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Motorräder und die Elektrifizierung

Themenstarteram 15. Mai 2018 um 20:03

1) Bei einem Elektroauto zurückhaltend gefahren, kommt man mit einem 700 Kg schweren 80KW Akku samt Rekuperation bis zu 500km weit.

2) Sportlich gefahren, braucht ein aktuelles typisches Sportmotorrad wie eine R1 so viel Benzin wie ein aktueller 08/15 PKW, der zurückhaltend gefahren wird.

3) Ein 1000ccm Sportmoppedmotor wiegt samt Getriebe und Aggregate ungefähr 70 Kg.

Daraus folgernd:

Wenn in mittelbarer Zukunft

a) nicht mit 500Kg schweren Sportmotorrädern herumgefahren werden soll

b) nicht alle 50 Km aufladen werden soll

c) man sich nicht mit 30KW Nennleistung zufrieden geben will oder

d) nur noch auf Motorrollerniveau herumgeschlichen werden soll

e) man bei der Akkutechnik ausgehend von der bisherigen Entwicklung eher von einer Evolution als als von einer Revolution ausgeht:

wie sieht dann das Motorrad der mittelfristigen Zukunft aus?

 

 

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67 Antworten
am 15. Mai 2018 um 20:16

Was häst du von der "Vespa Elettrica”, die dieses Jahr 2018 auf den Markt kommen soll?

Zitat:

@Natriumdampflampe schrieb am 15. Mai 2018 um 22:03:23 Uhr:

wie sieht dann das Motorrad der mittelfristigen Zukunft aus?

https://www.google.de/search?...

Die ersten 50!

:)

Geh mal auf die Homepage von Zero - ich hab die DS (?) mal Probe gefahren und bin immer noch begeistert. Nur nichts für längere Touren.

Zitat:

@vespavince schrieb am 15. Mai 2018 um 22:16:07 Uhr:

Was häst du von der "Vespa Elettrica”, die dieses Jahr 2018 auf den Markt kommen soll?

Dauerleistung 2 kw - Spitzenleistung 4 kw. Damit auf eine Bundesstraße? Nein danke. Nur was für die Stadt. Und 100 km Reichweite (angegeben, real wohl weniger) sind auch nicht der Renner. Da schaffen E-Bikes deutlich mehr.

Themenstarteram 15. Mai 2018 um 22:26

Ich kenne die Elektroroller und ich kenne die Zero in ihren Varianten.

Unter Kenntnis der aktuellen Angebote und der allgemeinen Technik der BEV habe ich diesen Beitrag ja gerade deswegen geschrieben.

Es krankt beim Mopped ja nicht mal aufgrund der Kosten. Während man sich mit dem nötigen finanziellen Background eben eine 750kg schwere 100KWh Batterie ins Auto packen kann, ist etwas ähnliches beim Motorrad überhaupt gar nicht möglich.

Die Frage lautet: Wie baut man ein elektrisches Pendant zu einer R1, einer Z1000SX oder einer R 1200 GS? Bereits eine Kawa ER6 ist unter den gegebenen Umständen und unter Aufwendung aller technlogischen Finessen und unter Vernachlässigung aller Kosten nicht mal theoretisch darstellbar.

Das ist doch gar nicht so unvorstellbar.

Eine Zero braucht im Tourenbetrieb zwischen 8 und 10kWh auf 100km. Aktuell hat sie mit Zusatzakku 18kWh.

Mit 25kWh wären also ~ 300km am Stück machbar. Es bräuchte also nur einen Akku, der bei vertretbaren 20% mehr Gewicht 20% mehr Kapazität hat. Nichts, was nicht in den nächsten 5 Jahren locker machbar wäre.

Dazu braucht es noch einen 22kW-Lader, um 100 zusätzliche Kilometer in 25 Minuten nachzufüllen und eine Ladeinfrastruktur, die ausreichend Ladestellen zur Verfügung stellt. Auch die benötigt noch ~ 5 Jahre.

