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Motorrad fahren mit Beinamputation
Hallo,
ich hätte eine Frage, und zwar: Durch einen Krankenhaus Keim (MRSA), den ich mir bei einer Kreuzband OP eingefangen habe, wurde mir das re. Bein amputiert, weil ich sonst an einer Sepsis das Leben verloren hätte. Das war 2010 und ich hatte zu diesem Zeitpunkt eine Suzuki GSX-R 1000. Natürlich musste ich sie verkaufen und als ich vor ca. 2 Monaten auf eine Internetseite gestoßen bin, wo Bikes für Behinderte umgebaut werden können, die vom TÜV abgenommen werden usw. Ich fand eine Fa., die mir ein Bike umbaut. Nun habe ich mir eine Kawasaki Z1000 gekauft und dorthin zum Umbau gebracht. Alle Umbauten werden vom TÜV abgenommen und eingetragen. (Fußbremse nach vorne verlegt, als Daumenbremse und der Seitenständer kann per Gestänge mit der Hand ein und ausgeklappt werden) Nun wollte ich meinen Führerschein neu beantragen und rief auf der Führerscheinstelle an, was ich brauche. Irgendwann kam die Tante mit der Aussage raus, dass ich eine Fahrprüfung bei der DEKRA machen muss. Nun ist mein Stumpf so kurz, dass eine Prothese bei einer komischen Bewegung nicht mehr kontrollierbar wäre. Weiß vielleicht jemand, ob ich ohne Prothese fahren kann? Hat jemand ähnliche Erfahrungen oder Einschränkungen? Wer kann mir da was Adequates erzählen? Sorry, dass ich soweit ausgeholt habe, aber vielleicht ist mein Problem so besser nachvollziehen. Danke schonmal für eure Tipps. LG
Beste Antwort im Thema
Hallo beinamputierte Motorradkollegen.
Als ich 1970 mein rechtes Bein durch Oberschenkelamputation verlor, waren die Voraussetzungen noch einfacher. Ich holte mir einen Termin beim TÜV- Chef-Ing. und der hat mich aufgeklärt, daß ich Beiblatt in den Führerschein bekommen würde. Autom. Getriebe, zweiter Aussenspiegel rechts, bei Anhängerbetrieb eine erwachsene Begleitperson, Gaspedal links, eine Abdeckung, daß die Prothese nicht stören kann. Und wenn ich wieder Motorradfahren will, was soll ich da machen? Da bauen sie die Maschine um, das ist kein Problem. Das war ein Ingeneur, der nach dem Krieg viele Fahrzeuge für amp. Kriegsversehrte abgenommen hat. Als ich dann eine Absatzbremse konstruiert hatte, die einwandfrei funktionierte, hat man sie nicht abgenommen, weil ich keine ABE hätte, selbstgebautes könne er nicht abnehmen. Mit der Honda CB 50, mit der ich anfing wieder zu Fahren, spielte es keine Rolle, mit der mußte ich nicht alle 2 Jahre zur Hauptabnahme. Im Jahre 2000 war der Leiter des TÜV ein junger Ing. der selbst Motorrad fuhr. Dem schilderte ich meine Lage. Ich hatte mir eine YAMAHA RD 350 YPVS umgebaut, ein zusätzlicher Bremshebel über der Kupplung für die Hinterradbremse. Er sah sich die Maschine an, zog seinen Helm auf und drehte eine längere Runde von ca. 20 Minuten. Alles paletti, seit dieser Zeit hatte ich keine Probleme beim TÜV mehr. In der Zwischenzeit habe ich mir eine GSX 750 ES umgebaut mit Abatzbremse und als Höhepunkt habe ich mir aus einem Fahrwerk mit Rädern einem Berg Ersatzteilen eine GSRX 750 mit einem GR75A Rahmen und einem GR77B Motor aufgebaut. Räder von einer 1200er Bandit und eine selbstgebaute Integralbremsanlage montiert. Es funktioniert alles sehr gut und alles ist TÜV abgenommen. Zum Glück brauche ich keine Werkstatt für Umbauten. Wenn jemand Interesse hat, ich kann Tipps geben.
Herzliche Grüße motoerein. Übrigens, ich werde dieses Jahr 75 Lenze jung...
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41 Antworten
Wenn der Umbau keine Prothesenbedienung Bedarf solltest du ohne fahren dürfen !dafür ist dein Umbau ja da ....
Ist ne Frechheit das du den lappen neu machen musst. Je nach Bundesland ist das wohl verschieden, meine Frau wollte man nötigen den Autoführerschein neu zu machen. Letztlich hat sie von einem TÜV Ingenieur nach einer Probefahrt bestätigt bekommen, das der Umbau für ihre Behinderung gut ist und das war es . Sie ist ja nicht verblödet und hat vergessen das sie bei Rot stehen bleiben muss ... Mach dich mal richtig schlau !!
