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MZ ES 150: Fehlersuche für Fortgeschrittene: Gemisch viel zu mager
Hallo,
richte gerade die MZ ES 150 von meiner Freundin wieder her. Dabei verzweifle ich langsam am Gemisch. Ich werde hier ganz genau die Symptome beschreiben...und brauche qualifizierte Hinweise. Kernige Oneliner wie "FALSCHLUFT!!!1111" bringen mich nicht weiter...
Und zwar, war sie ursprünglich total verstellt und lief nur noch auf Choke und mit anschieben, bis sie gar nicht mehr lief. Batterien hat sie gekillt.
Ich möchte sie wieder gut fahrbar und straßentauglich bekommen und habe im Zuge dessen schon einiges gemacht, auch an der Elektrik - gehe ich jetzt nicht näher drauf ein, da die Zündung OK scheint. Zündfunke ist da und sie läuft ja auch...nur eben extrem falsch. Mechanischer Regler wurde durch einen elektronischen ersetzt, damit sie die Batterien nicht immer tiefenentlädt. (Funktioniert auch).
Zum Gemisch:
Ich habe also als erstes den Vergaser abgenommen, komplett gereinigt, alle Düsen kontrolliert und erneuert.
Wieder angeschraubt, und siehe da: Sie lief beim ersten Kick. Ging aber nach ein paar Sekunden wieder aus, da der Vergaser ja noch gar nicht eingestellt war. So weit, so gut.
Damals haben wir das aufgenommen, hier das Video:
https://photos.app.goo.gl/qtGGvkr2RCHB8Uzs7
Ein paar Wochen stand die Kiste nach dem Versuch, weil wir keine Zeit zum Schrauben haben. Und dann ging der Horror los.
Wir haben sie erst nur anbekommen, wenn wir die Zündkerze rausgedreht und ein paar ml Sprit direkt in die Zündkammer gegeben haben.
Sie blieb zwar an, zog aber immer weiter die Drehzahl hoch, und zwar extrem. Die Einstellschrauben am Vergaser haben keinen Effekt gehabt. Ebensowenig die Nadelstellung. Ich habe den Vergaser erneut kontrolliert, den Schwimmer eingestellt und zwei KFZ Meister drüberschauen lassen, die beide sagen der Vergaser sieht top aus.
Dann habe ich festgestellt, die Kiste läuft, wenn ich den Luftfilter abnehme und mit der Hand o.ä. die Luft fast komplett wegnehme. Lasse ich minimal mehr Luft durch, zieht der Motor sofort hoch. Um es etwas leichter zu machen und nicht mit Fingerbewegung die Drehzahl regulieren zu müssen, habe ich mir einen Aufsatz gebastelt. Damit springt die Kiste super an. den 24er Durchmesser Ansaugflansch habe ich damit gedrosselt auf Stecknadelkopfgröße. (siehe Bild)
https://photos.app.goo.gl/8WFcG3DqjzEx183F7
Damit folgendes Bild: Drehzahl beschleunigt kontinuierlich bis nach ganz oben.
Nach wie vor keine merkliche Einstellmöglichkeit durch Drehzahl/Gemischschraube/Teillastnadel.
Wenn ich Gas gebe, geht die Drehzahl runter, weil der Motor überfettet und schließlich geht er aus, wenn ich nicht rechtzeitig aufhöre.
Halte ich die Luft komplett zu, geht sie aus.
Dazu habe ich ein Video gemacht, siehe hier:
Ich hatte erst Falschluft im Verdacht. Zylinderfußdichtung und Isolierflansch erneuert. Falschlufttest ergibt: Keine Falschluft an Zylinderfuß, Kopf, Krümmer, Ansaugflansch.
Ein netter Kerl bei Facebook meint, der Wellendichtring könnte den Geist aufgegeben haben und somit könnte sie Falschluft aus dem Getrieberaum ziehen? Dann würde ich mich aber fragen: Warum geht sie aus, wenn ich die Luft am Vergaser komplett "abdrehe"? Sie müsste ja dann noch genug Falschluft bekommen oder nicht?
Daher habe ich das Gefühl, dass es vielleicht doch nicht die Falschluft ist, bin aber mit meinem Latein am Ende.
Mein Gefühl ist, vielleicht mal einen ganz neuen Vergaser probieren um den definitiv auszuschließen...am Vergaser wurde halt viel gebastelt, eine neue Teillastnadel (die RICHTIGE, die vorherige war viel kleiner) sowie die bedüsung kontrolliert...
Mein Gedanke ist, wenn sie nicht zu viel Luft bekommt, dann vielleicht zu wenig Sprit? Dagegen spricht wiederum, dass sie trotzdem die Drehzahl so hochzieht...
https://photos.app.goo.gl/vnYXAtgBkGtxSYdc6
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7 Antworten
Hatte mir mal einen "Billigvergaser" gekauft. Ein Dellorto-Nachbau. Das teil war einfach nicht anzupassen. Schlecht verarbeitet, defekt, einfach Schrott von vorne bis hinten...
