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Motorradfahren in Italien...

Themenstarteram 16. Oktober 2006 um 5:23

Das hier habe ich grad bei tz-online.de gelesen. Ganz schön heftig....

 

Helm vergessen – Motorrad weg!

Italienische Polizei rückt 175-PS-Maschine nicht mehr raus

Achtung Motorradfahrer: Wer nach Italien knattert, muss schon beim geringsten Verkehrsverstoß mit der Beschlagnahme seiner Maschine rechnen! Diese bittere Erfahrung machte der 41-jährige Ofenbaumeister Harry Thiele aus Puchheim, der ohne Helm ein Mini-Stück zur Tankstelle gefahren war!

Seit acht Wochen kämpft er deswegen verzweifelt um die Rückgabe seiner Kawasaki ZX 10 R! Mit zwei Freunden war Harry Thiele an den Gardasee gefahren. Am Morgen des 20. August, einem Sonntag, wollte das Trio von Riva weiter in die Toskana. „Ich fuhr vom Quartier zur Tankstelle, etwa 500 Meter“, so Thiele.

Sein Pech: Einer Carabinieri-Streife fiel der barhäuptige Motorradfahrer auf. Die Beamten stoppten ihn. „Ich zeigte ihnen meine Papiere, die waren in Ordnung“, berichtet Thiele. „Ich habe mit einem Bußgeld gerechnet, doch die haben gleich auf mein Motorrad gedeutet und einen Abschleppwagen geholt.“ In einem Papier, das die Beamten ihm aushändigten, war von einer Beschlagnahme für 30 Tage die Rede … „Der Urlaub war für uns gestorben.“

Thiele fuhr mit einem Spezl zurück. „Wir mussten sogar einen Teil des Gepäcks zurücklassen.“ Nach den 30 Tagen, im September, wollte er sein 175-PS-Motorrad abholen und fuhr mit einem Transporter nach Riva. Dort wartete auf ihn eine böse Überraschung: „Ich habe 150 Euro Abschleppkosten und 280 Euro Einstellgebühren bezahlt. Aber das Motorrad habe ich nicht bekommen. Die haben gesagt, die Maschine gehört mir nicht mehr!“ Thiele schaltete in Riva die Anwältin Alessandra Ghetta ein, die jetzt immerhin einen Termin bei einem Friedensrichter erreichen konnte. Verhandelt wird am 9. Februar 2007, seine Maschine hat er aber immer noch nicht.

Verzweifelt fragt er: „Ist Italien ein Rechtsstaat?“ Nun, Italien wurde fünf Jahre lang von einem gewissen Silvio Berlusconi regiert, und dessen Verkehrsminister Pietro Lunardi setzte während der Sommerferien 2005 ein Dekret in Kraft, das schon bei kleinen Verkehrsverstößen von Motorradfahrern die Beschlagnahme des Fahrzeugs erlaubt, etwa wenn man eine Hand vom Lenker nimmt. Zwar liefen die italienischen Biker Sturm – aber es half nichts. Nun kann Harry Thiele nur noch auf ein Einsehen des Friedensrichters hoffen. „Ich hänge sehr an dem Motorrad“, sagt er. „Es ist ein Geschenk meines verstorbenen Vaters.“

 

VON EBERHARD UNFRIED

/15.10.2006

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15 Antworten
am 16. Oktober 2006 um 8:21

Eine RIESENGROSSE FRECHHEIT und SAUERREI!!!!!

mehr fällt mir dazu nicht ein

am 16. Oktober 2006 um 9:36

yo ,eine riesenschweinerei

dieses gesetz wurde ursprünglich verabschiedet um der organisierten kriminalität,sprich "mafia" herr zu werden,somit kann alles beschlahnahmt werden,was nur ansatzweise mit kriminellen handlungen in verbindung steht.

warum dieses gesetz auf die motorradfahrer erweitert wurde ,wissen die italienischen "herren politiker "vermutlich selber nicht,denk mal reine willkür und abzocke !!

über berlusconi und konsorten muss ich wohl nix sagen

kommt aber auch auf die jeweiligen Polizisten an ...

ich fahr jedes Jahr mehrere Tausend km in Italien, und hatte noch nie Probleme....

ich wurde auch schon öfter mal erwischt, wie ich aus versehen mit ca. 80-90 km/h in Ortschaften reingerauscht bin (war vorher ne kleine Kurve, Ortsschild nicht gesehen :( )

und das einzige, was die Policia gemacht hat, war im vorbeifahren ne Handbewegung, ich sollte doch langsamer fahren ....

und ein Kumpel wurde mal geblitzt. Kohle bezahlt (136€), und die Sache war erledigt.