Zitat:
@BikerBLK schrieb am 28. Mai 2018 um 22:23:08 Uhr:
Nun wollte ich meinen Führerschein neu beantragen und rief auf der Führerscheinstelle an, was ich brauche. Irgendwann kam die Tante mit der Aussage raus, dass ich eine Fahrprüfung bei der DEKRA machen muss.
Wo ist hier bitte die Aussage, daß der TE "den Lappen" neu machen muß?
Zwischen neu beantragen und neu machen ist ein sehr großer Unterschied.
Er macht eine Fahrprüfung, wie deine Frau, und es ist geklärt.
Zitat:
@TomDK schrieb am 31. Mai 2018 um 17:58:11 Uhr:
Wenn der Umbau keine Prothesenbedienung Bedarf solltest du ohne fahren dürfen !dafür ist dein Umbau ja da ....
Ist ne Frechheit das du den lappen neu machen musst. Je nach Bundesland ist das wohl verschieden, meine Frau wollte man nötigen den Autoführerschein neu zu machen. Letztlich hat sie von einem TÜV Ingenieur nach einer Probefahrt bestätigt bekommen, das der Umbau für ihre Behinderung gut ist und das war es . Sie ist ja nicht verblödet und hat vergessen das sie bei Rot stehen bleiben muss ... Mach dich mal richtig schlau !!
Hallo Tom, ich muss den Führerschein nicht nochmal machen, aber im Bürogrätendeutsch heißt das wohl neu "Beantragen". Die müssen mir ja den Führerschein neu ausstellen, weil ja nun das "A" dazukommt und eingetragen werden muss, wie und was ich fahren darf. Das Bike wird von einer Fachwerkstatt umgebaut, was auch der TÜV in die Papiere schreibt, so wie es für einen Beinamputierten sein muss. Das eine Problem, was ich nun nicht so sehe ist, halte ich an und komme, kann nicht oder was weiß ich nicht, nach re. und kann halt das Bike nicht abfangen. Der Werkstatt- Besitzer fährt auch mit einem re. amputierten Bein und das seit Jahren. Er hat diesen Rechtsdrall 3- 4 x erlebt, aber er konnte sich mit der Prothese abfangen. Ich meine, wenn ich umfalle, dann hat das Bike einen kleinen Schaden, bei mir würde nichts passieren, denn da wo es hinfällt, ist ja nichts mehr. Ich denke, dass das in Fleisch und Blut übergehen wird. Ich gebe ja im Auto ganz normal mit li. Gas und möchte das nicht mit re. machen wie früher. Ich bin jedenfalls der Meinung, dass die Prothese mich mehr behindern wird und ich näher am Sturz im Stand dran bin, als ohne, denn die Prothese so im Griff zu haben, dass man schnell das Teil vorm Umfallen auf den Boden bekommt um nicht umzufallen, bezweifle ich sehr. Ich hoffe doch, dass vielleicht noch jemand den Beitrag liest, der von der DEKRA oder ein Fahrschullehrer ist. LG Kai
Hallo Kai,
ich selbst (35) bin seit einem Motorradunfall in 2010 recht weit oben links oberschenkelamputiert. Im letzten Jahr wollte ich es dann noch mal wissen, und bin das Thema Motorradfahren angegangen.
Allerdings genauso falsch wie du!
Aber der Reihe nach:
- Um überhaupt drüber nachzudenken, mit einem Handicap aufs Motorrad zu steigen braucht es als Erstes ein verkehrsmedizinisches Gutachten von einem Verkehrsmediziner. Darin nimmt dieser dazu Stellung OB es dir medizinisch überhaupt möglich ist, ein Fahrzeug mit deinem Handicap zu führen und welche Auflagen (Umbauten etc.) daraus erwachsen.
- Der sichere Umgang mit Handicap und Motorrad muss bei einer Fahrprobe beim TÜV nachgewiesen werden (entspricht im Umfang etwa der praktischen Prüfung)
- Um aber überhaupt die Fahrprobe ablegen zu dürfen, müssen vorher bei einer Fahrschule, die Menschen mit Handicap ausbilden darf, Fahrstunden genommen werden. Die Fahrschule beantragt parallel bei der zuständigen Führerscheinstelle die Prüfung auf (Neu-) Erteilung der Fahrerlaubnis, welche wiederum den Prüfungsauftrag an den zuständigen TÜV-Prüfer weitergibt. Erst wenn der Fahrlehrer sein ok gibt, wird dann zusammen mit einem TÜV-Prüfer die Fahrprobe durchgeführt
- Zum Schluss muss dann noch der Führerschein umgeschrieben werden, Auflagen werden eingetragen.
