Motorschaden durch Steuerkette - Was tun?
Hallo liebe A3-Kenner,
ich habe einen A3 1.8 TFSI Benziner, der durch eine gelängte und wahrscheinlich übergesprungene Steuerkette einen totalen Motorschaden erlitten hat. Laut Audi-Werkstatt ist auf keinem Zylinder mehr Kompression zu messen, der komplette Rumpfmotor müsse getauscht werden. Es gab für dieses Modell keine Rückrufaktion laut Audi. Das Steuerketten-Problem scheint ja dennoch bekannt zu sein und ist wohl mittlerweile nicht mehr durch Audi zu leugnen!
Fahrzeugdaten:
- A3 Sportback FSI 1.8 R4 118 kW
- Motor- und Getriebekennung: CDAA --- KUT
- Unter 80.000 km (!)
- Erstzulassung 11/2008 / Herstellung 10/2008
- Durchgängig scheckheftgepflegt (nicht alles bei Audi)
- Restwert aktuell (ohne Schaden): ca. 10-11.000 €
Nun stellt sich für mich die Frage, wie ich diesen Schaden am besten und günstigsten behebe. Aus meiner Sicht ergeben sich folgende Optionen:
1. Motortausch bei Audi
Kosten laut Audi:
- 7.200 € Material (50 % Kulanz angeboten)
- 2.300 € Lohn
Gesamtkosten: Knapp 6.000 €
(Mehr Kulanz gibt es nicht wegen des Fzg.-Alters, trotz geringer km-Leistung!)
2. Motor instandsetzen
--> Was würde das nach Eurer Erfahrung kosten? Ist das nachhaltig oder nicht zu empfehlen?
3. Gebrauchtmotor bei freier Werkstatt einbauen
--> Was würde das nach Eurer Erfahrung kosten? Ich habe im Internet Gebrauchtmotoren mit 1 Jahr Garantie für etwa 2.500-3.000 € gefunden. Fehlen noch die Einbaukosten.
3. Auto defekt verkaufen
--> Wieviel bekommt man noch dafür, wenn sich ein Händler den Motortausch einkalkuliert?
Ich wäre Euch sehr dankbar für Feedback zu diesen Fragen!
Beste Antwort im Thema
Der 1.8er hat eine Eigenart: wenn auf allen Zylindern die Kompression weg ist sind alle Ventile entweder der Einlass-oder Auslassseite krumm, aber nie alle Ventile des Motors. Durch Druckverlustprüfung rausbekommen in welche Richtung es geht.
Dann Kopf runter und entsprechende Ventile neu machen.
Konnte so schon einige 1,8er/2,0er TFSI relativ preiswert reanimieren.
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17 Antworten
Das tut mir echt leid!
Hier findest du einige Antworten: http://www.motor-talk.de/.../...-kolbenringe-kuehlmittel-t5367596.html
Hi,
mein Beileid. Dazu haben wir eine Extra-Thread, siehe Shinys Hinweis.
Ich würde vermutlich zum Instandsetzer gehen. Gehe mal davon aus, dass dir ein Händler maximal noch 9.000 für deinen A3 geben würde (Zum Vergleich: Hatte einen A3 1.8 TFSI Ambition von 09/2009 mit 72.000 km in sehr gutem Zustand mit vielen Extras, für den gabs nur noch 10.000€ - und das ist nun mittlerweile auch fast ein halbes Jahr her - allerdings war ich Zweitbesitzer; wenn deiner aus erster Hand ist, bekommst du vielleicht etwas mehr als 9.000€). Mittlerweile ist selbst der neue 8V 1.8 TFSI schon in die Jahre gekommen und wird vom 8P 2.0 TFSI abgelöst. Der 8P 1.8 TFSI gehört bereits zum alten Eisen. Und deiner ist einer der ersten aus der neuen EA888-Generation.
Demnach wäre ein Mototausch bei Audi kaum zu rechtfertigen, es sei denn, du hast vor, den neuen Motor bis zum Ende zu fahren.
Der 1.8er hat eine Eigenart: wenn auf allen Zylindern die Kompression weg ist sind alle Ventile entweder der Einlass-oder Auslassseite krumm, aber nie alle Ventile des Motors. Durch Druckverlustprüfung rausbekommen in welche Richtung es geht.
Dann Kopf runter und entsprechende Ventile neu machen.
Konnte so schon einige 1,8er/2,0er TFSI relativ preiswert reanimieren.
Sind dann die Kolben ebenfalls austauschpflichtig?
Kommt darauf an ob und wie stark der Kontakt zwischen Ventilen und Kolben war.
Wann ist denn der Schaden passiert? Ich meine jetzt Drehzahl und so.
Wichtig ist das der Motor noch von Hand durchzudrehen geht. Dann sind die Ventile zwar auch schon krumm aber noch reparabel.
Anders sieht es auch wenn der Motor fest ist. Dann sind meist die Ventilführungen auch schon in Mitleidenschaft gezogen worden und die kann man nicht einzeln tauschen.
Danke für die Info. Noch ist unserem A3 nichts passiert wie beim TE, aber falls mal was passieren sollte...gut zu wissen.
Zitat:
@skodabauer schrieb am 2. Mai 2016 um 16:16:23 Uhr:
Kommt darauf an ob und wie stark der Kontakt zwischen Ventilen und Kolben war.
Wann ist denn der Schaden passiert? Ich meine jetzt Drehzahl und so.
Wichtig ist das der Motor noch von Hand durchzudrehen geht. Dann sind die Ventile zwar auch schon krumm aber noch reparabel.
