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Motor ruckelt unter Last und hat Leistungsloch bis 2000 U/min
Hallo zusammen,
mein 1996er 850 10V hat seit 4 Wochen ein Problem.
Am Anfang war es ein leichtes Ruckeln, es hat in den letzen 4 Wochen zugenommen und ist nun stärker.
In dem Bereich bis 2000 U/min ruckelt der Motor unter Last. Wenn er warm wird, wird es schlimmer.
Der Leerlauf ist bei warm und bei kalt ruhig und unauffällig mit ca 800 U/min. Auch beim Gasgeben im Leerlauf ruckelt nichts. Alle 5 Zylinder scheinen zu laufen.
Jedoch unter Last stellt sich ein Ruckeln ein, das erst bei ca 2000 U/min aufwärts verschwindet. Über 2000 U/m läuft der Motor ruhig. Er hat darunter spürbar wenig Leistung.
Wenn ich also vorsichtig anfahre, ruckelt auch unter 2000 U/min kaum etwas.
Mir ist aufgefallen, dass es Lastabhängig ist. Im Leerlauf kann ich problemlos und ohne Ruckeln jede Drehzahl erreichen.
Wenn ich jedoch unter Last bei 1200 U/min durchgehend Vollgas gebe, "schleppt" sich das Ruckeln auch über die Grenze von 2000 U/min hinaus. Es fehlt spürbar Leistung. Erst wenn ich das Gas kurz leicht wegnehme, hört das Ruckeln sofort auf und es kommt die Leistung. Dann kann ich sofort wieder Vollgas geben und es ruckelt nichts.
Was ist das ?
Den Benzinfilter habe ich getauscht, der war eh fällig. Die Zündspule ist recht neu, etwa 2 Jahre.
Viele Grüße
Sven
Beste Antwort im Thema
Neues aus der Halle:
Eins vorweg. Das Problem ist behoben und der 850 schnurrt wieder wie ein Kätzchen.
Ich habe ALLE weißen Unterdruckschläuche und deren Leitungsverbinder getauscht. Gerade bei den Leitungsverbindern aus Gummi war der Zustand sehr fragwürdig. Auch wenn sie noch recht biegsam waren und optisch größtenteils noch gut aussahen, haben sie Unterdruck (gemessen mit einer Einwegspritze aus der Apotheke) nicht halten können. Das Gummi wird einfach unsichtbar porös in seiner Struktur.
Einige Verbinder waren schon optisch recht fragwürdig, siehe das angehängte Bild.
Das hat die Laufruhe erheblich verbessert, war aber nicht ausschlaggebend.
Zusätzlich habe ich den Benzindruck am Ende des Rails gemessen. Er liegt im Betrieb bei etwa 3 bar. Beim Zudrücken des Rücklaufs stieg er schnell an und lag dann bei 5 bar. Bei abgestelltem Motor hält die Rail den Druck noch lange und nach einer Stunde lag er immer noch bei 1,9 bar. Das sind alles beruhigende Normwerte. Zur Kontrolle des Reglers hab ich den weißen Unterdruckschlauch abgezogen, der vom Kraftstoffdruckregler abgeht und auch mit einer Einwegspritze aus der Apotheke Unterdruck simuliert. Es tritt kein Kraftstoff aus und der Regler regelt, wie er soll. Das ist zwar toll, aber ich suche ja den Fehler.
Die beiden Sensoren für Kühlmittel und Ansaugluft hab ich ebenfalls durchgemessen.
Der Kühlmittelsensor hat einen Widerstand von 2,35 kOhm bei 20 Grad und der Ansauglufttemperaturfühler hatte 2,95 kOhm bei 20 Grad. Alles absolut im Sollbereich. Bei der Gelegenheit habe ich alle Stecker mit Kontakt-Spray behandelt. Die sahen aber recht gut aus, alle Kontakte blank und ohne Grünspan oder sonstigen Gammel. Auch super, aber keine Fehlerlösung in Sicht.
Beim Bosch-Service hatte ich übrigens noch die Lambda-Sonde messen lassen - die funktioniert auch einwandfrei, das Abgas und die Signale entsprachen aber dem Motorverhalten - unter aller Sau.