Auch ich wusste es aber vorher nicht besser und habe nach dem Spontankauf meiner Maschine zu Weihnachten 2016 (VTR 1000), als Erstes diese umrüsten lassen und bin dann erstmal ins Industriegebiet Übungsrunden drehen (zu dem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, dass dies nicht ganz so rechtens ist) . Meine Maschine hat vermutlich der gleiche Umrüster (Robert) umgebaut, wie deine
Weil ich linksseitig amputiert bin, wurde die Schaltung nach rechts verlegt, die Fußbremse per Daumenbremse an den linken Lenkerstummel gelegt und wie bei dir wird der Seitenständer bei mir per Seilzug ein- und ausgeklappt.
Vorab: es funktioniert nach einer Umgewöhnung alles bestens!
Nach einem Besuch der Führerscheinstelle kam dann aber das Erwachen (s. Reihenfolge oben).
Naja, der Verkehrsmediziner hatte nach der Untersuchung trotz des sehr kurzen Stumpfes keine Bedenken. Auflage: die Prothese muss angelegt sein (allein schon wegen des Gleichgewichts) und der Umbau des Motorrades, so wie ich ihn bereits vorgenommen hatte. Fahrstunden (3x Doppelstunde Grundfahrübungen, Stadt- und Überland) und Fahrprobe habe ich ebenfalls mit Bravour meistern können. Auch ich habe einen sehr kurzen Stumpf und kann die Prothese nicht selbsttätig auf und wieder absetzen. Sollte ich also in dem 1% der Fälle unkontrolliert nach links kippen, kann ich mich nicht abfangen. Das ist halt Risiko! Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und bin mir drüber im Klaren. Das hat aber niemand von der Führerscheinstelle zu beurteilen! Der Verkehrsmediziner muss sein grundsätzliches OK geben und du musst die Fahrprobe erfolgreich ablegen. Alles andere ist irrelevant.
Auch wenn ich die Maßnahmen als solche grundsätzlich als sinnvoll erachte, halten da aber noch ganz schön viele die Hände auf. Folgekosten waren bei mir ca. 1.000 €.
Kopf hoch, Beharrlichkeit zahlt sich aus! Immer!
Und das Gefühl, irgendwann wieder auf der Maschine zu sitzen und eine Tour mit Freunden fahren zu können ist mit Stolz alleine nicht zu beschreiben!
Gruß
Daniel
Hallo Daniel,
vielen Dank für deine Worte. Zu allererst muss ich dir sagen, dass dein Bike cool aussieht! ???? Ich bin mir nach Telefonaten mit der Führerscheinstelle und der ominösen Fahrschule jetzt bewusst, was hier alles noch kommt. Ich werde am Wochenende mein Bike abholen und es erstmal in die Garage verfrachten, denn meine Prothese, die man definitiv braucht, passt nach 8 Jahren nicht mehr. War ja auch klar. Ich habe heute mit meinen Prothesen- Bauer telefoniert und habe am Montag einen Termin bei ihm. Er will mir eine Badeprothese anpassen, damit ich eine zum Fahren habe. Ich bin vor ca. einer Woche mit dem Moped meiner Nichte gefahren und als ich nur etwas zurück wollte, lag ich schon auf der Fresse. Also Prothese, denn ohne wird das nichts. Bei mir ist es so, zumindest sagt das die Tante von der Führerscheinstelle, dass ich meinen Führerschein neu beantragen soll, die dann einen Test bzw. Fahrprobe in Auftrag gibt. Das das alles über eine Fahrschule läuft, die Behinderte ausbildet, hat sie mir dann zum Schluss auch noch gesagt und hat mir gleich 2 genannt, die das machen dürfen. Die sind ca. 40 km entfernt. ?? Die meinte noch, dass die Motorräder haben, die dafür geeignet sind. Na ja, da sieht man, was das für "Fachleute" sind. Null Ahnung! Mit der Fahrschule habe ich telefoniert und der hat mir gesagt, dass der Mann von der DEKRA, der die Fahrprüfung abnimmt, 2 Wochen im Urlaub ist. Der erkundigt sich, wie, was und wo, denn bis jetzt hat die Fahrschule nur mit Autos zu tun gehabt. (Für Behinderte) Motorrad machen die natürlich auch, aber bis jetzt noch nicht mit einem Behinderten. Deshalb wird der sich beim DEKRA- Mann erkundigen, wie das abläuft. Wird schon werden. Diesen Sommer wird noch gefahren, denn das sollte ja nicht mehr Monate dauern, hoffe ich zumindest. Ich lweiß nicht, wie der Herr Kostner mit Vornamen heißt, aber er wohnt in Nabburg. Ich denke auch, dass er dein und mein Bike umgebaut hat, denn eine andere Firma habe ich nicht gefunden. Nur noch in Wuppertal. Die sind wohl der Vorreiter mit der Sache, dass Behinderte biken können. Mir war es zu weit weg und ich bin froh, dass ich den Robert gefunden habe. Wo wohnst du denn? Vielleicht wohnen wir nicht so weit auseinander und wenn mein ganzer Scheiß über die Bühne gegangen ist, könnten wir mal ne Runde drehen, denn ich habe niemanden, der mit mir fährt. Ich lade mal mein Bike hoch, damit du es auch mal sehen kannst. Das ist eine Kawasaki Z 1000, aber ich glaube, dass ich das schon erwähnt habe. Nochmals vielen Dank Daniel!
