1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik
  5. Motorwärmer für Eisige Temperaturen in Skandinavien ohne Strom

Motorwärmer für Eisige Temperaturen in Skandinavien ohne Strom

Themenstarteram 4. Februar 2020 um 16:59

Hallo,

ich überlege im Winter nach Skandinavien zu fahren. Ich würde im (Dacht)Zeltoder Auto mit entsprechendem Schlafsack schlafen. ggf. auch mal im Auto an entlegenen Orten. Mir gehts nicht primär darum, den Innenraum zu heizen. Obwohl eine kaputt gefrorene Konservendosen oder Bierflaschen auch nicht so geil sind.

Wie bekomme ich dann morgens bei minus 30 Grad meinen Motor an?

Es gibt ja so elektrische Wärmer. Allerdings hab ich in der "Wildnis" keinen Strom. Gibt es da Alternativen, die mit Gas oder Diesel laufen, außer einer Standheizung?

Kann man den Motor einfach laufen lassen? Wie viel vebraucht der pro Stunde? Geht der durch den Dauerbetrieb kaputt? Ziehen da Abgase in den Innenraum, wenn man da schläft?

Wie sieht es mit einer Standheizung aus? Die braucht ja auch Strom. Und bei der kälte macht dann ja auch die Batterie schnell mal schlapp. Hat man da auch Probleme mit Verbrauch/Abgasen im Innenraum?

Gibt es sonst noch eine Möglichkeit den Motor warm zu bekommen? Lagerfeuer ist mir wahrscheinlich zu risikoreich.

Macht es bei den Temperaturen einen Unterschied, ob man mit Diesel oder Benzin fährt? Weil man muss da bei beidem Heizen oder?

Vielen Dank!

Beste Antwort im Thema

Ich war Anfang Februar 2018 mit einem Freund im 2CV ans Nordkapp unterwegs. Ich glaube es war Hetta wo es am Morgen -29° hatte. Ente ist nach kurzem Orgeln angesprungen (wobei es da einige Kandidaten gab, bei denen es nicht so einfach ging) Wir haben einfach vor dem abstellen den Choke voll gezogen, und am Morgen den kalten Motor paar Mal mit der Kurbel durchgedreht.

 

Solange das Auto halbwegs gepflegt ist würd ich mir da keine Sorgen machen. Wenn's mit einem 2CV geht, geht's mit jedem anderen Auto auch.

IMG_20180208_105033.jpg
13 weitere Antworten
Ähnliche Themen
13 Antworten

Ganz einfach, Schlüssel drehe, warten bis alle Lämpchen aus sind und dann starten. Die Kupplung treten dabei.

Bei diesen Temperaturen sollte jedes Auto noch starten, beim Diesel sollte entsprechenden (Premium) Winterdiesel getankt werden. Zur not zwei mal vorglühen.

Ein neuwertiger Batterie schadet nicht, evtl noch einen Jumpstarter kaufen dann man Körpernah lagern sollte damit startfähig ist.

Bei Youtube kannst dir ansehen wie ein Auto so anspringt bei den Temperaturen. Benziner sind meist besser dran beim starten als Diesel. Starthilfespray kann auch helfen im Notfall.

Laufen lassen geht, ist halt nicht so förderlich. Du kannst so 1-2l pro Stunde rechnen. Eine Standheizung hat den Nachteil das du dir die Batterie leer ziehst, das würde ich nur mit Externer Batterie machen. Dann kannst du an nächsten morgen auch starten. Damit könnte man den Motor vorwärmen. Laden der externen Batterie über ladebooster und evtl noch ein normales Ladegerät mitnehmen. In Skandinavien gibt es viele 230V Steckdosen, da könnte man die externe Batterie voll laden.

am 4. Februar 2020 um 19:00

...vor Jahren in einer Spedition haben mir die Skandinavien-Fahrer erzählt, dass sie ab unter -10 bis -15 °C den Motor nicht mehr abstellen.

Die sind im Gegensatz zu mir, der ich nur gelegentlich in die etwas dichter besiedelten Gegenden im südlichen Schweden (so bis etwas nördlich von Stockholm oder Örebro) und Norwegen (so bis Lillehammer) gekommen bin aber auch bis in die obersten Ecken Skandinaviens gefahren.

https://www.youtube.com/watch?v=ZC6XiMvAS6E

https://www.youtube.com/watch?v=YY6DyuwoTkc

https://www.youtube.com/watch?v=sH8-xa3lN1o

Ich habe einige Winter in Nordschweden aufgrund von Wintertests erlebt.

Keine Bange, dein Auto wird einfach so anspringen.

Frostschutz prüfen, auf eine gesunde Batterie achten und mehr brauchst Du nicht zu tun.