Zitat:
@Jurikles schrieb am 3. Juni 2022 um 17:50:32 Uhr:
Ein netter Kerl bei Facebook meint, der Wellendichtring könnte den Geist aufgegeben haben und somit könnte sie Falschluft aus dem Getrieberaum ziehen? Dann würde ich mich aber fragen: Warum geht sie aus, wenn ich die Luft am Vergaser komplett "abdrehe"? Sie müsste ja dann noch genug Falschluft bekommen oder nicht?
Daher habe ich das Gefühl, dass es vielleicht doch nicht die Falschluft ist, bin aber mit meinem Latein am Ende.
Wenn du den Vergaser dicht machst, bekommt der Motor keinen Sprit. Durch einen undichten Wellendichtring würde der Motor zwar Luft ziehen, aber der Sprit vom Vergaser fehlt halt.
Wenn die Wellendichtringe noch nie neu gekommen sind, würde ich die wechseln. Das ist allerdings mit etwas mehr Aufwand verbunden, man muss das richtige Werkzeug und MZ-Know-Hoff haben.
Das dumme ist, man kann die Dichtringe schlecht kontrollieren. Baut man alles auseinander, für eine Sichtprüfung, kann man die auch gleich wechseln.
Hört sich an als ob der Vergaser Schieber nicht komplett unten ist im Leerlauf.
Wenn alle Düsen und Nadel original sind und die Grundeinstellung einigermaßen stimmt sollte es eigentlich funktionieren.
Versuch mal folgendes.
Leerlauf regulier Schraube ( nicht die Luft oder Gemischschraube) komplett entlasten.
Gaszug so einstellen, dass am Griff zwei mm Spiel ist, jetzt sollte der Gasschieber komplett unten sein.
Jetzt Motor an, er sollte jetzt nur über die LLD laufen, genau gesagt müsste das Hochdrehen wech sein.
Jetzt Leerlauf Einstellung vornehmen.
Gruß
Zitat:
Wenn du den Vergaser dicht machst, bekommt der Motor keinen Sprit. Durch einen undichten Wellendichtring würde der Motor zwar Luft ziehen, aber der Sprit vom Vergaser fehlt halt.
Wenn die Wellendichtringe noch nie neu gekommen sind, würde ich die wechseln. Das ist allerdings mit etwas mehr Aufwand verbunden, man muss das richtige Werkzeug und MZ-Know-Hoff haben.
Das dumme ist, man kann die Dichtringe schlecht kontrollieren. Baut man alles auseinander, für eine Sichtprüfung, kann man die auch gleich wechseln.
Genau das denke ich mir auch. Deshalb möchte ich das nicht jetzt gerade machen, um am Ende festzustellen dass es doch nicht daran lag...auch wenn es in jedem Fall sinnvoll wäre ??
@ kallki, das habe ich mir auch gedacht. Habe den Vergaser x Mal kontrolliert und die Schraube ist komplett herausgedreht, siehst du auch im Video, dass sie hervorsteht. Normal ist sie ca 5mm in der Bohrung versenkt.
Bowdenzug Gas ist gewechselt und hat 3mm Spiel. Schieber liegt komplett auf. Habe sogar die Nadel tief gestellt, aber...
Wenn ich Gas gebe, geht die Drehzahl runter und sie säuft sofort ab. Durch die Luft-Drosselung kann sie sich nicht die benötigte Menge Luft ziehen.
D.h. sie zieht eigentlich nur aus der Hauptdüse Sprit.
Auf den Choke reagiert sie ähnlich wie beim Gas, daher vermute ich dass der komplett schließt und nicht defekt ist.
Am liebsten würde ich einen anderen Vergaser anschließen und den testen, nur ist das Maß von dem 24er so exotisch dass ich den nur neu bekomme...was okay wäre, wenn es denn am Vergaser liegt...
Meine Vermutung ist, irgendwas am Vergaser spinnt und es ist nicht nur ne düse oder der Schwimmer. Dann würde ich den neu kaufen.
Ich hatte mich nur gefragt ob es noch irgendwas anderes sein kann...wäre doof wenn es am Ende doch nicht der Vergaser ist ??
Ist der Vergaser sprich Leerlauf Versorgung sauber nix verstopft.
Meine Vermutung ist nicht absaufen sondern Sprit Mangel beim Gas geben.
Ist aber auch schwierig aus der Entfernung.
Versuch mal die Nadel höher zu setzen also fetter.
Gruß Stefan
Danke euch, ich werde den Vergaser ein weiteres Mal aufmachen und noch Mal auf Herz und Nieren prüfen!
Hab ein wenig kramen müssen , ist ja auch verdammt lang her bis 1977. Hast du mal überprüft ob die Nadel auch richtig festhängt (?) Die sind gerne mal verrutscht, und das das siehst du nicht nach dem zusammenbau.
Soll jetzt nicht klugscheißernd sein. Eine MZ hat man seinerzeit wie folgt angetreten :
Zündung aus, Choke voll aufgezogen 2 -3 x durchtreten
Zündung an, Choke halb sollte spätestens nach dem 3x mal kommen, dann Choke regulieren.
Gruß Andreas