Viele Grüße Kai ??
@156pilota schrieb am 6. Juni 2018 um 15:00:29 Uhr:
Hallo Kai,
ich selbst (35) bin seit einem Motorradunfall in 2010 recht weit oben links oberschenkelamputiert. Im letzten Jahr wollte ich es dann noch mal wissen, und bin das Thema Motorradfahren angegangen.
Allerdings genauso falsch wie du!
Aber der Reihe nach:
- Um überhaupt drüber nachzudenken, mit einem Handicap aufs Motorrad zu steigen braucht es als Erstes ein verkehrsmedizinisches Gutachten von einem Verkehrsmediziner. Darin nimmt dieser dazu Stellung OB es dir medizinisch überhaupt möglich ist, ein Fahrzeug mit deinem Handicap zu führen und welche Auflagen (Umbauten etc.) daraus erwachsen.
- Der sichere Umgang mit Handicap und Motorrad muss bei einer Fahrprobe beim TÜV nachgewiesen werden (entspricht im Umfang etwa der praktischen Prüfung)
- Um aber überhaupt die Fahrprobe ablegen zu dürfen, müssen vorher bei einer Fahrschule, die Menschen mit Handicap ausbilden darf, Fahrstunden genommen werden. Die Fahrschule beantragt parallel bei der zuständigen Führerscheinstelle die Prüfung auf (Neu-) Erteilung der Fahrerlaubnis, welche wiederum den Prüfungsauftrag an den zuständigen TÜV-Prüfer weitergibt. Erst wenn der Fahrlehrer sein ok gibt, wird dann zusammen mit einem TÜV-Prüfer die Fahrprobe durchgeführt
- Zum Schluss muss dann noch der Führerschein umgeschrieben werden, Auflagen werden eingetragen.
Auch ich wusste es aber vorher nicht besser und habe nach dem Spontankauf meiner Maschine zu Weihnachten 2016 (VTR 1000), als Erstes diese umrüsten lassen und bin dann erstmal ins Industriegebiet Übungsrunden drehen (zu dem Zeitpunkt wußte ich noch nicht, dass dies nicht ganz so rechtens ist) . Meine Maschine hat vermutlich der gleiche Umrüster (Robert) umgebaut, wie deine
Weil ich linksseitig amputiert bin, wurde die Schaltung nach rechts verlegt, die Fußbremse per Daumenbremse an den linken Lenkerstummel gelegt und wie bei dir wird der Seitenständer bei mir per Seilzug ein- und ausgeklappt.
Vorab: es funktioniert nach einer Umgewöhnung alles bestens!
Nach einem Besuch der Führerscheinstelle kam dann aber das Erwachen (s. Reihenfolge oben).
Naja, der Verkehrsmediziner hatte nach der Untersuchung trotz des sehr kurzen Stumpfes keine Bedenken. Auflage: die Prothese muss angelegt sein (allein schon wegen des Gleichgewichts) und der Umbau des Motorrades, so wie ich ihn bereits vorgenommen hatte. Fahrstunden (3x Doppelstunde Grundfahrübungen, Stadt- und Überland) und Fahrprobe habe ich ebenfalls mit Bravour meistern können. Auch ich habe einen sehr kurzen Stumpf und kann die Prothese nicht selbsttätig auf und wieder absetzen. Sollte ich also in dem 1% der Fälle unkontrolliert nach links kippen, kann ich mich nicht abfangen. Das ist halt Risiko! Darüber habe ich mir Gedanken gemacht und bin mir drüber im Klaren. Das hat aber niemand von der Führerscheinstelle zu beurteilen! Der Verkehrsmediziner muss sein grundsätzliches OK geben und du musst die Fahrprobe erfolgreich ablegen. Alles andere ist irrelevant.
Auch wenn ich die Maßnahmen als solche grundsätzlich als sinnvoll erachte, halten da aber noch ganz schön viele die Hände auf. Folgekosten waren bei mir ca. 1.000 €.