Der größte witz daran ist dass das definitiv nur Ausländer erwischen kann, ich mein hat sich mal wer angeguckt wie die dort selbst fahren? Regeln interessieren dort doch niemanden wirklich.

*IronieModusAn* Lasst uns rüberfahren und die Kerle mal wieder einnehmen. *Modusaus*

Nee ich mein im Fußball schlagen.

 

Naja davon bekommst er sein Bike leider nicht wieder. Riesen Sauerrei. Manchmal glaube ich wirklich das die "großen" Staaten in Europa doch auch nur Bananenrepubliken sind. Zustände wie irgendwo in Afrika sind das.

 

Lasst uns usere Bikerdaumen drücken das er seine Maschine bald wieder bekommt!

Zitat:

Original geschrieben von Darknibbler

Der größte witz daran ist dass das definitiv nur Ausländer erwischen kann, ich mein hat sich mal wer angeguckt wie die dort selbst fahren? Regeln interessieren dort doch niemanden wirklich.

Ah ja, DU hast bestimmt mehrere Jahre in Italien gelebt und redest aus Erfahrung. Wahrscheinlich hast Du Geschichten von Leuten gehört, die es von einem entferntem Freund gehört haben, blablabla.

Wer ohne Helm fährt, egal ob Deutschland oder Italien, der hat halt mit einer Strafe zu rechnen, und wenn es nur 100Meter sind. Was soll der Aufstand. Und es wird nicht "nur" mit Ausländern gemacht, mal ganz nebenbei.

Fahrt mal durch die Schweiz und auf der Autobahn statt 110 km/h 120km/h, da kann man seinen Urlaub knicken, bei den Strafen dort, oder Dänemark!

Also nicht so aufregen,

Tom

Themenstarteram 16. Oktober 2006 um 13:19

Abgesehen davon, daß das Einziehen des Motorrades und dann noch die Kosten schon hart sind, ist es aber eine Frechheit, daß die das Motorrad nun gar nicht mehr rausrücken wollen. Irgendwo muß ja auch die Relation gewahrt sein.

Sicher war ich nicht jahrelang in italien sondern nur 2 wochen (und das nicht in ner Touriregion). Aber denoch wage ich behaubten zu können das der Fahrstil der dort in der Regel an den Tag gelegt wird mit Sicherheit nicht Regelkonform ist. Und in der Tat ich habe dort keinen Motorradfahrer ohne helm gesehen (dafür diverse Rollerfahrer).

Das er dafür belangt wurde ist auch vollkommen richtig, egal obs 50 , 500 oder 5.000 Meter waren. Aber die Strafe die das nach sich zog ist nunmal auslegungssache und du kannst mir nicht erzählen das nem italiener der mal kurz die hand vom lenker nimmt oder hier und da mal etwas zu schnell ist gleich die Kiste eingezogen wird auf dauer. Da gibt es auch dort in der Regel nur Geldstrafen oder im zweifelsfall die besagten 30 Tage.

Das Deutschlands strafen sehr niedrig sind und dementsprechend ihren effekt deutlich verfehlen z.T. ist klar, aber rund 13.000€ Strafe für nen Helm nicht auf haben ist nur in nem Land möglich in dem verbrecher wie Berlusconi an der macht waren (bzw. sind, kann man wohl bei über 90% Medienanteil auch sagen).

Hallo,

ich habe nicht behauptet, dass die Strafe gerechtfertigt ist.

Ganz im Gegenteil eine Strafe, die nicht annähernd einem demokratisch-freiem Land gerecht wird.

Mir geht es auch vielmehr um die Diffamierung, Italiener = Verbrecher. Finde ich sehr schade, speziell von Jemandem, der, wie es scheint, Anti-politisch eingestellt ist.

Abgesehen davon sind alle Politiker Verbrecher, ob ein Berlusconi in Italien, ein Helmut Kohl in Deutschland oder unser aller bester Freund George W. Bush.

Lass Dir aber bitte sagen, dass Italiener in Italien genauso von der Polizei behandelt werden, wie Ausländer. Ausnahmen gibt es, aber sie bestätigen ja die Regel.

Ciao und Gruß,

Tom

WOW! Hätt' nich gedacht, dass man dafür gleich das Motorrad entzogen kriegt...