Dann steht dem Touren mit dem Motorrad nur noch das fehlende Motorgeräusch im Weg. Denn ohne Krach können ja viele nicht fahren.

Themenstarteram 16. Mai 2018 um 0:07

Zitat:

Eine Zero braucht im Tourenbetrieb zwischen 8 und 10kWh auf 100km. Aktuell hat sie mit Zusatzakku 18kWh.

Mit 25kWh wären also ~ 300km am Stück machbar. Es bräuchte also nur einen Akku, der bei vertretbaren 20% mehr Gewicht 20% mehr Kapazität hat. Nichts, was nicht in den nächsten 5 Jahren locker machbar wäre.

145 Km angegebene Reichweite auf der Autobahn bei angegebenen 113 km/h.

Bei gemäßigten 226 Km/h käme man dann ganze 12 Kilometer weit.

Wenn das Teil überhaupt schneller fahren würde als ein zwanzig Jahre alter VW Polo mit 60 PS.

Mein Reservetank reicht vier mal so weit.

Natürlich muss man keine 226 Km/h mit einem Motorrad fahren. Aber dieses Beispiel - und das ist nicht mal extrem - zeigt, wie wenig in dem "Tank" der Zero tatsächlich steckt.

Also nochmal, wie bauen wir ein Sportmotorrad elektrisch? Schon ein Mittelklassemotorrad ist nicht darstellbar.

Wir sprechen vom Touren fahren auf Landstraßen im meist legalen Geschwindigkeitsbereich. Was elektrisch nicht gehen wird, ist Autobahnbolzen mit 200+ über längere Strecken. Für die Heizerfraktion sieht die Zukunft in der Tat etwas düsterer aus.

Elektromobilität ist in erster Linie Änderung von Gewohnheiten. Das ist für viele unvorstellbar.

Kleines Gedankenspiel: Der Siegeszug der Elektromobilität bei den PKWs ist unausweichlich. In 10 Jahren kauft fast niemand mehr einen neuen Verbrenner, da die keinerlei Zukunft und damit horrenden Wertverlust haben werden.

Damit einhergehen wird ein rapides Tankstellensterben. Die knifflige Frage in den 2030ern für den Motorradfahrer ist nicht, wo lade ich mein Motorrad sondern, wo tanke ich mein Motorrad unterwegs?

Themenstarteram 16. Mai 2018 um 0:32

Wer hat die Elektromobilität für die Konsumenten als ein begehrenswertes Ziel eingeleitet und wodurch? Es waren eben nicht VW und GM mit ihren typischen Verzichtsfahrzeugen. Es war vielmehr Tesla mit einem E-Auto, das alle Paradigmen über den Haufen geworfen hat, die man kannte, weil es schneller und geiler ist als alles andere.

Lahm, ungeil und reichweitenschwach zu hohen Preisen war und ist, selbst bei Vernunfts-PKW unverkäuflich.

Bei Motorrädern, die in der Regel zum Spaß gefahren werden, erst recht.

Und die angegebenen 116 Km/h für die Autobahn - das fahre ich auf der Landstraße.

Du bist noch nicht viel Elektroauto gefahren oder? Bist Du denn schon mal eine Zero gefahren?

116 auf der Landstraße ist nirgendwo legal. Und auf den Straßen, auf denen ich am liebsten fahre, sind 116 physikalisch unmöglich bzw. nur für Sekundenbruchteile zu erreichen.

Mit dann einem 25kWh-Motorrad auf der Autobahn muss man, wenn man 180 fährt, alle 80km 40 Minuten Ladepause machen. Oder man fährt 120 und macht macht alle 180km 40 Minuten Ladepause. Oder man fährt 100 macht das alle 250km.