Auf dringenden und oft wiederholten Rat von @Erwachsener hatte ich noch die Signalspannung des Drosselklappenpotis gemessen. Sie lag je nach Stellung zwischen 0,6 und 4,4 Volt. Auch das im Normbereich.
ich bin dann mit viel Frust erstmal ins Bett gegangen. Drüber schlagen hilft ja manchmal, wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht.
Am nächsten Morgen hab ich mich gefragt, was würde ich tun, wenn das nicht mein Auto wäre, sondern ein völlig fremdes? Und ich komplett von vorne anfangen würde zu suchen?
Na klar, immer erstmal die Zündung angucken.
Aber ich hatte doch schon alle Kabel angeschaut und durchgemessen, die Kerzen getauscht, die Zündspule erneuert und auch die Verteilerkappe mit Finger ?!
Ich hab dann alles rausgebaut und vor mir auf den Tisch gelegt. Neu heißt ja nicht zwangsläufig funktionierend.
Und wie das Zündgeschirr da so vor mir liegt auf dem Tisch unter heller Beleuchtung traue ich meinen Augen nicht. Das Zündkabel von Zylinder 1 hat ganz unten am Kerzenstecker eine Durchschlagsspur. Kaum zu sehen und immer, wenn ich es aus dem Kerzenschacht gezogen habe, war es auf der Rückseite des Steckers.
Also fix den Zündkabelsatz getauscht
(siehe übrigens weiter oben in diesem Thread: "Die Zündkabel sind von 2014, also knappe 5 Jahre alt und haben ca. 75.000km hinter sich. Wie lange ist bei den Zündkabeln eure Erfahrung mit der Haltbarkeit?").
Ruckeln weg. Ich bin zwar froh, könnte aber trotzdem irgendwie kotzen. Was für ein Aufwand und nur, weil ich von einer falschen Annahme ausging: "Die sehen noch gut aus, also funktionieren sie".
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25 Antworten
Moin,
ich würde als erstes das ganze Zündungsgeraffel prüfen. Ansonsten spricht das Verhalten, für mich, stark nach einem Sensor. Welcher mir sofort da sofort in den Kopf kommt, ist das Drosselklappenpoti.
LG, Tim
Wie sehen die Unterdruckschläuche aus? War bei mir daran schuld. Hatte sich gesteigert bis er im Stand kaum noch Gas angenommen hatte. Musste mit über 2000 Umdrehungen losfahren.
Wenn die Unterdruckschläuche nicht mehr gut sind dann erkennt das Steuergerät nicht mehr richtig die "Last" und so ein Ruckeln kann entstehen
Ich hatte kürzlich etwas Ähnliches, als ich wegen des Einbaus eines neuen Reglers den Lüfter abgebaut hatte.
Dabei hatte sich ein kleiner weißer Schlauch gelöst, der von der Ansaugbrücke zu irgendeinem Magnetventil oder sonstwas (keine Ahnung, was für ein Steuerungsteil das nun ist) führt. Das Steuerungsteil sitzt unter der Kunststoffabdeckung über dem Wärmetauscher.
Viellecht ist das kleine Schläuchlein bei Deinem Wagen lose oder undicht geworden.
Danke für eure Antworten.
Ich habe mir den Luftfilterkasten und alle Unterdruckschläuche angeschaut, zumindest ich solche identifizieren konnte.
Und ich hab da was gefunden.
Auf der Vorderseite (also in Fahrtrichtung) des Luftfilterkastens ist an dem Unterteil des Luftfilterkastens ein winkeliger Nippel abgebrochen.
Ich hänge zwei Fotos an. Der Stutzen des Nippels steckt noch im Schlauch und der Kunststoffnippel ist bündig an einer Art von Flansch abgebrochen.
Soweit ich das erkenne, geht der schwarze Schlauch einmal um den Luftfilterkasten herum und steckt an dem Oberteil des Luftfilterkastens entgegen der Fahrtrichtung (also auf der Rückseite) wieder auf einem Nippel.