Beim Diesel brauchst Du evtl. Fließverbesserer (Diesel fährt dort aber eh kein Mensch) Benzinern sind die Temperaturen ziemlich egal.

Die LCDs im Auto funktionieren dann nicht mehr, der Rest des Autos ist aber recht unbeeindruckt.

- 30 C sind auch dort selten. Hab’s insgesamt nur drei oder vier Mal erlebt, ist dann schon ziemlich zapfig.

Themenstarteram 5. Februar 2020 um 7:57

Zitat:

@Provaider schrieb am 4. Februar 2020 um 19:59:56 Uhr:

Ganz einfach, Schlüssel drehe, warten bis alle Lämpchen aus sind und dann starten. Die Kupplung treten dabei.

Bei diesen Temperaturen sollte jedes Auto noch starten, beim Diesel sollte entsprechenden (Premium) Winterdiesel getankt werden. Zur not zwei mal vorglühen.

Ein neuwertiger Batterie schadet nicht, evtl noch einen Jumpstarter kaufen dann man Körpernah lagern sollte damit startfähig ist.

Bei Youtube kannst dir ansehen wie ein Auto so anspringt bei den Temperaturen. Benziner sind meist besser dran beim starten als Diesel. Starthilfespray kann auch helfen im Notfall.

Laufen lassen geht, ist halt nicht so förderlich. Du kannst so 1-2l pro Stunde rechnen. Eine Standheizung hat den Nachteil das du dir die Batterie leer ziehst, das würde ich nur mit Externer Batterie machen. Dann kannst du an nächsten morgen auch starten. Damit könnte man den Motor vorwärmen. Laden der externen Batterie über ladebooster und evtl noch ein normales Ladegerät mitnehmen. In Skandinavien gibt es viele 230V Steckdosen, da könnte man die externe Batterie voll laden.

Danke für die Ausführliche Antwort!

Die Möglichkeit mit der Standheizung ist ja eigentlich gar nicht so schlecht, weil man dann den Innenraum auch über dem Gefrierpunkt hat und damit auch Wasser etc nicht einfriert.

Wie viel Power braucht die Zusatzbatterie denn, um Lüftung und Heizung zu betreiben über Nacht? Reicht es nicht theoretisch auch aus, die Batterie mit an die Lichtmaschine zu hängen, wenn man da eine etwas größere einbaut? Hält die Standheizung den Dauerbetrieb überhaupt durch?

Ganz einfach: Wenn du wegen der Kälte aufwachst dann schnell den Zündschlüssel drehen und Motor laufen lassen.

Ein modernes Auto braucht im Leerlauf zwischen 0,5 bis 1,5 Liter pro Stunde.

Eine Standheizung hat keinen wesentlich niedrigeren Verbrauch und sie leert die 12V Batterie.

Glühstift beim Startvorgang + Kraftstoffpumpe + Brennraumlüfter + Innenraumlüfter verbraucht alles Strom der von der 12 V Bordbatterie bezogen wird..

Schon erlebt: Ca. 3 h Nachts die Standheizung laufen lassen und als ich morgens dann weiterfahren wollte sprang der Volvo nicht mehr an. Bloß gut dass in der Nähe eine Tankstelle war - zwecks Starthilfe.

Und der Volvo hatte eine recht große und taufrische Batterie.

Also keine großen Gedanken machen. Motor an und gut ist. Die einfachsten und billigsten Lösungen sind oft die besten..

Die Starterbatterie ist die falsche Art von Batterie für sowas, du brauchst Traktionsbatterien. Einen Gleichmäßigen Strom über lange Zeit. Das Problem ist nicht die Leistungsaufnahme der Standheizung sondern das Gebläse vom Fahrzeug.

Innenraum heizen macht man über Luft wenn man es für ne längere Zeit haben will.

Rechnen mal mit 5 bis 10 A für ein Gebläse. Wenn du eine Bleibatterie wählst also nur 50% Entladetiefe. D.h. sind >100Ah nötig bei einer echten Versorgerbatterie. Soll es lange halten eher mal 200Ah.

Benzinstandheizung macht nur Sinn für ne halbe Stunde zum vorwärmen vom Motor. Zum Heizen brauchst da extra Batterie oder 230V Versorgung. Laufen können die Dinger unbegrenzt.

Skandinavien ist riesig, wie auch die aktuellen Temperaturunterschiede, grundsätzlich gilt je nördlicher, desto kälter aber auch menschenleerer, das gilt auch für die Infrastruktur abseits der Hauptverkehrsstraßen.

Halte dein Vorhaben im Auto übernachten zu wollen für eine unausgegorene Schnapsidee, wärst nicht der erste der bei Kälte abends einschläft und morgens nicht mehr aufwacht. Das sollte man nicht unterschätzen! Gibt für LowBudget-Backpacker Wandererheime, ähnl. unserer Jugendherbergen.