Die Geschwindigkeit über 100 hat extremen Einfluss auf die Reichweite. Das ist eine der Gewohnheiten, die sich ändern wird mit der Elektromobilität. Langsamer fahren - schneller ankommen.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 15. Mai 2018 um 22:38:13 Uhr:

Zitat:

@vespavince schrieb am 15. Mai 2018 um 22:16:07 Uhr:

Was häst du von der "Vespa Elettrica”, die dieses Jahr 2018 auf den Markt kommen soll?

Dauerleistung 2 kw - Spitzenleistung 4 kw. Damit auf eine Bundesstraße? Nein danke. Nur was für die Stadt. Und 100 km Reichweite (angegeben, real wohl weniger) sind auch nicht der Renner. Da schaffen E-Bikes deutlich mehr.

Du hast da was übersehen: Motorleistung: 2kW, Spitzenleistung 4kW mit 200 Nm.

Mit den 200 Nm kann man Spaß haben - und das Gefährt soll sich ja auch nicht mit einer R 1200 R sondern mit Fahrzeugen aus dem Segment »50er Roller« messen. :)

100 km Reichweite wären aber auch für mich ein Problem - und der Umstand das ich das Ding irgendwie ins Wohnzimmer bekommen muss da ich keine Garage mit Stromanschluss mein Eigen nennen kann.

Grüße, Martin

Denjenigen will ich sehen, der 200Nm auf die Straße bekommt. Meine 1290er SDR hat max. 144 Nm (vmtl. etwas weniger) und die liegen auf kurvigen Strecken nie an, weil man überhaupt nicht in diese Drehzahlregionen vorstoßen kann......und selbst wenn, wäre diese brachiale Kraft ohne Hilfsmittel (die diese Kraft dann wieder einbremst) nicht beherrschbar.

Davon abgesehen. Als ich vor 35 Jahren in die erste Klasse gekommen bin, hat es geheissen, daß die Erdölreserven noch 50 Jahre halten.

Jetzt, 35 Jahre später, ist von einem Ende des Eröls "in mittelfristiger Zukunft" kein Reden mehr, da ständig neue Ölfelder bzw. neue Methoden um das Öl fördern zu können entdeckt werden.

D.h. wir brauchen uns auch in mittelfristiger Zukunft keine Sorgen machen, daß wir nicht mehr fahren können.

P.S.

Mit den heutigen Akkus wird sich keine alltagstaugliche Lösung herstellen lassen. Zu schwer, zu teuer. Thema Akkus steckt noch in den Kinderschuhen.

Zitat:

@Sentenced7 schrieb am 16. Mai 2018 um 08:13:19 Uhr:

Denjenigen will ich sehen, der 200Nm auf die Straße bekommt. Meine 1290er SDR hat max. 144 Nm (vmtl. etwas weniger) und die liegen auf kurvigen Strecken nie an, weil man überhaupt nicht in diese Drehzahlregionen vorstoßen kann...... [...]

Deine 1290er SDR hat auch keinen Elektromotor dessen Drehmomentverlauf ein wenig anders aussieht. ;)

http://www.hondaoldies.de/Korbmacher-Archiv/Technik/emotor.jpg

Quelle: http://www.hondaoldies.de/Korbmacher-Archiv/Technik/acdc.htm

Grüße, Martin

Zitat:

@X_FISH schrieb am 16. Mai 2018 um 08:24:15 Uhr:

 

Deine 1290er SDR hat auch keinen Elektromotor dessen Drehmomentverlauf ein wenig anders aussieht. ;)

http://www.hondaoldies.de/Korbmacher-Archiv/Technik/emotor.jpg

Quelle: http://www.hondaoldies.de/Korbmacher-Archiv/Technik/acdc.htm

Grüße, Martin

Ah........diese Grafik kannte ich nicht.

Ich wußte, daß bei E-Motoren das max. Drehmoment gleich am Anfang anliegt. Das dieses Drehmoment aber mit Drehzahlanstieg rapide abfällt, wußte ich nicht.

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