Ob das die Ursache sein kann? Das Ruckeln hat über 4 Wochen zugenommen und sich gesteigert. So ein Bruch würde sich doch nach meinem Verständnis sofort auswirken, oder?
Nein das ist der Unterdruckschlauch für die Warmluftklappe und dürfte nicht für Deine Symptome verantwortlich sein.
Die Unterdruckschläuche die Du checken solltest, sind in der Regel weiß und etwas dicker im Durchmesser
Edit: den Schlauch für die Warmluftklappe kannst Du natürlich auch ersetzen.
Schau mal wie die Klappe steht. Wenn Du den dicken FrischluftSchlauch abziehst, der von oberhalb des Kühlers zum Luftfilter geht, siehst Du die Klappe schon, die sollte offen sein
Ein Zwischenbericht: Ich hab den weißen Schlauch kontrolliert. Er steckt jeweils in einer Gummimuffe und scheint fest und unterbrechungsfrei.
Ich hab zusätzlich den Riffelschlauch zwischen Luftfiltergehäuse und Krümmer entfernt. Für den Fall, dass die Luftklappe hängt und der Motor nur Warmluft bekäme. Das hat keinen Einfluss auf das Ruckeln.
Als nächstes werde ich jetzt die Verteilerkappe und den Verteilerläufer kontrollieren.
Die Zündkerzen sind gerade mal 18 Monate alt und haben 25.000km gelaufen. Wegen poröser Ventilschaftdichtungen könnten diese zwar verrußt sein, aber das Ruckeln ist in recht kurzer Zeit entstanden.
Die Zündkabel sind von 2014, also knappe 5 Jahre alt und haben ca. 75.000km hinter sich.
Wie lange ist bei den Zündkabeln eure Erfahrung mit der Haltbarkeit?
Zündkerzen wie Kabel sollten bei der Kilometerleistung und dem Alter noch gut sein... vor Defekten schützt das aber nicht. verrußte Kerzen können Ursache sein, die Schaftdichtungen weden ja nicht besser... vermutlich aber eher Verteiler oder Zündkabel... wurden die richtig verlegt - evtl. durchgescheuert... Kerzenstecker?
Du weißt schon das Du nicht nur einen Unterdruckschlauch hast?
Wegen der Zündkabel, mache mal folgendes . Die schwarze Motorabdeckung demontieren und abends wenn komplett dunkel den Motor starten und mal ganz genau schauen ob Du irgendwo Funken an den Zündkabeln siehst. Schau Dir auch noch mal die Kerzen an.
Ich habe das gleiche Problem schon seit längerer Zeit, noch keine Lösung gefunden, aber auch nicht wirklich gesucht. Vielleicht hilft diese Information weiter: Mein Volvo ist ein 850er, Modelljahr 1995, 2.0 Liter 10 Ventile. Es ist eine LPG Anlage verbaut, mit einigen Komponenten an der Stelle, wo eigentlich der Luftschlauch vom Kühler zum Luftfilterkasten geht.
Ich habe genau das gleiche Ruckelproblem, unter 2000 U/min unter Last nimmt er kein Gas an oder ruckelt eben. Allerdings passiert es bei mir nur im Gasbetrieb, wenn ich auf Benzin umschalte, verschwindet das Problem, AUSSER wenn es wirklich extrem heiß ist und ich z.B. lange in stockendem Verkehr gefahren bin.
Ich habe dieses Wochenende meinen (defekten) Thermostat gewechselt, wodurch der Motor jetzt wieder konstant auf der richtigen Betriebstemperatur ist und auf der Landstraße und Autobahn nicht mehr zu kalt läuft. Bei einer Probefahrt ist mir aufgefallen, dass das Ruckelproblem unter Gasbetrieb sofort da war. Da bei mir der Schlauch fehlt, der kühle Luft zum Luftfilter bringt, war meine These, dass es die heiße Luft aus dem Motorraum ist, die das Ruckeln verursacht. Ich hoffe diese Info ist nützlich!
P.S.: Zündkerzen, Luftfilter, Ölwechsel, Kühlwasserwechsel habe ich gerade gemacht. Ich vermute, dass es weniger mit der Zündung zu tun hat als mit der Heißluft.
