Motor Überholung Empfehlungen & Kosten
Hallo liebe Leute,
ich würde gerne einmal fragen, ob jemand empfehlenswerte Adressen kennt, die eine Motor Überholung zu einem guten Preis anbieten.
Ich fahre einen BMW E36 316i Compact Bj. 1999 mit 105 PS und 1,9 l Motor. Der Wagen ist 240.000 km gelaufen und laut meiner Werkstatt sind die Pleuellagerschalen hinüber. Er klackert bei bestimmten Drehzahlen ab 3000 U/min, vor allem bei Teilgas. Mir wurde in der Werkstatt gesagt, dass ein reiner Wechsel der Pleuellagerschalen nur mit Glück etwas bringt, da es sein kann, dass die Nockenwelle schon eingelaufen ist und dann käme das Klackern sofort wieder. Man müsse also eigentlich Motor zerlegen, Nockenwelle vermessen, abdrehen und passende Pleuellagerschalen mit dem richtigen Übermaß einbauen. Mir wurde gesagt, dass es am besten wäre, wenn ich mich nach einem Austauschmotor umsehen würde.
Ich gucke also seitdem, was im Internet so angeboten wird, aber die Ausbeute an Motoren im Bereich 100.000 km Laufleistung ist sehr mager und meiner Meinung nach sehr teuer, dafür dass das im Grunde Blindkäufe von Schlachtfahrzeugen sind.
Ich möchte den Wagen eigentlich noch lange fahren, da er mir ans Herz gewachsen ist, fast keinen Rost hat und gerade neuen Auspuff, Bremsen, Zündspule, Inspektion, usw. bekommen hat.
Ich habe daher an eine Motor Komplettüberholung gedacht (im Sinne von Kilometerstand des Motors quasi auf 0 zurücksetzen), wenn der Motor eh schon zerlegt werden müsste für eine Reparatur. Bislang habe ich nur eine Anfrage beantwortet bekommen und genannt wurde mir ein Preis von 4500 € netto inklusive Aus- und Einbau des Motors. Kennt jemand ein paar Adressen, die gute Arbeit zu etwas akzeptableren Preisen anbieten?
Viele Grüße,
Christoph
Ähnliche Themen
8 Antworten
hui-ui-ui, da würd ich aber erstmal die günstige(re) Variante probieren ;-)
Ölwanne runter und anschauen (lassen) anstatt gleich Motor zerlegen.
https://www.motor-talk.de/.../...von-euren-m40-motoren-t60880.html?...
Meiner hat die Kurve nochmal bekommen, bin zwischenzeitlich schon wieder über 50.000 km damit gefahren.
Nicht daß es nur Hydrostößel oder Klopfsensor ist. Und Lagerschalen . . . naja, kann man schonmal machen, dann ist man da schonmal auf der sicheren Seite (sofern Kurbelwelle ok). Gibt Leute, die brauchen bei 100.000 schon welche, andere erst nach 500.000, je nach Fahrstil eben.
Ölverbrauch wie hoch ?
Und die meinen bestimmt auch Kurbelwelle wegen der Pleuellagerschalen (und nicht Nockenwelle, denn die hat eigentlich nie was. Außer beim M40, aber hast ja M43)
Ansonsten kann man beim M43 schon mal etwas mehr machen, wenn man schonmal drüber ist :
Zylinderkopfdichtung, Kettengehäuse abdichten, die 3 berühmten Plastikstutzen tauschen
https://www.motor-talk.de/.../...ust-von-kuehlwasser-t5841114.html?...
Aber für teuer Geld 'ne Kurbelwelle schleifen und härten, das kannst bei seltenen Modellen machen, aber nicht beim M43, da gibt's soooo viele, da lohnt das echt nicht.
Vielen Dank für deine Antwort.
Ölverbrauch lag mit 0W40 Öl bei ca. 0,3 l / 1000 km. Bin dann vor 3000 km auf 5W50 gewechselt und seitdem verbraucht er vielleicht ca. 0,1 l / 1000 km.