Ich bin mit sicherheit nicht Anti-politisch eingestellt, im gegenteil ich sitz jede woche 5 stunden im Politik Leistungskurs weils mich eigentlich schon mehr oder weniger stark interessiert.

Es würd mir auch im leben nicht einfallen zu sagen Italiener seien Verbrecher. Mit sicherheit nicht, zumindest der großteil, wie in jedem anderem land der Welt auch, ich habe auch nichts gegen die Fahrweise, sie achten dabei aufeinander (deutlich mehr als in Deutschland) und dann geht es trotzdem gut, und wenns doch mal ne beule gibt interessiert es da die wenigsten, autos, Motorräder und Roller sind eben arbeitsgegenstände da passiert das schonmal.

Das die meisten einflussreichen Politiker nicht immer so ganz legal an ihre Stellung und Millionen gekommen sind ist denke ich klar, aber Berlusconi stellt da ne ganz andere Liga dar, soviele (natürlich unnachgewiesene) verknüpfungen zur Mafia, soviele zufällige gesetzeslücken die dann mal für den Wahlkampf missbraucht werden und soviel Einfluss auf die Medien (wie gesagt über 90% Marktanteil im Rundfunk (und zeitungen ließt man dort nicht bzw. nur 11,7% und von denen nochmal etwa 40% nur die Sportzeitungen)) hat sich sonst wohl kaum ein Politiker in den letzten Jahren geleistet. Und wenn nen Redakteur ungemütlich wird wird er mal kurz fürn paar jahre weg gesperrt.

Von seiner "gemäßigt" rechten position ganz zu schweigen.

Nicht ohne Grund gilt nach "Freedom House" Italien seit 2004 als einzieges Land in Westeuropa nur als teilweise Frei.

Und dann rate mal wer die Richter die soetwas zu entscheiden haben gestellt hat.

Fakt ist dass es in jedem Land rechtsextremismus gibt und dass das dur Herr B. sicherlich nicht verbessert wurde. Und fakt ist auch dass leute in Machtpositionen diese auch ganz gerne mal ausnutzen.

Sicherlich ist das auch bei Ausländern nicht die Regel das soetwas passiert, aber die wahrscheinlichkeit ist doch bedeutend höher als bei einheimischen. Schon allein weil diese eher die möglichkeit haben sich zu wehren, einen Prozess zu führen ist eh schon schwierig genug, dass auch noch im Ausland in einer Sprache die man nur bedingt verstehen wird und unter oben genannten umständen ist mehr als unangenehm.

Und ansonsten gehört das auch nicht unbedingt hier hin, ich denke das sich alle einig sind das ein solches gesetz an ein Verbrechen grenzt und sich definitiv nicht rechtfertigen läßt.

Zitat:

Original geschrieben von Darknibbler

Und ansonsten gehört das auch nicht unbedingt hier hin, ich denke das sich alle einig sind das ein solches gesetz an ein Verbrechen grenzt und sich definitiv nicht rechtfertigen läßt.

Absolut!

Dein Post "klingt" doch gleich viel angenehmer.

Vielen Dank und Gruß,

Tom

Es ist doch IMMER so, daß bevorzugt die ausländischen Fahrer abgezockt werden. In Spanien wollten die ausgerechnet bei meiner Pan European eine Geräuschmessung machen :D Aber denen hab ichs gegeben :D

Die hier im Thread diskutierte Sache wäre für mich ein Fall für den Botschafter!

ciao

am 23. Oktober 2006 um 8:29

Ich fahre schon einige Zeit nach Italien. Probleme hat es dort nie gegeben. Im Gegenteil, die Beamte dort waren immer sehr freundlich. Ich glaube nicht, das es am Helm alleine gelegen hat. Solchen Zeitungsartikeln sollte man schon etwas kritscher begegnen. Es wäre schöne, wenn man die ganze Geschichte hören würde. Natürlich hat er einen Verkehrsverstoß begangen, aber, Italien gehört doch zur EU und dort befinden sich doch nur Rechtstaaten. Zu einem Rechtstaat gehört auch, dass sich die Maßnahmen des Staates an der Verhältnismäßigkeit messen lassen müssen und die Sache mit dem Helm und der anschließenden Beschlagnahme ist mal nicht Verhältnismäßig. Die Frage ist, wie kann man in diesem Fall sein Recht einfordern und haben die Beamte überhaupt rechtmäßíg gehandelt.

G.

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