Kopf hoch, Beharrlichkeit zahlt sich aus! Immer!
Und das Gefühl, irgendwann wieder auf der Maschine zu sitzen und eine Tour mit Freunden fahren zu können ist mit Stolz alleine nicht zu beschreiben!
Gruß
Daniel
Hallo Kai,
nichts zu danken, freut mich, dass ich dir weiterhelfen konnte!
Du scheinst ein Stück weiter gekommen zu sein, das ist schon mal gut. Bei mir hier ging das alles etwas routinierter was den Papierkram angeht, weil bei mir in der Nähe ein deutschlandweit bekannter Umrüster sitzt (Költgen in Krefeld). Von daher ist der Fall, dass ein Mensch mit Handicap Motorrad fahren möchte, bei uns nicht sooo unüblich, und Führerscheinstelle und TÜV wissen, was zu tun ist.
Aus verschiedenen Gründen habe ich mein Moped dennoch bei dem Robert in Nabburg umrüsten lassen und bin dafür quer durch die BRD gefahren (ich komme aus Viersen, NRW). Wie gesagt, klappt nach ein wenig Eingewöhnung alles hervorragend!
Danke fürs Kompliment, mein Moped ist eine sehr gepflegt 1997er VTR 1000. Der 90 Grad V2 macht schön Druck aus dem Drehzahlkeller und hört sich dank LeoVince einfach nur göttlich an :-) Ich hatte so eine bereits vor meinem Unfall ;-) Sie wird demnächst noch auf Superbike-Lenker umgebaut, weil die sehr geduckte Haltung mit Lenkerstummeln auf Dauer mit Prothese unangenehm wird.
Die Z1000 ist auch ein sehr geiles Bike, Kompliment dazu!
Ich drück dir weiterhin die Daumen, dass du dieses Jahr noch in den Genuss kommst, eine Runde auf deinem Moped zu drehen.
LG
Daniel
Hallo Daniel,
dankeschön für deine Antwort. Ich bin auch zuerst auf die Seite des Herrn Költgen gestoßen und habe auch via E-Mail Kontakt zu denen gehabt. Zur Not wäre ich auch nach Krefeld gefahren, aber nach weiteren Recherchen, bin ich dann auf die Seite des Robert gekommen. Das sind von mir etwas über 200 km entfernt. Darüber war ich ziemlich froh, denn bis Krefeld ist es schon ziemlich weit. Schade, dass du soweit weg wohnst, hätte mich gefreut, dich kennenzulernen. Vielleicht treffen wir uns mal in der Mitte. Da hattest du ja einen enormen Weg zurückgelegt, um nach Nabburg zu kommen. Warum bist du nicht bei Költgen geblieben? War der zu teuer? Gestern habe ich mein Moped geholt und nun steht es einsam in der Garage, na ja nicht ganz alleine, denn ich hatte mir vor einem Jahr ein ATV gekauft. Das hätte ich mir natürlich erspart, wenn ich gewusst hätte, dass man die Bikes so umbauen kann, dass wir fahren können. Bei mir zuckt schon die re. Hand. Ich weiß nicht, was ich schon geschrieben habe, aber zu einer Fahrschule habe ich schon kontaktiert, die mit mir zur DEKRA fährt, um diese Fahrprüfung abzulegen. Die dürfen das auch. Bei denen war ich schon, wo es ums Autofahren ging, denn bei mir ist das re. Bein amputiert. Leider ist der Typ von der DEKRA noch eine Woche im Urlaub und nächste Woche am Montag rufe ich die Fahrschule an, weil die sich mit dem DEKRA Mann in Verbindung setzen wollen, wie wir weiter verfahren, denn mit einem Bike hat die Fahrschule das so noch nicht gemacht. Ich hoffe doch sehr, dass ich bald fahren kann, was ich auch denke. Natürlich werde ich vor der Fahrprüfung noch fleißig üben, damit ich mich dort nicht zum Affen mache. Ein bisschen Gefühl für die Maschine braucht man ja schon. Ich lasse dich es wissen, wie es weitergeht, wenn es dich interessiert. Ich bin jedenfalls guter Dinge. Meine Kawasaki ist auch Baujahr 2004, denn man will ja keine neu Maschine ruinieren, weil man ja nicht weiß, wie sich alles entwickelt. Zwecks Umfallen und so... Aber wenn du sagst, dass es nach einiger Zeit zur Gewohnheit wird, dann passt das schon. Meine Frau sagt zwar, dass ich bescheuert bin, aber der Trieb zum Fahren ist größer. Auf jeden Fall sieht deine VTR toll aus, vor allem das Gelb. Ich habe alles in Orange, Quad, Kombi und nun das Bike. Das Orange ist noch die Originalfarbe. Ich wusste gar nicht, dass Kawasaki orange Motorräder baut. Ich hatte ja früher eine Suzuki GSX-R 1000, die ich auch gerne wieder gehabt hätte, aber genau wie du es sagst, dass die Haltung auf der Maschine unbequem wird, um länger zu fahren, war auch mein Bedenken und dazu kam noch, dass bei einem "nackigen Bike" erstmal nicht soviel kaputt geht, wie bei einer Rennmaschine. Vielleicht kommt es dann später wieder zur Susi, wenn ich richtig gut mit der Kawa zurechtkomme. So, das soll's erstmal gewesen sein.