Arved Fuchs & Co. haben ihre Expeditionsausrüstung (Kleidung, Schlafsäcke usw.) in Kühlgefrierhäusern von Schlachthöfen optimiert, anfangs Lehrgeld bezahlen müssen und verfügen mittlerweile über 30 Jahre Erfahrungen in Kälteregionen.

Zitat:

Kann man den Motor einfach laufen lassen?

Ja das ist auch empfohlen wenn man im Auto in so kalten Regionen schläft als zusätzliche Lebensversicherung dass man am morgen wieder aufwacht.

Elektrische Heizer ziehen dir nachts ohne Motor laufen lassen die Batterie leer.

Wenn du in der Einöde parkst und bekommst die Maschine nicht gestartet hast du ein großes Problem.

Zitat:

Wie viel vebraucht der pro Stunde?

je nach Motor 0,5l -0,75l in der stunde.

Zitat:

Geht der durch den Dauerbetrieb kaputt?

Nein

Zitat:

Ziehen da Abgase in den Innenraum, wenn man da schläft?

Wenn der Auspuff im Motorraum dicht ist passiert da nichts.

Zitat:

Macht es bei den Temperaturen einen Unterschied, ob man mit Diesel oder Benzin fährt?

Benziner eignet sich besser da der Sprit nicht flocken kann wie Diesel.

am 5. Februar 2020 um 17:30

Zitat:

@Anarchie-99 schrieb am 5. Februar 2020 um 17:31:27 Uhr:

...

Wenn du in der Einöde parkst und bekommst die Maschine nicht gestartet hast du ein großes Problem.

...

...für den Pannenfall & Extremsituationen hatte ich mir damals u.a. Streichhölzer / ein paar Feuerzeuge , ein paar Zeitungen, einen vollen 5 Ltr. Kanister Benzin und eine kleine handliche Axt in den Staukasten gepackt - Brennholz für ein schönes Lagerfeuerchen steht & liegt in diesen Ländern ja genügend rum. ;)

Vom Kältegefühl nicht geweckt zu werden kann ich mir nicht vorstellen. Es sei denn man hat ordentlich was alkoholisches getankt..

Erfahrung aus der Praxis: Übernachtung im PKW bei -30°C, morgens beim weiterfahren waren es sogar -37°C, Nähe dem Örtchen Utsjoki an der finnisch-norwegischen Grenze.

Als dann Knie und Füße kalt wurden erwachte man aus dem rund vierstündigen tiefen Schlaf. Um die -10°C müssten es im Wagen gewesen sein. Hechtsprung zum Zündschlüssel und Motor an (der wird ganz sicher noch starten, da nicht komplett ausgekühlt nach den wenigen Stunden)

Schlafsäcke die noch bei bis zu -20°C Komforttemperatur garantieren gibt es in vielfältigen Ausführungen und sogar recht preisgünstig. So ein Modell sollte man schon dabei haben..

Das mit dem Aufwachen durch Kältegefühl kann ich bestätigen. Der Körper weiss einfach, dass da was nicht stimmt.

Ich bin langsam aus dem Alter raus, im unisolierten Transporter zu übernachten, aber wenn dann würde ich zwei Schlafsäcke pro Person mitnehmen. Das größte Problem im Schlafsack ist die Feuchtigkeit. So kann man die gut im Wechsel trocknen.

Angesprungen sind meine Autos auch zuverlässig bei extremer Kälte. Auch wenn es nicht immer so aussah weil z.B. das Kombiinstrument tot blieb oder nur ein einzelnes Warndreieck im Tacho zu sehen war...

am 6. Februar 2020 um 19:35

Laufen lassen? Bei den Temperaturen und dann nur im Leerlauf?

Beim Ford Transit kam der Motor schon bei -10° nicht mehr auf Temperatur ohne Standheizung. Zudem hat das (Automatik)getriebe die Temperatur nicht vertragen.

Da waren wir im März 2011 (klick mich)

Ich war Anfang Februar 2018 mit einem Freund im 2CV ans Nordkapp unterwegs. Ich glaube es war Hetta wo es am Morgen -29° hatte. Ente ist nach kurzem Orgeln angesprungen (wobei es da einige Kandidaten gab, bei denen es nicht so einfach ging) Wir haben einfach vor dem abstellen den Choke voll gezogen, und am Morgen den kalten Motor paar Mal mit der Kurbel durchgedreht.

 

Solange das Auto halbwegs gepflegt ist würd ich mir da keine Sorgen machen. Wenn's mit einem 2CV geht, geht's mit jedem anderen Auto auch.

IMG_20180208_105033.jpg
Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Fahrzeugtechnik