Fahrstil war bis vor dem Klackern sportlich. Der Motor wurde immer ordentlich warmgefahren, dann aber auch 210 km/h auf der Bahn. Seitdem er klackert, fahre ich brav wie ein Lamm bis maximal 2500 U/min und habe dabei ca. 8 l Kraftstoffverbrauch.
Das Klackern ist mir zuerst ganz leise bei hoher Drehzahl nach längerer Autobahnfahrt aufgefallen, also bei richtig durchwärmten Motor. Mit der Zeit hat sich das Problem dann verschlimmert, ist also schon bei niedrigeren Drehzahlen aufgetreten und schon nach ca. 30 Minuten Fahrt. Momentan meide ich lange Autobahnfahrten und bleibe unter 2500 U/min, dann klackert nichts.
Das Klackern der Hydrostößel beim Anlassen des kalten Motors habe ich auch, aber das ist nach 1-2 Sekunden weg und die Werkstatt hat mir gesagt, das wäre nicht schlimm und hätte auch nichts mit dem Klackern bei hoher Drehzahl zu tun.
Dann vermeide mal lieber jegliche Fahrten und mach dich zügig über die Lagerschalen, denn g'sund is des bestmmt nimmer , wenn's schon hörbar ist.
Wenn die nicht schlimmer aussehen als meine ---> tauschen und die nächsten 200.000 km angehen ;-)
Bei meinem hatte ich auch 'ne zeitlang vorher immer mal wieder so die leise Vermutung (klang jedenfalls manchmal so bissl danach), daß es mal angeraten wäre, die Lagerschalen anzuschauen (bzw. bei der Laufleistung gleich zu tauschen), dann kam das Loch in der Ölwanne und ich mußte handeln ---> genau zum richtigen Zeitpunkt, wie ich meine ;-)
Und da du auch was hörst und wesentlich flotter fährst als ich ---> höchstwahrscheinlich ebenfalls dringender Handlungsbedarf !
Beim E36 isses zwar bissl umständlicher mit der Ölwanne, aber mit Eigenleistung und etwas Glück isser für 27 € wieder fit :-)
(die Plastik-Wasserstutzen kannst aber trotzdem noch machen, falls noch nicht geschehen, sicher ist sicher bevor sie zerbröseln)
Für 27 € hätte ich ja keine Sekunde lang gezögert.
Ich bin leider kein Schrauber und mehr als Radnaben beim Reifenwechsel mit der Drahbürste saubermachen oder mal einen Luftfilter wechseln habe ich auch nie gemacht. Ich würde auch gerne selber schrauben, aber ohne jemandem, der mir das zeigt, lieber nicht. Meine Werkstatt möchte 400 € für den reinen Wechsel der Pleuellager (also die auf gut Glück Lösung). Ich habe aus Jux bei der nächsten BMW-Vertragswerkstatt eine Preisanfrage gemacht, die wollten dafür zarte 2500 €.
400 € für ein gelöstes Problem zahle ich sofort. Aber 400 € für die Diagnose eines wirtschaftlichen Totalschadens wäre blöd bei einem Auto mit so wenig Restwert.
Du sagst also, die Chance, dass die Kurbelwelle (sorry für die Verwechslung, Kurbelwelle war's, nicht Nockenwelle) etwas abgekriegt hat, ist eher gering und pauschaler Tausch der Pleuellagerschalen lohnt sich? Muss man da nicht die Kurbelwelle vermessen und Pleuellagerschalen mit passendem Übermaß einbauen?
Hellseherei wär zwar wünschenswert, is aber gaaaanz schwierig ;-)
Manchmal muß man eben etwas aufschrauben, um was Genaueres sagen zu können. Ich weiß nicht, wie laut und lang es bei deinem schon rappelt und du so fährst.
Bei flottem Fahrstil und eh schon Verdacht wär Wechsel jetzt bei 250.000 durchaus nix Ungewöhnliches. Wie gesagt, die Spanne geht da so erfahrungsgemäß von unter 100.000 (bei extrem "kranken Heizern") bis zu meinen 557.000.