LG Kai
@156pilota schrieb am 10. Juni 2018 um 12:41:23 Uhr:
Hallo Kai,
nichts zu danken, freut mich, dass ich dir weiterhelfen konnte!
Du scheinst ein Stück weiter gekommen zu sein, das ist schon mal gut. Bei mir hier ging das alles etwas routinierter was den Papierkram angeht, weil bei mir in der Nähe ein deutschlandweit bekannter Umrüster sitzt (Költgen in Krefeld). Von daher ist der Fall, dass ein Mensch mit Handicap Motorrad fahren möchte, bei uns nicht sooo unüblich, und Führerscheinstelle und TÜV wissen, was zu tun ist.
Aus verschiedenen Gründen habe ich mein Moped dennoch bei dem Robert in Nabburg umrüsten lassen und bin dafür quer durch die BRD gefahren (ich komme aus Viersen, NRW). Wie gesagt, klappt nach ein wenig Eingewöhnung alles hervorragend!
Danke fürs Kompliment, mein Moped ist eine sehr gepflegt 1997er VTR 1000. Der 90 Grad V2 macht schön Druck aus dem Drehzahlkeller und hört sich dank LeoVince einfach nur göttlich an :-) Ich hatte so eine bereits vor meinem Unfall ;-) Sie wird demnächst noch auf Superbike-Lenker umgebaut, weil die sehr geduckte Haltung mit Lenkerstummeln auf Dauer mit Prothese unangenehm wird.
Die Z1000 ist auch ein sehr geiles Bike, Kompliment dazu!
Ich drück dir weiterhin die Daumen, dass du dieses Jahr noch in den Genuss kommst, eine Runde auf deinem Moped zu drehen.
LG
Daniel
Na dann läuft ja alles !! So soll es sein !
Ich weis nicht ob es da beim Motorrad andere Regeln gibt. Beim Auto war es bei uns simpler. Meine Frau hat einzig im Führerschein einen Eintrag, das sie keine gewerbliche Beförderungen machen darf. Da sie nicht vorhat Taxi zu fahren ist diese Einschränkung hinnehmbar. Hauptsache ich darf nach ein paar Bier neben ihr auf den Beifahrersitz.
Die Fahrstunde mit dem TÜV-Prüfer dauerte 15 Minuten und ging einmal durch den Ort. Gekostet hat es eine Tasse Kaffee. Prüfer war ein Bekannter. Sollte aber offiziell auch keine Unsummen kosten.
Worauf ich hier nochmal raus möchte:
Ein KFZ-Umbauer in Köln hat uns tierisch genervt und verunsichert. Er war der Meinung meine Frau müsse Fahrstunden nehmen und zufällig hat seine Firma irgendwo eine angeschlossene Fahrschule und ein Loch von einer Wohnung wo man sich einmieten kann und dann Fahrstunden nehmen kann. Deer ist und so auf den keks gegangen das wir recherchiert haben um raus zu finden, dass es da unterschiedliche Wege je nach Bundesland gibt.
Ich möchte mit diesem Beitrag also darauf hinaus das man sich richtig schlau macht da an jeder Ecke "Ratgeber" und Klugscheisser stehen die mal eben ihre Pfründe schützen wollen.
@Siggi1803:
Okay, Lappen nicht neu machen, ich bin bei dir.
Aber Stunden nehmen und nen Tausender an Kosten finde ich schon sportlich.
Hauptsache die Jungs können wieder Mopped fahren !
