarten
Mit kurz eingeschalteter Zündung kann man zur Entlüftung etwas Diesel aus der geöffneten Leitung in einen Behälter ablaufen lassen.
Gruß
Pendlerrad