Bei meinem kam's mir paar Wochen vorher immer mal wieder so vor, dann noch die Fahrt ohne Öl . . . hab echt Schlimmeres befürchtet, aber genau wußt ich's auch erst nach dem aufschrauben. Aber Pleuelzapfen waren alle noch schön glänzend (nix riefig oder/und rauh), Lagerschalen ja auch grad noch so akzeptabel ---> hab ich ohne lang vermessen neue Pleuellager (gleiches original-Maß wie vorher auch) rein und gut war's. Läuft.
Ich vermute mal ganz unverbindlich, daß es bei deinem auch grad noch glimpflich ausgehen könnte, aber Garantie da drauf kann ich dir da natürlich keine geben. Aber solang's nicht echt drin hämmert wie ein kleines böses Männchen mit dem Hämmerchen könnt's durchaus gutgehen. Aber es herausfordern durch weiter rumfahren mußt es natürlich auch nicht unbedingt ;-)
Lager mit Übermaß brauchst erst nach 'nem echten Schaden, wenn die Kurbelwelle ausgebaut und dünner geschliffen wurde, weil's eben ein Materialabtrag vorlag = nimmer gleichmäßig glänzend war. Is aber echt aufwendig und teuer, gebrauchte Kurbelwelle/Motor ist da oft billiger. Vermessen mußt, um zu sehen, ob Ausbau und schleifen überhaupt noch möglich ist oder es ein KW-Totalschaden ist.
Und bei Diagnose eines echten Schadens mußt ja anschließend nix mehr zusammenbauen, nur um den Motor nach paarhundert km endgültig zu killen.
Reine "Diagnose Schrott" = Arbeit nach Hälfte beendet = halber Preis dann.
Aktuell rappelt gar nichts, solange ich unter 2500 U/min bleibe.
Garantie wäre ja auch Quatsch. Nur Verstehen und Risiko grob abschätzen mag ich ganz gerne, bevor ich die Kohle raushaue.
Ok, dann besorge ich mir jetzt Pleuellagerschalen und mache einen Termin aus. Vielen Dank für die Beratung, ich melde mich, sobald ich etwas neues weiß.
Es gibt gute Neuigkeiten, hab gestern den Wagen von der Werkstatt abgeholt. Neue Pleuellager sind drin, Motor läuft wieder wie neu.
Mein Mechaniker meinte, dass bei einem Zylinder die Kurbelwelle ein ganz bisschen etwas abbekommen hätte, er das aber mit 1000er Schleifpapier nachgeschliffen hätte. Ich denke, man kann unschwer auf den Bildern erkennen, welche Lagerschalen das betroffen hat. Sieht richtig böse aus und fühlt sich auch richtig böse an, also ist wohl gerade nochmal gut gegangen.
Für nächstes Mal weiß ich Bescheid, und lasse bei der Symptomatik einfach sofort Pleuellager wechseln. Die nächsten 500 km werden die Lager jetzt noch gemütlich eingefahren und dann überhol ich auch mal wieder einen LKW.
Noch einmal vielen, vielen Dank für die Erklärung und den Ratschlag, doch zu wechseln!
Nochmal hui-ui-ui, das war ja aaaaallerhöööchste Eisenbahn !
Naja, mal abwarten wie sich's entwickelt mit deinem "leicht angekratztem Pleuelzapfen".
Wenn du Pech hast, isses bald wieder laut, und wenn du Glück hast ist wieder 200.000 km Ruhe.
Danke jedenfalls für die ausführliche Rückmeldung !
Is halt immer gaaanz wichtig, genau hinzuhören, wenn einem sein Auto etwas mitteilen möchte (und dann braucht's natürlich auch noch die Kunst, nicht ständig die Flöhe husten zu hören, sondern rauszuhören, ob's was wirklich Wichtiges ist und was daraufhin zu unternehmen ist. Wird aber immer schwieriger bei den immer besser gedämmten Autos . . . da hörst es manchmal erst, wenn schon alles zu spät ist. Ich weiß schon, warum ich meinen "alten laut und recht deutlich sprechenden Kameraden E30 318i" so treu bin : wir verstehen uns einfach gut ;-) )