Gibt es gegen das Umfallen nicht sowas wie einen automatischen Seitenständer der ab Schritttempo ausfährt ?
https://www.youtube.com/watch?v=wbDzmkfx8Po
http://feetlessbikingsystem.nl/images/koeltgen.pdf
Hallo @Siggi1803,
das mit den Stützrädern, die bei 5 kmh ausfahren, stimmt schon, dass es das gibt, aber ich hatte mit dem Herrn Koeltgen Kontakt und er hat mir nach etwas hin und her den Preis genannt. Der Spaß kostet 12800 € und das finde ich schon etwas heftig. Ich warte jetzt auf meine Prothese und dann fange ich an zu üben. Eigentlich fährt jeder Beinamputierte mit Prothese. Die ausfahrbaren Stützräder sind m.E. für Querschnittsgelähmte, die Biken wollen. Es ist schon irre, was heutzutage so geht. Bei mir ist es das re. Bein und beim Auto musste ich Fahrstunden nehmen, weil ich nun mit li. Gas gebe und bremse. Ich bin dann mit dem Fahrlehrer nach ca. 10 Stunden zur DEKRA und ein Herr stieg hinten ein und wie gesagt wurde, dauerte es bei mir auch nicht länger als 15 min. Von der Führerscheinstelle wird die DEKRA beauftragt, mich zu prüfen, ob ich tauge, dass ich mit dem Bike am Straßenverkehr teilnehmen kann. Wenn ja, gehe ich mit dem Schriebs zur Führerscheinstelle und die schreiben mir dann erst den neuen Führerschein aus. Gesetz ist, so sagt es zumindest die Führerscheinstelle, dass ich nur mit einer dafür ausgestatteten Fahrschule bei der DEKRA vorfahren darf. Das darf nicht jede Fahrschule machen. Mein Unfall war ein Arbeitsunfall und zum Glück hat meine ganzen Kosten die Berufsgenossenschaft übernommen, auch den Umbau des Autos. Das bezahlen die aller 5 Jahre.
LG Kai
Hi Kai, ich hatte vergessen zu antworten.
Herr Koeltgen macht hervorragende Arbeit! Das weiß ich, da ich im weiteren Bekanntenkreis Quad- und auch Motorradfahrer kenne, die mit verschiedensten Handicaps wieder fahren können. Technisch sehr aufwändig (z.B. elektro-pneumatisch oder hydraulisch) und daher entsprechend teuer. In meinem Fall hätte nur der Umbau ca. 3.000-3.500 € gekostet. Bei meinem vergleichsweise altem Motorrad und der Ungewissheit, ob es mir letztendlich nach meinem Horrorunfall tatsächlich noch Spaß machen würde, war mir das zusätzliche finanzielle Risiko damals zu hoch, da es für mich nur Zweithobby und damit absoluter Luxus ist. Daher habe ich nach (günstigeren) Alternativen gesucht und bin auf den Robert gestoßen, der ebenfalls hervorragende Arbeit leistet, nur eben ein anderes Konzept verfolgt. Im Nachhinein finde ich den rein mechanischen Umbau auch ansprechender, weil materialschonender und ohne Folgekosten.
Ich drücke dir weiterhin die Daumen, dass alles so klappt wie du es dir vorstellst!
Gruß
Daniel
Hallo beinamputierte Motorradkollegen.
Als ich 1970 mein rechtes Bein durch Oberschenkelamputation verlor, waren die Voraussetzungen noch einfacher. Ich holte mir einen Termin beim TÜV- Chef-Ing. und der hat mich aufgeklärt, daß ich Beiblatt in den Führerschein bekommen würde. Autom. Getriebe, zweiter Aussenspiegel rechts, bei Anhängerbetrieb eine erwachsene Begleitperson, Gaspedal links, eine Abdeckung, daß die Prothese nicht stören kann. Und wenn ich wieder Motorradfahren will, was soll ich da machen? Da bauen sie die Maschine um, das ist kein Problem. Das war ein Ingeneur, der nach dem Krieg viele Fahrzeuge für amp. Kriegsversehrte abgenommen hat. Als ich dann eine Absatzbremse konstruiert hatte, die einwandfrei funktionierte, hat man sie nicht abgenommen, weil ich keine ABE hätte, selbstgebautes könne er nicht abnehmen. Mit der Honda CB 50, mit der ich anfing wieder zu Fahren, spielte es keine Rolle, mit der mußte ich nicht alle 2 Jahre zur Hauptabnahme. Im Jahre 2000 war der Leiter des TÜV ein junger Ing. der selbst Motorrad fuhr. Dem schilderte ich meine Lage. Ich hatte mir eine YAMAHA RD 350 YPVS umgebaut, ein zusätzlicher Bremshebel über der Kupplung für die Hinterradbremse. Er sah sich die Maschine an, zog seinen Helm auf und drehte eine längere Runde von ca. 20 Minuten. Alles paletti, seit dieser Zeit hatte ich keine Probleme beim TÜV mehr. In der Zwischenzeit habe ich mir eine GSX 750 ES umgebaut mit Abatzbremse und als Höhepunkt habe ich mir aus einem Fahrwerk mit Rädern einem Berg Ersatzteilen eine GSRX 750 mit einem GR75A Rahmen und einem GR77B Motor aufgebaut. Räder von einer 1200er Bandit und eine selbstgebaute Integralbremsanlage montiert. Es funktioniert alles sehr gut und alles ist TÜV abgenommen. Zum Glück brauche ich keine Werkstatt für Umbauten. Wenn jemand Interesse hat, ich kann Tipps geben.