Naja, ohne jetzt die Gaser aufzuscheuchen, aber wenn das Problem wie ja von dir beschrieben nur im Gasbetrieb auftritt, weißt du ja wo die Fehlerquelle liegt...
Zurück zum Ursprungsthema:
Nachdem ich an der Luftzuführung nichts finden konnte, hab ich mir gestern die Zündanlage angeschaut.
Die Zündkabel sehen gut aus. Allerdings sehe ich in der Verteilerkappe Stellen mit Übersprungsspuren, eine Art von leichte "Fadenbildung", wenn man mit dem Finger innen wischt. Und an dem Verteilerfinger sind auch Spuren von Funkensprung zu sehen, leichte Dunkelfärbung und etwas Grünspan. Die "Feuchtigkeitssperre" genannte Gummitülle in der Verteilerkappe hat eine klebrige Schicht auf der Oberfläche gebildet. Vermutlich auch durch die ionisierte Luft. Die muss also auch neu.
Die Zündkerzen habe ich mir auch anschauen wollen, aber nachdem schon die erste ziemlich schwarz war, hab ich den Rest dringelassen. Die war so schwarz, die erreicht keine richtige Zündfähigkeit mehr. Also müssen eh alle neu. Schade, denn sie sind erst 25.000km drin. Aber das ist halt die Folge, wenn der Rest der Zündanlage keine richtig zündfähige Spannung mehr liefert :-/ Man sollte das immer als Gesamtpaket betrachten, hab ich mal wieder gelernt.
Als ich die Teile bestellen wollte, habe ich übrigens eine Überraschung erlebt: "Mein Freundlicher" hat zum Jahreswechsel den Ersatzteilverkauf im Sinne des Thekenverkaufs eingestellt. Man bekommt Ersatzteile nur noch in Verbindung mit dem Werkstattauftrag, also als Gesamtpaket.
Für den Tausch einer Verteilerkappe erschien mir das jetzt aber übertrieben.
Na, wenn er keinen Teileverkauf mehr anbietet, bestellst du es halt günstiger wo anders - zwar etwas schade, aber kein großer Nachteil für dich.
Bei Verteiler und Finger braucht man nichtmal besonders tolle Markenware nehmen, Beru und Facet funktionieren genauso gut wie Bosch.
Neues aus der Halle:
Die Verteilerkappe und den Verteilerfinger habe ich getauscht. War nicht die Ursache für das Ruckeln, war aber trotzdem sowieso bald fällig.
Bei der Gelegenheit habe ich die Zündkabel durchgemessen. Alle haben zwischen 2,8 und 4.5 kOhm, also okay.
Habe mir dann die Zündkerzen angeschaut und getauscht. Kerze 1 und 3 weisen nach dem Ausbau auf ein unschönes Problem hin: Unsaubere Verbrennung. Besonders die Kerze in Zylinder 1 war quasi komplett schwarz. Nach dem Tausch aller Kerzen und einer Probefahrt von 10 Minuten (unter Ruckeln) war auch die neue Kerze in der 1 schon wieder grau und nass.
Also erstmal rasch die Kompression gemessen. Hier große Erleichterung: zwischen 11.5 und 12 bar auf allen Zylindern :-) Puuh, kein mechanischer Defekt! :-)
Es bleibt die Einspritzdüse in Zylinder 1 als Ursache. Das würde auch das lastabhängige Ruckeln erklären. Wenn die Düse nicht einspritzt sondern einnässt explodiert da nix mehr.
Ich hab mir jetzt eine Einspritzdüse bei Skandi bestellt und tausche diejenige in Zylinder 1 zum Test. Wenn das das Ruckeln behebt, tausche ich die vermutlich alle. Die Kerze #3 hat ja wie gesagt auch eine verdächtige Färbung.
An dieser Stelle: Hat jemand die BOSCH Teilenr. für den 10v zur Hand? Ich habe die BOSCH 0280155759 gefunden, aber laut Katalog soll sie nur für den 20V sein?!
Die zur Probe bei Skandix bestellte wird als "für alle Motoren" passend deklariert .