Anders sieht es auch wenn der Motor fest ist. Dann sind meist die Ventilführungen auch schon in Mitleidenschaft gezogen worden und die kann man nicht einzeln tauschen.
Der Schaden ist nicht im laufenden Betrieb passiert, sondern beim starten. Er sprang einfach nicht mehr an, vorher habe ich kein Ruckeln/Geräusch während der Fahrt bemerkt.
Mittlerweile habe ich zusätzlich mit einem vertrauenswürdigen KFZ-Meister gesprochen, der eine ähnliche Aussage wie Du gemacht hat, @skodabauer : Erstmal Zündkerzen raus, mit Endoskop rein schauen. Wenn "nur" der Kolben die Ventile verbogen hat, Zylinderkopf runter, Ventile erneuern und ggf. Kopf instandsetzen. Zusätzlich natürlich Steuerkette wechseln. Käme wesentlich günstiger als die "Audi-Lösung" mit 6.000 €!
Bester Fall:
Im besten Fall hat vielleicht sogar der Kolben gar nicht aufgesetzt und es muss nur die Steuerkette gewechselt und die Steuerzeiten korrekt eingestellt werden.
Schlechtester Fall:
Kolben kaputt/sitzt fest, Motorinstandsetzung quasi unmöglich, Motortausch nötig.
Ich bin kein Motorenexperte... Habe ich das richtig verstanden, oder ist irgendwo ein Denkfehler drin?
Ich würde zu dem hier tendieren wenn du ihn noch länger fahren möchtest...
http://pages.ebay.com/link/?nav=item.view&id=162027947875&alt=web
Dann ist alles gemacht was sein könnte und man kann beruhigt weiterfahren.
Der Audi-Händler sagt zu meinem A3 8P 1.8 TFSI, dass sie 0,0 Bar Kompression auf allen Zylindern messen. Deswegen schließt er sofort auf einen kompletten Motorschaden und will den Rumpfmotor austauschen (über 5.000 € Kosten). Der Zylinderkopf wurde bisher nicht runter genommen, auch ein Blick mit dem Endoskop lohnt sich nicht laut Audi. Da es null Kompression gibt wird gesagt, dass die Kolben und der ganze Rest zu stark beschädigt sein müssen. Ansonsten müsste es wenigstens noch ein bisschen Kompression geben.
Würdet Ihr das auch so sehen, dass man aus der Kompression darauf schließen kann? Oder besteht doch eine gute Chance, den Motor zu retten, indem man die Steuerkette + Ventile tauscht und ggf. den Zylinderkopf instandsetzen lässt? Das würde deutlich weniger als 5.000 € kosten denke ich mal (!?)
Es wäre super nett, wenn Ihr noch heute antworten könntet, weil ich morgen eine Entscheidung fällen muss. Vielen Dank im Voraus und einen schönen Vatertag wünsch ich Euch!
Wenn keine Kompression auf allen Zylindern ist gibt es fast keine andere Möglichkeit.
War bei meiner KTM leider auch so dass sie als sie im vorderen Zyl. keine Komp. hatte. Aber da hat´s ein Ventil durch Hitzeschaden zerlegt - wodurch es "etwas" undicht war. Da reichte ein neuer Zylinderkopf aus
Evtl noch mit dem Endoskop über die Zündkerzenlöcher in´s Innere schaun. Dann kann man´s gleich sehen wie der Zustand ist.
Vielleicht hat der freundlichen Halsabschneider ja eins.
Andernfalls, wenn du die Zeit hast, würde ich auch zu einen Instandsetzer gehen bzw. so ein Angebot wie ich es verlinkt hab in Anspruch nehmen...
LG
Selbst wenn es null Kompression gibt - bring ihn zu einem vernünftigen Motoreninstandsetzer. Selbst der Austausch ist woanders deutlich günstiger als bei Audic selbst die mögliche (und freiwillige) Kulanz wiegt das nicht auf. Außerdem sind die Kenntnisse der Vertragswerkstätten recht beschränkt was die Motoreninstandsetzung angeht, da weiß manch Schrauber weitaus mehr über kostengünstigere Lösungen.
Wenn die Ventile verbogen sind hat der Motor dann nicht auch 0 Kompression weil der brennraum nicht geschlossen werden kann
Zitat:
@js931 schrieb am 5. Mai 2016 um 12:00:38 Uhr:
Der Audi-Händler sagt zu meinem A3 8P 1.8 TFSI, dass sie 0,0 Bar Kompression auf allen Zylindern messen. Deswegen schließt er sofort auf einen kompletten Motorschaden und will den Rumpfmotor austauschen (über 5.000 € Kosten). Der Zylinderkopf wurde bisher nicht runter genommen, auch ein Blick mit dem Endoskop lohnt sich nicht laut Audi. Da es null Kompression gibt wird gesagt, dass die Kolben und der ganze Rest zu stark beschädigt sein müssen. Ansonsten müsste es wenigstens noch ein bisschen Kompression geben.
Würdet Ihr das auch so sehen, dass man aus der Kompression darauf schließen kann? Oder besteht doch eine gute Chance, den Motor zu retten, indem man die Steuerkette + Ventile tauscht und ggf. den Zylinderkopf instandsetzen lässt? Das würde deutlich weniger als 5.000 € kosten denke ich mal (!?)
Es wäre super nett, wenn Ihr noch heute antworten könntet, weil ich morgen eine Entscheidung fällen muss. Vielen Dank im Voraus und einen schönen Vatertag wünsch ich Euch!
Wie ist es denn nun ausgegangen?
Ich habe ihn von Audi zu einem Motoreninstandsetzer schleppen lassen. Der hatte aber noch nicht wirklich Zeit, den Motor auseinander zu nehmen. Ich werde berichten!