Herzliche Grüße motoerein. Übrigens, ich werde dieses Jahr 75 Lenze jung...
Wenn Interesse vorhanden wäre: Ich habe 2 mit Bremse auf der linken Seite umgebaute Maschinen mit TÜV Abnahme in der Garage stehen. Vor Jahren bin ich abwechsend mit allen 3 Maschinen gefahren. Es wurde mir zu teuer, für 3 Motorräder Versicherung, Steuer, Tüv Gebühren usw. Deshalb habe ich 2 Bikes abgemeldet. Die stehen abgedeckt in meiner beheizten Garage = Werstatt. Ich bräuchte sie nur Tüv abnemen und Zulassen.
Es handelt sich um eine YAMAHA RD 350 YPVS, und eine Suzuki 750 ES. Da ich nur Maschinen vor 1988 fahre, brauche ich keine Abgasuntersuchung, Übersetzungsänderungen sind problemlos. An meiner GSXR 750, die ich momentan fahre, ist Bauj.1987, ebenfalls behindertengerecht umgebaut und hat mehrere Übersetzungen eingetragen. Sie ist mit einer von mir konstruierten Integralbremsanlage ausgerüstet, die hervorragend funktionniert. Wenn ich einen Bremsvorgang einleite, herunterschalte, die Vorderradbremse ziehe, bremsen vorne beide Scheiben, hinten eine 2 Kolbenbremszange mit. Das habe ich deshalb gemacht, da ich beim Herunterschalten nicht gleichzeitig die Fußbremse betätigen kann. Vor allem ist es nicht wie bei einer GUZZI, wenn man da die Handbremse betätigt, greift vorne nur EINE Bremsscheibe ein mit der Hinterradbremse, was für mich unglaublich ist. Wenn ich bremse, brauche ich vorne beide Scheiben. Ca. 80% der Bremswirkung geht aufs Vorderrad. Hinten habe ich einen Bremssattelträger für 2 Bremssättel. Gestern war ich mehrere Stunden im Schwarzwald unterwegs und kann mich auf meine umgebaute Maschine mit vollster Zufriedenheit verlassen.
Hallo leute, ich beabsichtige auch wieder aufs Moped zu steigen. Nach einem Unfall im2005 habe das linke Bein verloren.
Mit meiner Prothesenlösung kann ich euch vielleicht weiter helfen.
Ich bin os links amputiert, trage aber kein Schaft sondern bin ich endo-exo versorgt ( beim Dr.Aschoff) da drauf wird das Knie verschraubt. Supersache seit 8 Jahren kaum Probleme.
Knie: von Otto Bock Genium. Es gibt 2 Modi für Motorradfahren. Das heißt wenn man sich plötzlich abstützen muss bleibt das knie bombenfest bis vorher eingestelltem Beugewinkel. Erst beim Lastwegnahme wird das Knie wieder frei beweglich.
Ich tendiere zu Honda und zu dem Automatikgetriebe dtc.
Gruß.
Hallo Gabriel, wird bei endo-exo ein Metallstück in den Knochen geschraubt, und daran das Kniegelenk befestigt? Irgenwo habe ich mal was gelesen. Da hat man keinen lästigen Schaft. Mein Bock Kniegelenk habe ich noch nie umgestellt. So wie ich gehe, steige ich auf das Motorrad. Wenn ich längere Zeit an einer Baustelle waten muß, hebe ich die Prothese vom Fußraster, und stelle das Bein auf den Boden. So kann ich bequem Warten, und die Gefahr des Umkippens ist minimiert. Der Seitenständer ist ganz original angebracht. Beim Absteigen suche ich einen sicheren Stand, schwinge die Prothese mit Bein über die Sitzbank und stehe mit beiden Beinen auf dem Boden. Dann wird mit der Fußspitze des gesunden Beines der Seitenstäder ausgeklappt. Beim Aufsitzen wir der Seitenständer eingeklappt, das Gleichgewicht der Maschine ausgelotet, die Prothese über die Sitzbank geschwungen, fertig. Jeder hat seine eigenen Praktiken. Dieses Jahr war ich schon mehrmals unterwegs, + 5 Grad Celsius ist kein Problem, ich war auch schon unter 0 Grad unterwegs.
Wenn du Zeit hast, könntest du über das endo-exo was schreiben.
Gruß Bernhard